Bayerntour

 

Liebe Leserinnen und Leser,

 

diese Bayerntour diente zum einen einzig dem Muss, meinen Pass in Haidmühle, wo ich noch gemeldet bin, zu erneuern. Da ich wußte, daß dieses Vorhaben unter Umständen zwei bis drei Wochen in Anspruch nehmen wird, habe ich mich gefreut, daß Reni, meine Freundin, nach langer Krankheit auch wieder ihr Wohnmobil in Gang setzen konnte und diese Reise als Probetour sehen sollte.

 

Im Nachhinein gesehen stellte sich heraus, daß ich fast sechs Wochen auf meinen Pass gewartet habe. Diese Zeit haben wir genutzt, aus der Bayerntour eine richtige Schlemmertour zu machen und uns immer wieder mit anderen Sternen aus dem Forum zu treffen.

 

2022-07-10 – Bad Kreuznach

(49.829505, 7.852589)

Nach anfänglichen Startschwierigkeiten (ich habe fast vier Stunden darauf gewartet, bis Reni fertig ist), sind wir zunächst über die Autobahn gefahren.

 

Wir wollten von meinem Mechaniker in Griesheim mal das Wohnmobil checken lassen, da sie Probleme mit den Wasserhähnen hat.

 

Wenn sie am Küchenblock oder am Waschbecken den Hahn aufdreht, läuft aus dem Boiler das Wasser raus.

 

Mein Mechaniker hatte Urlaub bis zum 17.07., so daß wir kurzfristig unser Ziel geändert haben.

 

Wir wollten nach Bad Kreuznach fahren, auch das erwies sich als Flop, weil ein Zirkus auf der Pfingstwiese aufgebaut und dadurch der ganze Platz gesperrt war.

 

Nur 3 km weiter fanden wir am Rande einer Siedlung einen sehr schönen Parkplatz in der Nähe des Schwimmbades.

 

2022-07-11 – Waghäusel

(49.251674, 8.545579)

In Bad Kreuznach fiel uns auf, daß bei Reni merkwürdiger Geruch am Wohnmobil entsteht. Wir gingen der Sache nach und stellten fest, daß die zweite Aufbaubatterie sehr heiß war und „stank“. Das muss behoben werden.

 

In der Nähe gab es die Firma Sträbler. Leider hatte sie aber nichts mit Batterien zu tun, sondern nur mit den Aufbauten. Sie empfahlen uns die um die Ecke liegende Reimo-Vertretung, die Reisemobilwerkstatt Wilfried Arendt. Dieser Mann hat uns geholfen, obwohl er alleine und selber im Zeitstress war.

 

Er war sehr freundlich. Ich kann die Werkstatt nur empfehlen. Reni bekam zwei neue Aufbaubatterien und am nächsten Tag ging die Reise weiter. Für das andere Problem mit dem Wasser hatte er leider nicht mehr die Zeit.

 

In der Nähe gab es ein sehr nettes Bistro, so daß wir dort abends noch wunderbar gegessen haben. Sogar am nächsten Morgen ließen wir uns dort das Frühstück munden.

 

2022-07-12 – Karlsruhe-Maxau

(49.03734, 8.305912)

Durch die schnelle Hilfe gestern und durch den Urlaub meines Mechanikers sind wir etwas früher in Maxau angekommen.

 

Es war sehr heiß und für jegliche Arbeit hatten wir keinen Bock, also nur faulenzen war angesagt.

 

Das Schiffsrestaurant „Das Schiff“ hatte noch einen Ruhetag, also blieben wir erstmal für zwei Tage hier stehen.

 

Es gesellten sich noch weitere Wohnmobile zu uns, u.a. zwei nette Pärchen, die sofort mit uns Kontakt aufgenommen haben.

 

Abends saßen wir zusammen vor den Wohnmobilen und ließen es uns gutgehen!

Wir kamen ins Gespräch mit dem Wasser-Problem von Reni und am nächsten Morgen hatten wir das Glück, daß einer der Herren dieses Problem zumindest provisorisch lösen konnte.

 

In dem Boiler war eine Verbindung mit einer Gummimanschette, die beim Pumpen nicht zurückging. Also wurde ein Korken so geschnitzt und eingesetzt, daß es erstmal abgedichtet war. Prima Lösung!

 

2022-07-15 – Eggenstein-Leopoldshafen

(49.117298, 8.36598)

Unser heute angestrebtes Ziel sollte Röhrach sein. Dort waren wir verabredet.

