2016-01-03 – Agios Andreas

(GPS: N 37°22'18.3“ / E 22°47'00.3“)

Die Temperatur in Nafplio stieg langsam wieder an. Allerdings hatten wir zwei Tage Regen und wir mussten das Stromaggregat für einen Tag laufen lassen.

 

Am 2.1. haben sich vier aus unserer Gruppe abgesetzt, sie wollten unbedingt einen Campingplatz aufsuchen, um Strom nachzutanken. Heidrun und ich blieben noch einen Tag stehen, wollten uns von Litsa, einer Freundin von Heidrun, verabschieden und den Regen aussitzen, da unser nächstes geplantes Ziel an der Mündung des Argolikos Kolpos sein sollte.

 

Leider hatte dieser Platz größere Schlaglöcher und Wasserpfützen und wir wollten unsere Fahrzeuge nicht unbedingt wieder schmutzig machen, da wir sie gerade vor der Abfahrt in Nafplio haben waschen lassen.

 

(Tipp in Nafplio:Tankstelle mit Handwäsche für 12 €,

GPS: N 37°34'33.0“ / E 22°48'23.5“)

 

Gefahren: 57 km

 

2016-01-03 – Lakkos bei Leonidio

(GPS: N 37°08'51.4“ / E 22°53'37.4“)

Also fuhren wir weiter und steuerten den nächsten Punkt an. Ein Platz, den wir uns vor zwei Jahren mal angeschaut haben, aber nicht stehen geblieben sind. Jetzt kam uns der Platz ideal vor, er war asphaltiert und im Lokal an der Ecke gab es ein gutes Abendessen. Ein Strandspaziergang lud zum Gassi gehen und Spielen für unsere Hunde ein.

 

Gefahren: 43 km

2016-01-04 – Kloster Moni Elonis

(GPS: N 37°08'48.1“ / E22°46'03.5“)

Am nächsten Morgen beschlossen wir, die Strecke über Kosmas und Geraki zu nehmen, um am Kloster Moni Elonis vorbei zu kommen.

 

Es heißt nicht umsonst das wilde Lakonien, hier soll es noch Wölfe geben und die Strecke führte uns am Parnon-Massiv vorbei an zerklüfteten hohen Felswänden und gigantischen Schluchten. Ab und zu sieht man tatsächlich, dass sich in den Felshängen Menschen mit ihren Tieren niedergelassen haben. Oft fragt man sich, wie sie wohl dorthin kommen mit ihren Fahrzeugen.

Cirka 5 km vor dem Kloster gibt es eine kleine Parkmöglichkeit, von wo aus man den Blick auf das Kloster mit seiner byzantinischen Kirche am besten in seinem gewaltigen Ausmaß erkennen kann (Parkplatz GPS: N 37°08'35.8“ / E 22°46'24.6“).

 

Nach 5 km gibt es die 300 m lange schmale steile Auffahrt zum Klostereingang. Mit zwei Wohnmobilen ist es durchaus möglich, hinauf zu fahren.

 

Allerdings muss man ein paar Meter weiter erst wenden, damit die Auffahrt genommen werden kann, da sie im spitzen Winkel zur Hauptstrasse lag. Es ist durchaus möglich, an der Hauptstraße stehen zu bleiben und zu Fuß hinauf zu gehen. Vom Eingang läuft man über etliche Treppen zunächst rauf und wieder runter, um durch das teilweise geöffnete Anwesen gehen zu können.

 

Gefahren: 20 km

2016-01-04 – Geraki

(GPS: N 36°59'42.6“ / E 22°42'25.3“)

Unsere Fahrt ging weiter durch das Gebirgs- massiv, wir kamen auf eine Höhe von 1200 m und an den Rändern der Straße lag noch der vor zwei Tagen gefallene Schnee. An der Pass- höhe angekommen, lud uns die einzige Taverne ein, kurz Rast zu machen.

 

Wir wurden herzlich begrüßt, aßen eine Kleinigkeit, während wir am offenen Feuer saßen. Nach einer kurze Pause fuhren wir weiter bis Geraki. Dort wollten wir uns die Ruinenstadt ansehen. Wir fuhren der Beschilderung nach und kamen an einem Hinweisschild an, wo aber keine Ruinenstadt zu sehen war.

 

Vielmehr hatten wir Mühe, auf dieser Strasse zu wenden, da 20 m weiter die Durchfahrt nur mit Fahrzeugen bis 2-m-Breite möglich gewesen wäre.

 

Also zurück und obwohl wir den Ort von zwei verschiedenen Richtungen angefahren haben, konnten wir keine Ruinenstadt erkennen.

