2017-06-24 – Marijampole

(PP GPS: 54°33'29.7“ / E 23°20'53.4“)

Auf dem Campingplatz habe ich meine ganze Wäsche gewaschen, das Wohnmobil von innen gesäubert, in Ruhe geduscht und ein wenig relaxt.

 

Nach zwei sonnigen heißen Tagen ging unsere Rückreise weiter. Leider werden die Strecken doch nicht viel kürzer, weil wir beide Anfang Juli die nächsten Termine wahrnehmen wollen.

 

Der erste Stopp nahmen wir in Marijampole und fanden ohne groß suchen zu müssen einen öffentlichen Parkplatz neben dem Hotel „Mercure“ an einer großen Parkanlage. Die Einkaufsmöglichkeiten (Maxima und Lidl), die wir zuvor wahrgenommen hatten, entdeckten wir beim Spazierengehen in unmittelbarer Nähe.

 

Gefahren: 285 km

Weitere Bilder findet Ihr in der Fotogalerie!

2017-06-25 – Zambrow

(PP GPS: N 52°58'52.1“ / E 22°14'06.3“)

In Marijampole haben wir trotz der direkten Verbindung zur Hauptstraße gut geschlafen.

 

In der Nacht regnete es heftig, am Morgen war es wieder trocken und sonnig.

 

Nur 31 km brauchten wir bis zur Grenze nach Polen bei Szypliszki auf der

A 8/E 67. Unsere Strecke verlief weiter über Suwalki, Augustow und Bialystok. Bei Zambrow fuhren wir in den Ort und suchten eine Über- nachtungsmöglichkeit. Diese fanden wir an einem gepflasterten Parkplatz am Friedhof.

 

Gefahren: 255 km

2017-06-26 – Klodawa

(GPS: N 52°14'49.9“ / E 18°55'19.2“)

In der Nacht hat es heftig geregnet. Wir waren froh, auf einem festen Unter- grund gestanden zu haben und haben ruhig geschlafen.

 

Am Nachmittag wurde der Parkplatz für eine kurze Zeit stark belegt, es muss sich wohl um einen polnischen Feiertag gehandelt haben. Alle gingen zum Friedhof und legten Trockengestecke auf die Gräber.

 

Bei der weiteren Fahrt blieben wir auf den Hauptverbindungsstraßen und kamen so auch nach ca. 200 km durch die Stadt Plock. Sie machte den Eindruck einer Großstadt und bot alles, was das Herz begehrt. Von Baumärkten und Elektromärkten über die verschiedensten Einkaufszentren einfach alles, was mal einen Besuch wert ist.

 

Kurz vor unserem Ziel hatte ich ein sehr nettes Erlebnis. Auf einer langgezogenen geraden Straße fuhren wir – diesmal ich vorneweg – mit einer Geschwindigkeit von über 50 km/h. Normal sehe ich sofort, wenn irgendwo die Polizei steht zur Kontrolle.

Diesmal waren es zwei Motorräder auf der linken Seite an einer Bushalte-stelle. Ich dachte zunächst, sie machten Pause.

 

Aber es waren Polizisten mit einer Pistole zur Geschwindigkeitsüber-prüfung. Sie hielten mich an und zeigten mir, dass ich 76 km statt der erlaubten 50 km gefahren bin. Sie meinten, es koste 200 Zloty = 50 €. Ich war erstaunt und meinte, na gut, Pech für mich, dann muss ich halt zahlen.

 

Ich rückte 200 Zloty raus und gab sie dem Beamten. Er meinte dann, ich solle rauskommen und mir eine Quittung geben lassen.

Gesagt, getan stand ich vor ihnen und irgendwie schmunzelten beide und wir kamen kurz in ein nettes Gespräch, während einer der Beamten meine Daten auf einen Notizblock schrieb. Ich erzählte ihnen, dass ich seit

7 Wochen unterwegs in Russland, Lettland, Litauen, Kaliningrad und jetzt in Polen auf der Rückfahrt nach Deutschland bin.

