Skandinavien – neu erleben 2024
2024-06-21 – Flensburg
(54.773951, 9.392928)
Mit diesen beiden Bildern, die ich beim Blick aus dem Wohnmobil innerhalb von 10 Minuten hatte, verabschiedete ich mich am nächsten Morgen aus Hamburg-Langenhorn.
Ich hatte ein Treffen mit Andrea. Wir waren im Restaurant „Wattkorn“ essen und hatten einen gemütlichen Abend mit viel Gesprächsthemen. Es war gleichzeitig der Auftakt für meine Skandinavien-Reise.
Ich habe am Straßenrand wunderbar geschlafen und bin gegen 11 Uhr weggekommen.
Das erste Stück fuhr ich über die Autobahn, damit ich meinen Müll entsorgen konnte.
Bei Quickborn nahm ich die Ausfahrt und fuhr weiter über Land- und Bundesstraßen. Es war eine angenehme Fahrt und obwohl die ganze Strecke nicht anstrengend war, war ich beim Eintreffen in Fensburg beim Citti-Park irgendwie platt. Hier waren wir verabredet. Volker war bereits vor Ort und nach einer kurzen Begrüßung habe ich den Tag in Ruhe ausklingen lassen.
Gefahren: 153 km
Das erste Bild vom Essen war mein Testessen mittags: Gänseleber, am Abend aß ich dann Gänsebrust und als Nachtisch Rumzwetschgen, natürlich jeweils mit einem Flensburger!
2024-06-22 – Flensburg
Heute habe ich meine letzten Besorgungen im Einkaufszentrum erledigt und auch alles bekommen, was noch auf meiner Liste stand.
Am Abend sind Volker und ich zum Griechen „Taverne Omiros“ gegangen. In dieser Zeit kam Gaby an. Sie ist die ganze Strecke von Klingenberg durchgefahren und war dementsprechend auch erschöpft. Wir verabredeten uns für den nächsten Tag, um über weitere Pläne zu reden.
Zum Essen gab es einen bunten Salat und Lammfleisch mit Okraschoten, dazu natürlich ein Flensburger, hell und dunkel.
2024-06-23 – Flensburg
Wir nehmen diesen Tag noch als Erholungstag, wollen heute Abend unbedingt das Fußballspiel Deutschland : Schweiz sehen und starten morgen dann in Richtung Dänemark.
Mal sehen, wo uns der Weg hinführt. Volker und Gaby sind mit den Rädern mal ins Zentrum gefahren. Für mich war es zu umständlich, mein Fahrrad vom Fahrradständer runter zu holen, da ich mit dem Heck meines Wohnmobils über einer Grube stehe.
2024-06-24 - Nørre Aaby / Middelfart (DK)
(55.426351, 9.852318)
Bevor wir heute weitergefahren sind, bin ich kurz zum Scandipark in Handewitt - 54.779765, 9.333885 gefahren, um dort zu duschen.
Der Scandipark ist ein Autohof und hat ebenfalls einen großen Parkplatz, auch für Wohnmobile, mit vielen Geschäften. Die Duschen sind groß und erreichbar über die Tankstelle, Kosten 4 €.
Ich nahm mir vom Autohof noch einen großen Milchkaffee mit und habe meine Fahrt fortgesetzt bis zum vereinbarten Ziel. Gaby und Volker waren nur wenige Minuten vor mir dort.
Der Platz ist nicht besonders groß, aber wir haben alle einen Platz bekommen. Er liegt an einem See in einem Naturschutzgebiet mit vielen ansässigen Vogelarten und einem Vogelbeobachtungshochsitz.
Gefahren: 7 km + 143 km
2024-06-25 – Limhamn / Väster
(55.570202, 12.8986)
Heute war die Fahrt relativ eintönig über die E20. Wir passierten die beiden Brücken und bleiben jetzt für eine Nacht hier am Aussichtspunkt hinter der Öresundbrücke stehen.
Die Kosten beliefen sich für die Storebaeltbrücke 420 DKK = 56,31 €, für die Öresundbrücke 1010 DKK = 135,40 €.
Gefahren: 230 km
2024-06-26 – Skillinge
(55.477773, 14.288048)
Es war heute keine große Strecke. Auf dem Weg zu unserem Ziel kam ich durch Ystad.
