2021-11-26 – Murcia

(38.029564, -1.148923)

Unseren Schlenker über Murcia haben wir bewußt gewählt, bevor wir nach Roquetas kommen.

 

Wir wollten ausgiebig durch Ikea bummeln, denn der Stellplatz liegt direkt daneben und ist gut besucht.

 

Rundherum gibt es das riesige Einkaufszentrum Thader mit allem, was man benötigt. In den Läden selbst war nicht viel los, das änderte sich allerdings am Wochenende. Da war Hochbetrieb sowohl bei Ikea als auch in den Restaurants.

 

Wir machten mal einen größeren Rundgang und kamen zu einem sehr eindrucksvollen Gebäude, dem Odiseo!

 

Bei den ersten Überlegungen ließen wir unserer Fantasie freien Lauf und haben alles Mögliche in die Gestaltung hinein interpretiert.

 

Von unten hatte man den Blick auf ein schmales Wasserbecken. Wir dachten schon an ein „gewisses Etablissement“.

 

Wieder im Wohnmobil habe ich dann mal im Internet recherchiert. Es sind verschiedene Restaurants, ein Casino, einer Disco und Show-Events.

 

 

Am ersten Tag sind wir am späten Nachmittag zu Ikea essen gegangen. Am zweiten Tag wollten wir zu einem chinesischen Restaurant. Dort standen die Menschen in der Schlange, um reinzukommen. Aber nicht besser war es bei Ikea, auch dort standen wir in einer Schlage, aber es ging im Nachhinein relativ zügig und Ikea hatte es absolut gut durchorganisiert.

 

Am Samstag zeichnete sich ein Wetterwechsel an, es blieb aber trocken, nur der Wind zog auf, der sich am Sonntag zu einem Sturm entwickelte.

 

2021-11-29 – Los Urrutias

(37.669826, -0.821009)

Nach dem sehr angenehmen Aufenthalt von drei Tagen in Murcia zogen wir weiter, zumal dort die Aufenthalts-dauer auf 72 Stunden begrenzt war.

 

Ich hatte allerdings nicht das Gefühl, daß es kontrolliert wurde, obwohl die Policia civil täglich vorbeifuhr.

Unser erstes Ziel war ein Caravanhändler in der Nähe von Los Alcazares, der deutsch spricht und vielleicht Gaby mit ihrem Kühlschrank-Problem helfen konnte.

 

Wir ließen ihren Citroen-Pössl dort zur Kontrolle stehen (Los Beatos – Caravanhändler SANGAR GPS: 37.6597, -0.9039) und fuhren während der über vierstündigen Pause nach Los Alcazares zum Stellplatz, um Klaus zu besuchen und gemeinsam essen zu gehen.

 

Hier treffen wir uns auch über Weihnachten und Neujahr mit weiteren 16 Sternen (SP Los Alcazares GPS: 37.765116, -0.829391).

 

 

Nachdem wir das Wohnmobil von Gaby wieder abgeholt haben ohne Erfolg, wollten wir keine große Strecke mehr fahren und blieben für eine Nacht nur 10 km entfernt in Los Urrutias in einer Umgebung von Natur und gepflegter Strandpromenade stehen.

 

2021-11-30 – La Azohia

(37.563579, -1.17378)

Bis wohin wir am nächsten Tag fahren wollten, wußten wir noch nicht.

 

Zunächst steuerten wir die Tankstelle Anibal an, um Gas nachzutanken bzw. die deutschen Flaschen von Gaby auffüllen zu lassen.

 

Soweit kamen wir aber nicht, denn unterwegs lachte uns die Beschilderung Azohia an und spontan erinnerte ich mich daran, daß wohl noch Ralf Haak, der Caravan-Doktor, dort stehen könnte.

 

So war es auch. Und wieder ein Versuch, ob er Gaby helfen könnte.

 

Ihr Kühlschrank geht regelmäßig bei Gas nach einer halben Stunde aus.