 

Uschi ist in der Zwischenzeit weiter gefahren und hat später an einem geeigneten Platz gewartet. Als der Beamte mir meinen Kfz-Schein zurückgab, gab er mir auch die 200 Zloty zurück und wünschte mir eine gute Weiterreise. Ich bedankte mich und war nochmal mit dem Schrecken davon gekommen!

Bis wir heute eine Übernachtungsmöglichkeit fanden, mussten wir zwei Ortschaften abfahren. Beim dritten Ort sahen wir am Ortsausgang große Getreidefelder, wo wir uns an den Straßenrand stellen konnten.

 

Wir standen nicht lange, waren kurz mit den Hunden spazieren, kam eine Frau mit einem Wörterbuch auf uns zu. Sie sprach kaum englisch und suchte jedes Wort im Wörterbuch. Sie gab uns zu verstehen, dass sie auch Camper seien und ein deutsches Wohnmobil im Hof stehen haben, was wir uns ansehen sollten.

 

Sie boten uns an, auf dem Hof stehen zu können. Das lehnten wir freundlicherweise ab und erklärten ihr, dass wir keine Angst hätten. Sie kam innerhalb der nächsten 30 Minuten noch zweimal und zeigte uns, dass sie einen kleinen Vogel (hätte ein Spatz sein können) groß gezogen hat, den sie auf der Schulter mitbrachte. Das zweite Mal brachte sie uns zwei Gläser gefüllt mit farbigen Salzklumpen vorbei und erklärte, dass ihr Mann in dem nahegelegenen Salzbergwerk arbeitet und das Salz dort 600 m tief unter Tage abgebaut wird.

 

Diese beiden Erlebnisse entschädigten uns für die lange Sucherei nach einem geeigneten Plätzchen.

 

Gefahren: 315 km

2017-06-27 – Ownice

(Fisch-Camp „Lowisko“ GPS: N 52°32'06.1“ / E 14°53'34.2“)

Damit wir heute evtl. nicht schon wieder länger suchen müssen, haben wir uns einen idyllischen Campingplatz an einem Karpfenteich rausgesucht und zielstrebig angefahren.

 

Es sind nur wenige Camper vor Ort, der Platz ist groß mit teils unebenem Wiesengelände rund um einen Fischteig. Er kostet 10 Zl/Person, 20 Zl/Wohnmobil, 4 Zl/Hund und für die Dusche zahlt man 12 Zl = 34 bzw. 46 Zl (mit oder ohne Dusche) = 8,50 € bzw. 11,50 €.

 

Gefahren: 325 km

Wir sind ca. 30 km vor der Grenze nach Deutschland. Hier haben wir zwei Tage relaxt und wollen in den nächsten zwei Tagen bis nach Bad Nenndorf fahren. Dort sind wir für den Freitag zu einem Essen in der Bodega verabredet!

FAZIT: Es war eine gut organisierte Reise von Heidrun und Lutz mit unendlich vielen Erlebnissen und Eindrücken, abgesehen von den nervigen Grenzkontrollen, wo man sich wirklich hilflos vorkommt, weil es keine Möglichkeit gibt, sich zu widersetzen oder sich zu erklären.

 

Russland war eine Reise wert, die Menschen sind umgänglich und nett. Landschaftlich bot sich uns auf den längeren Streckenabschnitten eine bewaldete sumpfige und unbewirtschaftete Gegend dar. Ein Unterschied zwischen Arm und Reich war oft deutlich zu erkennen.

 

Es ist durchaus möglich, dass ich trotz der Strapazen an der Grenze bereit bin, das Land weiter zu erkunden!

Hier die Zusammenstellung der Route in Kilometern!

Oben die Hinreise bis zum nord-östlichsten Punkt - unten die Rückreise mit einem Busausflug nach Ples (östl. Punkt) und

über Moskau zurück nach Klaipeda!