Ich fuhr auf den großen City-nahen Parkplatz (55.422542, 13.840204), wo möglicherweise ein Übernachten nur geduldet wird.
Ich wollte mir das Haus von Kurt Wallander ansehen, da ich ein Freund der schwedischen Krimis bin. Es liegt mitten in einer kleinen Siedlung.
Eklaholm ist ein Bauernhof, der ursprünglich aus dem 17. Jh. war.
Der alte gepflasterte Bauernhof existiert heute noch.
Die Besitzer Petter und Karl Fredrik haben den Bauernhof 2015 gekauft und die alten Stall- und Scheunengebäude in einen Innenarchitekturladen, einen Blumenladen und einen Gartenladen mit einem Gärtnereiteil umgebaut. Sie leben und arbeiten hier mit ihrem Hund Hamlet und den Katzen Leopold und JC.
Auf dem Stellplatz angekommen, haben wir Martin aus der Schweiz getroffen. Leider war das so angepriesene Fischlokal noch geschlossen, es öffnet erst am 29. Juni. Da wir alle keine Lust zum Kochen hatten, haben wir eine Kleinigkeit vom Imbiss gegessen. Es war lecker, aber nichts Besonderes.
Am nächsten Abend haben wir dann selber etwas gegrillt. Es gab einen kleinen Supermarkt, wo wir das Fleisch kaufen konnten.
Gefahren: 68 km + 24 km + 13 km
2024-06-28 – Kristianstad
(56.027305, 14.144915)
Durch eine beschauliche Landschaft und bei strahlender Sonne führte uns unser Weg heute nach Åhus direkt zum Strand.
Leider gibt es bei den Parkplätzen (55.918765, 14.318703) überall die Zusatzbeschilderung, Pkw Klasse 1, und ich denke, dazu zählen wir garantiert nicht.
Trotz der Hitze haben wir uns nach einer Stunde auf den Weg gemacht für einen kleinen Stadtbummel durch Kristianstad.
Wir wollten zum Shoppingcenter = Citygaleria, wo es auch einen Spirituosenladen = Systembolaget gibt.
Vom Stellplatz aus führt ein Holzsteg bzw. eine lange Holzbrücke über das Naturschutzgebiet bis zum Tivoli-Park, von dort war es nicht sehr weit bis zum Zentrum. Natürlich blieb ein Besuch im Spirituosengeschäft nicht ohne Erfolg. Ich habe eine 3-l-Bottle Weißwein gekauft.
Gefahren: 69 km + 20 km
2024-06-29 – Kalmar
(56.663699, 16.370394)
2024-06-30 – Vickleby/Mörbylånga
(56.607054, 16.441543)
Der Süden der Insel Öland wird geprägt durch die Agrarlandschaft. Bereits im Jahre 2000 wurde diese in die Welterbeliste von der UNESCO aufgenommen. Es gibt ca. 1.100 Welterbestätten in der Welt, davon liegen 15 in Schweden und eine auf Öland.
Grund hierfür ist die Bewirtschaftung dieser Kulturlandschaft seit vielen Generationen. Süd-Öland ist reich an frühzeitlichen Hinterlassenschaften und Steinmauern, die von der langen Geschichte der Agrarlandschaft zeugen. Hierzu gehören Dörfer, Felder, Stora Alvaret und die Seewiesen. Auch heute bewirtschaften die Bauern den Boden und lassen ihre Tiere auf Stora Alvaret und den Seewiesen weiden.
Nur 15 km führte uns von Kalmar unser Weg heute zur Insel Öland über die 6 km lange und 40 m hohe Brücke zu dem bekannten Restaurant „Arontorps Restaurang och Drive-thru“ (56.645422, 16.514853) in Färjestaden, wo es die Kroppkakors = gefüllte Knödel gibt.
Begleitet wurden wir von Astrid, die mit uns essen war. Sie war eine große Hilfe, hat uns alles bei Gerichten erklärt. Es war Selbstbedienung, und dann suchte man sich einen Platz. Ein Getränk, außer Bier, war gratis dabei, ebenso der Salat und hinterher konnte man sich noch einen Kaffee nehmen. Hier muss ich auf jeden Fall nochmal hinkommen, denn es gibt außer den Knödeln auch noch andere sehr tolle Gerichte.
