2024-03-04 – Almyros

(39.177587, 22.757483)

Ich habe absolut gut und ruhig auf dem Lidl-Parkplatz geschlafen und bin auch nicht gestört worden. Nachdem ich bei Lidl eingekauft hatte, bin ich noch zu einem großen China-Bazar auf der anderen Straßenseite gegangen. Er hat ein Sortiment über drei Etagen und seltsamerweise, man findet immer etwas zum Mitnehmen.

 

Meine Fahrt ging weiter über leichte Berge, jedoch kurvenreich und vorbei an Feldern, Feldern, Feldern. Das eigentliche Ziel habe ich nicht erreicht, denn es ist nur erreichbar über eine mautpflichtige Autobahn. Da es schon ziemlich spät war, habe ich nur noch nach einem geeigneten Übernachtungsplatz gesucht und wollte morgen mein Ziel erneut ansteuern. Das war nicht ganz so einfach.

 

Die erste Möglichkeit, einen Stellplatz zum Übernachten zu finden, scheiterte, weil der Platz abgesperrt war. Also neues Ziel suchen, einmal wenden und weitere 20 km fahren. Jetzt stehe ich an einem kleinen Ort am Ortsausgang und bleibe hier stehen. Es ist ein schöner Platz, der auch für Hunde ideal ist und man gut spazieren gehen kann. Nur bei der Zufahrt muss man aufpassen, höher als 3 m sollte man nicht sein, da die Äste der Bäume über die Einfahrt ragen.

 

Gefahren: 139 km

 

2024-03-05 – Plaz Pezoulas

(39.308024, 21.733033)

Heute morgen habe ich erneut meinen gestrigen Zwischenstopp angefahren.

 

Jetzt wußte ich ja, wie ich ihn am besten erreichen kann.

In beiden Richtungen gibt es diesen Truck-Service, um kostenlos duschen zu können (Truck-Service A1 Aerino 39.328505, 22.775031). Die Autobahngebühr beträgt für diesen Abschnitt 3,30 €.

 

Irgendwie ist heute nicht mein Tag. Zuerst fand ich nicht sofort die richtige Auffahrt, fahre dadurch einen kleinen Umweg, und dann falle ich auch noch über die vielleicht ungewohnte höhere Stufe. Glücklicherwese habe ich nur Kratzer abbekommen. Da macht es sich bemerkbar, daß ich in jungen Jahren mal Judo gemacht habe, wo man das Fallen lernt.

 

Nach dem Duschen fühle ich mich wieder wohl und es kann weitergehen. Verabredet waren wir mit mehreren Sternen am Plastiras See. Der Plastiras-See ist ein künstlicher See und wurde nach dem griechischen General und dreimaligen Premierminister Nikolaos Plastiras benannt. Das Plaz Pezoulas ist ein im Sommer sicher sehr beliebtes Restaurant und ein Plätzchen in einer Sackgasse direkt am See.

 

Die Fahrt hierher ging entlang des Sees, vorbei an landwirtschaftlich bewirtschafteten grünen Feldern, geernteten Baumwollfeldern und der Sammelstelle für die Ernte von Baumwolle.

 

Am Ziel angekommen, war Wolf schon vor Ort. Obwohl das Restaurant geöffnet hat, gibt es leider nur Kaffee und Schnäpse, aber kein Essen. Unsere Wiedersehensfreude begossen wir mit einem nicht ganz normalen „Frühstück“, mit Metaxa und Rosinen.

 

Gefahren: 54 km + 125 km

 

2024-03-06 – Larissa

(39.64748, 22.412251)

Nach einer sehr ruhigen Nacht verabredeten wir uns am nächsten Tag, nach Larissa zu fahren. Ich suche immer noch nach einem geeigneten Platz und Restaurant, um meinen Geburtstag zu feiern. Das wäre hier möglich. Gegen 14 Uhr bummelten wir durch den Ort und fanden ein kleines interessantes Lokal zum Essen. Ich hatte mir ein Steak bestellt und schaffte tatsächlich nur 2/3 davon, der Rest bekam Mio (der Hund von Ilka).

 

Gefahren: 91 km

 

2024-03-07 – Stomio

(39.865597, 22.747235)

Keiner wollte länger auf dem großen betonierten Platz stehen bleiben. Wir hatten als Alternative für meinen Geburtstag noch einen geschlossenen Campingplatz mit einem sehr guten Restaurant, das an den Wochenenden geöffnet hat und man dann auch auf dem Campingplatz stehen bleiben darf, ohne die Sanitäranlagen nutzen zu können.

 

Wolf und ich fuhren jetzt gemeinsam weiter, wollten keine Autobahn oder Mautstrecke fahren und weil die Strecke gesperrt war, versuchten wir, eine Querverbindung zu nehmen. Das scheiterte allerdings daran, daß der Ort eine Sackgasse war (Ampelakia (39.85336, 22.555129).

 

Ambelakia ist ein historischer Ort und im Ortskern komplett autofrei. Aufgrund seiner alten Steinhäuser ist er sehenswert. Die sehr engen Gassen, gesäumt von Häusern, Tavernen und kleinen Geschäften laden zum Bummeln ein. Der Blick auf das Tempi-Tal ist traumhaft.

 

Beim nächsten Besuch werde ich mal das Wohnmobil am Ortseingang stehen lassen und den Ortskern zu Fuß erkunden.

 

Es soll dort noch eine sehr alte Bäckerei geben, in der das Brot auf traditionelle Weise gebacken wird und man es ofenwarm probieren und kaufen kann.

 

Durch diese Sperrung und Umleitung und die Fahrt in das Bergdorf hat uns statt 50 km inzwischen 96 km gekostet. Aber es war eine wundervolle Erfahrung und es gab einen tollen Ausblick. