2024-07-18 – Narvik/Norwegen
(68.384697, 17.25356)
Am nächsten Morgen haben wir uns rechtzeitig auf den Weg gemacht. Unterwegs haben wir es noch geschafft, den vorbeifahrenden Zug it der Eisenerzlieferung nach Narvik zu sehen, der dort im Hafen auf Schiffe umgeladen wird. An der Grenze zu Norwegen haben wir eine kiurze Pause eingelegt. Es gab keinerlei Kontrollen und auch keine Beamten vor Ort.
Unser erstes angesteuertes Ziel in Norwegen sollte am Hafen sein. Leider war dieser Platz bereits von fünf Wohnmobilen belegt und es gab keinen Platz mehr.
Kurz überlegt fuhren wir ca. 15 km weiter, zwar in den Süden, aber es hat sich gelohnt, ein sehr idyllisches kleines Plätzchen direkt am Wasser (Ankenesstranda).
Hier haben wir ein sehr nettes Ehepaar aus der Schweiz kennen gelernt und von einer norwegischen Anglerin haben wir einen großen Seelachs geschenkt bekommen.
Dadurch, daß es überhaupt nicht dunkel wurde, haben wir die Zeit versäumt, und plötzlich war es Mitternacht und wir hatten diesen Sonnenuntergang.
Wir bleiben noch einen Tag hier stehen. Das Wetter ist nicht ganz so schön, es ist trübe und der Nebel zieht nur langsam nach oben.
Nachmittags haben wir den Grill angeschmissen, um den Seelachs zu grillen.
Martin hat ihn wunderbar vorbereitet und gewürzt, ich habe einen Gurken-Möhren-Salat gemacht und Volker Kartoffeln gegart. Auf dem Grill liegen jetzt noch Pastinaken-Scheiben zum anschließenden Knabbern.
Wir sind rechtzeitig fertig mit Essen und mußten alles schnell abräumen, denn der angeündigte Regenguß kam fast überraschend runter vom Himmel.
Gefahren: 146 km + 15 km
2024-07-20 – Liland/Evenes
(68.458995, 16.708631)
Martin und Volker sind zur zweiten Möglichkeit gefahren, wo es außer einer Dusche auch eine Waschmaschine und einen Trockner gibt (Circle Tankstelle mit Dusche und Waschmaschine/Trockner in Evenes (68.4961, 16.7005).
Die Waschmaschine habe ich hier auch in Anspruch genommen und nach einem kurzen Mißverständnis hat es geklappt. Leider hat der Trockner nicht so funktioniert, wie es sein sollte.
Während der „Trocknungsphase“ habe ich mir eine Pizza gegönnt, die seh rlecker war. Anschließend habe ich meine Wäsche noch klamm mitgenommen. Weil es windig und sonnig war, nahm ich die Gelegenheit wahr und habe die Wäsche auf den Wäscheständer am nächsten Stellplatz noch aufhängen können.
Martin hat später erzählt, am Trockner war der Filter und das Abfluss-System verstopft. Er hat seine Wäsche richtig trocken bekommen. Ich hoffe jetzt, daß ich die Wäsche einigermaßen trocken kriege.
Gefahren: 32 km + 41 km + 5 km
2024-07-21 – Strand/Sortland
(68.697085, 15.447343)
Durch eine wunderschöne Landschaft führte uns unser Weg. An der Fähre Flessner haben wir etwas länger gewartet, bis wir einfahren konnten und sie los fuhr.
Weiter ging es über schmale Straßen und Natur pur. Meine beiden Mitfahrer haben wieder versucht, einen Fisch an die Angel zu bekommen, aber ergebnislos. Also haben wir den Grill ausgeräumt und Koteletts gegrillt, dazu gab es Salat und Kartoffeln.
Gefahren: 97 km + Fähre
2024-07-22 – Hadseløya/Melbu
(68.556047, 14.619933)
Es ist ein gemütliches Fahren an der Küste entlang mit Blick links auf Wasser, mal mehr mal weniger, und rechts interessanterweise auf hohe Berge. Die Berghänge sind teilweise mit Moos oder Flechten übersät. Es wachsen keine Bäume mehr an den Felsen.
In Stokmarknes (68.565827, 14.914887) haben wir uns das Hurtigruten-Museum angesehen, im Shop Informationen gelesen und beschlossen, nicht ins Museum zu gehen. Stattdessen haben wir einen Kaffee getrunken und ein leckeres Smørebrød gegessen im urigen Pub an der Roedbrücke.
2024-07-23 – Vagan/Laupstad
(68.356019, 14.708757)
Immer noch fuhren wir an der Küste entlang mit wunderschöner Natur auf schmalen Straßen mit Ausweichmöglichkeiten.
Bevor wir auf die Fähre nach Fiskebøl kommen, sind wir zu einer Ver- und Entsorgung (68.5014, 14.8141) gefahren und haben bei Rema1000 noch ein paar vergessene Kleinigkeiten gekauft. Jetzt warten wir auf Fähre.
Nachdem wir von Melbu nach Fiskebøl mit der Fähre übergesetzt haben, hätten wir sofort nach rechts Richtung Strønstad abbiegen müssen.
Aus irgendeinem Grunde haben wir das versäumt und mußten dadurch wieder ein paar Kilometer zurückfahren. Aber ich bin froh, daß ich mir die Holzwerkstatt (Tresmia 68.436186, 14.733008) angesehen habe.
Obwohl wir keine Menschenseele angetroffen haben, ist es ein idyllisches Kleinod. Es liegt ein wenig Baumaterial vor Ort, so daß man annehmen könnte, daß alles auf Vordermann gebracht wird.
2024-07-24 – Leknes
(68.144211, 13.620117)
n der letzten Nacht hat es geregnet, am Morgen ist wieder alles klar und sonnig.
Ich genieße erneut die schönen Aussichten auf das Wasser, die Berge und die vorgelagerten kleinen Inselchen, die aufgrund ihrer Granitfelsen nicht mit Booten anfahrbar sind und dadurch in ihrer Natur erhalten bleiben. Viele Wohnmobile sind unterwegs und jeder nur denkbare kleine Platz zum Fotografieren ist belegt.
Ich zog durch bis zum Wikinger-Museum in Vestvagoy (68.246787, 13.760145).
Dort ist die Hölle los. Der Parkplatz ist groß und sehr gut belegt. Übernachten ist hier nicht erlaubt.
Also sind wir nach der Besichtigung ein kleines Stück weiter gefahren und stehen jetzt auf dem hinteren Teil des Parkplatzes von Rema1000, wo man auch gut mit Hunden gehen kann. Die Besichtigung des Wikinger-Museums hat sich gelohnt. Man hätte den Besuch noch derart ausdehnen können, um mit dem Wikingerschiff eine kleine Runde zu drehen. Um dahin zu kommen, hätte man allerdings ca. 2 km laufen müssen und das in der prallen Sonne.
Gefahren: 76 km + 15 km
Nachts gab es innerhalb von einer Stunde diese wunderbare Himmelsfärbung.
2024-07-25 – Bodø
(67.280285, 14.377414)
Bei einem kurzen Zwischenstopp habe ich die immer wieder bewundernswerte Baukunst der Brücken fotografiert.
Bevor wir zur Fähre kommen, wollten wir eigentlich in Å i Lofoten noch ein Restaurant aufsuchen zum Essen.
Aber hier ist die Hölle los und wir kriegen absolut keine Parkmöglichkeit, geschweige denn einen Platz zum Übernachten.
Die einzige Möglichkeit bestand an einem Hotel, wo wir hätten essen gehen können, aber für eine Übernachtung wollten sie zusätzlich noch 300 NOK haben. Das sahen wir nicht ein. Außerdem spürt man sehr deutlich, daß die Anwohner genervt sind.
Das alles hat uns dazu veranlaßt, zurück zur Fähre zu fahren und abzuwarten, was passiert. Wir standen in der 12. Reihe und die Fähre um 14:45 Uhr fuhr ohne uns los. Also warten wir die nächste um 18 Uhr.
