04.09.2011 - Borken-Hoxfeld
Der Malkurs in den letzten zwei Wochen war für mich ein voller Erfolg. Ich habe mein Mohnblumenfeld fertig gemalt und drei weitere neu gemalt, und zwar einen Ara, einen Tucan als Ausschnitt und einen Schmetterling, alle unter dem Thema "afrikanischer Urwald". Und weil ich zum Schluss noch genügend Zeit hatte, habe ich den Tucan noch in seiner ganzen Form angefangen.
Damit Uschi und Dieter sich am Sonntag ausruhen konnten, bin ich bereits nach dem Frühstück in Richtung Krefeld gefahren. Dort hatte ich für Montag einen Termin, meine neuen Polster abzuholen.
In Borken-Hoxfeld habe ich eine Zwischenstation eingelegt, damit ich von Viersen aus am nächsten Morgen nicht mehr bis Krefeld zurück fahren musste. Ein angenehmer ruhiger Stellplatz im
Erholungsgebiet Pröbsting. Es gibt einen Badesee, ein großes Freizeitgelände und viele Radwege, u.a. auch entlang des Planetenweges Borken, der im Jahre der Astronomie 2009 vom Verein der
Sternfreunde Borken angelegt wurde mit vielen Informationen zum Sonnensystem.
05.09.2011 - Krefeld - Viersen-Dülken
Bis zur Mittagspause war ich in Krefeld, um meine Polster abzuholen. Auf dem Weg dorthin fand ich 5 km vor Kerken einen Kreisel, den ich fotografieren musste. Ich hatte Glück, dass auf dieser
Strecke nicht allzu viel Verkehr war, so dass ich kurz hinter dem Kreisel rechts am Strassenrand stehen konnte.
Ganz spontan hat mir die Polsternäherin noch einen wasser- und reißfesten "Überzug" für meine Staffelei genäht. Damit kann ich die Staffelei bei Bedarf evtl. auch hinten auf dem Fahrradträger
befestigen.
Meine alten Polster habe ich der Einfachheit halber direkt dort entsorgen können.
Auf dem Stellplatz in Dülken am Schwimmbad hat Hardy schon auf mich gewartet. Er hatte mir einen Gasgrill von Obelink besorgt und eine mobile Dusche gebastelt.
Am Abend überlegte ich noch, wie ich meine Route nach Portugal nehmen wollte.
06.09.2011 - Charleville des Mazieres
Nachdem ich noch rechtzeitig von Carlos die Nachricht erhalten hatte, dass die Weinlese doch nicht vorgezogen wird, konnte ich mir also für die Fahrt nach Portugal Zeit lassen.
Von Viersen aus fuhr ich Richtung Aachen nach Belgien und suchte mir meine erste Station direkt hinter der Grenze in Frankreich bei Charleville des Mazieres aus. Die Fahrt verlief gut und der Stellplatz - direkt vor einem Campingplatz gelegen - lag an einem kleinen See mit viel Wiese und Auslaufmöglichkeiten für Sunny.
Die Plätze waren alle schon belegt, einige Wohnmobile standen schon am Strassenrand und dort war auch noch ein Plätzchen für mich. Es gab eine Ver- und Entsorgungsmöglichkeit sowie Stromsäulen, die ich aber für eine Übernachtung nicht in Anspruch nahm.
07.09.2011 - Avize in der Champagnergegend
08.09.2011 - Vailly-sur-Sauldre
Auf Nebenstrassen zu fahren macht richtig Spass. Beim Durchfahren kleinerer Ortschaften spürt man richtig die Atmosphäre des fremden Landes. Der Stellplatz in Vailly liegt direkt an der Tourist-Info mit weitem parkähnlichem Wiesengelände etwas abseits von der Durchgangsstrasse und eine Ver- und Entsorgungsmöglichkeit war vorhanden.
09.09.2011 - Bougon - Musee am Tumulus
Auf der Fahrt nach Bougon musste ich das grüne Pferd fotografieren. Dazu bin ich kurz auf den Parkplatz gefahren. Das Museum am Tumulus in Bougon kannte ich ja schon von der letzten Durchfahrt. Diesmal war etwas mehr Betrieb hier. Es versammelten sich einige private Pkw, um gemeinsam eine Wanderung durchzuführen. Am Abend fuhren sie alle wieder heim und ich konnte in Ruhe schlafen.
10.09.2011 - Belin-Beliet - Eglise de Mons
Ich habe mir jetzt schon ein paar Mal nach dem Gassi gehen den Kaffee vorbereitet, während der Fahrt durchlaufen lassen und nach einer Fahrtzeit von ca. 30-40 Minuten einen schönen Parkplatz
gesucht und gemütlich gefrühstückt. So hatte ich heute die Gelegenheit, mal eben in "ROM" eine Kaffeepause zu machen.
Zielstrebig den nächsten Stellplatz anzufahren, den man schon kennt, hat schon was. Trotzdem weiß man nicht, was einen neu erwartet. Hier war der Boden gegenüber dem letzten Mal ziemlich
aufgewühlt, ob jetzt von Maulwürfen oder von Traktoren, war nicht erkennbar. Ich habe aber noch ein gerades Plätzchen direkt vor dem Eingang zum Friedhof gefunden. Muss man hier mal Wasser neu
tanken, muss das bis 18 Uhr geschehen, da zu dieser Zeit der Friedhof geschlossen wird.
11.09.2011 - Embalse de Ullivarri
Mein nächstes Ziel war eigentlich Pampliega am Arlanzon. Ich wollte sehen, ob der Fluss immer noch soviel Wasser hat oder wie die Flussbette anderer Flüsse um diese Zeit ausgetrocknet oder fast ausgetrocknet sind.