 

Am nächsten Tag machte er die Kontrolle. Er konnte ihn auch nicht reparieren, hat aber ihr sehr gut erklärt, was defekt sein könnte.

 

Da es noch eine Garantiesache ist, muss es vom Händler bzw. einer Dometic-Service-Station gemacht werden.

 

Es handelt sich um das thermoelektrische Gasventil = Ein- und Ausschaltventil. Dazu muss der ganze Kühlschrank ausgebaut werden, weil das Ventil über dem Kühlschrank liegt und man nicht anders dran kommt.

 

2021-12-01 – Roquetas de Mar (Norden)

(36.774865, -2.601194)

Gegen Mittag sind wir weiter gefahren und waren so happy, daß uns jemand eine so genaue Erklärung gegeben hat, auch wenn er selbst nicht helfen konnte. Wir vermeiden Autobahnfahrt und sind so durch eine sehr interessante Gegend gekommen. Weithin sind die ersten großen Plantagen mit ihren Plastikabdeckungen sichtbar: Organgen, Tomaten, Gemüse und Kräuter. 

 

Bei der Tankstelle Anibal in Aguilas (37.388699, -1.61581) angekommen, erfuhren wir, daß der Tank leer ist und sie auf Nachlieferung warten. Ich wurde erneut bestätigt, wie gut es ist, LPG-Tankflaschen zu haben, um europaweit an Tankstellen Gas nachtanken zu können.

 

Hier stehen bleiben wollten wir nicht. Wir haben uns kurzfristig dazu entschlossen, bis Roquetas durchzuziehen und erlaubten der bequemeren Fahrweise wegen jetzt auch wieder die Autobahn.

 

Weil morgen Donnerstag ist und Roquetas dann Markttag hat, blieben wir für eine Nacht im Norden direkt in der Nähe des großen Einkaufszentrums und Marktes stehen.

 

Ein Platz, den ich eigentlich überhaupt nicht mag, denn wenn es geregnet hat, trägt man den Matsch ins Wohnmobil.

 

Den Marktbummel haben wir auch am nächsten Tag ausgiebig genossen, es waren im Gegensatz zum März letzten Jahres sehr viele Stände da und ein reger Betrieb.

 

Und dann passierte das, womit niemand gerechnet und auch die Wetter-App nicht prophezeit hat, für gerade mal 30 Min. regnete es.

 

Innerlich fluchte ich schon. Einmal mußte ich noch mit Sunny Gassi gehen und es war, wie es kommen mußte, ich hatte mindestens einen Zentimeter Matsch unter den Schuhen und mein frisch bezogenes Bett und das Hundetuch waren wieder dreckig.

 

2021-12-03 – Roquetas de Mar (Süden)

(36.721252, - 2.632664)

Nach dem Umbau in der Tapas-Bar gibt es diesen Spruch über dem Fenster zur Küche: Wir kochen mit Wein und manchmal tun wir ihn ins Essen!

Die Pfützen waren am nächsten Morgen noch nicht getrocknet, der Boden immer noch matschig.

 

Ich zog es vor, mich in der befestigten Straße an den Rand zu stellen und erst dort mit Sunny Gassi zu gehen.

 

Auf einen Kaffee habe ich verzichtet, denn wir wollten am Waschsalon vorbei und direkt daneben gibt es ein Cafe!

 

Gesagt – getan! Jetzt freute ich mich auf ein frisch gezapftes Bierchen in der Tapas-Bar.

 

Und die Nachricht, daß die Tapas-Bar jetzt bis Mitternacht geöffnet hat, beflügelte uns, am Abend wieder zu kommen.

 

Der Abend sollte dann nicht ganz ohne Folgen sein. Mir war zwar am nächsten Tag nicht schlecht, ich fühlte mich wohl, aber irgendwie fehlten mir in meiner körperlichen Bewegung ein paar Minuten.

 

Am Wochenende war hier die Hölle los und ich traf den einen oder anderen vom letzten Jahr und erfuhr so ganz nebenbei, daß Alfredo, „mein“ Koch, aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr hier arbeitet.

