2025-02-03 – Kotronas

(36.61951, 22.49414)

Der Küstenabschnitt heute, den ich gefahren bin, ist ziemlich unspektakulär. Rechts blickt man nur auf Felsen oder Felsgesteine und links gibt es den steilen Hang mit Bäumen und Hecken bis hinab zum Meer.

 

Bevor ich zu meinem jetzigen Ziel kam, habe ich mir noch die Glyfada-Beach angesehen, wo das Schiffswrack liegt. Ich wollte dort nicht stehen bleiben, weil es immer noch größere Pfützen gibt und dadurch der Platz wenig Möglichkeiten bietet zum Stehenbleiben.

 

 

Weiter habe ich noch zwei Campingplätze angefahren. Ich wollte Wäsche waschen und evtl. duschen. Beide Plätze hatten die Tore geöffnet. An der Rezeption stand eine Telefonnummer, man hätte sich melden müssen. Allerdings sahen beide Plätze ziemlich ungepflegt und nicht einladend aus, so daß ich dieses Vorhaben verschob.

 

Gefahren: 62 km

 

2025-02-04 – Archaia Corinth

(Camperstop 37.89844, 22.8954)

Im Laufe des Abends bekam ich die Nachricht von Freunden, daß ihnen in Patras die Geldbörse samt Papieren gestohlen wurden. Das veranlaßte mich, einen geeigneten Ort zu empfehlen, um sich zu treffen und das weitere Vorgehen zu besprechen. Dadurch war die Umfahrung der Halbinsel Mani erstmal in die Ferne gerückt.

 

Also traf ich mich mit ihnen auf dem Camperstop Fanaria in Korinthos. Damit war auch das Problem des Wäsche waschens und des Duschens behoben. Hier ist alles machbar und die Atmosphäre immer toll.

 

Gefahren: 213 km

 

Am nächsten Tag kamen noch Jürgen und Ilka vorbei und wir genossen allesamt die griechische Hausmannskost.

 

Einen Tag, bevor wir weiterfahren wollten, sind wir mit einem Fahrzeug hoch auf die Burg Akrokorinthos gefahren, wo ich vor 13 Jahren auch schonmal übernachtet habe.

 

Akrokorinth „Oberes Korinth“ ist ein seit der Antike befestigter Ort, der sich auf einem 575 m hohen Tafelberg in der Nähe der antiken Stadt Korinth befindet. Die Festungsanlage war die Akropolis und der höchste Punkt der antiken Stadt.

 

Die Anlage umfasst zwei Gipfel des 575 m hohen Felsmassivs. Zwischen diesen entspringen kleine Quellen, die die Siedlung mit Wasser versorgten. Es gibt nur einen Zugang im Westen der Festung, der durch eine dreifache Verteidigungsmauer mit drei starken Toren befestigt wurde. Im Norden, Osten und Süden schützen steil abfallende Geröll- und Felshänge die Anlage.

 

Zur Erhaltung der Anlage wurden zahlreiche Mauerabschnitte und Gebäude sowie Brücken über den Graben wiederhergestellt. 

 

Im Laufe der Zeit wurde der auf den Gipfeln gelegene Peirene-Brunnen (Pirene, eine Nymphe, die der Legende nach dem Brunnen den Namen gab) restauriert und die Holzbrücke am Eingang ersetzt.

 

2025-02-08 – Korinth

(37.940138, 22.938619)

Heute fahren wir weiter und für mich werden sich jetzt einige Anlaufpunkte wiederholen. Zunächst fahren wir nach Korinth.

 

Der Kanal von Korinth liegt vier Kilometer östlich des heutigen Korinth. Die Idee, einen Kanal durch die Isthmus von Korinth zu bauen (die verbindet die Peloponnes mit dem Festland von Griechenland), wurde vom Tyrannen Periander im 6. Jh. v. Chr. konzipiert. Erst in der Zeit von 1882 bis 1893 nach der Unabhängigkeit wurde diese Idee realisiert.

Je nach Route wird einem Schiff die Umfahrung des Peloponnes erspart und der Seeweg verkürzt sich um ca. 325 km.

 

Für den Bau des 6.343 m langen Kanals wurde die Landenge von Korinth, der Isthmus von Korinth, an der schmalsten Stelle durchgegraben. Der Bau des Kanals erfolgte unter der Aufsicht der ungarischen Ingenieure István Türr und Béla Gerster. Die Eröffnung erfolgte am 6. August 1893. Seitdem verbindet der Kanal von Korinth den Saronischen Golf mit dem Golf von Korinth.