Aber irgendwie führte mich mein Navigationsgerät in eine andere Richtung. Später stellte sich heraus, dass ich immer noch die Einstellung "keine Autobahn" eingestellt hatte. Dadurch wurden auch
die Schnellstrassen gemieden. Schnell entschloss ich mich für ein anderes Ziel und fuhr den "Parque de Garaio" an, direkt am Stausee de Zadorra (Ullivarri), gelegen in der Nähe von Vitoria
Gasteiz.
12.09.2011 - Simanca bei Valladolid
13.09.2011 - Guarda - Viseu-Altstadtviertel
Die Möglichkeit, dort einen Stellplatz zu finden, stellte sich als etwas schwierig heraus. Auch im Umkreis gab es kaum Chancen, vernünftig stehen zu bleiben zum Übernachten. Bei der nahe gelegenen
Therme waren die Strassen zu eng und auch dort gab es keine Parkmöglichkeit zum Übernachten. Also fuhr ich weiter bis Viseu und parkte erstmal am Sportzentrum im Altstadtviertel.
Ich hatte Gelegenheit, mit Freunden die sog. "Kirmes", wie wir sie in Deutschland auch kennen, zu besuchen. Diese dauert in Viseu mindestens vierzehn Tage lang und es gibt dort außer bunten
Fahrgeschäften auch "Freßbuden" mit regionalen Gerichten und einen Textilmarkt. Der ganze Bereich der "Kirmes" ist abgeteilt und an den Wochenenden bezahlt man Eintritt, in der Woche kann er
kostenlos besucht werden.
Auf der schmalen Bummelgasse "Rua direita", der Portugiese nennt sie die gerade Strasse, obwohl sie krumm ist, sind alle Geschäfte vertreten und man findet immer etwas, was einem gefällt.
16.09.2011 - Cordinha - Weinlese
Bei drei Tagen Aufenthalt in Viseu habe ich diesmal auch die Stadt kennen gelernt. Ich war angenehm überrascht, von weiten sieht die Stadt ziemlich groß und ungemütlich aus, aber die Altstadt war
mehr als sympathisch. Die Innenstadt ist sehr modern gestaltet, die Ampeln zeigen nicht nur rote und grüne Lichtzeichen an, sie sind mit Zahlen als Sekunden versehen und zeigen an, wie lange noch
grün oder rot ist, sowohl für die Fussgänger als auch für die Autos.
Auf Plätzen bzw. vor großen Gebäudekomplexen sind die Fußwege mit deutlich markierten schmalen Betonvertiefungen gekennzeichnet, damit Blinde genau wissen, wo sie gehen können.
Von Viseu sind wir zur Weinlese nach Cordinha gefahren. In diesem Jahr ist alles anders als vorher geplant. Carlos hatte in Viseu noch ein Problem mit seinem neuen kleinen Zwergpinscher, der von
einer Wespe gestochen wurde. Dadurch verzögerte sich unsere Abfahrt zur Weinlese um einen Tag. Aber alles ist gut gegangen.
Bei Maria wurde dann nur ein Tag der Wein für den privaten Gebrauch geschnitten, die anderen Felder werden eine Woche später geschnitten und an die staatliche Kellerei geliefert, er hatte einfach zu
viel Trauben. Die Ernte in diesem Jahr ist in Portugal bei jedem Weinbauer so üppig, dass fast alle an die Kellerei abliefern müssen, weil sie die Menge selber nicht verarbeiten können.
21.09.2011 - Olhos de Fervenca
Die Tage der Weinlese sind vorbei und wir wollten unbedingt mal eine leichte Meerbrise schnuppern, denn es war bisher tagsüber ziemlich schwül.
Nicht weit entfernt liegt das verschlafene kleine Örtchen Olhos de Fervenca, umgeben von Wäldern und einem großen Park mit einem kleinen See. Der Ort liegt zwischen Tocha und Mira. Die Gegend bot
sich zum Spazieren gehen an. Hier wehte leichter Wind und wir nutzten die Gelegenheit, ein paar Kleinigkeiten am Wohnmobil zu erledigen. So entfernte Carlos an seinem Wohnmobil alte Klebereste und
ich dichtete mein rückwärtiges Fenster ab.
23.09.2011 - Barro bei Aveira
Heute haben sich unsere Wege getrennt. Uschi und Carlos sind in den Norden zu Verwandten gefahren, ich bin gemütlich nach Barro gefahren, ein Parkplatz, der hinter Costa Nova und südlich von Aveiro liegt. Er ist ruhig und liegt direkt am Wasser. Wenn am Morgen die Flut kommt, sitzen viele Angler dort.
24.09.2011 - Guimaraes
Von Aveiro führte mich mein Weg nach Guimaraes. Unterhalb des Castelo übernachtete ich auf einem großen Parkplatz, der wohl an Markttagen gesperrt wird. Ich hatte Glück, dass kein Markttag war. Zu Fuß bin ich von dort zur Burg gelaufen und habe mir das Umfeld angesehen. Ein herrlicher Park um das Castelo herum bietet sich für lange Spaziergänge an.
25.09.2011 - Guimaraes
Eigentlich wollte ich heute eine Tour nach Penha machen. Dort gab es aber eine Radrenn-Veranstaltung, so dass die Zu- und Auffahrt gesperrt war. Mein Navi führte mich durch Gässchen und Steigungen (gefühlte 30 %), die ich ein zweites Mal freiwillig nicht mehr fahren würde. Also vom Berg weg in Richtung Braga. Dort habe ich keinen Parkplatz gefunden und das nächste Vorhaben, mir Bom Jesus anzusehen, stellte sich auch als Katastrophe heraus.