 

Ich war ein wenig traurig, konnte aber trotzdem eine Verabredung für Sonntag vereinbaren, damit er einen Drink mit mir genießt. Eine Wiedersehensfreude war auf beiden Seiten zu spüren!

 

Der Lieblingsdrink von Alfredo, ein erstklassiger Rum

2021-12-16 – Aguilas

(37.429625, -1.527034)

Wir haben jetzt Roquetas für eine Weile verlassen, weil erstmal Dieter zu einem Caravan-Händler fahren mußte.

 

In zwei Oberlichtfenstern drang bei ihm Wasser ein.

 

Wir hatten eine Adresse von Freunden und fuhren zum Campinghändler und Service Hispavan in Antas (37.264753, -1.902067).

 

Dort konnte man ihm eine positive Nachricht geben, beide Fenster waren vorrätig. Wir machten einen Termin aus, der noch im alten Jahr lag und konnten weiter fahren. In unmittelbarer Nähe im Industriezentrum läßt sich super gut auch übernachten.

 

Bei der Tankstelle Anibal (37.388699, -1.61581) in Aguilas haben wir unser Gas nachgetankt und suchten jetzt einen Übernachtungsplatz, den wir in den Dünen fanden.

 

Es ist ein uriges Plätzchen und noch nicht so überfüllt.

 

2021-12-17 – Ziegenwiese (Mazarron)

(37.535255, -1.372099)

Heute wollten wir kurz Freunde besuchen und haben uns entschlossen, mal zur Ziegenwiese zu fahren.

 

Ein Platz, der stets überfüllt und überhaupt nicht so mein Fall ist.

 

Wir haben mit drei Fahrzeugen dann doch noch ein Plätzchen gefunden und sogar einen sehr netten Nachbarn gehabt. Also konnten wir die Nacht ruhig hier verbringen.

 

2021-12-18 – Los Urrutias

(37.669826, -0.821009)

Wir hatten noch zwei Tage Zeit, bevor wir zu unserem gebuchten Ziel nach Los Alcázares fahren wollten.

 

Wir besuchten in Bolnuevo am Felsen (37.563621, -1.311993) weitere Freunde und machten im dortigen Cafe eine Pause. 

 

Anschließend haben wir ausgiebig eingekauft. Das Wetter war bewölkt, es gab mal kurz ein paar Regentropfen, aber wir kamen ja zu einem betonierten Platz, so daß ich mir deswegen keine Gedanken gemacht habe. Hier blieben wir übers Wochenende stehen! Und Sonntags kam auch wieder die Sonne!

 

2021-12-20 – Los Alcázares

(37.765116, -0.829391)

Es war ein ruhiges Wochenende und wir konnten uns sehr viel Zeit lassen, denn bis zum Ziel waren es nur knapp 12 km.

 

Nach und nach trudelten alle hier ein, die sich für ein gemeinsames Treffen über Weihnachten und Neujahr verabredet hatten.

 

Wir kamen auf der Fahrt in Los Alcázares an Mercadona, Lidl und Aldi vorbei. Es ist gut zu wissen, daß es hier alles gibt.

 

 

Am nächsten Tag habe ich nach langer Zeit mal wieder das Fahrrad aktiviert. Mittags sind wir zu einer netten Bar nach Roda gefahren, um dort die Tapas und mehr kennen zu lernen.

 

Für den Heiligabend haben wir gemeinsam Vorbereitungen getroffen. Es gibt jede Menge Vorspeisen, dann eine Portion Paella von Klaus gemacht und zum krönenden Abschluss viele leckere Desserts.

 

Es war ein gelungener Abend, der trotz der schleichenden Kühle mit Decken eingemummt vom eisernen Kern bis fast um Mitternacht geschafft wurde.

 

Am zweiten Weihnachtstag haben wir im nahegelegenen Restaurant „Marea“ einen Tisch bestellt. Wir haben ein paar Vorspeisen für alle bestellt, dann jeder sein Hauptgericht und zum Schluss noch köstliche Desserts kennen gelernt, die mich überzeugt haben, dort nochmal essen zu gehen.