 

Um diese Durchfahrtmöglichkeit zu schaffen und dem Schiffsverkehr so die etwa 600 km lange Fahrt (von Piräus bis Patras) rund um die Peloponnes zu ersparen, wurde bis zu 84 m tief durch Felsgestein hindurch gearbeitet. Dadurch erreichte man eine Wassertiefe von ca. 8 m. Die Steilwände am Kanal ragen bis zu 79 m in die Höhe. Auf der Höhenlage kreuzen fünf Brücken den Kanal.

 

Beachtenswert sind die absenkbaren Brücken an beiden Enden des Kanals. Wenn sich ein Schiff nähert, werden sie durch ein motorengetriebenes Gestänge im Wasser des Kanals versenkt.

 

Die erste Brücke, zu der wir fahren, ist aus Holz gebaut und manchmal auch nur einspurig mit Ampelbetrieb befahrbar (Holzbrücke 37.916554, 23.008296).

 

Die zweite Brücke (Senkbrücke 37.949577, 22.962373) liegt am anderen Ende des Kanals und macht einen höllischen Lärm, wenn sie versenkt wird.

 

Die dritte Brücke ist sozusagen die Hauptüberquerung und liegt mittig des Kanals (An den Souvenirläden 37.926513, 22.993503). Dort gibt es eine größere Ansiedlung von Geschäften, einem Supermarkt, Restaurants und Hotels.

 

Wir haben uns im Supermarkt ein gegrilltes Hähnchen gekauft und stehen jetzt am Hafen zum Übernachten.

 

Gefahren: 27 km

 

2025-02-09 – Archaia Corinth

(Camperstop s. oben)

Es war immer noch ungewohnt ziemlich kühl und schon in der Nacht kam ein starker Wind auf. Durch den Sturm tobte das Meer im Hafen und peitschte seine Wassermassen gewaltig über den Uferrand. Wir stellten uns nach einer Weile in die „zweite“ Reihe, damit das salzhaltige Wasser keine nennenswerten Schäden hinterlassen sollte. Aber das war nicht genug.

 

Angela und Hans-Werner wollten nicht hier stehenbleiben und wir entschlossen uns, nochmal für einen Tag zurück zum Camperstop zu fahren. Ilka und Josh, die ebenfalls hier standen, fuhren direkt nach Nafplio durch.

 

Gefahren: 12 km

 

2025-02-10 – Nafplio

(37.569481, 22.801656)

Bestimmte Sehenswürdigkeiten sollte man sich als neuer Griechenland-Überwinterer schon ansehen. Dazu zählt auch das Amphitheater in Epidauros (37.596487, 23.073223). Und weil Angela das erste Mal hier ist, sind wir dorthin gefahren. Ich war vor 13 Jahren schonmal hier und bin auch durch die gesamte Anlage gelaufen. Jetzt habe ich nur einen kurzen Weg gemacht.

 

Das Theater von Epidauros ist ein Theater innerhalb der archäologischen Stätte Epidauros. 

 

Es wird als das große Theater bezeichnet, weil es innerhalb der Gemeinde Epidauros in dem Ortsteil Archaia Epidauros ein weiteres (kleineres) antike Theater gibt.

 

Das Theater verfügt über eine exzellente Akustik, so dass man auch von den obersten Reihen jedes Wort verstehen kann. 

 

Gebaut wurde es an den Hängen des Berges Kynortiou im 4. Jh. v. Chr. und diente der Entspannung und dem Vergnügen der Patienten des Asklepieion, der angrenzenden Heilstätte.

 

Die erste Aufführung nach einer Zerstörung und dem Wiederaufbau im Jahre 1938 war die Tragödie “Elektra” von Sophokles. Kriegsbedingt wurden die Aufführungen zwei Jahre später eingestellt.

Vor Wiederaufnahme des Betriebs in den 1950er Jahren erfolgte eine Restaurierung, und seit 1952 finden wieder regelmäßig Vorstellungen in den Sommermonaten statt. 

 

Seit 1955 ist das Theater die Spielstätte des Festival von Epidauros, das heute Athens & Epidaurus Festival heißt und auch das Theater des Herodes Attikus umfasst.

