Rückreise über die Extremadura

2022-03-28 – Velez-Malaga

(36.716372, -4.178921)

Wir haben die letzte Nacht gut geschlafen.

 

Heute bin ich mit einem weinenden Auge von Roquetas losgefahren.

 

Unsere Fahrzeuge waren immer noch gelb, so daß unser erster Anlaufpunkt die Cepsa-Tankstelle an der Ausfahrt Frigiliana war. Dort gibt es eine Waschmöglichkeit, wo man rund um das Wohnmobil laufen kann, um das Dach gründlich abzuspülen.

 

Danach ging es zum Einkaufen, weil wir wieder mehr selber kochen wollen.

 

Jetzt suchten wir einen Platz zum Übernachten und fanden ihn hier unmittelbar neben dem Restaurant „El Molino“.

 

Das bot sich doch gut an, zumal wir bei vorgerückter Zeit beide keine Lust mehr zum Kochen hatten.

 

Wir haben uns von einem Gazpacho Málaga überraschen lassen: Es war eine warme Suppenterrine voll mit einer Sahnecremesuppe, Fischstücke, Muscheln, Krabben, Garnelen und Kartoffelscheiben, danach zur Hauptspeise Calamares mit Aioli, noch zwei Bier dazu und wir konnten erschöpft zu Bett gehen.

 

2022-03-29 – Antequera

(37.0214, -4.572)

Unsere Route führte uns jetzt vom Meer weg ins Landesinnere.

 

Es war eine ruhige angenehme Fahrt bei trübem Wetter.

 

Der offizielle Stellplatz war voll und nicht besonders schön.

 

Weitere Wohnmobile standen schon in der nächsten Querstraße, aber auch da war es auf den geraden Plätzen schon voll. Also fuhren wir nochmal um die Ecke und hatten einen wundervollen Platz am Straßenrand (alternativ 37.020023, -4.572552).

 

Weil es jetzt trocken blieb und die Sonne leicht blinzelte, machten wir uns auf den Weg zur Burg.

 

Unser Weg führte uns durch kleine schmale Einbahnstraßen.

 

Am Fuße der Burg machten wir vorsichtshalber kehrt, weil dunkle Wolken aufzogen. Das war auch gut so, denn wir waren gerade an den Wohnmobilen angekommen, fing es wieder an zu regnen.

 

2022-03-30 – Antequera

(37.021321, -4.535786)

Wir haben am Straßenrand sehr gut geschlafen. Auf der anderen Straßenseite gab es auch genügend Grünfläche, um mit Sunny Gassi zu gehen.

 

Es war trocken und für uns Grund genug, um mit den Wohnmobilen zu den Dolmen zu fahren.

 

Dort gibt es einen großen Parkplatz, auf dem wir allerdings nicht übernachten dürfen (bei den Dolmen 37.024188, -4.54527).

 

 

 

 

Wir liefen durch die großzügige Parkanlage zu den beiden Dolmen.

Das Hügelgrab des Dolmen de Menga liegt in einer breiten Talsenke am nordöstlichen Stadtrand von Antequera; der Dolmen de Viera ist nur etwa 90 Meter entfernt. 

 

 

Das Hügelgrab (Tumulus) des Dolmen de Menga hat einen Durchmesser von etwa 50 m und ist über 4 m hoch.

 

Die vom Hügel bedeckte Megalithanlage ist aus 31 exakt behauenen und nahezu fugenlos zusammengefügten Blöcken mit einem Gesamtgewicht von rund 1600 t aufgebaut.

 

Die größten Deckenplatten wiegen rund 180 t.

 

Die Gesamtlänge der unterirdischen Anlage beträgt 27,50 m. Die Höhe steigt nach innen von 2,70 m am Eingang auf 3,50 m am südwestlichen Abschlussstein an.

 

Die maximale Breite von 6 m wird im hinteren Bereich des ovalen Raumes erreicht. Hier befindet sich ein 19,50 m tiefer Brunnenschacht mit einem Durchmesser von 1,50 m.

