2022-02-07 - Úbeda

(38.006388, -3.379694)

Von Guadix haben wir die Autobahn gemieden und sind durch eine sehr schöne Landschaft an vielen Berghängen vorbei gefahren, wo Olivenbäume in gleichmäßigen Reihen wachsen.

 

Was für eine Mühe, diese zu ernten. Nicht nur blühende Mandelbäume, sondern auch der Stechginster strahlt an den Straßenrändern und gibt den sonst so kahlen Bergen einen Lichtschimmer.

 

Úbeda gehört mit der Nachbarstadt Baeza zu den sehenswerten kleinen Städten im Nordosten von Andalusien.

 

Die Blütezeit erlebte die Renaissance-Stadt im 16. Jh.

 

Die Altstadt wurde 2003 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Dieses Gebiet zählt zu den größten Anbauregionen für Olivenöl. 

 

Beeindruckende Paläste und Herrenhäuser wurden nach Vorbildern aus Italien und Frankreich erbaut. Gefördert wurden sie vom Staatssekretär Francisco de los Cobos und dessen Neffe Juan Vazquez de Molina.

 

Das Veranstaltungs-zentrum „Hospital de Santiago“ war ein ehemaliges Krankenhaus aus dem 16 Jh für arme Patienten.

 

Seit 1917 steht es unter Denkmalschutz. Es ist u.a. ein Kulturzentrum mit Bibliothek und wird auch für Ausstellungen und Konferenzen genutzt.

 

Es gilt heute noch als eines der großen Werke der Renaissancearchitektur im Gesundheitswesen Spaniens.

 

Der zentrale Mittelpunkt des Ortes ist der Plaza de Andalucia.

 

Die historische Altstadt mit ihren vielen kleinen engen Gassen liegt in der Unterstadt.

 

Hier bildet der Plaza Vazquez de Molina den Mittelpunkt mit einer Reihe von sehenswerten Gebäuden. Obwohl ich einen ausgiebigen Rundgang durch die Stadt gemacht habe, bin ich mir sicher, daß es immer noch weitere großartige Gebäude gibt, die sehenswert sind.

 

2022-02-09 – Baeza

(37.9961, -3.4598)

Wir hatten nach Baeza nur knapp 10 km zu fahren und wollten uns die Schwesternstadt von Úbeda aufgrund ihrer Renaissance-Architektur ebenfalls ansehen.

 

Sie liegt inmitten von Olivenhainen und wirkt ruhiger als Úbeda.

 

 

Unser Stellplatz liegt nicht weit vom Zentrum weg, hat Ver- und Entsorgung und macht einen akkurat sauberen Eindruck.

Obwohl der Plaza del Pópulo den Zugang zur Altstadt zeigt, kamen wir dort erst bei unserem Rundgang auf der Rücktour vorbei.

 

Der Platz ist umgeben von schönen Gebäuden und die alte Stadtmauer hat noch einige gut erhaltene Stadttore.

 

In einem davon ist heute das Fremdenverkehrsamt untergebracht. In einem anderen Gebäude tagt heute ein Gericht, früher bot eine Fleischerei ihre Waren an. Deshalb steht als Andenken auf dem Plaza de los Leones der Löwenbrunnen mit einer römischen Frauenfigur in der Mitte.

 

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Palacio Jabalquinto, wo der örtliche Ableger der Internationalen Universität von Andalusien untergebracht ist.

 

Gegenüber steht die kleine spätromanische Kirchje Santa Cruz, die im 13. Jh. erbaut und zu den ältesten Kirchen in Baeza gehört.

 

 

 

 

 

Zentral gelegen ist auch der Plaza de la Constitución, der lang gestreckt und auf beiden Seiten mit Bäumen umgeben ist und viele Restaurants und Kneipen beherbergt.

Heute wollten wir einen Ruhetag einlegen.

 

Trotzdem mußten wir mit den Hunden Gassi gehen und aus diesem Spaziergang ist letztendlich doch ein ausgiebiger Rundgang geworden.

 

Wir haben nahe unserem Stellplatz festgestellt, daß ein Fuß- und Radweg auf der Höhe von 800 m um den ganzen Stadtkern führt. 

 

Mehr durch Zufall kamen wir damit auch zu dem Denkmal von Antonio Machado, ein bekannter Dichter und Lyriker und ein wichtiger Vertreter der Generation von 98, einer literarischen Bewegung, die sich für eine Neuorientierung der spanischen Politik starkmachte. Er lebte von 1912 bis 1919 in Baeza und unterrichtete als Professor.