 

Weil wir hier an den archäologischen Ausgrabungsstätten nicht übernachten dürfen, haben wir uns nach dem Besuch dazu entschlossen, nach Nafplio zu fahren. Hier treffen wir wieder Ilka und Josh.

 

 

Gefahren: 66 km + 27 km

 

2025-02-12

Heute ist Markttag und ich besorge mir erneut eine Flasche Tsipouro, weil er sich gut genießen läßt. Das obligatorische späte Frühstück in der griechischen Bar mit Fisch-Tapas gehört zum dazu. 

 

Anschließend ging ich noch durch die Altstadt bis zum Schwimmbad, weil zwei Kreuzfahrtschiffe den ganzen Tag dort vor Anker liegen und die Menschen entweder mit Bussen zu Sehenswürdigkeiten gefahren werden oder sich in der Stadt aufhalten.

 

2025-02-13 – Leonidio

(37.166062, 22.858424)

Wer das erste Mal in Griechenland ist, sollte sich unbedingt die Halbinsel Monemvasia ansehen. Aus diesem Grunde bin ich mit Angela und Hans-Werner als Zwischenstopp erneut in Leonidio gelandet. Diesmal habe ich auf einem anderen Platz gestanden, der in meinen Augen etwas sympathischer ist. Hier gibt es auch einen Wasserhahn. Und diesmal habe ich auch einen kleinen Rundgang durch den Ort gemacht.

 

Gefahren: 79 km

 

2025-02-14 – Monemvasia

(36.687434, 23.042649)

Das Wetter ist ideal, um erneut die schöne Bergstrecke zu fahren, um nach Monemvasia zu kommen.

 

Kastro Monemvasia ist ein seltener historischer Ort in Griechenland. Es ist eine vollständig erhaltene befestigte mittelalterliche Stadt auf einer kleinen Insel und ist verbunden über eine Brücke. In der Stadt selbst sind keine Autos erlaubt und Besucher können sie nur zu Fuß erkunden. In Monemvasia gibt es keine ständigen Bewohner und die Häuser dienen als Hotels, Restaurants oder Souvenirläden.

 

Ich bin diesmal ein Stück mit in die Stadt gegangen und nach dem Besuch sind wir nur ca. 1 km auf den Schotterplatz Nahe der Mole zum Übernachten gefahren.

 

Gefahren: 90 km

 

2025-02-15 – Trinisa-Beach

(36.805678, 22.622981)

Wir mußten von Monemvasia ein Stück zurück, weil wir in der Nähe von Skala zum Lidl einkaufen wollten. 

 

Danach ging es nur wenige Kilometer wieder an den Strand von Trinisa. 

 

Es sollte Regen kommen und da stehen wir hier sehr gut. Am Abend gab es auf allen Handys „Sturmwarnungen“ mit einem lauten Klingelgeräusch. Obwohl es tatsächlich zwei Tage unaufhörlich geregnet und gedonnert hat, blieben wir von weiteren Unannehmlichkeiten verschont.

 

Wir besuchten die freundliche Dame in der Taverne, tranken Bier und aßen eine Kleinigkeit, obwohl wir gut eingekauft hatten. Man sollte im Gastland den Menschen die Ehre erweisen, daß sie etwas an uns verdienen können. So haben wir das Wochenende mit Regen hier ausgesessen.

 

Gefahren 48 km + 8 km

 

2025-02-17 – Aeropolis

(36.640801, 22.383103)

Es war Montagmorgen, die Sonne scheint, der Himmel ist blau, und die Spuren vom vielen Regen waren verschwunden. Herrlich! Heute wollte ich den beiden die Tropfsteinhöhle in Vlychada/Aeropolis zeigen.

 

Wir kamen an dem Aussichtspunkt vorbei, wo man das Schiffswrack sehen kann. An den Platz zu fahren, von wo man das Schiffswrack zu Fuß fast erreichen könnte, wäre nach den beiden Regentagen nicht empfehlenswert gewesen.

 

Ein Frachtdampfer mit nur wenigen Passagierkabinen liegt seit über 40 Jahren in dieser Valtaki-Bucht und rostet vor sich hin. 

 

Es kursieren verschiedene Gerüchte, weshalb das Schiff dort im Sand liegt. Es ist inzwischen zu einem beliebten Fotomotiv geworden.

 

In Oitylos an der Tropfsteinhöhle angekommen, konnten wir am „Kassenhäuschen“ parken (36.638039, 22.380091).

 

Wir kauften uns ein Ticket für Senioren und die „lange“ Bootstour.

