2021-10-20 – Karlsruhe-Maxau

(N 49°02'14.4“ / E 08°18'21.2“)

Am nächsten Morgen wollte ich eigentlich im Umkreis nur nach einem etwas und angenehmeren Übernachtungsplatz suchen und fand nach drei Versuchen keinen geeigneten, entweder zu schräg, oder nur unter Bäumen oder eine zu steile Anfahrt. 

 

Ich war leicht genervt und entschloss mich für die kurze Rückfahrt nach Karlsruhe-Maxau. Den Platz kenne ich und vielleicht habe ich Glück, daß das Restaurant „Das Schiff“ die Corona-Krise überstanden und geöffnet hat.

 

Am Morgen erhielt ich die Nachricht von Gaby, daß ihr Wohnmobil fertig ist und sie sich auf den Weg macht. Sie muss sich beeilt haben, denn sie war vor der Dunkelheit vor Ort. Und oh Schreck, sie kommt an und hat schon wieder kein Strom. Es ist zum Verzweifeln. Kurzer Anruf bei ihrer Werkstatt, der ihr nach einem Rückruf einen Wohnmobil-Service in Malsch mitteilt, nicht weit entfernt und für den nächsten Tag einen Termin vereinbart hat.

 

2021-10-21 – Obertsrot b. Gernsbach

(N 48°44'31.0“ / E 08°20'28.9“)

War das ein Sturm letzte Nacht. Es fing an zu regnen, als wir vom Essen auf dem „Schiff“ zurück kamen und um Mitternacht ging der Sturm richtig los. Selbst ich, der sonst immer gut schläft, wurde ständig wach, weil irgendetwas aufs Dach fiel. Es flogen kleine und größere Äste vom Baum. Beim nächsten Mal muss ich mal mein Dach kontrollieren, ob alles heil geblieben ist.

 

Gaby war früh weg, um pünktlich zum vereinbarten Termin in Malsch beim Gast-Caravaning (N 48°53'26.8“ / E 08°18'24.4“) zu sein. Ich fuhr später nach.

 

Es ist ein Caravanhändler mit einem super guten Service und den richtigen Mechanikern. Sie fanden den Fehler sofort: Die beiden Wohnraumbatterien waren nicht über Kreuz angeschlossen. Dadurch wurde die eine Batterie geladen und die zweite zog den Strom wieder raus und jetzt sind beide Batterien hinüber. Also zwei neue Batterien und Arbeitslohn, da hast du schnell mal ein paar Hundert Euro weg. 

 

In der Zwischenzeit bin ich eben zu einem Hermes-Shop gefahren, um zwei Pakete aufzugeben, habe nämlich massiv Klamotten ausgeräumt. 

 

Jetzt müssen die Batterien von Gaby voll geladen werden, das bedeutet, wir haben uns einen Stellplatz mit Stromsäulen gesucht, der auf dem Weg Richtung Freiburg liegt.

 

Am nächsten Tag machten wir einen kleinen Rundgang und hatten vom Friedhof aus, der etwas höher auf dem Berg liegt, einen wundervollen Blick auf das Schloss Eberstein.

 

2021-10-23 – Bad Krozingen

(N 47°57'10.3“ / E 07°40'11.8“)

Heute habe ich alles erledigen können. In Gernsbach konnte ich an der Shell-Tankstelle ein Päckchen aufgeben, unterwegs habe ich Gas getankt und wir haben alle noch eingekauft. Wir fuhren eine wunderschöne Strecke durch Weinanbaugebiete und kamen früh genug an, um noch vor dem Abendessen eine Bierchen zu trinken. Einen Tisch habe ich einen Tag zuvor bereits online reserviert, was im Nachhinein eine gute Idee war.

 

Es gibt ein gebührendes Abschiedsessen, denn morgen geht es über die Grenze nach Frankreich. Unsere Reise zur Überwinterung beginnt!

 

Sorry, werde ab sofort die GPS-Daten in dezimaler Schreibweise notieren, da sie für mich in der Bearbeitung mit Maps.me nach einem Update genauer funktioniert.

 

2021-10-24 – Belfort

(47.64214°, 6.866183°)

In der Nacht war es bereits frostig geworden, Reif lag am Morgen auf der Wiese und mancher Pkw-Fahrer mußte seine Scheibe frei kratzen. 

 

Wir hatten bei strahlender Sonne eine sehr angenehme Fahrt und waren ziemlich früh vor Ort. Bei einem ausgiebigen Rundgang durch die Festung hatten wir einen fantastischen Panoramablick über Belfort. Auf einem abgesteckten Parcours innerhalb des Geländes konnten wir ein Cross-Rennen miterleben.

 

Auf dem Parkplatz gibt es eine kostenlose Ver- und Entsorgung, acht Stromsäulen, die allerdings von französischen Dauercampern belegt sind, obwohl hier nur ein Aufenthalt von 48 Stunden gewünscht ist.