 

Der Hügel sowie die gesamte Steinarchitektur sind bis heute gut erhalten.

 

Da im Innern des Bauwerks weder Knochenreste noch Grabbeigaben gefunden wurden, ist seine Nutzung als Grabstätte nicht unumstritten.

 

Die eigenwillige und nicht verschließbare Architektur, die einen – im Vergleich zu anderen Megalith-Bauten – großen Raum schafft, könnte auch als Kult- oder Versammlungsstätte gedient haben.

 

Der Dolmen de Viera (auch Cueva de Viera) bei Antequera gehört zu den bedeutendsten Bauten der neolithischen Architektur in Europa.

 

Mit dem Dolmen de Menga und dem etwa 1,7 Kilometer entfernten Tholos de El Romeral bildet er ein einzigartiges Ensemble steinzeitlicher Bauten.

 

 

 

Das Hügelgrab (Tumulus) des Dolmen de Viera, aufgeschichtet aus mit Erdreich abgedeckten kleinen Steinen, hat einen Durchmesser von etwa 50 m. Ins Innere des Hügels führt ein stets unverschlossener Gang.

Der ursprünglich etwa 22 m lange Gang zur Grabkammer hat infolge fehlender Steine am Eingang heute noch eine Länge von etwas über 21 m.

 

Er wurde aus exakt behauenen und aneinandergefügten großen Steinblöcken (Megalithen) errichtet, wahrscheinlich an jeder Seite sechzehn, von denen an der linken Wand noch vierzehn und rechts fünfzehn vorhanden sind.

 

Von den Decksteinen sind noch fünf intakt und zwei unvollständig erhalten, drei oder vier fehlen. Der Gang hat im vorderen Bereich eine Breite von etwa 1,30 m, an der Grabkammer von 1,60 Meter.

Die durchschnittliche Höhe beträgt etwas über 2 m.

 

 

Von hier hatte man einen fantastischen Blick auf einen Berg, der aussah wie ein liegender Indianerkopf und durch ein Wetterphänomen sah er auch noch so aus, als würde er gerade eine Friedenspfeife rauchen.

Es ist die Peña de los Enamorados. Sie ist Teil der Dólmenes de Antequera, die seit 2016 Weltkulturerbe der UNESCO sind. Mit diesem Berg verbinden sich Märchen und Mythen aus vergangenen Zeiten. Danach fuhren wir ein Plätzchen in einer Sackgasse etwas oberhalb am Berg an.

 

Es war einmal...

Das Märchen erzählt von einem jungen Christen, der in Granada im Mittelalter Gefangener war und zu einer reichen Familie als Diener geschickt wurde. Dort verliebte er sich in die Tochter, die seine Liebe erwiderte.

 

Gezwungen die Liebe geheim zu halten, trafen sich die Liebenden heimlich. Bis sie es eines Tages leid waren, ihre Gefühle zu verstecken und so begaben sie sich auf die Flucht. Aber der Vater des Mädchens verfolgte sie, zusammen mit seinem Gefolge, bis er sie an der Peña de los Enamorados vorfand.

Dieser Berg verwandelte sich in den letzten Liebesbeweis. Als sie sich umzingelt wussten, zogen sie es vor, ihrem Leben ein Ende zu setzen. In einem verzweifelten Versuch, für immer vereint zu sein, sprangen sie, ineinander Verschlungen, vom Felsen.

 

Ein Märchen von Soldaten, Prinzessinnen und Kerkern

Einige Chroniken weisen auch darauf hin, dass das Paar in Wirklichkeit eine arabische Prinzessin und ein christlicher Ritter war. Tello, der Soldat des Königs Fernando war, wurde in der Nähe von Antequera gefangen und in den Kerker der Alcazaba der Stadt geworfen. Während seiner Gefangenschaft hat er sich wohl in Tazgona, Tochter eines arabischen Königs, verliebt.