 

Zu Fuß ging es noch ca. 300 m die Straße hinab bis zum Eingang. Vor 13 Jahren war wetterbedingt diese lange Tour nicht abfahrbar. Die Höhle ist auch unter den Namen Glyfada oder Vlychada bekannt. Sie hat eine Länge von 15,4 km und gilt als eine der größten ihrer Art in Europa.

 

Beeindruckend für mich sind die klaren unterirdischen Seen. Das saubere, türkisfarbene Wasser reflektiert die Kalksteinformationen an den Wänden und erzeugt eine fast märchenhafte Atmosphäre mit ihren bizarren geologischen Formationen. 

 

Die faszinierenden, teilweise mystischen Stalaktiten und Stalakmiten, ebenso Felsvorsprünge und Deckengewölbe bieten eine imposante Unterwelt. Nach einer ca. halbstündigen Bootsfahrt mit einer Länge von 2,8 km laufen wir noch ca. 300 m über Stege bis zum Ausgang.

 

Dabei entdecken wir am Strand in der Bucht einen Platz, wo man gut stehen kann. Es sind nur 4 km zu fahren und wir fühlen uns hier auf Anhieb wohl. 

 

Der Strand hat glasklares Wasser und besteht aus runden kleinen und großen Steinen, weshalb man gerne auch „Eierstrand“ sagt.

 

Gefahren: 47 km + 4 km

 

2025-02-19 – Messini

(37.017462, 22.008163)

Gerne wären wir noch am Strand von Aeropolis stehen geblieben. Aber irgendwie haben wir uns unüberlegt mit Ben und Irmi verabredet und sind deshalb zur Bouka Beach nach Messini gefahren.

 

Unterwegs leuchten immer wieder die gelben Punkte von den blühenden Stechginstersträuchern. An der Bouka Beach habe ich meinen Skotti-Grill aufgebaut. Wir hatten uns auf Grillen eingestellt und deshalb Fisch gekauft. Alles hat wunderbar geklappt, das Wetter spielte mit, obwohl es recht kühl geworden ist.

 

Bei meinem ersten Besuch war das Wasser noch nicht abgestellt, jetzt gibt es hier kein Wasser mehr. Es ist im Moment auch sehr voll hier mit Wohnmobilen. Hans-Werner mußte den Platz vom Osten her anfahren, wer kam nicht über die kleine Brücke, sein Wohnmobil setzte auf.

 

Am Abend saßen wir noch lange bei ihm im Wohnmobil und führten nette Gespräche.

 

Gefahren: 109 km

 

2025-02-21 – Methoni

(36.818189, 21.704443)

Nach zwei Tagen sind wir weiter gezogen. 

 

Ben und Irma fahren nochmal nach Kalamata und wir stehen jetzt in Methoni auf einer Anhöhe mit Blick direkt auf die beeindruckende Festungsanlage. 

 

 

Vor 13 Jahren habe ich im unteren Teil des Dorfes gestanden.

 

Gefahren: 63 km

 

2025-02-22

Am nächsten Tag sind wir fast 2 Std. durch das Castle, auch bekannt als das Kastro von Methoni, und die historische venezianische Festungsanlage aus dem 13. Jh. gelaufen. Die Stadt liegt am Ionischen Meer und bietet spektakuläre Ausblicke auf das azurblaue Wasser und die umliegenden Hügelketten.

 

Der Ort hat einen traditionellen Charme mit engen Gässchen, historischen Gebäuden und neoklassischen Villen. Wegen seiner militärisch günstigen Lage mit dem natürlichen Hafen hat Methoni eine bewegte Geschichte.

 

Die Burg erstreckt sich über eine Fläche von etwa 30.000 qm und ist von äußerst massiven Mauern umgeben, die in das Meer hinausragen. 

 

Sie ist auf einer Landzunge errichtet worden, um einen strategisch günstigen Standort zu bieten und die Stadt Methoni zu verteidigen.

 

Im Inneren der Burg gibt es zahlreiche gut erhaltene Gebäude, darunter Kirchen, Wohnhäuser, Magazine und eine beeindruckende Zisterne. 

 

Der Hauptteil der Festung besteht aus einem großen Binnenhof, der von zahlreichen Türmen und Verteidigungswerken umgeben ist. Besonders markant ist der am südlichen Ende der Anlage errichtete achteckige Turm Bourtzi, der als eigene kleine Festung angelegt war. Zeitweise wurde er auch als Gefängnis zweckentfremdet. Die venezianische Architektur ist gut erkennbar, mit charakteristischen Merkmalen wie Rundbögen, Spitzbögen und gotischen Stilelementen.

