2013-10-19 – Nea Iraklitsa

(GPS: N 40°52’38.9“ / E 24°18’57.7“)

Eigentlich hatten wir vor, zügig nach Chalkidiki und den Peloponnes zu kommen. Von der Hinfahrt wussten wir, dass wir in Kavala am Hafen hätten eine Zwischen- übernachtung machen können, was wir jedoch nicht wollten. Also fuhren wir ca. 15 km weiter und fanden einen super tollen Strand in Nea Iraklitsa.

 

Hier gab es Wasser, Toiletten und das Meer war so toll, dass wir hier 10 Tage stehen geblieben sind. Das tägliche Bad im Meer sowie einige Aufräum- und Reinigungsarbeiten mussten sein. Sogar zum Einkaufen konnten wir fußläufig zu Lidl gehen und waren trotzdem nicht direkt an der Hauptstraße. Hier haben wir das erste Mal ein deutsches Wohnmobil gesehen. Sabine und Günter aus Cuxhaven, die bereits einige Tage hier stehen.

Nach zwei Tagen wurden wir von den spaziergehenden „Strandläufern“ schon begrüßt und kamen mit dem einen oder anderen ins Gespräch. So wurde hinter unserem Platz ein Haus täglich von einem Mann besucht, der wohl als „Hausmeister“ tätig war und alles in Ordnung hielt.

Am ersten Tag fing er sogar einen Octopus und wir dachten schon, das sehen wir jetzt häufiger. Aber es war wohl eine Ausnahme. Er ging nach getaner Arbeit schwimmen und legte seine drei Angeln aus. Außer einem Fisch für eine Portion blieb der große Fang aus.

 

Am vorletzten Tag kamen wir mit unseren Hunden zurück vom Spazierengehen und waren überrascht, daß zwei Tassen von Buondi Chocolate und eine Tüte mit Walnüssen auf unserem Tisch standen. Wir bedankten uns bei ihm und erklärten ihm, dass wir dienstags weiter fahren wollen.

Zum Abschied schenkte er uns wohl die letzten Rosen, die in „seinem“ Garten standen. Könnte man den Duft dieser Rosen im Bild festhalten, ich würde eine ganze Seite dafür opfern.

Am letzten Abend sind wir in der „Kantina“ noch mal essen gegangen, weil es beim ersten Mal recht gut geschmeckt hat. Sie hatten gerade Besuch von lustigen Freunden, wovon uns der Mann direkt ansprach und wir richtig Spaß hatten. Ich dachte mir, der braucht jetzt einen „Wink mit dem Zaunpfahl“ und ich prostete ihm mit meinem Bier zu und meinte: „Ich trinke Ouzo“, worauf er lachte und mit mir einen Ouzo trank.

 

All die bisher gemachten Begebenheiten und Erfahrungen in Griechenland haben uns jetzt schon für die Enttäuschung in der Türkei entschädigt.

 

Insgesamt 10 Tage blieben wir hier am Strand stehen.

 

2013-10-29 – Stavros

(GPS: N 40°40’17.0“ / E 23°41’36.4“)

Heute wollten wir so langsam weiter südlich fahren, da wir sonst noch eingemeindet werden. Die Temperaturen stiegen tagsüber auf 28° an, nachts wurde es kühler und feuchter.

Unser Ziel war Stavros. Vom Hafen aus suchten wir am Strand entlang einen geeigneten Platz und fanden ihn ca. 1 km außerhalb des Ortes. Das Meer war genau so sauber und klar wie an unserem letzten Platz. Das Wasser an den Duschen war abgestellt, aber wir hatten ja vorgesorgt, und Toiletten gab es auch keine, dafür aber einen wiesenähnlichen Untergrund und kein Sand/Schotter.

 

Bis zum Ort zu Fuß am Strand entlang waren es vielleicht 800 m und dort gab es ein richtiges Treiben und viele Cafes mit Internet.

 

Hier fanden wir auch eine Wäscherei, bei der Ulli ihre erste Wäsche hat waschen lassen.