 

Aber irgendwie hatten wir nach einer gewissen Zeit keine Lust mehr. Wir fuhren noch mit der Fähre über den Rhein und schon vorher hatte ich gesehen, daß auf der anderen Seite ein paar Wohnmobile standen. Also entschlossen wir uns, dort ein Plätzchen zu suchen.

 

Und wen sehen wir da: Jürgen! In der Rheinschenke, die direkt an der Fähre liegt, haben wir zusammen ein Bier getrunken, etwas gegessen und am Abend noch eine Flasche Wein geleert. Man kann dort prima mit den Stühlen am Wasser sitzen, es gibt auch viele Bänke, ein wirklich idyllisches Plätzchen.

 

2022-07-16 – Aspach-Röhrach

(48.983471, 9.377136)

Mittags sind wir von Leopoldshafen gemütlich weiter gefahren, zunächst nach Siebeneich über eine sehr schöne paradiesische Strecke.

 

Beim Weingut Weibler habe ich mir meinen „Samtrot“ und „Muskateller“ gekauft und ein sehr nettes Gespräch mit dem Junior-Chef gehabt, nachdem es im letzten Jahr bei einem Treffen ein paar Differenzen gab.

 

Natürlich habe ich auch noch 4 Flaschen Sekt mitgenommen, ebenso Ochsenrouladen im Glas. Es waren zwei wirklich große Rouladen, die wir inzwischen gegessen haben. Sehr lecker!

 

In Röhrach angekommen, staunte ich nicht schlecht. Soviel Betrieb und so viele Wohnwagen und Wohnmobile gab es wohl noch nie auf der Wiese. Es gab zwei Konzerte von Andrea Berg und Waldi hatte sein traditionelles Hoffest mit Livemusik. Und ich bekam meine geliebte Leber mit Bratkartoffeln!

 

2022-07-18 – Stuttgart-Degerloch

(48.751543, 9.183775)

Von Röhrach haben wir einen kleinen Umweg gemacht und sind im Autohof Ilsfeld (49.058903, 9.27123) zum duschen gefahren.

 

Wir mußten natürlich auch die viel gepriesene Pizza probieren. Allein schon wegen dieser Pizza ist ein weiterer Besuch empfehlenswert!

 

Bevor wir in Stuttgart zum Ziel kamen, hatten wir eine ziemlich blöde Rumfahrerei hinter uns, entweder durch Umleitungen oder gesperrte Straßen.

 

Als wir dann endlich ankamen, waren wir platt und wollten nichts mehr kochen. Peter, der bereits vor Ort war, schlug ein thailändisches Restaurant in nur 800 m Entfernung vor. Dort haben wir sehr gut gegessen.

 

2022-07-19 – Stuttgart-Degerloch

Tagsüber haben wir uns alle mit eigenen Dingen beschäftigt, denn zum Geburtstag waren wir erst um 17 Uhr in der Pizzeria verabredet.

 

Wir stehen mit unseren Wohnmobilen direkt auf dem Parkplatz der Pizzeria, auch wenn es etwas eng ist, standen wir gut und haben auch gut geschlafen.

 

Es war ein sehr gelungener und interessanter Abend mit vielen Gesprächen und gutem Essen. Peter hat sich sehr gefreut, daß alle zu seinem 75. Geburtstag gekommen sind.

 

2022-07-20 – Stuttgart-Degerloch

(48.755371, 9,188694)

 

Wenn man schon so nah am Fernsehturm steht, sollte man ihn auch besuchen, was ich am nächsten Tag gemacht habe.

 

Wir sind beide zum großen Parkplatz unmittelbar vor dem Eingang gefahren.

 

Reni ging es nicht gut, sie blieb im Wohnmobil. Für mich war es ein Muss, mal eben hochzufahren und das Rundumpanorama zu sehen.

Da Hunde nicht mitdürfen, es immer noch heiß werden sollte und mehrere Jugendgruppen unterwegs waren, fiel es mir nicht schwer, sofort wieder runter zu fahren, zumal man im Cafe in der Warteschlange stand, um einen Tisch zu bekommen.

 

Ich bin auf jeden Fall froh, daß es trotzdem alles so zügig geklappt hat. Reni ging es etwas besser, so daß wir weiter fahren konnten.

 

2022-07-20 – Reutlingen

(48.5104, 9.196308)

Wir wollten heute noch Karin in Reutlingen besuchen und haben dafür ganz in ihrer Nähe auf dem Parkplatz „Römerschanze“ gestanden.