2022-02-11 – Andújar

(38.036309, -4.058017)

Auf unserem Weg hierher habe ich weiterhin unendliche Olivenplantagen gesehen habe, obwohl ich eigentlich damit gerechnet habe, daß es in der Sierra de Andújar Eichenwälder und grüne Wiesen mit versteckten kristallklaren Seen und Bächen geben soll. Es ist hier das größte zusammenhängende Waldgebiet der Sierra Morena.

 

Ich werde mir diese Ecke für den nächsten Winter vormerken, denn vermutlich muss man hier abseits von den Straßen wandern gehen, um den Naturpark genießen zu können.

 

Hier wachsen Stein- und Korkeichen und riesige Granitblöcke finden sich hier! Ebenso gibt es hier Kaiseradler, Steinadler und Mönchsgeier, die beobachtet werden können.

 

 

Andújar ist wegen seiner bemerkens-werten Bauwerke interessant und die Brücke über den Guadalquivier, die aus der Römerzeit stammt und von den Arabern restauriert wurde.

 

 

Ein wichtiges Kunsthandwerk ist die Keramik.

 

2022-02-12 – Pedro Abad

(37.966765, -4.460813)

Auf unserer weiteren Strecke haben wir einen kurzen Stopp in Montoro (38.0305, -4.3801) eingelegt, nur um uns die ebenfalls von den Römern gebaute Brücke über den Guadalquivier anzusehen.

 

Es ist die gleiche Bauweise wie schon in Andújar. Wir wollten hier nicht übernachten, obwohl es möglich gewesen wäre. Aber zu einer Besichtigung des Stadtkerns wollte niemand laufen, denn er liegt auf einer beachtlichen Höhe.

 

Eine der römischen Brücken von Andujar und Montoro, beide sehen ähnlich aus und haben den gleichen Baustil!

So kamen wir nach Pedro Abad, weil wir auch nach einer Ver- und Entsorgungsstelle gesucht haben.

 

Ein kleines fast schon verschlafenes Örtchen mit einer Kirche aus dem 14. Jh., sympathischen Menschen, netten Bistros und gutem Essen, einer etwas außerhalb gelegenen Kapelle aus der Zeit des Reconquista und einer Moschee, die uns sofort auffiel.

 

Die Basharat-Moschee wurde als erste Moschee in Spanien im September 1982 eingeweiht.

 

Wir hatten das Glück, daß das Tor vom relativ großen Gelände offen stand und wir sind einfach mal reingegangen.

 

Ein sehr sympathischer Imam kam aus dem Gebäude und begrüßte uns sehr nett.

 

Er zeigte uns das Innere der Moschee = der Gebetsraum. Dazu mußten wir unsere Schuhe ausziehen, denn der Innenraum ist vollkommen mit Teppichbahnen ausgelegt.

 

Danach durften wir noch einen Blick in die Bibliothek werfen. Er bot uns Tee, Wasser und Kekse an. Es war ein beeindruckendes Erlebnis.

 

2022-02-13 – Córdoba

(37.874154, -4.787141)

Es war nur eine kurze Strecke bis Córdoba und unser Versuch, auf einem freien Parkplatz zu stehen, scheiterte an kurzen Buchten, die nur für Fahrzeuge bis 6 m geeignet waren oder weil der Platz belegt war.

 

So mußten wir letztendlich in den sauren Apfel beißen und den offiziellen Stellplatz in Anspruch nehmen.

 

Er wird pro Minute abgerechnet, was im Endeffekt bei einer Übernachtung auf 23 € hinausläuft. Bei jeder noch so unterschiedlichen Berechnung kommt es zum guten Schluss nicht mehr darauf an, daß du vielleicht noch für die restlichen 5 €, die du evtl. hättest sparen können, doch stehen bleibst zum Übernachten.

 

Der Parkplatz hat V+E, auch Pkw dürfen hier parken, ist leicht schräg und die Gebühr keinesfalls gerechtfertigt.

 

Das einzig Positive an diesem Platz ist die Nähe zum Zentrum in die Mezquita – ein Mix aus Moschee und Kathedrale, die seit 1984 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Sie ist ein Meisterwerk der islamischen Baukunst und gilt als eine der größten erhaltenen in Europa.

 

Córdoba ist die Hauptstadt in der gleichnamigen Provinz und die drittgrößte Stadt Andalusiens.

 

Es herrscht ein reges Treiben inmitten diesem Stadtviertel mit seinen vielen kleinen Gässchen, Souvenirläden und gut riechenden Snack-Bars und Restaurants.

 

2022-02-14 – Ecija

(37.542412, -5.088888)

In der Nacht wurde es ein wenig feucht, machte aber auf dem Sandplatz nichts aus.