Da sie keinen Weg sahen, den Truppen des Vater zu entkommen, bevorzugten sie, sich von dem Felsen in die Tiefe zu stürzen. Das tragische Ende dieser Liebe bewegten den arabischen und den christlichen König so sehr, dass sie beschlossen, den Krieg zu beenden.

 

2022-03-31 – Osuna

(37.243, -5.11411)

In der letzten Nacht gab es ein sehr heftiges Gewitter und viel Regen, so daß vielleicht die letzten gelb-braunen Spuren von unseren Wohnmobilen gespült wurden.

 

Auch während der Fahrt regnete es unaufhörlich weiter.

 

Erst als wir am Ziel ankamen, hörte es auf zu regnen. Der Himmel wurde heller und wir überlegten nicht lange, um uns auf den Weg zu machen zu einem sehenswerten Monument: El Coto de las Canteras

 

Unser Weg führte uns wieder durch enge Einbahnstraßen. Das letzte Stück war Schotterweg und ging ziemlich steil bergauf. Der Weg war durch den gestrigen Regen ziemlich ausgewaschen. Es war sehr anstrengend, hat sich aber durchaus gelohnt.

 

Osuna liegt auf einem Hügel, auf halber Höhe eines Berghangs und dominiert eine weite Landschaft.

 

Diese Erhebung bildet sich auf einem felsigen Untergrund aus Kalksandsteinen, die an verschiedenen Stellen des Landstrichs auftauchen. Dieser Stein wurde seit der Antike von den Bewohnern dieser Gegend zum Bau Ihrer Gebäude verwendet.

 

Diese Gebiete des antiken „Urso“, aus denen der Stein seit der römischen Besetzung für die Bauarbeiten gewonnen wurde, sind wegen ihrer spektakulären Steinreliefs auch als „La Petra de Andalucía“ bekannt.

 

Zweifellos wurde dieses felsige Substrat zumindest seit der Zeit der Turdetaner kontinuierlich als Steinbruch genutzt, obwohl es den Anschein macht, dass seine Ausbeutung als Folge der bedeutenden Bauarbeiten durch den IV. Grafen von Ureña im 16. Jh. bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts, als die Arbeiten daran eingestellt wurden, zugenommen haben musste.

 

Am äußersten Rand eines von Steinmetzen geöffneten Abgrunds befinden sich die Ruinen der Einsiedelei La Vía Sacra, die bis zum letzten Jahrhundert bestand. Sie wurde Mitte des 17. Jahrhunderts errichtet und der Kreuzweg endete dort.

 

Daneben befinden sich wie in einer Kapelle die Überreste einiger Gräber, die nach dem Vorbild der Nekropole in den Felsen gehauen wurden.

 

2022-04-01 – Lora del Rio

(37.658551, -5.519017)

Von Osuna wollten wir bewußt quer durchs Land fahren. Es war teilweise eine schnurgerade Strecke über die A 407 und A 456.

 

Die Sonne strahlte wieder, es war ein angenehmes Fahren.

 

Wir durchquerten Fuentes de Andaluca auf der A 407 und entdeckten am Verteiler eine Tankstelle mit einem Preis für Diesel, der 10 Ct. unter den im Moment üblichen Preisen lag.

 

Wir drehten kurz um und tankten nach und hatten ein ausgesprochen liebenswertes Erlebnis. Eine nette Dame bediente für uns den Automaten und zeigte mir anschließend einen Zettel, worauf sie mir erklärte, da wir über 70 € getankt haben, daß es im Bistro dafür zwei Tassen Kaffee gratis gibt. Das war doch ein Grund, mal eben eine Pause einzulegen. 

 

Beim Bezahlen gab es dann eine angenehme Überraschung: Auf der Anzeigentafel stand ein Preis von 1,79 €, auf der Tanksäule war ein Preis von 1,59 € angegeben, den wir auch abgerechnet bekamen. Das nennt sich doppeltes Glück am Tag.

 

Neben der Tankstelle gibt es einen einladenden Stellplatz für fünf Fahrzeuge, den ich mir direkt gespeichert habe. Allein die Tankstelle mit der freundlichen Bistro-Bedienung ist Grund genug, dort mal zu übernachten.

 

In Lora del Rio gibt es außer vielen Parks nichts Sehenswertes. Wir haben einen kleinen Stadtrundgang gemacht und an der Markthalle ein Bierchen getrunken. Was mir hier im Ort besonders auffällt, sind die Farben gelb-weiß, statt das für Spanien übliche blau-weiß.

 

2022-04-02 – Zafra

(38.425009, -6.411291)

Wir hatten heute eine für uns etwas größere Strecke vor uns und sind deshalb schon um 10 Uhr weggefahren.

 

Das Wetter konnte nicht besser sein, strahlende Sonne. Wir fuhren wieder quer durchs Land über die A 455 an Constantino vorbei,

SE 7102 San Nicolas del Puerto, SE 8100 Alanis, A 433 Guadalcanal und Fuente del Arco, Ex 200 Llerena und N 432 nach Zafra.

 

Es war eine landschaftlich schöne Strecke, wenig Verkehr, linke Seite die Sierra Norte, rechte Seite Parque Natural. Es gab kaum noch Olivenplantagen, eher alter Baumbestand von gemischten Wäldern. Die letzten 50 km wurden neue Weinreben herangezogen!

 

In Llerena bemerkte ich zwei weitere Wohnmobile, die hinter uns her kamen. Ich erkannte sofort Klaus und Eric, mit denen wir auf dem Stellplatz in Zafra verabredet waren.

 

Der Stellplatz liegt direkt am Messegelände, hat V+E, ist aber nichts besonderes. Er liegt nahe am Zentrum und nach einem kleinen Rundgang durch den Ort haben wir im Restaurant Gabi am Plaza del Espana sehr gut gegessen.

 

Und dann gab es diese kleine romantische Nische mit dem Sofa. Man beachte den Spruch auf der Tafel: Bésame en este sofá! = Küss mich auf diesem Sofa!

 

2022-04-03 – Alange

(38.783736, -6.243457)

Durch eine wunderschöne Strecke fernab von jeder Zivilisation führte uns unsere Route zum heutigen Ziel.

 

Bis auf wenige Ansiedlungen von Ortschaften, wie z.B. Ribera del Fresno und Palomas kamen wir an neu angelegten Olivenplantagen bzw. neu gezogenen Weinfeldern vorbei. Die Temperaturen gingen etwas runter, was wohl damit zusammenhängt, daß es in Deutschland und teilweise auch in Frankreich bereits geschneit hat.

 

An unserem Stellplatz wird noch einiges gearbeitet, so daß es sicherlich in ein paar Jahren zu einem sehr ansprechenden Freizeitgelände aussieht. Aber schon jetzt wirkt er sehr idyllisch.

 

Irgendwie war heute ein Faulenzertag. Ursprünglich wollten wir zwei Tage hier stehen bleiben. Jetzt fahren wir morgen doch weiter, weil für Dienstag ist wieder Regen angesagt und in Merido, unser nächster Stopp, wollen wir das Teatro Romano de Mérida besichtigen.

 

2022-04-04 – Mérida

(38.926093, -6.357531)

Nur wenige Kilometer weiter liegt Mérida mit seinem Teatro Romano.

 

Das gigantische Bauwerk wurde in den Jahren 16-15 v.Chr. erbaut.

 

Es ist eines der berühmtesten und meistbesuchten Wahrzeichen Spaniens und wurde als kulturelle Ikone Spaniens zu einem der 12 Schätze Spaniens gewählt.

 

Das Theater wurde als Teil eines Unterhaltungskomplexes zusammen mit dem Amphitheater von Mérida gebaut.

 

Heute zählen beide Teile des Archäologischen Ensembles von Mérida zu den größten und umfangreichsten archäologischen Stätten Spaniens und wurden seit 1993 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

 

Wir haben uns zunächst auf dem offiziellen Stellplatz in der Nähe des Römischen Theaters (SP 38.9192, -6.3366, geb.pfl.