 

Im Laufe der Jahrhunderte wechselte die Kontrolle über die Burg mehrmals, von den Venezianern zu den Osmanen und später zu den Griechen. 

 

Jede dieser Kulturen prägte die Festung auf ihre eigene Weise, was zu einem interessanten Mix aus architektonischen Stilen und Einflüssen führte.

 

Der Haupteingang des Schlosses ist ein monumentaler Renaissancebau. Er ist mit Reliefsäulen im korinthischen Stil verziert, die von Speeren und Bannern begleitet werden.

 

Der Graben trennt die Burg vom Festland und nimmt den gesamten Bereich außerhalb der Nordmauern ein. Ein niedriger Erdwall zwischen den Bastionen Bembo und Loredan unterbricht den Graben. Der ursprüngliche Bau des Grabens stammt aus dem 13. Jh., während seine aktuelle Form aus der Zeit der zweiten venezianischen Herrschaft (1686-1715) stammt. Die Venezianer versuchten erfolglos, den Graben zu erweitern, damit das Meer über das Gebiet strömen und die Burg vom Festland isolieren konnte.

 

Einer vor Ort erhaltenen Inschrift zufolge wurde die Bastion 1460 von Gouverneur Giovanni Bembo errichtet.

 

2025-02-23 – Gialova / Pylos und Nestor

(36.95713, 21.68323)

Der Tag fängt gut und sonnig an, obwohl es in der Nacht noch recht kühl war. Wir entschlossen uns, weiter zu fahren. Der erste Anlaufpunkt war die sog. Ochsenbauchbucht. In den „befahrbaren“ Nischen standen bereits einzelne Wohnmobile, und der Strand sah nicht so einladend aus bzw. war ziemlich sandig und feucht, so daß wir auf jeden Fall am Straßenrand stehen bleiben sollten.

 

Aber wie das so manchmal ist, einer versucht es trotzdem mal und sch..., er hängt fest. Jetzt war graben angesagt, Spaten ausräumen, Sand wegschaufeln, Matten unterlegen und versuchen, evtl. mit Hilfe von „schieben“ rauszukommen. Hat aber nicht geklappt, im Gegenteil, noch ein Stück tiefer eingegraben.

 

Dann kam jemand aus der Nachbarschaft und half uns weiter. Zum Schluss haben wir noch einen Jeep-Fahrer aus der Schweiz gefragt, ob er uns helfen kann beim Rausziehen. Das klappte allerdings erst nach zwei Versuchen. Wir waren gerade alle auch mit den Nerven fertig, standen gut am Rand zum Übernachten, hatten alles weggeräumt, da fing es an zu regen. Sowas nennt man dann „nochmal Glück gehabt“.

 

Gefahren: 23 km

 

2025-02-24 – Chora

(37.027771, 21.696305)

In unmittelbarer Nähe gibt es eine sehr sympathische Shell-Tankstelle (36.958207, 21.701865), die auch Reifendienst hat. 

 

Angela brauchte zwei neue Reifen, die sie am nächsten Tag bestellt hat und am übernächsten Tag konnten sie montiert werden.

 

Für die Übernachtung sind wir nach Chora gefahren und haben uns den Palast Nestor angesehen. 

 

Von den Überresten ist nicht mehr viel zu sehen, die ganze Anlage wurde zum Schutz der restlichen Mauerwerke überdacht. Es war eine sehr gepflegte Anlage und interessant durch die Erklärungen. Die Eintrittsgebühr in Höhe von 3 € ist durchaus gerechtfertigt.

 

Palast des Nestor ist die etablierte Bezeichnung für die Überreste eines großen mykenischen Palastes und Verwaltungszentrums aus der späthelladischen Zeit.

Fundstücke der Ausgrabungen befinden sich im archäologischen Museum in Chora, dem Hauptort des Gemeindebezirkes.

 

Die mykenische Siedlung, die von Carl Blegen 1939 entdeckt und ab 1952 ausgegraben wurde, liegt nahe dem heutigen Ano Englianos etwa 9 km nordöstlich der Bucht von Navarino. Blegen gab den umfangreichen mykenischen Palastruinen den Namen „Palast des Nestor", benannt nach dem gleichnamigen Herrscher über das „sandige Pylos"

in Homers Ilias. Es ist umstritten, ob die Anlage tatsächlich mit dem Palast gleichzusetzen ist, den Homer beschreibt.