2013-11-01 – Paralia Korinos

(GPS: N 40°18’28.9“ / E 22°37’09.4“)

Wenn uns ein Platz gefällt, ist es selbst- verständlich, dass wir mindestens zwei Tage stehen bleiben, bei drei und mehr Tagen müssen auch die Umgebung, die Einkaufs- sowie die Ver- und Entsorgungs- möglichkeiten stimmen.

 

Obwohl wir mit allem versorgt waren, zog es uns weiter. Den Volvi-See ließen wir nördlich liegen und kamen dann auf unsere „alte“ Strecke, die wir schon bei der Hinfahrt gefahren sind. Viele Alternativen gibt es nicht. Kurz vor Thessaloniki gingen wir auf die Autobahn, um nicht die große Nordumgehung mit mehr als 40 km Umweg fahren zu müssen.

Hinter Thessaloniki zahlten wir an einer Mautstelle 3 € und dachten, jetzt können wir bis zu unserem gewünschten nächsten Ziel auf der Autobahn bleiben. Nach zwei Kilometern kam jedoch eine weitere Zahlstelle, weil vom Norden kommend die Autobahn E 75 mit unserer zusammen kam. Hier zahlten wir weitere 5,60 € für unsere Wohnmobile, weil sie über 1,40 m hoch waren.

 

Jetzt blieben wir auf der Autobahn bis zu unserem nächsten Ziel und haben damit bequem die Fluß-Deltas von Axios, Loudias und Aliakmon hinter uns lassen können, denn auf diesem Abschnitt gab es keine alternative Route.

 

Zielstrebig fuhren wir in Paralia ab und nach wenigen Kilometern waren wir am Strand bei Korinos. Das Meer lud wieder zum Baden ein und wir beschlossen, das Wochenende hier zu bleiben.

Wir sattelten unsere Fahrräder und nutzten die Gelegenheit, mit unseren Hunden, die frei laufen konnten, eine Fahrradtour zu machen. Ein noch geöffnetes Fisch-Lokal bot ein preiswertes Menü an und wir konnten unser sonntägliches „ aus- wärts Essen gehen“ wahrnehmen.

 

2013-11-04 – Kallithea – Elassano

(Picknickplatz GPS: N 39°54’57.8“ / E 22°10’17.7“)

Es bot sich an, heute weiter zu fahren, da es diesig wurde und für zwei Tage schlechtes Wetter vorausgesagt wurde.

 

Wir nahmen Kurs auf Richtung Olymp. Bei der Abbiegung zum Olymp in Litohorou machten wir kurz halt und überlegten, ob es sich bei schlechter Sicht lohnt.

 

Wir standen auf einem großen angenehmen Parkplatz an einem Sportgelände und hätten hier durchaus übernachten können (GPS: N 40°06’32.7“ / E 22°29’57.2“). 500 m weiter war der idyllische Ort Litohorou, der sich sicherlich mal für einen Stopp lohnen würde.

Wir ließen den Olymp im Nebel zurück und fuhren weiter bis Kallithea. Diese extrem kurvige Bergstrecke zog sich immer höher und immer mehr in die Wolken. Bei einer Höhe ab 300 m konnten wir nur Schritt-Tempo fahren. Auch wenn wir nichts sehen konnten, war die Strecke gut zu fahren und ab 1100 m Höhe schien die Sonne und wir schauten hinab auf die Wolkendecke.

 

Jetzt folgte die Abfahrt durch das um den Olymp liegende Naturschutzgebiet und wir dachten schon, wir fahren wieder durch die Wolken. Im Gegenteil, wir hatten jetzt kein diesiges Wetter mehr. Ab Kallithea suchten wir uns ein Plätzchen zum Übernachten und fanden einen Picknickplatz etwas abseits von der E 65 kurz vor Elassano.

2013-11-05 – Meteora

Am Morgen regnete es zwar noch nicht, er lud auch nicht zum draußen frühstücken ein, zumal der Platz an den Rändern viel Müll zeigte.