12 €/24 Std. ) niedergelassen.

 

Nach der Besichtigung haben wir uns allerdings alle dazu entschlossen, einen Übernachtungsplatz anzufahren, der auf jeden Fall freundlicher auch für Sunny ist. Weil wir nicht über Nacht geblieben sind, haben wir nur 5,50 € gezahlt.

 

2022-04-05 – Cáceres

(39.482182, -6.368841)

Die Fahrt hierher führte uns über eine kaum besiedelte Landschaft, überwiegend Steine und Felsen, so daß überhaupt keine Bewirtschaftung möglich ist, lediglich für die Schaf- und Rinderzucht sind die wenigen Grünflächen geeignet.

 

Bei Ankunft haben wir uns einen Ruhetag gegönnt, zumal es nieselte.

 

Einen Stadtbesuch haben wir uns für den nächsten Tag vorgenommen.

 

Am nächsten Tag lud die Sonne ein zum Stadtbummel. Die historische Altstadt, auch als „Stadt der 1001 Wappen“ bekannt, versetzt mich mit den gepflasterten Gassen in eine andere Zeit.

 

Viele sehr alte und gut erhaltene Villen und Renaissancepaläste aus vergangenen Zeiten haben ihr eigenes Flair. Die Altstadt zählt inzwischen ebenfalls zum Weltkulturerbe. Hier fühlen sich auf den Kirchtürmen auch die Störche sehr wohl.

 

 

Ein reges Treiben findet immer auf der Plaza Mayor statt, den wir durch den Sternenbogen aus dem 18. Jh., der für Kutschen ausgelegt war, betreten.

Das neue Viertel der Stadt wirkt freundlich und hat eine imposante Geschäftsstraße mit einem fantastischen Grünstreifen zum Relaxen, Erholen und Bier trinken!

 

Hier gibt es spezielle Rezepte wie z.B. Migas (Brotkrumen mit Chorizo und Speck), bestimmten Wein oder sogar traditionell gebraute Biersorten, dazu ein Weltklassekäse Torta del Casa oder Blutwurst mit Kartoffeln.

 

2022-04-07 – Moralejos

(40.0481, -6.673571)

Die Sonne gibt wieder ihr Bestes, obwohl es in den Abendstunden und morgens früh immer noch recht kühl ist. Wir fahren jetzt wieder durch eine Gegend, die mit frisch gesäten Feldern bewirtschaftet werden. 

 

Unsere Route ging zunächst nach Alcántara, wo wir uns die römische Brücke ansehen wollten. Der Stellplatz war durch ein Kirmes-Karussell nicht anzufahren. An der Brücke (39.722904, -6.893429) gab es auf jeder Seite einen Parkplatz, wo wir aber nicht über Nacht bleiben wollten. 

 

Es war noch ziemlich früh am Tag, so daß wir 50 km weiter gefahren sind und einen idyllischen Stellplatz in Moralejos gefunden haben.

 

Wir standen allein dort und konnten wetterbedingt grillen, denn das Restaurant am Platze hatte geschlossen. Vielleicht war auch deshalb die V+E abgestellt und verschlossen. Zum Ort zu laufen wären ca. 3 km gewesen.

 

2022-04-08 – Plasencia

(40.031859, -6.080457)

Obwohl die Autobahn ziemlich gerade zum Ziel führte, haben Dieter und ich uns dazu entschlossen, den Weg über kleine Straßen zu nehmen.

 

Immer wieder kamen wir dabei durch kleine Orte und noch mehr Felder, die auch für den Eigenbedarf bewirtschaftet werden.

 

Plasencia liegt am Ufer des Flusses Jerte.

 

Der historische Stadtkern liegt strategisch günstig an der Silberstraße, der Ruta de la Plata.