Zutaten für ca. 10 Klöße:
250 g gekochte Salzkartoffeln (am besten vom Vortag)
750 g rohe Kartoffeln (mehlig kochend)
frische Kartoffelstärke
50 g Mehl (Typ 405)
1 Tl Salz
Pfeffer
Muskat
100 g Zwiebeln
100 g Schinkenspeck
1 El Butter
4 Pimentkörner (fein zerstoßen)
Traditionell ißt man dazu Butter, flüssige Sahne und Preiselbeerkompott
Das Restaurant betreibt einen eigenen Stellplatz für 290 SEK. Dort wollten wir allerdings nicht stehen bleiben, sondern sind weiter auf der Insel in den südlichen Bereich gefahren und fanden nach wenigen Kilometern einen kleinen freien Platz zum Übernachten.
Hier ist einer der interessantesten Runensteine Schwedens. Er enthält ein Gedicht im sog. höfischen Stil der Wikinger-Dichtung. Das Gedicht ist das einzige dieser Art, das noch im Original erhalten ist. Es ist ein Ruhmesgedicht und Nachruf auf einen gefallenen
Wikinger-Häuptling, namens Sibbe.
Er wird im Gedicht mit Odin verglichen, dem höchsten Gott! Der Runenstein ist ca. 1000 Jahre alt; damals befand sich die Zeit im Umbruch zwischen Asenglaube und Christentum.
Der Karlevi-Stein gehört zum schwedischen Kulturerbe und wird von der Staatlichen Grundstücksverwaltung gepflegt.
Gefahren: 15 km + 10 km
2024-07-01 – Bläsinge Yachthafen
(56.620201, 16.701401)
Wir fuhren weiter auf der Nebenstraße südwärts. Wir wollten bis zum Leuchtturm kommen. Mehr durch Zufall kamen wir in Degerhamn am größten Gräberfeld aus der Eisenzeit vorbei.
Das Gräberfeld von Gettlinge enthält verschiedene Grabformen, wie z.B. Hügel, Schiffssetzungen, Steinkisten, Steinkreise, ein dreieckiges Grab, aufrecht stehende Kalksteinplatten, die häufigsten Gräber sind niedrig, rund und steingefüllt.
Von den mehr als 200 Gräbern wurden 25 vor über 100 Jahren erforscht und in einem lag in einer Steinkiste ein Mann umgeben von seinen Waffen, einem Schwert und Schild, Speer und Lanze.
Der südlichste Punkt der Insel ist Naturum Ottenby.
Das Naturschutzgebiet Ottenby ist ein Ort, an dem unvergessliche Naturerlebnisse immer zum Greifen nah sind.
Hier trifft der Gesang der Robben im Morgengrauen auf die wunderschönen Silhouetten der Damhirsche im Sonnenuntergang über den großen Wiesen. Ottenby ist ein einzigartiger Ort. Es ist einer der besten Vogelbeobachtungsorte des Landes.
Hier darf nicht mit den Wohnmobilen übernachtet werden, was durchaus verständlich ist.
Also haben wir in Richtung Norden ein Plätzchen gesucht und gefunden. Es liegt sehr idyllisch an einem kleinen Yachthafen mit einem Restaurant, das nicht nur mit leckeren Fischgerichten punkten kann, sondern auch als Ausstellungsraum für Künstler dient.
Gefahren: 40 km + 12 km + 56 km
2024-07-02 – Byxelkrok
(57.278584, 17.009377)
Es ging weiter Richtung Norden und unser erster Stopp war an den gut erhaltenen Windmühlen in Lerkaka / Runsten (56.722155, 16.712315).
Auf Öland war die Landwirtschaft der wichtigste Erwerbszweig. Im 19. Jh. entwickelte sich der Besitz einer Windmühle für die Bauern zum Statussymbol. Durch die flache Landschaft der Insel und der Nähe zur offenen Ostsee wurde der Betrieb von Windmühlen sehr begünstigt.
Die Anzahl der Mühlen auf Öland stieg bis auf 2000 an. Jeder Hof deckte mit einer Mühle den Eigenbedarf. Im Laufe des 20. Jh. verloren die Windmühlen immer mehr an Bedeutung und verfielen immer mehr. Heute sind nur etwa 400 noch erhalten und zieren das Landschaftsbild der Ostseeinsel.
