2022-01-03 – Los Urrutias

(37.669826, -0.821009)

Auf dem Stellplatz habe ich vormittags noch Wasser nachgetankt, alles andere war am Tag zuvor schon weggeräumt worden.

 

Zunächst mußte Dieter sein Zertifikat im Centro de Salud abholen.

 

Danach haben wir unsere Wohnmobile an der Repsol-Tankstelle, die eine Bühne hat, ausgiebig gewaschen. Das hat relativ viel Zeit in Anspruch genommen, so daß wir nur noch zu unserem schon bekannten Parkplatz gefahren sind.

 

2022-01-05 – Alhama de Murcia

(37.849336, -1.427089)

Das ruhige Wochenende habe ich dazu genutzt, mal wieder etwas aus dem Wohnmobil aus- bzw. umzuräumen.

 

Wir haben uns bei der weiteren Route vom Meer entfernt und sind ins Landesinnere gefahren, ohne Plan und ohne zu wissen, wo wir über Nacht stehen können.

 

Unser erster Anlaufpunkt war in Alhama de Murcia.

 

Mitten im Zentrum gibt es einen gut anzufahrenden Parkplatz.

 

Wir wollten zunächst nur mal einen Rundgang machen und überlegen, ob wir hier stehen bleiben. Aus einem kleinen Rundgang ist ein ausgiebiger Rundgang geworden und wieder habe ich bemalte Hauswände entdeckt, diesmal sogar mit einer Signatur von Murfy.

 

Andrés Guillén Cazorla 'Murfy' (Alhama, 1980) ist Illustrator und Grafikdesigner. Mit einem Abschluss in Bildender Kunst der Universität Granada und einem Diplom in Grafikdesign arbeitet Andrés Guillén in verschiedenen Bereichen: Illustration, Comics, Grafikdesign und Animation. Er hat an Projekten wie La Mona y el Boquerón y Hormigas Climb al árbol teilgenommen. Mitarbeiter des Puertas de Castilla Centre und des LAB sowie verschiedener Gemeinden und Festivals. Er hält auch Kurse zu digitalen Illustrationstechniken.

Weitere Informationen auf ihrer Website: http://murfy.es und auf ihrer Facebook-Seite: https://www.facebook.com/murfycreative

 

Die Castillo de Alhama ist nur durch Stufen erreichbar, was wir uns heute nicht angetan haben, denn es war sehr windig. Das Besondere an der Stadt und der Umgebung sind die vielen Parkanlagen!

 

In vielen Straßen sind auf den Gehwegen reihenweise Stühle aufgestellt. Ich dachte schon, es gäbe am Heiligen Dreikönigstag, dem höchsten Weihnachtsfeiertag in Spanien, eine Prozession.

 

In der direkt am Parkplatz gelegenen Kulturstätte fand zwar am Abend des fünften Januar eine Veranstaltung statt, aber von einer Prozession haben wir nichts mitbekommen. Am nächsten Morgen waren keine Stühle mehr zu sehen.

 

2022-01-06 – Antas

(37.2612, -1.9007)

Wir haben in Alhama super gut geschlafen und sind am späten Vormittag weiter gefahren, wieder ohne direktes Ziel. Falls wir unterwegs nichts nennenswert was Schönen sehen, fahren wir durch bis Antas, weil Dieter dort nochmal in die Werkstatt bei Hispavan will. 

 

Wir haben uns mal den großen geschotterten Platz in Lorca angesehen und waren uns einig, hier bleiben wir nicht. Also doch weiter bis Antas! Jetzt stehen wir im Industriegebiet nahe HISPAVAN, dem Campinghändler mit ausgeprägtem Service.

 

2022-01-07 – Roquetas de Mar

(36.721252, -2.632664)

Die Fahrt hierher verlief super gut und ich war überrascht, wie schnell wir in Roquetas waren.

 

Am ersten Verteiler nach der Autobahnabfahrt haben wir noch Gas bei der Repsol-Tankstelle aufgefüllt, sind dann zum Waschsalon vorbei gefahren und haben Wäsche gewaschen.

 

Danach haben wir uns die ersten Tapas verdient und dabei „alte“ Freunde getroffen. Jetzt hieß es erstmal, ein paar Tage unbeschwert genießen.

 

Sonntags gibt es ab

11 Uhr in der Tapas-Bar Frühschoppen mit frischen Mettbrötchen.

 

Das ist inzwischen so beliebt, daß man einen Tisch vorbestellen muß.

 

Viele gehen dann zum Brunch über und bleiben über Mittag dort sitzen. Aus dem Kaffee wird dann schnell das erste Bier mit Tapas.

 

An einem Tag haben wir eine ausgiebige Radtour durchs Zentrum gemacht.

 

Ich habe diesmal Sunny nicht mitgenommen, so daß wir etwas beweglicher waren.

 

Wir haben den Fahrradladen aufgesucht, der in der Nähe des Handarbeitsladens ist und im gleichen Dreieck befindet sich auch noch ein großer unscheinbarer Baumarkt (Ferreteria).

 

Wir konnten unsere Wünsche allesamt erfüllen, ich habe neue Griffe fürs Fahrrad bekommen, ein Kollege einen neuen Aufsatz für die spanische Gasflasche mit deutschem Anschluss und eine Kollegin bekam einen neuen Reißverschluss. Also alles insgesamt ein voller erfolgreicher Tag.

 

Neben der Tapas-Bar hat sich seit dem

1. Januar 2022 ein Immobilienmakler niedergelassen und beim Tapas-Essen kamen wir so ins Gespräch.

 

Ich hatte mich ja mal mit dem Gedanken beschäftigt, eventuell hier in Roquetas eine kleine Wohnung (hier nennt man so kleine Wohnungen Studios) zu kaufen.

 

Im Moment hat er in dieser Richtung nichts anzubieten, sondern nur eine 60-qm-Wohnung. Ich habe sie mir mal angesehen! Nachdem ich eine Nacht darüber geschlafen habe, bin ich zu dem Entschluss gekommen, keine Wohnung mehr zu kaufen, sondern höchstens zu mieten.

 

Aber im Moment will ich mich noch auf keinen Fall festlegen, ich fühle ich noch zu unternehmungslustig!

 

In der Zeit meines Aufenthaltes hier in Roquetas haben wir zweimal Geburtstag feiern dürfen.

 

Und jetzt nach drei Wochen, die ich hier stehe, habe ich ab und zu das Bedürfnis, weiterfahren zu wollen, obwohl ehrlich gesagt, man wird irgendwie faul und bequem, weil es hier so toll ist, das ganze Umfeld paßt!

 

Aber es gibt noch einige Sehenswürdigkeiten, die ich gerne mitnehmen möchte.

 

Und so habe ich eine Rundfahrt durch Andalusien ab 31. Januar geplant.

 

Hier wird Sand von einem Strand (im Süden) ans andere Ende des Ortes zum nächsten Strand (im Norden) umgesetzt!

Nochmal eine Sammlung von neuen Tapas, die nicht auf der Karte stehen und täglich wechseln.

2022-01-31 – Tabernas

(37.073033, -2.359141)

Der Start zum Weiterfahren lief heute morgen schleppend an.

 

Immer wieder kam ich mit anderen Sternen ins Gespräch.

 

Als wir uns dann loseisen konnten, fuhren wir zunächst noch einkaufen, denn ich wollte die nächste Woche mal wieder selber kochen, um auch das Gewicht zu reduzieren. 

 

Wir hatten es ja nicht so weit, kamen gegen Mittag hier an und wußten auch, daß das Restaurant montags Ruhetag hat. Es war extrem heiß und zur Abwechslung konnten wir uns hier mal wieder mit Tisch und Stuhl vor die Wohnmobile setzen und ein Bier genießen. Jetzt lassen wir uns überraschen, was der morgige Tag bringt.

 

Hier wird kräftig gearbeitet. Wir stehen auf dem vorderen Parkplatz, dahinter gibt es eine neue, sehr gepflegte Minigolf-Anlage und dahinter entstehen kleine Wohnhütten. Noch weiter im Anschluss ist bereits ein neuer Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet worden mit Stromanschlüssen. Um dorthin zu kommen, muss man allerdings über eine staubige Sandstrasse fahren.

 

Der einzige Nachteil sind kleine Kletten, die zwar nicht pieksen, aber man trägt sie jedesmal ins Wohnmobil.

 

 

Am nächsten Tag haben wir vor dem Essen versucht, eine kleine Rundwanderung zu machen.

 

Das erwies sich als sehr schwierig, nur Schotterwege und irgendwann standen wir dann vor irgendwelchen Höfen bzw. geschlossenen Gärten.

 

Bei diesem kleinen Spaziergang habe ich dann wenigstens eine tolle Mandelblüte aus nächster Nähe gesehen.

 

Im Restaurant gibt es zwei sehr beliebte Gerichte, wovon wir eins heute probieren wollten: Costillar de Corrido = gegrillte Rippchen mit pikanter Soße.

 

Das nächste Mal will ich dann den Hamburger probieren. Aber natürlich gibt es viele weitere Angebote!

 

Nach dem Essen haben wir den Tag mit einer spannenden Minigolf-Runde und sehr interessanten 18 Bahnen ausklingen lassen!

 

2022-02-02 – Guadix

 (37.303191, -3.133299)

Die Fahrt nach Guadix haben wir über die Autobahn genommen, denn es gibt keine vernünftige alternative Strecke über Nationalstraßen. 

 

Guadix ist eine Stadt in einer fruchtbaren Hochebene im Nordosten der Provinz Granada in 935 m Höhe und liegt am Ufer des Rio Guadix, der seit langem schon ausgetrocknet ist.

 

Wir stehen auf dem Festplatz unterhalb der Kathedrale. Der Platz ist riesengroß und im Moment gut besucht von Wohnmobilen. Am Samstag ist hier großer Markt, weshalb wir am Freitagabend den Platz verlassen sollten.

 

Wir haben Glück und können uns vor den Zaun auf den offiziell ausgerichteten Stellplatz an der Straße stellen. Sonntags gibt es auch schonmal Flohmarkt hier, aber jetzt am 1. Sonntag in Monat fand er nicht statt.

 

Guadix entwickelte sich unter den Römern zu einer wohlhabenden Kolonie. 

 

Im 15. Jh. fiel die Stadt durch die Rückeroberung in christliche Hände. Unter den Christen wurden die Kathedrale, die Plaza Mayor und zahlreiche Kirchen gebaut. Die Innenstadt hat unter den napoleonischen Truppen und dem spanischen Bürgerkrieg sehr gelitten.

 

Seit 1987 ist Guadix eine Partnerstadt von Buenos Aires. Dies geschah möglicherweise zum 400. Geburtstag und 350. Todestag von Pedro de Mendoza. Er war ein spanischer Konquistador und der erste Gründer der Stadt Buenos Aires im heutigen Argentinien.

 

Pedro de Mendoza, gemalt an einer Mauer auf der Hauptstraße

 

Guadix diente ebenfalls als Filmkulisse für Indiana Jones und Der letzte Kreuzzug. Regiesessel sind in einigen Straßen fest verankert.

 

Der Ort ist vor allem bekannt für sein Höhlenviertel.

 

Es liegt im Süden der Altstadt und fällt durch die konischen Hügel mit den weißgetünchten Fassaden und Schornsteinen schon von weitem auf.

 

Lange Zeit siedelten hier vor allem Künstler – Guadix ist bekannt für seine Töpfer und Zigeuner. Das Spektrum der Wohnungen reicht von Luxus bis ärmliche Höhle. 

 

Mehr als 2.000 Höhlen sind In das weiche Kalktuff- und Lößgestein gegraben. Dort leben ca. vier- bis zehntausend Menschen.

Wir durften diesmal die Musterwohnung besichtigen. Mich hat gewundert, obwohl kein Tageslicht in die Wohnungen fällt, daß durch das künstliche Licht eine auffallende Gemütlichkeit reflektiert wird.

 

Zentrum der Altstadt ist die Kathedrale, deren Bau im Jahr 1510 an der Stelle der Moschee begonnen und erst 1796 beendet wurde.

 

Die lange Bauzeit führte zu einem Stilmix von Gotik über Renaissance bis Barock.

 

Der ursprüngliche gotische Plan wurde von Diego de Siloé geändert, der unter anderem die Renaissancekuppel einfügte; Chorgestühl und Kanzel sowie die Westfassade sind die auffälligsten Barockelemente.

 

Leider ist die Kathedrale nur zu bestimmten Zeiten geöffnet und kostet 5 € Eintritt. 

 

Unterhalb der Kathedrale finden derzeit Ausgrabungen statt.

 

 

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die aus Arkaden bestehende Plaza Mayor, ein Renaissance-Platz aus dem 16. Jahrhundert, der nach den Zerstörungen im Spanischen Bürgerkrieg wieder aufgebaut wurde. Er liegt mitten im mittelalterlichen Judenviertel, in dem neben den Juden auch die arabischen Seidenweber lebten.

 

Plaza Mayor mit Blick auf das Rathaus

Hinter dem Palast liegt die Alcazaba, eine bedeutende Festung aus maurischer Zeit.

 

Von dort hat man einen schönen Blick auf das Höhlenviertel und die Sierra Nevada.

 

Leider ist wegen Corona eine Besichtigung der Festung zurzeit nicht möglich.

 

Bei einem weiteren Spaziergang haben wir uns mal die ehemalige Zuckerfabrik San Torcuato angesehen.

 

Sie ist heute nur noch eine Ruine und bietet als Alternative die Möglichkeit, dort mit dem Wohnmobil zu übernachten.

 

 

Natürlich konnten wir es nicht lassen, auch wieder essen zu gehen. Wir haben ein uriges altes spanisches Restaurant gefunden und sehr gut gespeist. Es liegt unterhalb der Kathedrale!