Das Wetter verschonte uns, die Sonne kam und wir hatten eine gute Fahrt zu den Meteora-Klöstern, die zum Weltkulturerbe zählen. Wir fuhren durch Kalambaka, dem Tor nach Meteora. Als Ziel hatten wir uns einen Übernachtungsplatz an einer Taverne rausgesucht, zogen es aber vor, weiter hoch zu fahren und fanden an einem der vielen Klöster einen Schotterplatz zum Übernachten (GPS: N 39°43’32.5“ / E 21°37’56.6“).

Meteora ist einer der meistbesuchten Orte Griechenlands und von besonderer Art. Bizarre aufragende Felssäulen und Klippen aus weichem Sandstein sind vor fast 10 Mio. Jahren aus Sedimenten eines Binnenmeeres entstanden. Durch Verwitterung und Erosion entstanden aus Konglomeraten, die aus mehreren Gesteinen wie Kalkstein, Marmor, Serpentinit und Metamorphit waren, die turmartigen Felsen.

 

Es entstanden bereits im 11. Jh. n. Chr. Höhlen und Überhänge, die Einsiedlermönchen als Unterschlupf dienten. Später wurden 24 Klöster auf den unzugänglichen Klippen errichtet. Einzelne Klöster sind heute noch immer bewohnt. Inzwischen sind sie durch gemauerte Treppen erreichbar. Früher wurden sie über Seilzüge und Netze versorgt und konnten auch nur über diesen Weg ihren Ort verlassen.

 

 

Am Nachmittag fing es leicht an zu regnen, die Sonne ließ sich davon nicht stören und ein Regenbogen kam auch nicht zum Vorschein.

2013-11-06 – Meteora

Seit 2 Tagen hörte ich an meinem Wohnmobil ein „klack – klack“-Geräusch beim Fahren, nicht besonders schlimm aber beunruhigend, so als könnte evtl. ein Lager oder der Stoßdämpfer beschädigt sein.

 

Wir wollten sowieso noch alle Klöster abfahren und auch eins zumindest mal von innen besichtigen, also beschlossen wir, zunächst eine Autowerkstatt aufzusuchen, um mal auf die Grube fahren zu können. Wir fanden eine kleine Werkstatt direkt im Ort Kalambaka, der leider keine Möglichkeit hatte, das schwere Fahrzeug anzuheben und die Einfahrt, um auf die Grube zu kommen, war nicht hoch genug.

 

Er kannte aber einen Freund mit einer größeren Werkstatt, der auch deutsch spricht. Nur wenige Kilometer auf der E 92 in Richtung Trikalon fanden wir sie. Der Kfz-Meister, der 25 Jahre in Deutschland bei Mercedes gearbeitet hat, fuhr mit mir eine Runde, um das Geräusch zu lokalisieren.

 

Danach fuhr ich auf die Grube und hatte Glück, es war lediglich eine Metallhalterung abgesprungen, die die Bremsleitungen hält. Er stellte mir nichts in Rechnung, dafür gab ich ihm 5 € für die Kaffeekasse und bedankte mich recht herzlich bei ihm.

(GPS: Autoservice Kalambaka N 39°40’43.3“ / E 21°39’25.3“)

 

Danach fuhren wir an allen Klöstern vorbei, die wir noch nicht gesehen haben. Bei den meisten endet die Straße und man muss wieder zurück fahren.

 

Das Kloster Agios Stephanos war das einzige Nonnen- kloster, das wir uns ansehen wollten. An allen Klöstern gibt es eine große Tafel mit dem Hinweis in allen Sprachen, dass man nicht in die Klöster darf mit kurzen Shorts und ärmellosen T-Shirts und Frauen Kleider bzw. Röcke tragen müssen.

 

Sollten Frauen mit Jeans oder sonstigen Hosen kommen, erhalten sie leihweise am Eingang einen Wickelrock zum Darübertragen. Wir bereiteten uns entsprechend vor und zogen Kleider an.

Jetzt fuhren wir zu dem offiziellen Stellplatz an der Taverne „Arsenis“. Am Abend gingen wir essen und weil es freies Internet gab, blieben wir 2 Tage stehen.

(GPS: Taverne Arsenis N 39°42’30.9“ / E 21°39’14.7“)

Weitere Bilder findet Ihr in der Fotogalerie!

2013-11-08 – Trikala

(GPS: N 39°32’23.8“ / E 21°46’26.0“)

Bevor wir uns heute auf den Weg machten, kam Ulli die Idee, beim Autoservice die Grube zu nutzen. Ihre Abwasserschläuche mussten neu aufgesteckt werden. Der Monteur war sehr freundlich und die Angelegenheit war in wenigen Minuten erledigt.

 

Bei dieser Gelegenheit fragten wir nach einem Fahrradhändler mit Service, denn an meinem Fahrrad musste ein neuer Schlauch drauf. Weil es zu dem Händler über engere Straßen ging und es dort auch wenig Parkraum war, fuhren wir mit einem Wohnmobil dorthin. Als hätte der Monteur auf mich gewartet, wurde mein Fahrrad sofort repariert und für 4 € + 1 € Trinkgeld hatte ich einen neuen Schlauch.

(GPS: Fahrradhändler in Kalambaka N 39°42’23.9“ / E 21°37’49.3“)

 

Danach wollten wir nur noch einen kurzen Trip bis Trikala machen, das waren cirka 25 km. Trikala ist ein nettes kleines Städtchen. Einen Übernachtungsplatz fanden wir am Ortsausgang in einer Nebenstraße mit langen breiten Grünstreifen.

 


2013-11-09 – Stilida

(GPS: N 38°54’29.8“ / E 22°37’25.3“)

 

Aus reiner Neugier fuhren wir am nächsten Morgen nach dem Frühstück diese Nebenstraße weiter und stellten fest, dass hier auch noch baumwollverarbeitende Fabriken bzw. Lagerhallen waren.

 

 

Wir kamen zurück auf unsere Route Richtung Karditsa. Kurz hinter Karditsa auf der E 65 waren weit und breit nur öde abgeerntete Baumwoll-Felder, die sich über eine Länge von mehr als 50 km hinzogen. Die vielen Baumwollflöckchen an den Straßenrändern hinterließen den Eindruck einer großen Ernte. Für einen Übernachtungsplatz ergab sich keine Gelegenheit. Selbst in Lamia fanden wir kein ruhiges Plätzchen für einen mehrtägigen Aufenthalt.

Es blieb uns nichts anderes übrig zu hoffen, dass wir östlich von Lamia in der Maliakos Kolpos Bucht am Wasser einen Platz finden würden. So war es auch. In Stilida am Hafen vorbei fanden wir eine Grünanlage, standen ungestört am Straßenrand, hatten Wasser und konnten wunderbar spazieren gehen.

Zum Schwimmen oder Baden lud das Wasser nicht mehr ein. Alle paar Meter schwamm eine Qualle oder lag erschöpft am Ufer. Hier blieben wir erst mal stehen. Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants gab es in Hafennähe.

Nach zwei Tagen fing es an zu regnen. Wir störten niemanden, wenn wir unsere Motoren für eine Energieaufladung kurz laufen ließen.

 

Aufgefallen ist uns eine große Lagerung von Rotorblättern und Turbinen für die Windkraftanlagen. Von hier werden sie per Lkw über die Straße transportiert. Ob sie hier hergestellt werden, konnten wir nicht in Erfahrung bringen.

2013-11-14 – Thermopiles

(GPS: N 38°47’38.7“ / E 22°31’42.1“)

Wir blieben in Stilida fünf Tage stehen, einmal, weil wir während der Regentage sauber standen und auf Elvira gewartet haben. Am Tage ihres Eintreffens sind wir abends gemeinsam in einer Pizzeria essen gewesen.

 

Am nächsten Morgen machten wir uns zusammen auf den Weg zu den schwefelhaltigen Quellen, nachdem wir im Hafengebiet für eine Stunde noch das freie Internet genutzt haben.

Bis nach Thermopiles waren es nur knapp 30 km. Zielstrebig fuhren wir zuerst den „Wasserfall“ an (GPS-Daten s.o.). Parkmöglichkeiten waren knapp und wir waren uns auch nicht so sicher, ob wir hier stehen bleiben wollten. Diese Entscheidung wurde uns abrupt abgenommen, nachdem die sog. Autobahnpolizei, die diesen Parkraum als Zu- bzw. Ausfahrt von ihrem Gebäude nutzt, uns ziemlich barsch zu verstehen gab, dass wir dort nicht stehen bleiben können.

 

Wir sind dieser Aufforderung nicht im Eiltempo nachgekommen, so dass es bei der nächsten Vorbeifahrt schon drastischer wurde. Sie kamen mit zwei Fahrzeugen, Blaulicht und kurzem Signalton. Einer von ihnen fuhr dann auch noch durch ein sehr tiefes mit Regenwasser gefülltes Schlagloch und setzte gewaltig auf. Als er dann sah, dass drei Frauen mit drei Wohnmobilen vor Ort waren, stellte er sich als ein typisch griechischer Macho vor.

Nach diesem Auftreten war für uns dieser Ort „gestorben“. Das war Glück für uns. Für eine Nacht blieben wir auf dem 500 m entfernten Parkplatz am Denkmal stehen (GPS: N 38°47’49.0“ / E 22°32’13.1“). Von hier hatten wir jedoch keine Gelegenheit, in ein warmes Schwefelbad zu steigen. Am nächsten Morgen hörten wir von anderen Wohnmobilfahrern, dass auch dieser Parkplatz ständig kontrolliert und ein Aufenthalt nicht gern gesehen wird.

 

Das Denkmal erinnert an die heldenmütige Schlacht von Leonidas und einem Trupp von 300 tapferen Spartanern, denen es 480 v. Chr. gelang, das vorrückende persische Heer des Xerxes im engen Pass der Thermopylen vorübergehend aufzuhalten, aber schließlich der Übermacht der Feinde erlagen.

Alfred aus Passau, den wir bereits in Stilida kennen gelernt haben, ein Einzelfahrer, der schon seit über 10 Jahren in den Wintermonaten in Griechenland verweilt, zeigte uns einige nette Plätzchen mit kleinen Quellseen. Bei einem davon sind wir dann stehen geblieben und konnten sogar nackt unseren Körper verwöhnen (GPS: N 38°48’12.3“ / E 22°29’51.1“).

Ansonsten ist die Gegend ziemlich trostlos und öde und in dem 1 km entfernten kleinen Dörfchen gibt es außer einem Bäcker tatsächlich noch eine Gasfüllstation (GPS: N 38°48’12.3“ / E 22°30’42.5“).

 


2013-11-16 – Delphi

(GPS: N 38°28’54.2“ / E 22°30’11.1“)

Heute fing es schon am frühen Morgen an zu regnen und es sah ziemlich trübe aus. Wir beschlossen, heute weiter zu fahren und auf ein erneutes Bad im schwefelhaltigen Wasser zu verzichten.

Bei unserer Fahrt durch die Berge auf der E 65 mussten wir an diesem Blick kurz stehen bleiben, um ein Foto zu machen, der Blick auf Eleonas, der Ort am Berghang ca. 20 km vor Delfi.

 

 

 

Es zog uns wieder in Meernähe und wenn wir schon in der Gegend sind, sollte man sich jedenfalls die Ausgrabungsstätte bei Delfi ansehen, die zum Weltkulturerbe gehört. Der Ort selbst sieht aus wie ein Adlernest und wurde aufgrund der griechischen Geschichte zu einer Touristenattraktion.

 

Das Orakel von Delphi war das einflussreichste in ganz Griechenland. Die Prophetin Pythia saß auf einem Dreifuß über einer Erdspalte, aus der schwefelhaltige Dämpfe aufstiegen. Zunächst übten nur junge Frauen das Orakel aus, die aber ständig mit ihren ratsuchenden Pilgern weiterzogen. Es wurde Brauch, nur Prophetinnen zu nehmen, die älter als 50 Jahre waren.