 

Von dort sind es knapp 800 m bis zu ihrer Wohnung zu gehen. Sie hat sich sehr gefreut über meinen Besuch. Reni hat sich wieder hingelegt und wollte nicht laufen. Karin darf kein Auto mehr fahren, ihre Söhne sind jetzt Vormund von ihr, weil sie anfängt, dement zu werden.

 

2022-07-21 – Donauwörth

(48.7145, 10.7772)

Am nächsten Morgen sind wir gemütlich durch die Ostalb-Region über Land- und Bundesstraßen gefahren, um einen Zwischenstopp in Donauwörth einzulegen.

 

Der Stellplatz ist voll und wir haben uns auf den großen gemischten Parkplatz an der Schwabenhalle gestellt. Nicht weit entfernt kommen die Wörnitz und die Donau zusammen.

 

2022-07-22 – Ingolstadt

(48.760847, 11.420479)

Am Rande des Altmühltals und zwischen dem Donaumoos hatten wir eine sehr angenehme Fahrt bis zu unserem nächsten Stopp.

 

Auch hier war der Stellplatz voll, aber es gibt prima Ausweichplätze, wo man sogar noch besser steht. 10 km vorher gibt es einen großen Gewerbepark = IngoPark (48.705875, 11.422976), u. a. auch Lidl, wo wir vorher noch eingekauft haben.

 

Der Stellplatz kostet 5,50 € für 24 Std. und kann mit EC-Karte einfach und problemlos bezahlt werden.

 

2022-07-23 – Bogenberg

(48.902149, 12.698384)

Eine wunderschöne Route querfeldein sind wir heute bis zum Bogenberg bei Straubing gefahren.

 

Wir haben uns mit Christian verabredet, super gut gegessen und den Abend mit Sekt, Schnaps und vielen lustigen Gesprächen abgerundet!

 

Immer häufiger kommt der Gedanke zum Vorschein, daß sich die Bayerntour zu einer Schlemmer-Tour entwickelt!

 

Der Bogenberg mit seiner Marienkirche und seiner Wallfahrt ist unbestritten Niederbayerns „Heiliger Berg“. Seit etwa 1000 Jahren gilt er als religiöses Zentrum. Das heutige Gnadenbild, eine „Maria in der Hoffnung“ ist einzigartig und erfuhr in Kopien und vielen Andachtsbildern nicht nur in der engeren Heimat, sondern in ganz Altbayern, Österreich und Böhmen weite Verbreitung.

 

Der Legende nach soll bereits im Jahre 1104 das steinerne Gnadenbild der Jungfrau Maria stromaufwärts in der Donau schwimmend auf dem so genannten „Frauenstein“, einem aus dem Fluss ragenden Felsen, gelandet sein. Daraufhin ließ Graf Aswin es zur Verehrung in die Schlosskapelle auf den Bogenberg bringen.

 

2022-07-24 – Neureichenau

(Privat-PP 48.789494, 13.730114)

Am nächsten Morgen fuhren Reni und ich zunächst nach Hunderdorf zum LPG tanken.

 

Da wir direkt an der BAB-Auffahrt waren, fuhren wir ein kurzes Stück über die Autobahn, um auch unseren Müll loszuwerden.

 

Das war gar nicht so einfach, denn alle Plätze waren so voll, daß es wirklich keine Chance gab, mal stehen zu bleiben. Erst beim dritten Versuch blieben wir in einer Lücke so stehen, daß alle noch vorbeikamen, wir aber unseren Müll endlich losgeworden sind.

 

 

Dann nahmen wir die nächste Ausfahrt und fuhren wieder über Land.

 

Unterhalb des Hotels „Bayerwald“ am Duschlberg konnten wir über Nacht stehen.

 

Im Restaurant trafen wir Monika und Birgit, die auch gerade zu Besuch war.

 

2022-07-25 – Passau

(48.568909, 13.491211)

Nach dem erfolglosen Besuch im Rathaus Haidmühle, weil eine Mitarbeiterin auf Seminar und ein anderer Kollege krank war, muss ich leider am Mittwoch erneut hinfahren.

 

So fuhren wir zielstrebig nach Passau, haben in Waldkirchen noch für die nächste Woche eingekauft und kamen gegen Mittag an. Evi war bereits dort und am Nachmittag wollten noch Ingrid und Paul kommen. 