Die Mühlen von Lerkaka befinden sich an einer Landstraße südlich des gleichnamigen Dorfes.
Wie die Windmühlenreihe im nördlicher gelegenen Störlinge sind auch sie ein Wahrzeichen der Insel.
Aufgrund ihres guten Zustandes zählen die Lerkakaer Mühlen zu den schönsten auf ganz Öland. In Störlinge befindet sich die längste Reihe mit sieben gut erhaltenen Bockwindmühlen. Der Mittelpunkt einer solchen Mühle ist ein stabiler Stamm aus Eiche, um den das gesamte Mühlengebäude samt Flügeln in den Wind gedreht werden kann.
Anschließend fuhren wir zunächst einen Stellplatz an, der direkt an einem Freizeitpark auf einer Wiese liegt in Löttorp Freizeitpark (57.15838, 17.004356).
Dieser Freizeitpark öffnete zum 1. Juli. Aber es war unmöglich dort stehen zu bleiben, denn wir hatten eine Fliegen-Invasion.
Also ging es weiter zur nächsten Alternative. Der Platz liegt im Wald mit einer Lichtung, um noch TV zu sehen und nicht weit entfernt von einem ehemaligen Eisenzeitdorf. Es ist das am besten bewahrte Eisenzeitdorf in Nordeuropa. Das Eisenzeitdorf Rosendal ist ein Teil des geschützten schwedischen Kulturerbes.
Um unseren Übernachtungsplatz herum gibt es ein großes Feld mit Blaubeersträuchern. Wir stehen auf Schotter und haben beschlossen, nochmal den Grill anzuschmeißen. Außerdem mußte ja der Weißwein probiert werden.
Es wurde ein ausgedehnter Abend mit Sekt und „Egal“ (Schlehenlikör), anschließend Weißwein und als Absacker noch ein Tschiporo (griech. Raki).
Das alles hat Martin aus der Bahn geworfen, so daß wir noch einen weiteren Tag stehen geblieben sind. Wir sind dann mit Gaby's Auto am nächsten Tag zum Einkaufen gefahren. Bei dieser Gelegenheit habe ich Badeschuhe gefunden bei einem Laden, der vergleichbar ist mit unseren China-Bazars. In einem daneben liegenden kleinen Laden werden bereits handwerkliche Arbeiten für das Weihnachtsgeschäft vorgenommen.
Gefahren: 56 km (Löttorp) + 15 km
2024-07-04 – Kalmar
(56.696786, 16.366435)
Bevor es heute weiter ging bis nach Borgholm zum Schloss Solliden und Schlossgarten habe ich kurz meine Badeschuhe umgetauscht, sie waren zu groß.
Wir haben am Hafen Borgholm am Aimo-Park (56.882654, 16.653823) geparkt, haben uns den Hafen fußläufig angesehen und sind anschließend mit einem Auto zum Schloss gefahren.
Wir kamen zuerst an der Schloßruine an und dachten, von hier könnte man zu Fuß bis zum Schloß Solliden laufen.
Um die Schloßruine anzusehen, muß auch Eintritt gezahlt werden. Das wollten wir nicht.
Uns interessierte nur der Schloßgarten. Es war zu weit zum Laufen, also sind wir bis dorthin gefahren. Der Parkplatz ist sehr groß, hat einen eigenen Wohnmobilstellplatz und ist kostenlos (56.870245, 16.647518), nur übernachten geht hier nicht.
Nach dem wirklich ausgedehnten Rundgang durch den Park ließen wir es uns nicht nehmen, im Kaffeetorpet einen Kaffee zu trinken und ein Sandwich zu essen.
Eigentlich hätte man hier die berühmte Zimtschnecke essen sollen, aber auf Süßes hatte ich keinen Appetit. Das Café hat historische Ursprünge und strahlt einen ganz besonderen Charme aus.
Anschließend konnten wir nicht anders und mußten noch einmal Kroppkakors essen gehen, bevor wir die Insel verlassen. Es ist diesmal etwas später geworden, aber wir hatten Glück, auf dem Platz zum Übernachten in Kalmar steht noch kein anderes Wohnmobil. Wir haben von hier einen tollen Blick auf die Brücke.
Gefahren: 57 km + 30 km + 15 km