Drei Stunden hat die Fährüberfahrt gedauert. Von der Fähre bin ich zunächst zum Tanken gefahren und anschließend habe ich mich mit den anderen auf dem Platz vor dem Verwaltungsgebäude getroffen.
Hier wollen wir über Nacht stehen bleiben und morgen um 9:00 Uhr wieder weiter fahren, denn ab dann muss eine Gebühr bezahlt werden. Diese Bezahlung scheint aber nicht ganz so einfach zu sein, obwohl ich schon einige Park-Apps auf dem Handy habe.
Gefahren: 6 km
2024-07-26 – Saltstraumen
(67.233217, 14.62196)
Ich habe sehr gut auf dem Platz vor dem Bürogebäude geschlafen. Das frühe Aufstehen war kein Problem.
An den Saltstraumen angekommen, war zunächst der für die Wohnmobile vorgesehene Platz belegt. Nach kurzer Zeit aber hatten wir alle eine Möglichkeit zum parken.
Laut Gezeitentabelle haben wir den Mahlstrom um 9:47 Uhr verpaßt, der nächste bei Flut kommt um 15:50 Uhr. Es ist faszinierend, mit welcher Gewalt sich das Wasser bewegt.
Gefahren: 30 km
Wie auch im letzten Jahr haben wir hier eine Waffel gegessen mit Marmelade, Creme fraiche und dem „süßen“ Käse, allerdings nicht im „Kjelen Kafe“, sondern im „Magic Saltstraumen“ mit sehr netter Bedienung.
Gletschertöpfe
Die Kräfte von fließendem Wasser und Eis haben Landschaft und Geologie des Saltstraumen stark beeinflusst. Ein Beispiel hierfür sind Gletschertöpfe - schmale, zylinderförmige Hohlformen mit einer Tiefe von bis zu mehreren Metern.
Diese Vertiefungen im Gestein entstanden vermutlich während der vorigen Eiszeit vor ca. 10.000 bis 100.000 Jahren, und zwar durch Schmelzwasser, das in großen Mengen von der Gletscheroberfläche durch Spalten herabstrudelte.
Die auf kleinem Raum freiwerdenden Kräfte setzten Gesteinstrümmer in eine schleifende Kreisbewegung, und so bildete sich mit der Zeit eine Vertiefung.
Der Gletschertopf von Brett hat einen Durchmesser von ca. 160 cm.
Das Leuchtfeuer von Brøtt
Dieses Leuchtfeuer wurde 1904 in Betrieb genommen.
Dies war ein kleiner Metallturm mit drei Glasscheiben, in dem ein Ölbrenner mit offener Flamme brannte. Das Lampengehäuse bestand aus Messing und Streuscheiben aus Klarglas. Zum Leuchtfeuer gehörte ein kupferner Petroleumtank, dessen Inhalt für sieben Tage ausreichte.
Anfangs wurde das Leuchtfeuer vermutlich von dem in unmittelbarer Nähe wohnenden Kapitän Konrad Jakobsen bedient.
Seit einem Unfall auf See hatte er ein Holzbein und konnte nur mit Krücken laufen.
Die Arbeit bestand im Herbeitragen und Nachfüllen von Petroleum, Austauschen des Dochts sowie Putzen von Lampengläsern und Fensterscheiben. Das Leuchtfeuer von Brott war jeweils von ca.
1. August bis ca. 30. Mai in Betrieb.
Mit der Zeit wurden alle Leuchtfeuer elektrifiziert. Ende der 1970er Jahre wurde an der Brücke über den Saltstraumen ein neues Leuchtfeuer in Betrieb genommen. Das alte Leuchtfeuer hatte seinen Dienst getan.
Im See Holmtjonna ertrunken
Am 13. November 1881, einem schönen Wintertag am Saltstraumen, rodeln fünf Jungen einen Hügel zum kleinen See hinab.
Das Eis ist jedoch nicht fest genug, und der Schlitten bricht ein ...
Um die Jungen zu retten, wird ein Boot zu Wasser gelassen.
Doch die Hilfe kommt zu spät.
Am Abend stehen fünf Särge in einer kleinen Wohnstube am Gezeitenstrom.
In einem davon liegt der 13-jährige Sohn des Hauses, Ludvik Olsen.
In den anderen vier Särgen liegen:
Bernhard Jorgensen, 16 Jahre
Albert Edvardsen, 15 Jahre
Johan Kaspersen, 11 Jahre
Johan Jakobsen, 15 Jahre
Dieses tragische Unglück war ein harter Schlag für die ganze Ortschaft, und über Generationen wurde davon erzählt.
2024-07-28 – Ørnes
(66.89559, 13.649433)
Nach zwei Tagen sind wir weiter gefahren und haben uns unterwegs „das verlassene Dorf“ in Gildeskal/Inndyr – das verlassene Dorf (66.950799, 13.936404) angesehen.
Vom Parkplatz, der nicht besonders groß ist, geht man vielleicht 500 m bergan und findet die restlichen Mauern bzw. über einen anderen Weg das Gebäude, was als Rathaus seinen Dienst getan hat.
Auf halbem Wege wurde eine Toilette aus Holz neu aufgestellt, sicherlich mit dem Gedanken, daß hier keine Kassetten geleert werden sollen.
Die wunderschöne Küstenstraße führt uns durch eine Landschaft mit dramatischen Bergen, Inseln, kleinen Fjorden und dem offenen Meer. Unser nächster Stopp war in Ureddplassen, um das Kriegsdenkmal, den Panoramablick und die moderne Architektur einer Toilette zu bewundern.
Das Projekt von Haugen/Zohar Arkitekter eröffnete 2018 als Neugestaltung des „Ureddplassen“, wo ein Denkmal für das U-Boot „Uredd“ aus dem Zweiten Weltkrieg steht – übersetzt bedeutet das „furchtloser Ort“. Hier befindet sich eine neun Meter breite Terrasse mit einem weitläufigen Blick über den Fjord, das Meer, die Vogelinsel und die Lofotenwand. Hier stehen Sitzbänke aus Fauskemarmor und ein Toilettengebäude, dessen Betondecke wie ein Welle in die Terrasse fließt.
Das Kriegsdenkmal wurde zum Gedenken an die Opfer errichtet, die sich im U-Boot „Uredd“ befanden, als es im Zweiten Weltkrieg auf eine Mine im Fugløyfjord gelaufen war. Das U-Boot befand sich auf dem Weg nach Gildeskål mit Agenten der Kompanie Linge, die nach Sulitjelma weitergebracht werden sollten, um einen Sabotageakt gegen das Kraftwerk bei den Gruben auszuüben.
Nur ein paar Kilometer weiter stehen wir jetzt am Rand der Fv17 an einem schönen Badestrand. Am nächsten Morgen kam das Schiff der Hurtigruten vorbei
Gefahren: 61 km + 16 km + 9 km
2024-07-29 – Hellåga
(66.313874, 13.28476)
Immer wieder schön anzusehen sind die Berge aus Granitblöcken, teilweise mit Bäumen bewachsen, teilweise mit Moos und Flechten begrünt.
Da wir uns weiter auf der Fv17 bewegen, warten wir jetzt auf die nächste Fähre Ågskardet nach Forøy, weil gerade eine abgefahren ist und wir nicht mitkamen. Im weiteren Verlauf fahren wir mit der nächsten Fähre von Jektvik nach Sørfjorden, beide Fähren sind kostenlos.
Der Rastplatz Helläga liegt am Fjord Sjona. Treppenstufen, die den steilen Klippen perfekt angepasst sind, führen hinunter zum Wasser.
Der Platz eignet sich zum Angeln und bietet eine fantastische Aussicht auf die Fjordlandschaft.
Das charakteristische Toilettengebäude ist wellenförmig gestaltet und hat eine einzigartige schwarze Betonstruktur mit vorgespanntem Glas über der gesamten Fassade. Hier befindet sich außerdem eine Ver- und Entsorgungsstation für Wohnmobile. Zwischendurch gab es mal ein paar Regentropfen, aber im Großen und Ganzen haben wir Glück gehabt mit dem Wetter, die Sonne ist wieder da.