 

2021-10-25 – Dole

(47.09078°, 5.497783°)

Eine wunderschöne Fahrt und für mich eine neue Strecke ging heute bis hierher.

 

Unser Stellplatz liegt direkt am Canal du Rhone au Rhin mit Blick auf die gigantische Kathedrale.

 

Der Rhein-Rhone-Kanal macht hier einen Abzweig von der Le Doubs. Es gibt eine Schleuse und viele kleine Brücken über die einzelnen Wasserwege.

 

 

Auffallend bunt geschmückt ist die Stadt mit vielen Blumenkästen und -kübeln.

 

 

Viele unterschiedliche Monumente und Kunst inspirieren zum Fotografieren.

 

Dole wurde Anfang des 16. Jh. Hauptstadt der Grafschaft Burgund.

 

Zu diesem Zeitpunkt begann auch der Bau der Kathedrale in gotischer Architektur.

 

Der Turm wurde zum Wahrzeichen des Stolzes der Franche-Comté und zum Symbol der katholischen Gegenreformation.

Das Renaissance-Mobiliar, die weltberühmte sehenswerte Orgel wurde von Karl Joseph Riepp aus Ottobeuren um 1754 erbaut.

 

Dreißig Jahre später erfolgte eine Erweiterung und Umbau durch einen Franzosen. Zwischen 1830 und 1992 fanden mehrere Erweiterungen und Renovierungen sowie der Einbau von technischem Equipment statt.

 

Seit dem 18. Jh. ist die Ausstattung der Kapellen und das gesamte Gebäude denkmalgeschützt.

 

2021-10-26 – Lapalisse

(N 46.24997°, E 3.63511°)

Eigentlich wollten wir in Dole noch einen Tag stehen bleiben. Leider fing es in der Nacht an zu regnen, so daß wir weiter gefahren sind. Bei der Abfahrt war es trocken, aber noch diesig. Langsam aber zielstrebig kämpfte sich die Sonne durch die Wolken.

 

Die Strecke lässt sich sehr gut fahren. Unser erstes Ziel in Genelard (N 46.5777° / E 4.2351°) war nicht für vier Wohnmobile geeignet, also steuerten wir, ohne lange zu überlegen, unseren Alternativ-Stellplatz ca. 75 km weiter an. Hier ist Platz genug. Inzwischen ist es warm geworden, die Sonne brennt!

 

Einen Engpaß gibt es auf der Strecke zwischen Digoin und Vichy auf der D 994, der kleine Ort Le Donjon.

 

Die Bewohner tun mir leid.

 

Lkw an Lkw im Begegnungsverkehr müssen durch dieses Nadelöhr, deshalb gab es schon Kilometer vorher Stau. Aber mit Rücksicht und gutem Willen klappt alles!

 

Wir blieben hier einen Tag stehen und machten gemeinsam einen Rundgang zu interessanten Sehenswürdigkeiten.

 

Das Office de Tourisme mit seiner auffallend grünen Türe, leider wegen Mittwoch-nachmittag geschlossen, den Park, der im Sommer bekannt ist mit verschiedenen blühenden Rosenzüchtungen und das Schloss, das im Moment wegen Corona noch geschlossen ist.

 

Die Kirche konnten wir von innen anschauen, sie ist sehr futuristisch und schlicht gehalten.

 

2021-10-28 – La Chapelle-Laurent

(N 45.180698° / E 3.24398°)

Die Strecke heute verlief auch sehr gut. Strahlende Sonne begleitete uns.

 

Wir fuhren in Massiac von der Autobahn ab und schlängelten uns durch schmale Straßen bis auf eine Höhe von 1.000 m.

 

Hier war es etwas windiger, aber nicht kälter. Weite Felder laden ein für ausgiebige Wanderungen! Der Platz liegt an einem Sportplatz und es gibt eine öffentliche Toilette.

 

Der Ort bietet sonst nichts weiter! Bei unseren Spaziergängen wurden wir genau beobachtet von den Kühen auf der Weide und ganz nebenbei entdeckten wir eine zweckentfremdete alte Telefonzelle als Hundehütte!

 

2021-10-29 – La Couvertoirade

(N 43.910758° / E 3.313442°)

Am nächsten Morgen waren wir alle überrascht, daß es in der Nacht nicht kalt war, obwohl wir so hoch standen.

 

Die weitere Fahrt ging hinab über schmale Straßen, bis wir wieder auf die A 75 kamen.

 

Es war eine abwechslungsreiche Strecke mit weiten Ausblicken über Täler und Berghöhen, die zur Zeit in allen Farbnuancen von gelb bis rot und gemischt mit grün und braun schimmern. Es geht stetig bergauf und bergab.