 

 

Etwas frustriert und enttäuscht, dass wir auch keine Über- nachtungsmöglichkeit gefunden haben, fuhren wir weiter in Richtung Monemvasia. Es war an der Zeit, einen geeigneten Platz zum Übernachten zu finden.

Auf der Strecke gab es keine Orte und nur Olivenfelder, bis wir mal nach einem zweiten Versuch einen Abstecher gefunden haben, wo wir mit zwei Wohnmobilen gerade gut stehen konnten.

 

Ein Plätzchen in der Wildnis der Berge, umrahmt vom Duft von Thymiansträuchern

(GPS: N 36°56'16.9“ / E 22°47'01.9“).

 

Gefahren: 49 km

2016-01-05 – Monemvasia

(N 36°41'14.5“ / E 23°02'34.1“)

Am nächsten Morgen ließen wir es uns nicht nehmen, auf dem so gut duftenden Platz noch zu frühstücken und fuhren anschließend nach Angaben unserer Navigationsgeräte nach Monemvasia. Wir wurden durch schmale Straßen an kleinen unscheinbaren Dörfchen geführt, bis wir auf die Hauptverbindungsstrasse kamen.

 

Es wurde zunehmend windiger und so überlegten wir, wo wir denn zum Übernachten hinfahren wollten.

 

Von der Vierergruppe hatten wir noch keine Nachricht erhalten. Wir nahmen an, dass sie einen Campingplatz gefunden haben, also brauchten wir hier nicht stehen bleiben. Heidrun und ich kannten Monemvasia schon, wir wollten beide nicht mehr durch den Ort laufen und beschlossen, uns eine windgeschützte Ecke zu suchen.

 

Gefahren: 46 km

 

2016-01-05 – Agios Ioannis

(GPS: 36°43'58.3“ / E 23°02'27.0“)

Und so fiel mir ein, dass ich vor zwei Jahren ca. 10 km entfernt an einer kleinen Kapelle, nördlich von Monemvasia, gestanden habe. Es war eine kleine Nebenstrasse mit nur einem bewohnten Haus, direkt am Meer.

 

Windgeschützt war der Platz auch nicht, aber im Laufe des Nachmittages ließ der Wind nach und wir hatten eine idyllische Abendstimmung.

 

Gefahren: 16 km

Als wir uns am nächsten Morgen nach dem Frühstück auf den Weg machen wollten, wurden wir angenehm überrascht. Es ist in Griechenland Tradition, am sechsten Januar das Meer zu segnen, damit es kein Unheil über die Region bringt.

 

Dazu wird ein zuvor geweihtes Kreuz von den griechisch-orthodoxen Geistlichen ins Meer geworfen und junge Männer, die im laufenden Jahr zum Militär eingerufen werden, müssen es wieder rausholen. Die Familien der Männer und alle Dorfbewohner wohnen diesem „Schauspiel“ bei und klatschen dem Sieger zu.

 

In die kleine Sackgasse, wo wir vor der Kapelle standen, gab es nur sieben oder acht Häuser, wovon eins bewohnt war, kamen plötzlich vom Nachbarort alle Bewohner und die komplette Gasse war mit Autos belegt. Wir freuten uns, diese Tradition mal mit erleben zu können und fuhren danach gegen Mittag weiter.

 

Bilder von diesem Ereignis findet Ihr in der Fotogalerie!

2016-01-06 – Neapoli

(GPS: N 36°30'41.3“ / E 23°03'24.0“)

Wir wollten bis zum südlichsten Zipfel zum Kap Maleas fahren und nahmen den Weg von Ioannis zurück nach Monemvasia entlang der Küste bis zum ersten Abzweig nach Nomia. Dort ging es hoch über eine Paßstraße. Je höher wir kamen, desto diesiger wurde es.

 

Es war eine schöne Streckenführung mit vielen kleinen Serpentinen.

 

Es lohnt sich sicherlich, bei schönem Wetter diese Strecke noch mal zu fahren, um in den Genuss einer tollen Panoramasicht zu kommen. Irgendwo von oben soll man angeblich einen großartigen Blick auf Neapoli haben.

Wir fuhren bis Neapoli, stellten unsere Fahr- zeuge am Anfang des Ortes auf einem Park- streifen ab und gingen zu Fuss die sehr belebte Strasse, bis wir ein typisch griechisches Lokal fanden, wo ich einen vorzüglich ge- grillten Kalamares bekam. Es war ein Feiertag und alle Geschäfte waren geschlossen.

 

Gefahren: 50 km

 

2016-01-06 – Beach bei Boza/Plytra

(GPS: N 36°42'15.1“ / E 22°49'14.6“)

Weil das Wetter in den Bergen immer noch ziemlich nebelig war, zogen wir es vor, uns auf die Rückfahrt zu begeben. Es war auch zu spät, um die Höhle noch anzufahren und so nahmen wir die Westseite für die Rückfahrt und fanden einen schönen Platz bei Boza/Plytra.