 

Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten gehören der große kreisrunde Eschara (Opferherd) mit noch erhaltener Bemalung der Einfassung im Megaron (Thronsaal) des Palastes und ein regelrechtes „Badezimmer" mit einer „Badewanne", in der Telemach-Sohn des Odysseus - der Sage nach von Polykaste gebadet und eingeölt wurde.

 

Die vormals mehrgeschossige Anlage, von der noch bis zu einem Meter über dem Boden aufragendes Mauerwerk erhalten ist, wurde überdacht, um die aus Bruchstein und Stampflehm errichteten Mauern vor der Witterung zu schützen.

 

Gefahren: 21 km

 

2025-02-25 – Kalo Nero

(37.297541, 21.695091)

Am Morgen wurden wir von Arbeitern geweckt, die Olivenbäume schneiden wollten und wir sollten aus Sicherheitsgründen in die andere Ecke fahren. Da wir fast fertig waren, fuhren die beiden zum Reifenwechsel an die Tankstelle und ich kam nach.

 

Anschließend ging unsere Route vorbei an Filiatra, wo ich mir den Eiffelturm (37.161893, 21.583088) ansehen wollte. 

 

Er ist das bekannteste Wahrzeichen der Kleinstadt am nördlichen Stadteingang. Es handelt sich um eine kleine Nachbildung des Eiffelturms von Paris (26 m hoch). 

 

Er wurde vom griechischen Arzt Haralambos Fournarakis (Harry Fournier) finanziert, der in die USA geboren und gearbeitet hatte. Er hat auch das Märchenschloss von Agrili erbauen lassen und die metallische Nachbildung der Erdkugel, die sich vor dem Gymnasium von Filiatra befindet.

 

Das Märchenschloss von Agrili (37.208095, 21.590534) ist ein faszinierendes und kurioses Bauwerk, an dem wir danach vorbeifuhren.

 

Eine Besichtigung des Schlosses von innen ist leider nicht möglich. Das war vor 13 Jahren schon so. Im Innenbereich soll es sehr kunstvoll mit Wappen, Wandmalereien, Schwertern und Ähnlichem dekoriert sein. Vor dem Schloss auf dem Hof beeindrucken drei riesige Statuen. Diese sollen die Göttin Athene aus der griechischen Mythologie und Poseidon, der Gott des Meeres, neben einem sitzenden Pferd darstellen.

 

Es ist für mich immer noch ein ungewöhnliches, charmantes Stück Griechenland und ein Symbol für die kreative Vision eines Einzelnen. Es stellt einen märchenhaften Kontrast zur antiken und klassischen Geschichte des Peloponnes dar. Leider ist es vom Verfall gezeichnet.

 

Wir kamen weiter danach durch Kyparrissia und haben noch bei Lidl eingekauft. 

 

Am Strand von Kalo Nero steht ein Wohnmobil und wir werden von zwei Straßenhunden begrüßt. Kurz danach besuchte uns durch Zufall Carola. Sie blieb aber nicht bei uns stehen, weil ihr kleiner Hund von einem Straßenhund angegriffen wurde.

 

Am Abend sind wir ins Restaurant gegangen und haben sehr gut gespeist.

 

Gefahren: 52 km + 5 km + 22 km

 

Einen Tag später kamen Hilde und Uli uns besuchen, und wir sind erneut ins Restaurant gegangen und fast „versackt“. Es war ein langer Abend mit ausgiebigem Essen und viel Ouzo bzw. Tsipouro.

 

In der Nacht hat es heftig geregnet, wir bekamen wieder eine Warnmeldung aufs Handy. Alles ist gut gelaufen, am nächsten Tag war die Sonne voll dabei und hat schnell sämtliche Pfützen weggetrocknet. Wir wollten eigentlich weiter fahren, sind aber noch einen Tag stehen geblieben, denn wir spürten alle den restlichen Alkoholgehalt. Eigentlich war grillen für heute eingeplant, aber der Wind war zu heftig und so garte ich mir meine aus dem Tiefkühlfach herausgeholte Dorade auf dem Holzkohlengefäß. Zum Essen für draußen platzierten wir uns in eine vom Wind geschütze Ecke.