Es war Sonntag und das muss man in Portugal wissen: Wenn das Wetter schön ist, sind die Portugiesen unterwegs zu solchen Sehenswürdigkeiten und sitzen überall an Picknick-Tischen. Also habe ich
meine Richtung geändert und bin wieder zurück nach Guimaraes gefahren. Ich habe auf eine Nachricht von Carlos gewartet, weil wir uns am nächsten Tag wieder sehen wollten.
Während der Wartezeit blieb ich auf einem Parkplatz bei Lidl stehen und habe mein Quittengelee ein zweites Mal aufgekocht.
Nicht weit entfernt gibt es das große Sportgelände (Parque de estacionamento multiusos) , wo auch Veranstaltungen stattfinden. In einer Nebenstrasse mit kleinen Geschäften habe ich dann Carlos wieder getroffen und er zeigte mir noch die Altstadt von Guimaraes. Es waren alles keine großen Entfernungen. Ich war mit Uschi zusammen sogar bei einer Pediküre, die "nur" 10 € kostete und super gemacht war. Die Dame nahm eine Schüssel mit warmem Wasser, legte ein paar Steine auf den Boden und ließ Rosenblätter schwimmen. Ich hätte da stundenlang sitzen bleiben können.
27.09.2011 - Penha - der Wallfahrtsberg
Am nächsten Tag wollte auch Carlos noch mal hoch fahren nach Penha. Die Veranstaltung war sonntags zu Ende gegangen, so dass am Montag alles wieder frei war. Eine herrliche Gegend dort oben und ich blieb für eine Übernachtung dort stehen. Carlos ist wieder runter gefahren, weil er in der Nähe seiner Mutter sein wollte. Die ganze Gegend glich einem Felsenlabyrinth und erinnerte mich an das Felsenlabyrinth an der Luisenburg bei Weißenstadt im Fichtelgebirge.
28.09.2011 - Sameiro an der Wallfahrtskirche
Ich ließ es mir nicht nehmen, die Strecke, die ich am Sonntag vergeblich gefahren bin, noch einmal abzufahren. Diesmal hatte ich Glück und es waren kaum Touristen oder Portugiesen unterwegs.
Mein Weg führte mich zuerst über Taifa nach Briteiros zur keltischen Siedlung. Für 3 € Eintritt kletterte ich mit Sunny die steilen Wege hinauf. Es war ein richtiges Abenteuer und man musste
aufpassen, keinen Fehltritt zu machen.
Von dort kam ich dann zur Wallfahrtskirche Bom Jesus do Monte mit einem eindrucksvollen barocken Treppenaufgang. Dort stehen bleiben zum Übernachten wollte ich irgendwie nicht, sondern lief
durch den Park zur Kirche, sah die künstlich angelegte Tropfsteinhöhle und die Seilbahn (Elevador), die mit einer genialen Konstruktion betrieben wird. Oben angekommen wird ein Behälter mit Wasser
gefüllt. Wenn dieser vollgelaufen ist, wird die unten stehende Bahn, deren Wasser abgelaufen ist, über eine Umlenkrolle hochgezogen.
Ein Stückchen weiter liegt die Wallfahrtskirche von Sameiro. Dort fand ich einen ruhigen abseits gelegenen Platz zum Übernachten. In dieser Nacht hatte es mal geregnet, was am anderen Morgen schnell
wieder getrocknet war.
29.09.2011 - Praia Viana do Castelo
Von Sameiro fuhr ich weiter über Barcelos/Barcelinhos über die N 103 bis Viana do Castelo. Hinter der Eiffelbrücke mache ich kurz stopp, um die Brücke zu fotografieren, dann ging es weiter zum
Strand bei Carreca. Dort blieb ich bei den zerfallenen Fischerhütten stehen und konnte sehr deutlich die herankommende Flut beobachten.
Am nächsten Morgen war es neblig, die Sonne hatte es schwer. Trotzdem war es schwül. Ein Rebhuhn sprang über die Felder. Ein Glück, dass Sunny das nicht gesehen hat. Ich machte einen Spaziergang bis
zum Ortseingang und traf einen Engländer, der mit seinem Hund spazieren ging. Er kam aus Wales und hatte sich vor Jahren schon im Ort ein Haus gekauft.
01.10.2011 - Bubaces
Zwei Tage bin ich in Carreco am Strand stehen geblieben. Weil ich noch durch den Nationalpark Geres (Serra do Geres) fahren wollte, machte ich mich am dritten Tag auf den Weg. Ich befand mich nördlich des Rio Lima und fuhr zielstrebig bis an die spanische Grenze und folgte dem Tipp von Reinhard Schulz und Waltraud Roth-Schulz aus der Womo-Reihe "Mit dem Wohnmobil nach Portugal".
Dieser besagte, zum Übernachten 8 km nach Spanien rüber zu fahren und in Bubaces den Badeplatz "Os Banos" zu nehmen. Ein herrliches Plätzchen zum Übernachten und zum Baden in einem freien Schwimmbecken verbunden mit dem Rio Calde, mit Liegewiesen und Grillplätzen. Dieser Platz scheint wohl sehr bekannt und beliebt zu sein, ich war froh, relativ früh dort angekommen zu sein, um noch einen angenehmen Platz zu erwischen.