 

Erst im 12. Jh. wurde die Stadt von Alfons VIII. unter maurischer Herrschaft zurück erobert und wiederbevölkert. Seit dem 15. Jh. zog der Adel nach Plasencia und es entwickelte sich die heutige Struktur. Paläste, Herrenhäuser und bedeutende Sakralbauten bilden zusammen ein einzigartiges Denkmalensemble.

 

Das Parador-Hotel war früher mal ein Kloster und bietet heute eine Küche mit unvergleichlichen Gerichten.

 

2022-04-09 – Ávila

(40.661689, -4.70487)

Wir sind heute über die N 110 gefahren, eine sehr schöne Strecke vorbei an blühenden Obstplantagen.

 

Wir kamen über Serpentinen auf eine Höhe von 1.400 m.

 

Leider konnten wir die Schönheiten der Strecke nicht wirklich genießen, da es immer wieder regnete und auf der Passhöhe lag dichter Nebel.

 

Erst als es wieder bergab ging, wurde es freundlicher. Trotzdem haben wir den Rest des Tages damit verbracht, entweder Wäsche zu waschen, aufzuräumen oder auch nur zu relaxen.

 

Der Stellplatz ist super, der Betreiber sehr freundlich und mit 11 € incl. V+E, Dusche und WC und Waschmaschine/Trockner mit je 4 € sehr angenehm. Außerhalb des Platzes gibt es eine große Wiese für Hunde und wir haben einen direkten Blick zur Stadtmauer.

 

Ávila ist die Hauptstadt der gleichnamigen spanischen Provinz und liegt in den Hügeln nordwestlich von Madrid.

 

Bekannt ist die vollständig erhaltene mittelalterliche Stadtmauer mit 89 zinnenbewehrten, halbrunden Türmen und 9 Toren, darunter dem bogenförmigen El Alcázar auf der Ostseite.

 

Ursprünglich diente die Mauer der Verteidigung und der Kontrolle des Warenaustauschs und dem Schutz der Stadt vor der Einschleppung möglicher Epidemien.

 

Hinter der Mauer befindet sich die Welterbe-Altstadt mit Kopfsteinpflaster, mittelalterlichem Flair, interessanten Kirchen, schmackhafter Küche und gelassenem Ambiente, das zum Abschalten einlädt.

 

Von der Mauer hat man eine fantastische Aussicht auf die Kathedrale, den Plaza del Mercado Grande oder die Umgebung der Stadt.

 

Die Kathedrale gilt als die erste gotische Kathedrale Spaniens. Sie ist an der Stadtmauer angebaut, da sie gleichzeitig als Festung konzipiert war.

 

Ebenso eng mit der Stadt verbunden ist die Heilige Teresa von Ávila. Sie ist hier geboren und in ihrem Geburtshaus wurde ein Kloster eingerichtet. 

 

Eigentlich müßte man in der Dunkelheit zu einer Anhöhe außerhalb der Stadtmauer fahren (Aussichtspunkt Cuatro Postes), um den Anblick der angestrahlten Stadtmauer zu genießen. Vom Stellplatz sieht es auch sehr gut aus, aber um ein Foto zu machen, gibt es zu viele Hindernisse im Vordergrund.

 

Wir sind noch einen Tag länger geblieben und ich habe die Zeit genutzt, um das Wohnmobil von innen zu putzen, mein Bett neu zu beziehen und die Wäsche direkt zu waschen. Um 14 Uhr sind wir dann in ein erstklassiges Restaurant in unserer unmittelbaren Nähe gegangen „El Molino de la Losa“ = Die Brammenmühle.

 

Brammen werden durch Gießen und ggf. anschließendem Walzen hergestellt und dienen oft als Vormaterial für verschiedene Gussverfahren, zum Walzen von Blechen und Bändern sowie zum Strangpressen.

 

Das Restaurant liegt zwischen zwei Flüssen, die hinter dem Restaurant zusammenkommen. Ein paar historische Gegenstände erinnern noch an das frühere Geschehen. Es war ein beeindruckendes Erlebnis mit besonderem Flair und hervorragender Küche.