Die Strasse endete direkt am Meer an einem geschlossenen Restaurant, hatte Duschen und einen Wasserhahn. Viele Möglichkeiten zum stehen bleiben gab es nicht, wir blieben neben dem Restaurant am Strassenrand stehen und haben wunderbar geschlafen.

 

Es ist durchaus ein Plätzchen, wo man mehrere Tage stehen bleiben könnte. Aber unser Lebensmittelvorrat ging zur Neige, wir mussten unbedingt einkaufen gehen.

 

Gefahren: 46 km

2016-01-07 – Kamaras

(GPS: N 36°40'44.9“ / E 22°31'20.5“)

Am nächsten Morgen habe ich auf meine Anfrage die Nachricht von Inge erhalten, dass die Vierergruppe unterwegs nach Githio ist.

 

Wir waren ebenfalls unterwegs nach Githio, wollten aber zunächst in Skala beim Lidl oder bei Carrefour einkaufen gehen. (GPS-Daten Lidl und 100 m weiter Carrefour: N 36°51'18.8“ / E 22°40'58.6“).

 

Wir waren nicht wenig überrascht, als die Vierergruppe bei Lidl auftauchte.

 

Ich hatte die Hoffnung, ein klärendes Gespräch würde dazu beitragen, dass der aufgestaute Ärger und die ständigen Unterstellungen vom Tisch kommen.

 

Ich sah nur verbitterte Gesichter und mir war nach den ersten Worten sofort klar, hier hört keiner richtig zu.

 

 

 

 

Ich verabredete mit Peter einen Treffpunkt für die nächsten Tage und warte mal ab, wie ich das mit der Gruppe noch regeln kann.

 

Nach den erledigten Einkäufen fuhren wir durch Githio und suchten den bekannten Platz in der Glifada-Bucht mit dem seit Jahren dort schlummernden Schiffswrack auf.

 

Die anderen Vier waren bereits vor Ort, der Platz war nicht mehr so einladend wie vor zwei Jahren und so zog es uns weiter, bis wir einen Platz am Beginn der Mani-Halbinsel in der Lakonikos-Bucht fanden, auch Surferbucht genannt.

 

Es zogen dunkle Wolken auf, aber es blieb trocken und windig.

 

Gefahren: 70 km

 

2016-01-08 – Neo Itilo (Karavostasi-Beach)

(N 36°41'46.9“ / E 22°22'41.0“)

Am nächsten Morgen strahlte die Sonne, dass wir am liebsten stehen geblieben wären.

 

Aber wir hatten uns noch eine Zwischenübernachtung auf der Mani rausgesucht, die wir uns mal ansehen wollten.

Beim Rausfahren aus den Olivenfeldern liefen uns plötzlich zwei Schweine über den Weg.

 

Wir fuhren gemütlich an der Ostküste entlang bis nach Vatheia. Auf dieser Seite der Mani gibt es so gut wie keinen Ort, nur hohe Fels- hänge mit bewachsenen Sträuchern jeglicher Art und die Sonne blieb über- wiegend auf der Westseite.

Nach dem wir in Er- innerung noch mal durch den wohl ursprüng- lichsten inzwischen ausgestorbenen Ort Vatheia (GPS: N 36°2710.4“ / E 22°28'03.5“) gegangen sind, wollten wir nicht mehr bis zum Kap Te- naro fahren und bega- ben uns auf die Rück- fahrt nach Aeropolis und weiter zur Karavostasi-Beach in Neo Itilo.

 

Der Ort selbst liegt oberhalb der Bucht und ist historisch gesehen der wichtigste Teil der Mani.

 

Bilder von Vatheia findet Ihr in der Fotogalerie!

Am Beach ange- kommen, wurden wir sofort vom Gastwirt der Taverne wieder erkannt und freundlich begrüßt.

 

Wir ließen uns täglich beim Essen von ihm verwöhnen und konnten in Ruhe unsere erforderlichen Aufgaben im Internet klären.

In Itilo bzw. noch mehr in Neo Itilo an der Kara- vostasi-Beach wird die Bauweise der Mani- Halbinsel sehr deutlich ausgeführt.

 

Die wehrhaften Häuser haben einen historischen Hintergrund. Der Ort war einst der wichtigste von Mani für Korsaren von Nordafrika und einheimischen Piraten und damit ein Zentrum für den Sklavenhandel.

 

Von der Bucht hat man den Blick auf Kelapha, das südlichste türkische Fort, welches auf einem Plateau jenseits einer Schlucht von Itilo liegt.