02.10.2011 - Nationalpark Geres - Praia de Mira
Am nächsten Morgen fuhr ich von Bubaces kommend ein paar Kilometer zurück über die spanische Grenze und bog dann nach weiteren wenigen Kilometern links in den Parque National da Peneda Geres. Schade, dass es dort im Parque kaum Haltemöglichkeiten gibt, um Fotos zu machen. Es war an diesem Morgen aber nicht viel los, ich hatte das Gefühl, alleine unterwegs zu sein und konnte dadurch ab und zu mal stehen bleiben, um Fotos zu schießen.
Ich kam durch den Ort Caldas do Geres, ein idyllischer Ort mit einem schönen Kurpark.
Mein Weg führte mich wieder an den Strand bis Praia de Mira. Dort blieb ich vier Tage stehen und genoss den Blick aufs Meer, die Fischer, wenn sie mit ihrem Fang reinkamen und Sunny hatte ihren Spaß,
im Sand zu wühlen.
06.10.2011 - Cordinha
07.10.2011 - Cantanhede
Nicht weit entfernt von Cordinha liegt Cantanhede. Dort hatte ich heute einen Termin für einen Ölwechsel. Alles ging reibungslos und ich war mit der Arbeit zufrieden. Ich fuhr anschließend wieder zurück und wir verbrachten noch zwei Tage bei Maria.
09.10.2011 - Santo Antonio da Neve
Am Sonntag verabschiedeten wir uns bei Maria. Uschi und Carlos fuhren andere Wege. Ich wollte mir noch einige Sehenswürdigkeiten ansehen und meine Route führte mich über Coimbra zur Serra da Louisa bis hin zum Castelo/N.S. da Piedade.
Eine wunderschöne Fahrt, aber mir gefiel keine passende Möglichkeit zum Übernachten. Deshalb suchte ich zielstrebig den abgelegenen Ort bzw. die zerfallene Ruine der Santo Antonio da Neve.
Mein Navigationsgerät leitete mich zu einer Strasse, die nur aus Schotter bestand. Am Beginn der Strasse kamen mir ein paar Frauen entgegen, die wohl in den Feldern gearbeitet haben und eine davon sprach etwas deutsch und meinte, das ist keine gute Strasse. Ich fragte sie, ob ich sie fahren könnte, wenn ich ganz langsam fahren würde und zeigte ihr mein Ziel. Daraufhin meinte sie, ja das wäre die Strasse zum Ziel und ich sollte wirklich ganz langsam fahren.
10.10.2011 - Conimbriga
Von Santo Antonio da Neve musste ich den Berg wieder einen Teil runter zurück nach Castanheira de Pera, diesmal nicht über die Schotterpiste. Ich machte kurz Stopp in Espinhal und Penela, um mir die Städtchen anzusehen. Weiter ging es dann bis zum Parkplatz der römischen Ausgrabungsstätte in Conimbriga. Die Fahrt ging ständig bergauf und -ab durch Wälder und war sehr kurvenreich. Ich besuchte die Ausgrabungsstätte und schlief ruhig auf einem beleuchteten Parkplatz, der nachts von Security besucht wird.
11.10.2011 - Praia do Osso da Baleia
Von Conimbriga fuhr ich über die N 342 durch den sog. "Bärenwald". Weshalb die Strecke Bärenwald hieß, konnte ich nicht herausfinden. Ich habe jedenfalls keinen Bären gesehen. In Soure habe ich bei Intermarche preiswert tanken können.
Ab Lourical für ich über Carrico der Beschilderung nach bis zum Praia do Osso da Bareira. Ab Carrico ist eine neue Strassenführung gebaut worden und nennt sich Estrada Atlantica und geht bis nach Sao Pedro de Moel.
Am Strand angekommen gibt es einen großen leicht staubigen Parkplatz mit Dusche, viele Dünen zum Laufen und einen hervorragenden Strand.
12.10.2011 - Sao Pedro de Moel
Bei der Fahrt nach Sao Pedro de Moel bin ich die neugebaute Straße der Estrada Atlantico gefahren. Sie lässt sich sehr angenehm fahren. In Sao Pedro de Moel habe ich in einer Seitenstrasse bei Freunden gestanden. Dort sind auch Uschi und Carlos wieder hingekommen, weil sie Doris mit ihren Kindern am Flughafen in Lissabon abgeholt haben.
Bei den Freunden haben sie die Möglichkeit, alle in einer Ferienwohnung zu wohnen. Ich habe lediglich die Möglichkeit in Anspruch genommen, dort zu duschen und Wäsche zu waschen.
Dort habe ich auch Margot kennen gelernt, die mit einer Freundin dort zu Gast war und früher mit ihrem Mann ebenfalls im Wohnmobil unterwegs war.
14.10.2011 - Städtetrip
Heute hatte ich Lust, mal einen Städtetrip zu machen und fuhr zum Einkaufen nach Leiria zum Media-Markt, nach Batalha in einen Chinaladen und nach Marinha Grande in den Supermarkt. Überall habe ich etwas gefunden und es war ein voller Erfolg.
15.10.2011 - Grillabend bei Maria
Damit Maria auch die Tochter von Carlos und seine Enkelkinder kennen lernen kann, hatten wir für den Samstagabend einen Grillabend geplant und fuhren nach dem Frühstück über Leiria zur Feira. Doris wollte einen Flohmarkt bzw. das Marktgeschehen in Portugal sehen und an diesem Tag war Feira in Leiria. Anschliessend fuhren wir zu Alcides nach Sete Fontes zum Mittagessen und weiter zu Maria, wo wir alle gemeinsam den Grillabend vorbereiteten.