 

Sie atmeten die Dämpfe ein, um sich in einen Trancezustand zu versetzen. Die Wahrnehmungen wurden von Priestern in Texte umgesetzt, die oftmals durch die kryptischen Antworten auch zu Fehlentscheidungen führten. Nach diesen Visionen wurden Kriege geführt, Ehen geschlossen und Reisen angetreten.

Weitere Bilder findet Ihr in der Fotogalerie!

2013-11-16 – Itea

(GPS: N 38°25’53.9“ / E 22°25’12.1“)

Wir fuhren ein paar Kilometer zurück nach Itea und fanden am Hafen einen schönen ruhigen Platz. Wir machten es vom Wetter abhängig, hier das Wochenende zu verbringen.

 

Am nächsten Morgen schien die Sonne, so wie wir es erhofft haben. Der Tag bot sich an, mal wieder eine Radtour mit unseren Hunden zu machen. Anschließend waren beide platt. Für Sunny war es besonders stressig, weil es hier sehr viele wilde Katzen gab. Aber so langsam kriegen wir das in den Griff.

 

2013-11-18 – Ierousalim (Jerusalim)

(GPS: N 38°31’05.9“ / E 22°41’32.4“)

Sehr angenehm haben wir im Hafen von Itea gestanden und Montagmorgen fing auch hier das Treiben wieder an. Leider durften wir unsere Tische und Stühle nicht zwischen die Wohnmobile stellen, so dass wir im Wohnmobil frühstückten.

 

Beide wollten wir mal wieder Wäsche waschen und aus diesem Grunde zog es uns weiter, um eine geeignete Stelle zu finden. Wir hatten uns einen Picknickplatz in den Bergen auf einer Höhe von über 800 m ausgesucht.

 

Die Fahrt dorthin durch das Gebiet des Parnassos war einmalig. Diese Gegend verleitet zum Träumen. Überall wachsen Zypressen einzeln oder in kleinen Gruppen und ragen aus den üblichen Sträuchern und Olivenbäumen hoch hinaus zum Himmel.

 

An unserem Picknickplatz, der oberhalb von Davlia liegt, angekommen, stellten wir fest, dass es ein idealer Platz zum Wäsche waschen und Duschen ist. Es gibt genügend Wasser hier zum Nachfüllen. Der Platz ist umsäumt von einem Mischwald und ich finde auch noch eine Lücke für meine SAT-Anlage.

Unser Großwaschtag!

Wir blieben zwei Tage stehen, damit die Wäsche trocknen konnte und nutzten das etwas trübe, aber trockene Wetter für eine sogenannte „Bergwanderung“ aus. 500 m weiter bergauf lag das idyllisch in die Berglandschaft gesetzte Nonnenkloster. Für Griechenland war es eine ungewöhnlich gut gepflegte Anlage mit einer reichhalten Blumenpracht und vielen Ikonen. Sogar die Zufahrtsstraße war bis zur Klosteranlage breit und gut befahrbar. Der Klosterverwalter wohnte in einem separat gelegenen Haus.

 

Als wir von unserem Rundgang zurückkamen, bot er uns an, die geschlossene Klosteranlage zu sehen und zu fotografieren. Wir konnten uns nur mit Zeichensprache verständigen. Er zeigte uns das Innenleben der reichhaltig verzierten Kapelle. Hier sollten wir nicht mit Blitzlicht fotografieren und ein Bild ohne Blitzlicht wurde zu dunkel.

Aus dem Weg heraus sprudelte das Quellwasser!

 

Weitere Bilder findet Ihr in der Fotogalerie!

2013-11-20 – Kloster Ossios Loukas

(GPS: 38°23’42.4“ / E 22°44’45.4“)

Weil uns die Anlage des Nonnenklosters so gut gefallen hat, wollten wir uns das prächtigste byzantinische Kloster Griechenlands „Ossio Lukas“ nicht entgehen lassen. Das Kloster wurde nach seinem Gründer, dem Einsiedler Lukas, aus dem Jahre 900 benannt.