 

 

Bevor wir vor Millau von der Autobahn runter gefahren sind, haben wir von einem Aussichtspunkt das Garabit-Viadukt Eiffel fotografiert. Diese Brücken sind schon bauliche Herausforderungen. Das Garabit-Viadukt ist eine stählerne Eisenbahnbrücke, die das Flusstal der aufgestauten Truyere überspannt. Erbaut wurde das Viadukt von Gustave Eiffel gegen Ende des 10. Jh.

 

Wir wollten von Millau aus das Viadukt von unten fotografieren. Wir hätten vermutlich in Millau zu einem Parkplatz ins Zentrum fahren müssen, was wir aber wegen beginnenden Regens und voller Parkplätze gar nicht erst versucht haben. Also verschiebe ich das eigene Fotografieren auf einen anderen Zeitpunkt und lasse mir ein Foto von Freunden geben.

 

 

Das Viadukt von Millau ist mit 2.460 m die längste Schrägseilbrücke der Welt und bei einer maximalen Pfeilerhöhe von 343 m das höchste Bauwerk Frankreichs.

 

Es hat sich eingeregnet. Am vereinbarten Ziel angekommen, überlegten wir zunächst, weiter zu fahren. Wir hätten es sicherlich bereut, denn der Ort mit seinen gut erhaltenen Bauwerken, Wehrtürmen und Stadtmauern aus dem 12. Jh. zählt zu den schönsten Dörfern Frankreichs.

 

Erbaut wurde der mittelalterliche Stadtkern durch den Templerorden. Die Mönche und Soldaten des Ordens erhielten im Jahre 1158 vom Grafen von Barcelona und König von Aragonien die Stadt Saint-Eulalie und das Landgut Larzac. Die Templer breiteten sich aus und es entstanden mehrere Festungen. In La Couvertoirade bauten sie außerhalb der Festung ein Schloss und eine Kirche, beide stehen auf demselben Fels. 

 

Wir kehrten in ein uriges Lokal mit Gewölbekeller ein und konnten das Bier trotz Regen genießen.

 

2021-10-30 – Coursan

(N 43.233533° / E 3.072682°)

Wir sind bis hier auch wieder ohne Autobahn gefahren, befinden uns auf einer Höhe von 800 m und fahren die ersten 30 km im totalen Nebel mit einer durchschnittlichen Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h.

 

Danach ging es bergab, der Nebel verschwand und es war klare Sicht und trocken. Sogar die Sonne kam zum Vorschein.

 

Wir haben ein paar Kleinigkeiten bei Lidl eingekauft und brauchten nur ca. 2,5 km zurück zum Stellplatz zu fahren. Obwohl er Ver- und Entsorgung hat, ist er nicht besonders schön, weil er fast nur aus Schlaglöchern besteht. Für eine Nacht reicht es und mit den Hunden konnten wir auch gut gehen.

 

2021-10-31 – Cantallops

(N 42.41828° / E 2.91415°)

Nach dem Grenzübergang nach Spanien bogen wir in La Jonquera links ab und fuhren eine schmale kurvenreiche Straße zu unserem Ziel.

 

Der Stellplatz selbst liegt oberhalb eines Hotels mit wunderbarem Ausblick und hat Ver- und Entsorgung, aber leider kein Netz. Wir blieben unten am Hotel stehen. Das dazugehörende Restaurant liegt 50 m weiter und man muß am Straßenrand entlang gehen, um dorthin zu kommen.

 

Durch Zufall fanden wir noch eine Möglichkeit, mit den Hunden zu laufen.

 

Wir befinden uns in der Sierra de Albera und laufen vorbei an mystischen Kork- und Buchenwäldern, Bergwiesen, Hinkelsteinen und Keltengräbern sowie vielen Formationen aus Granitstein.

 

Die Landschaft ist einzigartig und hat stets einen interessanten Geruch nach Fenchel und anderen Kräutern.

 

 

Zur Belohnung gingen wir ins Restaurant und haben fürstlich gegessen. Gäste kommen von überall her, nur um das Ambiente und die Atmosphäre sowie das Essen zu genießen.

 

Salat mit gebackenem Ziegenkäse
Gegrillte Calamares mit Kartoffelstückchen und mit Käse überbackene Tomate
Drei kleine mit Eis gefüllte Windbeutel, Sahne und heißer Schokolade

2021-11-01 – Palamos

(N 41.85498° / E 3.135634°)

Wir wollten wegen des Feiertages erst am Dienstag nach Platja d'Aro fahren und haben noch einen Zwischenstopp eingelegt.

 

Der Camperpark ist brechend voll und hat eine sehr steile Auffahrt. Wir stehen jetzt außerhalb am Straßenrand auf einem Touristenparkplatz und konnten hier sehr gut unser Bierchen genießen!