16.10.2011 - Sao Pedro de Moel
Carlos' zweiter Hund namens Hercules war in Deutschland kurz vor seiner Abreise nach Portugal gestorben. Er hatte sich hier in Portugal einen neuen ganz jungen Zwergpinscher gekauft und Kira, die andere Hündin - auch ein Zwergpinscher aus Portugal - konnte sich nicht richtig anfreunden mit dem Neuen und war deshalb häufiger nervös und unruhig.
Das veranlasste Carlos, ihr eine Beruhigungstablette zu geben. Aber die Dosis war für die kleine Hündin, gerade mal 3 kg, viel zu viel. Sie konnte nicht mehr laufen, knickte zusammen und schlief den ganzen Tag. So kam es, dass wir uns am Strand von Mira nicht lange aufgehalten haben und zurück nach Sao Pedro de Moel fuhren. Am Strand war auch zuviel Betrieb, es war ja Sonntag.
Auf der Rückfahrt fuhren wir durch Leiria zum Tierarzt, um Kira untersuchen zu lassen, ob alles in Ordnung war. Bei dieser Gelegenheit fuhren wir auch noch mal zum Media-Markt, weil mein Fotoapparat
den Geist aufgegeben hatte und ich mir keinen Tag ohne Fotoapparat vorstellen kann. Wir genossen alle noch einmal einen Tag am Strand von Sao Pedro de Moel, denn so schnell komme ich nicht mehr
hierhin.
18.10.2011 - Aldeia do Mato - Castelo de Bode
Während Carlos zurück nach Viseu musste, um seine Mutter abzuholen, weil alle am darauffolgenden Tag zurück nach Deutschland flogen, fuhr ich von hier bereits in Richtung Lissabon. Es war nicht
der direkte Weg. Es gibt in Portugal soviel zu sehen und ich wollte in diesem Jahr mir noch einiges ansehen, da meine Pläne für die nächste Wintersaison in Richtung Sizilien gingen.
Also nahm ich die Route über Batalha, um meine Toilette zu entsorgen, Wasser hatte ich noch genügend, und weiter die Bergroute über Fatima, Ourem und durch Tomar, eine sehenswerte Stadt. Mein Weg ging weiter bis Castelo de Bode, direkt am Staudamm, der vom Rio Zezere gespeist wird und weiter in den Rio Tejo läuft. Ich fuhr durch Martinchel weiter bis Aldeia und suchte ein Plätzchen. Weil ich den Platz zuerst nicht gefunden habe, fuhr ich vorbei. Die Zufahrt war mir zu suspekt, aber befahrbar. Es ging 18% bergab und in den Kurven standen Spiegeln, damit man sehen konnte, ob einer entgegenkommt, denn dann musste man warten, weil die Strasse zu eng war. Der Platz war ruhig und ideal zum Laufen mit Sunny, Anwohner gab es keine, es standen lediglich abseits zwei Häuser.
19.10.2011 - Lissabon Flughafen - Loures
Weil ich nicht genau wusste, wie lange ich bis zum vereinbarten Treffpunkt in Flughafen-Nähe brauche, weil ich ja doch ein bisschen abseits gefahren bin und keine direkte schnelle Strassenverbindung hatte, stellte ich mir den Wecker und musste überraschenderweise nach portugiesischer Zeit sogar in früher Dämmerung los fahren. Ich war so pünktlich am Treffpunkt, dass ich noch eine Stunde Zeit hatte, die ich mir zum Frühstücken nahm. Ich hatte während der Fahrt meinen Kaffee durchlaufen lassen. Und dann gibt es so schöne Zufälle wie jetzt, direkt hinter mir fuhr Carlos mit seiner Sippe ebenfalls auf den vereinbarten Parkplatz.
Als wir alle und alles mit viel Mühe zum Flughafen gebracht haben, gehbehinderte Mutter mit Gepäck, Doris und zwei kleine Kinder mit Kinderwagen und Gepäck, wollten wir warten, bis das Flugzeug
gestartet ist, aber nicht auf dem Parkplatz des Flughafens, denn dort kostet jede Stunde extra. Also machte ich den Vorschlag, doch in das ca. 15 km entfernte Loures zu Ikea zu fahren. Das haben wir
auch gemacht, dort eine Kleinigkeit gegessen und einen Bummel durch Ikea gemacht.
Bis zum Abend sind wir dort stehen geblieben, denn der Abflug hatte sich um fast 3 Stunden verspätet wegen Getriebeschaden. Gelandet sind sie gut in Köln und Carlos war beruhigt. Er war an diesem Abend mit einem Freund verabredet und fuhr dorthin. Ich blieb bei Ikea stehen und übernachtete dort, zumal sich ab hier unsere Wege getrennt haben, weil Carlos nach Hause will.
20.10.2011 - Cabo da Roca
Ich habe gut auf dem Parkplatz bei Ikea geschlafen, wollte am nächsten Morgen dort frühstücken gehen, aber in Portugal gehen halt die Uhren anders und Ikea machte erst um 10 Uhr auf, das bedeutet für mich 11 Uhr. Solange wollte ich nicht warten. Ich habe meine Kaffeemaschine angestellt und fuhr weiter.
Trotz meines Navigationsgerätes hatte ich Probleme, aus Lissabon rauszukommen, denn ich musste durch die Stadt, weil ich zum westlichsten Punkt Europas wollte, das war Cabo da Roca. Mein Weg führte mich nach Sintra durch den Parque da Pena, durch Peninha zum Cabo da Roca.