 

Damit wir auf keinen Fall die 24 Stunden überschreiten, machten wir uns rechtzeitig auf den Weg.

 

Da ich zum Essen eingeladen war, suchte ich einen Stellplatz, wo Restaurants in der Nähe waren, weil wir auch fußkranke Mitfahrer hatten.

 

Ecija war nur ca. 50 km entfernt und lag auf meiner geplanten Rundreise.

 

Es ist die Stadt der bunten Türme. Elf Kirchtürme, schöne Paläste und Klöster sind die Schmuckstücke dieser Barockstadt. 

 

Zunächst haben wir Ausschau gehalten nach einem geöffneten Restaurant, denn es war Montag! Nach einem zweiten Anlauf fanden wir ein kleines spanisches Restaurant mit einer sehr netten freundlichen Bedienung.

 

Das Essen war vorzüglich. Erst danach sind Jette und ich weiter auf Besichtigungstour durch den Ort gegangen, die Fußkranken haben den kurzen Weg zurück zu den Wohnmobilen genommen. 

 

Ob wir bei unserem Rundgang alle elf Kirchtürme gesehen habe, bezweifle ich, trotzdem haben wir sehr viele Fotos machen können.

 

Das Wahrzeichen der Stadt ist der Turm der Kirche San Juan.

 

Er gilt als einer der schönsten der Kirchtürme. Von weitem konnten wir bei unserer Hinfahrt schon die vielen schlanken Kirchtürme, die sich über dem Gewirr der Häuser erheben, wahrnehmen.

 

Populäre Bezeichnungen, wie z.B. „Stadt der Sonne“ oder „Bratpfanne Andalusiens“ oder „Stadt der Türme“ geben einen Vorgeschmack auf die Besonderheiten des Ortes. Der Begriff „Bratpfanne“ kommt daher, weil es hier im Sommer unerträglich heiß ist!

 

Den letzten Abend haben wir nochmal einen Rundgang gemacht, das Plakat in einem Frisiersalon fotografiert, einen Blick auf die Kirche geworfen, gut gegessen, Reklame für ein Museum gesehen und mit einem Guiness im Iris Pub in der Nähe unseres Stellplatzes gekrönt!

 

2022-02-17 – Carmona

(37.476547, -5.632635)

Die kurze Fahrt nach hier bei strahlender Sonne verlief unspektakulär, dafür erwartete uns umso mehr ein sehr interessantes kleines Städtchen hoch auf den Bergen.

 

Die Straßen im ganzen Ort bestehen nur aus Kopfsteinpflaster bzw. großen runden Steinen. Vom höchsten Punkt hat man einen wunderbaren Ausblick auf die fruchtbare Ebene des Flusses Guadalquivir.

 

Bei unserem Rundgang fiel mir auf, daß einige Personen gut gekleidet mit Aktentaschen durch die Gassen gingen.

 

Vielleicht lag es daran, daß es hier ein Justizgebäude gibt und vermutlich schräg gegenüber sogar ein Gefängnis oder ein ehemaliges Gefängnis.

Sehenswert sind die Altstadt und die römische Nekropole.

 

2022-02-18 – Marchena

(37.328611, -5.423889)

Unser Zwischenstopp in Marchena diente eigentlich nur dazu, einen Ruhetag einzulegen.

 

Als wir hier ankamen, wußte ich sofort, hier war ich schonmal.

 

Ich glaube aber, beim letzten Mal habe ich hier nicht übernachtet.

 

Heute sieht der Platz etwas „ordentlicher“ aus.

 

Allerdings funktioniert die Ver- und Entsorgung nicht, lediglich das Grauwasser kann abgelassen werden.

 

 

Wir haben nur einen kleinen Spaziergang um die naheliegenden Sportstätten gemacht. Ich hatte keine Lust mehr, noch mehr Kirchen und Klöster oder Türme zu sehen.

 

2022-02-19 – Jerez de la Frontera

(36.692095, -6.123267)

Quer durch kleine Straßen vorbei an saftig grünen Feldern haben wir Jerez erreicht.

 

Wir stehen auf dem großen stadtnahen Parkplatz, wo auch ein Flohmarkt stattfand, von dem wir am nächsten Morgen überrascht wurden.

 

Er ist kostenlos und von hier läßt sich die Innenstadt in wenigen Minuten bequem ablaufen.

 

Wir sind ein bißchen kreuz und quer durch kleine Gassen gegangen immer in Richtung Sandemann, denn von dort wollte ich mir Sherry mitnehmen. Leider kamen wir eine halbe Stunde zu spät an. Der Betrieb schließt um 14 Uhr.