 

Zum Empfang gab es heute geräucherte und gegrillte Forellen von Christine und alle haben ihre Salate dazu kreiert.

 

2022-07-26 - Passau

Nach dem gestrigen gemütlichen Abend legen wir heute einen Ruhetag ein bzw. für mich bedeutet das, ich komme mal zum Schreiben und zur Computerarbeit. Ingrid und Paul sind am Vormittag weitergefahren. Evi will am Nachmittag nach Hause fahren.

 

2022-07-27 – Passau

Auf dem Rathaus in Haidmühle konnte ich meinen Pass beantragen. Die Dame meinte, es dauerte ungefähr 3-5 Wochen (ich ging von ca. 2 Wochen aus). Na ja, ich lass mich überraschen, muss ich halt ein paar Tage länger im Süden verweilen.

 

Anschließend machten wir einen kleinen Einkaufsbummel in Freyung und zum Essen fuhren wir nach Passau ins Wirtshaus „Bayerischer Löwe“, wo ich nach langer Zeit nochmal eine Haxe gegessen habe.

 

2022-07-30 – Schärding

Heute haben wir einen Ausflug mit dem Pkw nach Schärding gemacht, weil Christian einen besonderen Likör von Felser haben wollte, den es nur in Österreich bei Billa oder Spar gibt.

 

Danach mußte natürlich eine Einkehr im dortigen Brauhaus sein.

 

2022-08-01 – Neuötting

(48.240155, 12.675394)

Um die Dauer des Wartens auf meinen Pass interessanter zu gestalten, plante ich noch eine kleinere weitere Tour südlich von München, um mich auch nochmal mit meinem Sohn zu treffen.

 

Gemütlich ging es heute los. Christian ist wieder nach Hause gefahren, Angelika und ich sind über Österreich nach Neuötting gefahren, Reni wird nachkommen, sie hat immer noch gesundheitliche Probleme.

 

Wir sind früh genug angekommen, so daß wir einen interessanten Bummel durch die Ortsmitte machen konnten.

 

Durch das Burghauser und das Landshuter Tor betritt man den Neuöttinger Stadtplatz, ein geschlossenes Ensemble, das bis heute seinen

Inn-Salzach-Stil erhalten hat.

 

In den weiten und lang gezogenen Platz münden schmale, dicht bebaute Gassen, über die sich Schwibbögen als Stützen spannen.

 

Eingerahmt wird der Stadtplatz von seinen Bürgerhäusern mit den barocken und klassizistischen Fronten.

 

Die Innenhöfe und Arkaden

verschafften den Häusern damals Licht und Luft und der Stadt heute ein südliches Flair.

 

Auf beiden Seiten unter den Arkaden gab es so reizvolle Geschäfte, daß ich es nicht lassen konnte, mir sage und schreibe vier Kleider zu kaufen.

 

Bei dieser Hitze tragen sich halt Kleider besser und sind luftiger! Dazu mußten natürlich jetzt auch mal andere Schuhe her, also auch noch zwei Paar Schuhe gekauft.

2020-08-02 – Freising

(48.39665, 11.725049)

Eine sehr angenehme Fahrt führte uns heute zu unserem Ziel.

 

Der Ort Dorfen machte ein paar Probleme, weil er für die Durchfahrt wegen Bauarbeiten gesperrt war und es keine vernünftige Umleitungsstrecke gab.

 

Beim zweiten Versuch, den ich orientierungsmäßig versucht habe, hat sich auch mein Navi neu eingependelt und wir konnten Dorfen umfahren.

 

Am heutigen Ziel angekommen, war Sieglinde schon mit dem Bus angereist vor Ort.

 

Ihr Wohnmobil steht noch in der Werkstatt. Wir trafen uns im Biergarten der Brauerei Weihenstephan und verweilten fast über vier Stunden dort. Es gab viel zu erzählen.

 

Leider war die Suche nach einem geeigneten Parkplatz nicht so einfach. Jeder Parkplatz hat ein Schild „Privat“ und relativ schnell kommen Sicherheitskräfte, die kontrollieren.

 

Wir setzten ein Lächeln auf und so zeigten sie uns eine Möglichkeit, wo wir übernachten können. Am nächsten Morgen stellten wir fest, daß wir auf einem öffentlichen Parkplatz standen ohne ein Verbotsschild. Die beiden Herren waren sicherlich stolz, uns diesen Platz gezeigt zu haben.