Es war ein Touristenanziehungspunkt. Ein Linienbus, der von Sintra nach Cascais fährt, macht einen Abstecher über Cabo da Roca und ist immer gut besetzt. Da ich etwas abseits auf einem Parkstreifen stand, blieb es bei mir ruhig. Deshalb bin ich auch zwei Tage stehen geblieben. Die erste Nacht war sehr stürmisch, die zweite dagegen so ruhig, dass ich gar nicht glauben konnte, dass es so große Unterschiede geben konnte. Sogar das Meer strahlte eine Ruhe aus, als würde es schlafen.
22.10.2011 - Cabo Raso
Ich wollte noch etwas in der Ecke bleiben und fuhr weiter südlich, d.h. nicht weit entfernt liegt Cascais. Auf dem Weg dorthin kam ich am Cabo de Rosa vorbei. Dort gefiel mir die Küste und ich entschloss mich, mir eine geeignete Möglichkeit zum Stehenbleiben zu suchen. Parallel zur neugebauten Strasse sieht man stellenweise noch die alte Strasse und es gibt einige Stellen, die geeignet sind, auf der alten Strasse zu parken.
Dort fand ich einen fast ebenen Platz in den Dünen zum Stehenbleiben und ich hatte das Gefühl, am Ende der Welt zu sein. Irgendwie hatte ich im Laufe des Abends das erste Mal das Bedürfnis, diese
Stimmung mit Jemandem teilen zu wollen und ausgerechnet in dieser Situation wird im ZDF bei Carmen Nebel ein Potpourri der Lieder von Freddy Quinn und Johnny Hill gesungen. Zu Ehren (?) von Freddy
Quinn, ein Schwarm von mir schon im Kindesalter, zu Ehren, habe ich da etwas nicht mitgekriegt? Ist Freddy verstorben?
23.10.2011 - Cabo Raso
Dass ich immer darauf achte, einen festen Untergrund zu haben, hat sich hier bestens bewährt. In der kommenden Nacht hat es so gewaltig gestürmt und geregnet, dass die Zufahrten sich so verschoben haben, dass manche hohen Schlaglöcher und Absätze in den Strassen zugeschüttet wurden.
Ich stand teilweise im Wasser, aber mein Untergrund war fest. Zwischendurch blickte die Sonne mal durch die Wolken, aber es blieb stürmisch und regnerisch. Am Abend gab es noch ein Gewitter, die SAT-Schüssel fuhr ich nicht aus. Das erste Mal sah ich mir zwei DVD's an.
24.10.2011 - Sao Lourenco
Wegen der weiterhin regnerischen Stimmung wollte ich heute mal auf einen Campingplatz fahren und war froh, dass ich aus dem voll Wasser stehenden Weg gut rausgekommen bin. Zielstrebig steuerte ich
über Cascais vorbei am Boca do Inferno nach Sintra, weil ich noch immer nördlich von Lissabon bleiben wollte. Sowohl Cascais als auch Sintra sind eine eigene Reise wert, aber wegen des schlechten
Wetters hatte ich keine Lust, durch die Stadt zu laufen. Ich hätte nämlich außerhalb der Stadt parken müssen, weil die Innenstadt ziemlich eng ist und kaum Parkplätze hat, wo ein Wohnmobil wegen der
Größe hätte parken könnte.
Ich kam vorbei in Ericeira, eine moderne Stadt mit vielen neugebauten Ferienwohnungen, die auch einen schönen Campingplatz hat. Dieser CP hat für mich als Einzelperson schon 12 € gekostet und ich wußte nicht, ob ich für den Hund auch zahlen musste. Der Stellplatz für Wohnmobile war auf einem sandigen Untergrund und ich kam mir vor wie in einem Gefängnis. Nur mit Chipkarte konnte man den Platz betreten, was ja noch in Ordnung war, aber auch beim Verlassen kam man ohne Chipkarte nicht durch die Absperrung.
Nichts für mich! Gut war hier lediglich, dass vor dem CP eine V+E-Station war, so dass ich meine Toilette leeren konnte. Wasser habe ich keines nachgefüllt, der angeschlossene Schlauch war mir zu dreckig und konnte nicht abgenommen werden. Also weiter an der Küste entlang. Und an der Küste entlang bedeutet auch schon mal, dass man einen Rundweg fährt, wenn man nicht auf der Hauptstrasse bleibt. So ist es mir passiert. Ich fahre zwischen Santa Cruz und Ribamar zu einem kleinen Ort an die Küste. Sackgasse! Also kam ich wieder da raus, wo ich reingefahren bin. Jetzt blieb ich auf der Hauptstrasse und kam in Ribamar zu einem Stellplatz Sao Lourenco.
In den Sommermonaten wird hier sicherlich einiges los sein, der Platz war ziemlich groß und beliebt für Surfer. Hier traf ich rein zufällig Margot aus Nürnberg, die auch bei den Solistensternen gemeldet ist. Sie war unterwegs mit einem Ehepaar, das zu Weihnachten wieder zu Hause sein wollte. Margot wusste noch nicht, ob sie bleibt und ob wir uns wieder sehen, oder ob sie mit nach Deutschland zurück fährt.
25.10.2011 - Sao Lourenco
Das Wetter hatte sich wieder einigermaßen gebessert, so dass ich hier zwei Tage stehen blieb. Bei meinen Spaziergängen fand ich etwas abseits eine Wasserstelle, wo ich Wasser holen konnte. Das war auch ein Weg, wo man über Stufen in den Ort nach oben kam, denn der Parkplatz liegt ziemlich tief umgeben von Felsen.