 

Gefahren: 99 km

2016-01-12 – Kalamata

(GPS: Marina N 37°01'29.1“ / E 22°06'14.3“)

Wir fuhren bis zum nächsten Ziel weiter an der gut ausgebauten und kurvenreichen Küstenstraße mit herrlichem Blick aufs Meer. Unser Ziel war Kalamata. Dort gab es in der Marina eine Möglichkeit, selbst die Wäsche zu waschen und gleichzeitig den Raum zum duschen zu nutzen.

 

Wir durften sogar für eine Nacht kostenlos dort stehen bleiben, da unsere Wäsche am selben Tage nicht fertig wurde. Leider hatte Heidrun Pech mit ihrer Wäsche, sie wurde nicht sauber und wurde auch nicht gut genug gespült. Am nächsten Morgen bekam sie ohne Probleme ihr Geld zurück und es wurde versichert, dass die Maschinen repariert werden.

 

Am Abend sind wir essen gegangen, weil wir immer noch nicht zum einkaufen gekommen sind.

 

Ich hatte am Abend noch Glück im Unglück. Im unserem Alleinfahrer-Forum www.wohnmobil-solisten-sterne.de" schien einiges an Links „abhanden“ gekommen zu sein. An der Marina hatte ich ein super freies Internet und habe bis nachts um ½ 4 Uhr daran gearbeitet, alles wieder in Ordnung zu bringen.

 

Gefahren: 73 km

 

2016-01-13 – Petalidi

(GPS: N 36°57'31.8“ / E 21°56'06.5“)

Am nächsten Morgen ein weiteres Pech. Heidrun wollte noch ins Internet gehen und stellte fest, das ihr Computer kaputt ist.

 

Sie ist wohl beim Sturz vor zwei Tagen direkt auf die Tasche gefallen. Wir fuhren mit einem Wohn- mobil in die Innenstadt und suchten einen Spezialladen auf. Leider konnten sie uns dort nicht helfen, sie muss die Reparatur in Deutschland machen lassen.

Dabei stellten wir fest, dass Kalamata eine sehr lebendige und interessante Stadt ist.

 

Bei einem nächsten Aufenthalt hier wollen wir ein paar Tage stehen bleiben und die Stadt näher kennen lernen.

Nun machten wir uns auf den Weg und unsere Route führte uns automatisch nach 2 km an Lidl und Carrefour vorbei (GPS: Lidl N 37°02'02.8“ / E 22°06'04.0“).

 

Nach weiteren 5 km hatten wir die BP-Tank- stelle, um Gas nach- zutanken (GPS: BP-Tankstelle mit Autogas N 37°03'22.0“ /

E 22°04'03.4“).

 

Am Ziel angekommen, standen noch drei aus unserer Gruppe da.

 

Wir nutzten die Sonne aus, um mal wieder Ordnung im Wohnmobil zu machen.

 

Bei der Gelegenheit räumte ich meine Schränke aus und mistete zwei große Plastiktüten voll mit Bekleidung aus.

 

Gefahren: 32 km

 

2016-01-15 – Methoni

(GPS: N 36°49'03.2“ / E 21°42'25.5“)

In Petalidi gab es bei beiden Molen einen Wasserhahn, einen direkt an der Mauer und der andere leicht im Gebüsch versteckt. Sie sahen für mich beide nicht einladend aus, um dort Wasser zu tanken, zumal uns ein Einheimischer zu verstehen gab, dass es kein Trinkwasser wäre.

 

Wir fuhren also zunächst weiter und blieben an der Küstenstrasse. Nach ca. 20 km kamen wir an einer kleinen Kapelle vorbei, welche die Möglichkeit bot, mit drei Fahrzeugen einigermaßen gut stehen zu bleiben und Wasser zu tanken.

 

In Methoni angekommen, ist es wohl ein Muss, sich die Reste der wohl großartigsten und weiträumigsten mittelalterlichen Befestigungsanlage der Peloponnes anzusehen, wenn man in dieser Gegend unterwegs ist.

 

Durch die vorgelagerten zerklüfteten Felsen wäre es kaum möglich gewesen, hier einzudringen. Die Geschichte dieser Festung ist sehr bewegt, sie diente sowohl als Handelsstützpunkt wie auch Unterschlupf für Seeräuber und konnte nur durch über 500 Kanonen derart zerstört werden.

 

Gefahren: 44 km

Bilder von der Festung in Methoni findet Ihr in der Fotogalerie!

Diese Blüten des Bananenbaumes mit tragenden Früchten entdeckten wir von unserem Parkplatz in Methoni.

 

Fortsetzung siehe nächstes Blatt!