 

Das war Ochsenschwanzgulasch und zum Nachtisch „gebackene Milch“ (Vanillepudding mit einer Kruste frittiert, sehr lecker!)

 

Am 28.12. war großer Markt in Los Alcázares. Ich habe mich um 10:30 Uhr mit dem Rad auf den Weg gemacht, um alleine in aller Ruhe über den Markt zu schlendern. Ausschau habe ich gehalten nach Cashmere-Schals und gefunden habe ich zwei in den Farben, die mir noch fehlten.

 

Auf der Rücktour fand ich im Euro-Markt noch fehlende Kleinigkeiten wie Batterien und Haken. Jetzt freute ich mich auf ein Bier, denn es war sehr heiß heute.

 

Ich bin in diesen Tagen sehr oft mit dem Rad unterwegs gewesen, andere haben richtig große Radstrecken gemacht und täglich haben wir uns am „Stammtisch“ bei Klaus getroffen. Und immer gibt es in der ganzen Gegend künstlerisch bemalte Hauswände!

 

Mein Kräutervorgarten

Sunny hat sich nicht so recht wohlgefühlt.

 

Es gab in der Nachbarschaft eine Schießanlage, wie man sie aus den Weinbergen kennt, die in unregelmäßigen Abständen ihre Knaller abgibt, um die Vögel zu vertreiben.

 

 

 

An einem Tag gab es vom Betreiber Kike ein typisches Essen für die Gegend von La Mancha: eine Gazpacho Manchego, die sehr lecker war.

Aus dieser Gegend kommt auch Don Quijote und sein zuverlässiger Begleiter Sancho Panza. Beide waren bekannt für gutes Essen. 

 

So findet sich denn auch ein typisches Gericht der Mancha in der Weltliteratur aus Spanien wieder: ein einfacher, aber sehr leckerer Eintopf aus frischem Gemüse: Pisto Manchego.

 

Damals wie heute stehen Eintöpfe, die traditionell in Tontöpfen zubereitet werden, hoch im Kurs und zeugen von der Kochphantasie der Manchegos.

Sei mäßig im Trinken und bedenke, dass reichlich genossener Wein kein Geheimnis bewahrt." Dieser kluge Ratschlag stammt von Don Quijotes geistigem Vater Miguel de Cervantes und legt den Verdacht nahe, dass er aus eigener Erfahrung spricht. 

Lange Zeit galt der Wein aus dieser Gegend nur als schlichter Tafelwein.

 

Heute ist es ambitionierten Winzern gelungen, Weine aus La Mancha als Spitzenprodukte zu etablieren. Dank immer sorgfältigerem Ausbau der Weine und dem Anbau von bisher hier eher untypischen Rebsorten brauchen die guten Tropfen aus der Mancha sich vor ihren Landesgefährten aus Rioja, Penedès und Duero nicht länger zu verstecken.

Nicht nur Wein und Käse kommen hier aus der Region, auch der berühmte Honig Miel de Alcarria, der durch die Blüten des Lavendel, Rosmarin und Thymian ihre spezielle Note erhalten.

 

Wie schon am Heiligabend haben wir auch den Jahreswechsel in gemeinschaftlicher Atmosphäre gemeistert. Die meisten haben durchgehalten, mal wieder vermummt, aber auch mit Tanzen und Spielen warm gehalten. 

 

Am 1. Januar bin ich von meinen Nachbarn aus München zum Essen eingeladen worden. Weil es sehr kühl und feucht war, sind wir „nur“ 4 km zum China-Restaurant „Hongkong“ gefahren, statt ursprünglich geplanter 12 km bis San Pedro del Pinatar.

 

Am zweiten Januar gab es dann nochmal ein Abschiedsessen im „Marea“, weil Dieter und ich am nächsten Tag weiter fahren wollten. Gaby hat ihren Aufenthalt verlängert und fährt mit den anderen weiter.