Vom Parkplatz aus konnte man eine Ruine sehen, zu der ich eine Wanderung gemacht habe. Vor der Ruine ist wohl vor noch nicht allzu langer Zeit eine neue Siedlung gebaut worden mit vielen Ferienwohnungen. Interessant war dort, überall wuchs wilde Zitronenmelisse und die ganze Gegend roch danach. Tagsüber war es noch sonnig, am Abend fing es wieder an zu regnen und stürmen.
26.10.2011 - Peniche
Heute hört es nicht auf zu regnen. Ich beschloss kurzerhand, einen Campingplatz anfahren zu wollen, konnte mich aber nicht so recht entscheiden, ob weiter nördlich oder wieder südlich. Laut Wetterbericht sollte das Wetter ein paar Tage so schlecht bleiben. Ich kam durch Lourinha, dort sollte es einen CP geben. Dreimal bin ich der Beschilderung nachgefahren und dreimal durch den Ort, aber gefunden habe ich keinen CP. Ich war schon leicht sauer.
Da ich mir noch die kleine Landzunge in Peniche anschauen wollte, fuhr ich dorthin und hoffte, dort einen Campingplatz zu finden. Und ich hatte Glück. Manchmal meint das Schicksal es wirklich gut mit einem. Wer weiß, warum ich den CP in Lourinha nicht gefunden habe. Ich sollte diesen finden. Der Platz ist riesengroß, zu 80 % von Dauercampern mit festen Plätzen belegt, aber niemand ist da bzw. nur wenige Wohnmobile aus Deutschland, England und Frankreich sind hier auf der Durchreise. Der Platz ist komplett umzäunt, die Sanitäranlagen haben heiße Duschen, Sunny kann hier toben und wühlen, weil verschiedene Stellen mit viel Sand angehäuft sind, und er kostet noch keine 5 € incl. Strom.
Ich schickte Heidy + Dieter eine SMS, weil ich wusste, dass sie noch in Tomar waren, nicht weit entfernt. Sie kamen am selben Tage von Tomar nach Peniche. Das Wetter sollte nicht besser werden. Im
Gegenteil, es kündigte sich ein weiterer Sturm und Regen an.
Heidy + Dieter sind nur zwei Tage stehen geblieben, es war ihnen zu gewaltig mit dem Sturm. Sie sind ins Landesinnere gefahren. Da ich schon einen noch gewaltigeren Sturm erlebt hatte, machte es mir
nichts aus.
Peniche
Inzwischen stehe ich hier auf dem Campingplatz eine Woche und das Wetter bleibt bedeckt, windig und regnerisch. Zwischendurch nutze ich die wenigen Minuten aus, wenn es trocken ist und die Sonne sich kurz sehen lässt, mit Sunny über den Platz zu gehen und mit ihr zu toben.
Heidy + Dieter und auch Edelgard, die ich hier über Heidy kennen gelernt habe, sind nach zwei Tagen abgereist und stehen wohl jetzt in Alcacer do Sal. Ich bleibe hier solange stehen, bis entweder das Wetter besser ist oder meine Lebensmittel-Vorräte zur Neige gehen. Der Platz liegt außerhalb des Ortes und der nächste Supermarkt ist ungefähr 2 km entfernt, ein Weg, der bei trockenem Wetter gut zu laufen ist. Zur Not muss ich halt dann mit dem Wohnmobil zum einkaufen fahren.
Peniche
Also nutze ich den Tag, um eine Wanderung zum Cabo Carvoeiro und zur kleinen Seefahrer-Kapelle in Remedios zu machen. Das liegt auf der Spitze der Landzunge und es lässt sich an der Küste entlang, teilweise über die Klippen, gut laufen. Wäre ich mit dem Wohnmobil dorthin gefahren, ich hätte nicht die vielen bizarren Felsenklippen gesehen, weil man mit einem Fahrzeug nicht überall anhalten kann. Für mich war es eine Wanderung von ca. 16 km, die sich gelohnt haben. Leider war die kleine Kapelle geschlossen.
Peniche
Heute hat man das Gefühl, jetzt ändert sich das Wetter. Sonne pur! Meine Wanderung von gestern hat Spuren hinterlassen, ich habe mir eine Blase an der Ferse gelaufen. Kein Wunder, wenn man kein festes Schuhwerk mehr gewöhnt ist. Muskelkater habe ich keinen, deshalb nutze ich die Sonne aus und halte "Hausputz".
Ich stelle Tisch und Stühle raus, lasse das Bettzeug lüften und wasche ein paar Kleinigkeiten, die im Laufe des Tages trocknen. Es ist beängstigend windstill, so kenne ich Portugal. Für die Portugiesen ist es bei 22° kalt, ich bin damit zufrieden und brauche keinen dicken Pullover.
Am nächsten Tag regnet es schon wieder und es kommt erneut Sturm auf. Mal sehen, wie lange ich hier stehen bleibe.
Das sind keine Socken, die getrocknet werden, sondern Fische werden hier aufgehangen, zum Teil auf der Strasse, damit sie möglichst viel Sonne mitbekommen!
Peniche
Fast täglich wechselte das Wetter und es war so unbestimmt vorherzusagen, wie es werden könnte. Man hoffte lediglich jeden Tag, es wird besser.
So überprüfte ich dann nach circa 3 Wochen einfach nur mal so meine Starterbatterie und siehe da, sie war bis auf den letzten Punkt in meiner Anzeige entladen. Der Motor konnte nicht mehr gestartet
werden.
Auf dem Campingplatz fuhr täglich ein Traktor über den Platz, der mir seine Starthilfe anbot. Das ging aber schief, weil sie das Kabel nicht richtig verbunden haben. Von anderen Wohnmobilfahrern
bekam ich ein kleines Ladegerät, schloss es über zwei Tage an und liess die Batterie wieder aufladen. Danach ging auch alles wieder, allerdings nur für drei Tage, dann entlud sich die Batterie
wieder.