 

Gegenüber war die Reitschule mit einem Museum. Dort durfte ich mal eben auf die Toilette gehen.

 

Bis zum Dom haben wir es dann aus Zeitgründen nicht mehr geschafft.

 

Unterwegs auf dem Rückweg haben wir bei Mercadona noch ein paar Kleinigkeiten gekauft, u.a. auch Sherry. Ich hatte meinen Rollwagen mit und beim Ausgang war ein ansprechendes Bistro für Bier und Tapas. 

 

In der Nacht war es sehr unruhig durch Jugendliche, die mit ihren Autos Rennen veranstalteten und laute Disco-Musik hatten. Ob der Flohmarkt jeden Sonntag oder nur an bestimmten Sonntagen stattfindet, war nirgends zu lesen.

 

2022-02-20 – Sanlucar de Barrameda

(36.762002, -6.387718)

Heute wollten wir schon im Camperpark Sanlucar für 10 € einchequen. Hier feiert zwei Tage später Sigi ihren Geburtstag und so hatte ich noch Zeit, den Salat am nächsten Tag zu machen und ausgiebig duschen zu gehen.

 

Hier haben wir die Fahrräder startklar gemacht und sind ins Zentrum nach Sanlucar gefahren. Dort sollte ein Markt stattfinden. Es waren lediglich viele Geschäfte geöffnet und ich konnte es mal wieder nicht lassen und bin fündig geworden, zwei lange Blusen und zwei interessante Hosen.

 

Die Hosen mußte ich mir zu Hause kürzen, indem ich sie nur abschneiden brauchte. Sie tragen sich fantastisch und sind luftig.

2022-02-23 – Chipiona

(36.700845, -6.426598)

Einen Tag nach dem Geburtstag wollten Dieter und ich weiter fahren und bei dieser Gelegenheit Wolf nur mal eben Hallo sagen, denn er stand 11 km weiter in der Nähe von Chipiona. 

 

Gesagt – getan und jetzt stehen wir schon den dritten Tag hier und wissen noch nicht so genau, wie lange wir hier bleiben, denn am nächsten Tag kam die restliche Truppe auch noch nach hier.

 

Das Wetter ist zwar trocken, aber ohne Sonne, und für den einen oder anderen etwas kühl.

 

Gestern habe ich die erste Strandwanderung mit nackten Füssen gemacht.

 

Es hat Spaß gemacht und tat gut. Danach sind wir alle gemeinsam essen gegangen im gegenüberliegenden Restaurant „Bar Prospin“.

 

Chipiona ist eine kleine Stadt an der Mündung des Guadalquivir.

 

Der Name der Stadt kommt von einem antiken, nicht mehr erhaltenen Leuchtturm an der Mündung des Guadalquivir.

 

Er wurde 140 v.Chr. erbaut, weil vorher zahlreiche Schiffe an dem Riff, ein vorgelagerter Felsen an der Küste, zerschellt sind.

 

 

Der heutige Leuchtturm Chipionas wurde 1867 gebaut und ist mit 69 Metern der höchste Spaniens und einer der höchsten weltweit.

 

Er gilt gleichsam als „das“ Wahrzeichen der Stadt.

2022-02-27 – Chipiona

Heute ist Sonntag und morgen muss es weitergehen, denn wir haben am 2. März einen Termin, um den Caminito del Rey zu wandern. Karten dafür müssen online vorbestellt werden und es gibt eine Zeitspanne zum Gehen.

 

Gestern bin ich mit Dieter über den Holzsteg entlang des Atlantik gegangen. Irgendwie wollte ich mein Schritt-Limit erreichen und habe es auch geschafft. Rechts und links des Holzsteges ist Naturschutz und überall duften die Sträucher des einsamigen Retamars.

 

Einsamiger Retamar, stark duftende Blüte im Naturschutzgebiet an der Atlantikküste von Chipiona

Ich habe heute morgen den Künstler persönlich getroffen, der unmittelbar hinter dem Restaurant „Bar Prospin“ sein Anwesen hat.

 

Die Wände und Mauern verkleidet er mit eindrucksvollen Bildern aus Mosaiksteinchen.

 

Fliesen holt er sich auf der Müllhalde und zerkleinert sie so, wie er sie braucht. Außerdem malt er Bilder!

 

Zum Abschluss gab es im Restaurant heute nochmal sehr leckere Chipirones.

 

 

Wir genossen das Flair von begeisterten Fußball-Fans bei einem regional stattfindenden Spiel, das im Fernsehen übertragen wurde. Es war eine tolle Stimmung!