 

Wir fuhren zurück nach Distomo und bogen kurz danach zum Kloster ab. Auch hier endet die gut ausgebaute Straße direkt am Kloster auf einem Parkplatz, der übrigens zum Übernachten nicht geeignet ist.

Eine riesige Anlage, stufenförmig gebaut, mit Kräuter- und Gemüsegärten sowie Obst- und Olivenbäumen. Obwohl hier keine Mönche mehr leben bis auf einzelne, werden hier lokale Produkte wie Honig und Wein u.v.m. hergestellt.

Auf der stimmungsvollen von Bäumen umgebenen Terrasse vor dem Kloster sah ich, während wir einen griechischen Kaffee tranken, dass ein Einheimischer von einem Baum eine kleine rote Frucht pflückte und aß. Ich fragte ihn, was es sei und er gab mir eine zum Probieren. Er nannte sie Kuruma. Sie schmeckte samtig weich, leicht süß und ich verglich sie mit einer reifen Erdbeere.

Hier waren gerade ein paar Frauen bei der Arbeit. Sie verbinden einzelne Teppiche mit Zwirn zu einem ganzen Bodenbelag.

Weitere Bilder findet Ihr in der Fotogalerie!

2013-11-20 – Ambelohori

(GPS: N 38°18’10.0“ / E 23°16’13.1“)

Es war schon Mittag und wir wollten jetzt zügig einen Übernachtungs- platz finden. Deshalb fuhren wir auf die Hauptstraße zurück und nicht durch unwegsames Berggelände. Auf der Strecke bis Livada und weiter bis Thiva gab es keine Chance.

 

Kurz hinter Thiva fuhren wir eine kleine Seitenstraße nach Ambelohori rein und fanden nach ca. 5 km eine Möglichkeit hinter einem Friedhof an einem Sportplatz. Es war kein Parkplatz, sondern lediglich ein kleines fast ebenes Plätzchen. Gerade gut genug für zwei Wohnmobile zum ruhigen Schlafen. Wir hatten in der Ferne sogar einen Blick aufs Meer.

Da dieser Weg als Feldweg weiterführte zu den Olivenbäumen, kam an diesem Nachmittag mehrmals ein Bauer vorbei, um auf seinem Feld zu arbeiten. Er begrüßte uns herzlich und schenkte uns eine Gurke.

2013-11-21 – Korinthos

Am nächsten Morgen müssen wir diese 5 km zurück, um auf die Hauptverbindungsstraße nach Thiva zu kommen. Wir fahren weiter Richtung Korinth und hinter dem Kitheron-Gebirge biegen wir ab, um ans Meer zu kommen und Athen weiträumig im Osten liegen zu lassen. Es geht in Serpentinen steil bergab und meine Bremsen laufen heiß.

 

Unten angekommen, sind wir ein bißchen enttäuscht. Die ersten Gelegenheiten, wo es noch einigermaßen ansprechend aussah, standen überall Schilder „Campen verboten“, was uns nicht unbedingt abgehalten hätte, stehen zu bleiben. Aber es gab nur eine Straße, die direkt am Wasser liegt und auf der anderen Seite waren kleine Häuschen und Lokalitäten und alles sah wie ausgestorben aus.

 

Wir fuhren an der Alkionidon-Bucht entlang und es wurde immer schlimmer. Die Straße war schmal und beängstigend. Links ragten die gigantischen Felswände, rechts hatte man immer häufiger abgebrochene Straßenkanten, darunter peitschte das Meer und Geröll lag auf den Straßen. Ganz allmählich ging es wieder bergauf.

 

Kurz vor Loutraki gab es einen Hinweis auf einen Lidl. Wir fuhren durch Loutraki durch, fanden den Lidl leider nicht und beschlossen, daraufhin bis nach Korinth durchzufahren.

 

Unsere Reisestrecke ab der türkischen Grenze durch Griechenland-Mitte betrug knapp 1.400 km. Bis jetzt haben wir nur gute Erfahrungen gemacht und viele nette Leute kennen gelernt. Wohnmobile aus Deutschland sind uns nur ganz wenige begegnet.