Also bin ich nach einem weiteren Aufladen mal zum Bosch-Dienst gefahren und er stellte fest, dass beim Überbrücken die Sicherung der Lichtmaschine (125A) gekillt wurde, eine Sicherung, die 18 €
kostet. Nachdem der Wagen dann wieder lief, suchte ich den neu eröffneten Waschsalon auf. Er hatte super große Maschinen (10 und 18 kg) und kosteten gerade mal 4 und 6 €.
22.11.2011 - Caldas da Rainha
Meine Batterie musste ich in den kommenden Tagen bis zu meiner Abfahrt regelmäßig kontrollieren und zwischendurch immer wieder laden. Als ich mich entschloss weiter zu fahren, wollte ich zuerst zu einem weiteren Bosch-Dienst, der angeblich eine größere Werkstatt hatte, nach Caldas da Rainha fahren.
Der Ort liegt ungefähr 30 km nördlich von Peniche. Dort fanden sie keinen weiteren Fehler, lediglich dass die Batterie wohl nicht mehr ganz in Ordnung war.
Also wurde eine neue Starterbatterie bestellt. Solange wartete ich auf dem Betriebsgelände. Es dauerte zwei Tage und ich konnte weiterziehen. Seitdem klemme ich bei längerer Standzeit das Minuskabel von der Batterie ab, denn das eigentliche Problem wurde nicht gelöst. Eigentlich sollte die Starterbatterie bei Anschluss an 220 V mit geladen werden.
23.11.20111 - A-dos-Cunhados
Kurz vor Feierabend am Tag zuvor habe die neue 95-AH-Batterie bekommen. Ich konnte noch auf dem Platz übernachten und bin am nächsten Morgen weiter östlich gefahren. Ich kam zu einem kleinen Ort A-dos-Cunhados. Der Stellplatz lag direkt unterhalb der Kirche und hatte eine Entsorgungsmöglichkeit. Ein großes Wiesengelände mit vielen Wegen bot ausgiebige Möglichkeiten zum Laufen.
24.11.2011 - Loures
Weil ich mich jetzt noch immer oder schon wieder oberhalb von Lissabon aufhielt, kam ich auf die Idee, noch mal zu Ikea zu fahren, um ein paar Kleinigkeiten zu besorgen. Dort blieb ich dann auch über Nacht stehen.
25.11.2011 - Cabo Espichel
Von Loures war es nicht weit bis zum Cabo Espichel. Es war wieder sonnig und ich konnte lange durch die Dünen laufen. Es gab dort nur Steilküsten und es ist ein wunderbares Erlebnis, wenn das Meer an die Felsenküste peitscht.
26.11.2011 - Barragem Pego do Altar
Bei strahlender Sonne und 29° Wärme fuhr ich das letzte Stück bis Setubal zurück und weiter Richtung Alcacer bis zum Barragem Ego do Altar.
Es ist ein herrliches Plätzchen und sehr beliebt für Wohnmobile, es gibt ausreichend unterschiedliche Stellplatzmöglichkeiten sowie Toiletten und einen Entsorgungskanaldeckel für die Kassette.
Zur Not kann man auch auf der Toilette Wasser holen, ist aber ziemlich umständlich. Aber ich hatte genügend Frischwasser dabei.
Im Stausee gab es wenig Wasser, das Ufer war weiträumig frei und zum Laufen geeignet. Es standen mehrere Engländer und Holländer, ich war die einzige Deutsche.
Es gefiel mir hier so gut, dass ich vier Tage stehen geblieben bin.
30.11.2011 - Vila Nova de Milfontes
Im Laufe des Vormittags erhielt ich von Hella eine SMS, dass sie auf dem Weg nach Milfontes ist. Da wir uns zu Weihnachten mit mehreren Freunden verabredet hatten, machte ich mich heute
abreisefertig und wollte auch dorthin. Eigentlich hätte es mich gefreut, wenn sie mir rechtzeitig vorher Bescheid gegeben hätte, damit sie noch bis hier zum Staudamm kommen könnte.
Es war keine allzu lange Fahrt von hier aus. Etwa 10 km vor Milfontes war die Strasse wegen Bauarbeiten gesperrt und eine Umleitung ausgeschrieben. Diese Umleitung führte mich allerdings wieder
zurück und so beschloss ich, erst mal den portugiesischen Fahrzeugen nachzufahren, die als Insider sicherlich wussten, wo der kürzeste Weg hinführt. Und so war es auch, der Weg führte mich an
der Küste entlang durch fast unwegsames, aber befahrbares Gelände und ich kam wohlbehalten in Milfontes an.
31.12.2011 - Vila Nova de Milfontes
Sehr erfreulich und begrüßenswert ist auf diesem Platz, dass wir eine super gute Internet-Verbindung haben, was nicht überall in Portugal selbstverständlich ist.
So hatte ich das Vergnügen, von zwei befreundeten Solistensternen ihre Route nach hier über Google verfolgen zu können. Sie wollten über Weihnachten und Neujahr nach Milfontes kommen, um mit mir die Weihnachtstage zu verbringen und das Neue Jahr begrüßen zu können.
Die Weihnachtstage verliefen ruhig und zum Silvester sind wir gemeinsam essen gegangen und haben den Jahreswechsel anschließend im Wohnmobil mit Rotwein und Sekt begossen. Portugal geht ja eine Stunde später ins neue Jahr, trotzdem haben wir keine Böllerschüsse gehört, was sehr angenehm war.