Gefahren: 125 km
2024-07-30 – Sjøbakken/Leirfjord
(CP 66.154572, 13.069102)
Der letzte Übernachtungsplatz war nicht weit entfernt von dem Platz, wo wir im letzten Jahr übernachtet und von jungen Männern ein paar Fische geschenkt bekommen haben.
In der Nacht füllte sich der Platz komplett.
Am nächsten Morgen stellte Martin bei meinem Wohnmobil fest, daß ich Öl verliere. Bei der Überprüfung lag der Ölstand unter dem Minimum-Strich, also bei nächster Gelegenheit Öl kaufen und nachfüllen.
Wir kommen an die Fähre und stellen fest, daß die nächste erst um 14:35 Uhr fährt, also noch 3 Std. Zeit, in der ich mich mit Malen beschäftige.
Nach der Überfahrt fing es nur noch wenige Kilometer bis zu dem Campingplatz Sjøbakken Fiske-Camping, wo wir mit Angelika und Walter verabredet waren. Der Platz kostet 250 NOK und ist urig eingerichtet. Es gibt 2 Waschmaschinen, einen Trockner und vier heiße Duschen in zwei verschiedenen Häusern (alles im Preis inbegriffen!).
Am nächsten Tag gesellte sich noch Dorette zu uns und wir hatten zwei gemütliche Abende.
Gefahren: 56 km + Fähre
2024-08-01 – Bardalssjøen/Leirfjord
(66.041551, 12.718932)
In den zwei Tagen auf dem Campingplatz haben wir alles erledigt.
Am nächsten Morgen haben wir einen kurzen Abstecher gemacht zu einem Restaurant, wo Walter gedacht hat, es gäbe jeden Tag Buffet.
Das war leider nicht so, Buffet gibt es nur sonntags. Wir haben eine Kleinigkeit gegessen und sind dann weitergefahren (Restaurant Wangbrygga in Bardalssjøen (66.217284, 13.381454). Wir haben uns das Restaurant vorgemerkt und werden es beim nächsten Besuch so einkalkulieren, daß wir nicht übernachten müssen.
Strahlende Sonne und ein leichter Wind lassen sich sehr angenehm ertragen. Hier unter der Helgelandsbrücke wurden jetzt schon 2 Makrelen gefangen, allerdings nicht von Walter, auch nich von Martin und Volker, sondern von einem fremden Deutschen, der keine Makrelen essen mag und sie uns geschenkt hat.
Gefahren: 20 km + 43 km
2024-08-02 – Dønna
(66.056503, 12.385374)
Weiter geht unsere Route auf der 17, die jetzt über ein paar Inselchen geführt wird und somit fahren wir mehrmals mit Fähren.
In Sandnessjøen gingen wir bei Rema1000 noch einkaufen und warten jetzt auf die Fähre nach Lokta und Dønna (66.022675, 12.638388).
Während unserer Wartezeit verläßt gerade die „Richard With“ den Hafen für die Hurtigruten.
Die Pionierfahrt des Kapitäns Richard With mit dem Küstenexpress ist in Norwegen eine bekannte Geschichte. Doch nur wenige wissen, dass die 130 Jahre alte Erzählung über die norwegische Küstenroute ihre Wurzeln in einem Salzfrachtschiff im Eidsfjord im Jahr 1880 hat.
„Es ist ein Hundeleben, hier zu liegen und Heringe einzusalzen, ohne sie loszuwerden“, sagte Richard With. Bezirksarzt Jakob Georg Thode nickte, doch bevor er etwas erwidern konnte, fuhr With fort: „Es muss einen besseren Weg geben; statt mit Jektern (traditionelle norwegische Boote) im Zickzack-Kurs zu fahren, brauchen wir Dampfschiffe zum Schleppen und Transportieren der Heringe.“ „In der Tat, aber die Mittel, With! Wie sollen sie aufgebracht werden?“
„Die Leute müssen sich zusammenschließen, um ein Dampfschiff zu kaufen, aber um sie zu überzeugen, brauche ich Hilfe. Und die können Sie bieten, Doktor!“
„Ich werde mein Möglichstes tun, aber konsultieren Sie zuerst William Hals in Stokmarknes und auch Rechtsanwalt Lumholtz; er könnte bei den Geschäften von unschätzbarem Wert sein. Wenn wir eine Aktiengesellschaft gründen, könnte seine Anwesenheit im Vorstand von Vorteil sein.“
Mit diesen Worten trafen sich Richard With und Bezirksarzt Thode im Herbst 1880 an Bord eines Salzschiffs in Sildpollen im Eidsfjord. Der Eidsfjord war einer der besten Heringsfjorde in Nordnorwegen. Und in dieser Saison übertraf der Fang alle Erwartungen. „Wenn der Fjord geschäftig war, glich er den bedeutendsten Hafenstädten“, heißt es in einem Bericht aus jener Zeit. Kleine und große Dampfer fuhren in den Eidsfjord, um Heringe zu laden. Auch Jekter und Jakter (traditionelle Segelboote) trugen zum Transport bei und die Dampfschiffe hatten besonders viel zu tun. Doch – wie Richard With feststellte – die Heringe häuften sich.
(Die obigen Absätze sind Auszüge aus dem Buch "På nordnorsk kjøl - Vesteraalens Dampskibsselskab gjennom 75 år", verfasst von Reidar Stavseth)
Und so wurde aus der Idee von Richard With eine Dampfschifffahrtsgesellschaft gegründet mit einem Schiff, das Heringe laden und sowohl Jakter als auch Jekter schleppen konnte, um schneller nach Bergen zu gelangen.
In Ålesund lag der Damper „Arendal“ vor Anker, den Richard With in Augenschein genommen hatte. Im Jahre 1881 kam der Dampfer nach Vesterålen und wurde nach einigen Formalitäten eingesetzt für ihren Heringsfang zwischen dem Eidsfjord und Bergen. 1884 kam ein neues Schiff, die „Lofoten“ hinzu und ca. 12 Jahre später entwickelte sich eine Küstenexpresslinie und die heutige Hurtigrutenstrecke.
Nach der Überfahrt haben wir uns die Steinkirche eines unbekannten Architekten in Dønna (66.203703, 12.58765) angesehen. Sie wurde im 13. Jh. im Langkirchenstil erbaut.
Zu den Innendekorationen gehören eine Madonna mit Kind aus dem 12. Jh., eine Figur des Heiligen Laurentius (St. Lavrans) aus dem 14. Jh. und eine geschnitzte Kanzel im Barockstil aus dem 17. Jh. Leider ist eine Besichtigung nur zu bestimmten Zeiten mit kostenpflichtiger Führung möglich.
Es war eine sehr gute Idee, nicht an der Kirche zum Übernachten stehen zu bleiben.
Wir sind ein paar Kilometer weiter gefahren und haben ein paradiesisches Fleckchen Erde gefunden, umgeben von Blaubeeren, Himbeeren, Steinbeeren und vielen Wacholdersträuchern. Hier wurden dann auch die ersten selbst gefangenen Makrelen von Walter, Martin und Volker gegessen.
Die Zufahrt führt allerdings über einen ca. 8 km langen, teilweise waschbrettartigen Schotterweg. Aber es lohnt sich auf jeden Fall!
Gefahren: 8 km + 23 km + 24 km
2024-08-04 – Herøy/Hoholmenbrücke
(66.008002, 12.271655)
Weil der letzte Platz so schön war, sind wir dort auch zwei Tage stehen geblieben.
Ich hätte wahrscheinlich auch noch das Wochenende drangehangen, aber die anderen wollten weiter.
Unsere Fahrt ging weiter über mehrere, sehr interessant gebaute Brücken durch eine riesige Felsenlandschaft. Und wieder eine Gelegenheit, Fische zu fangen. Mal sehen, wer Glück hat!
Gefahren: 39 km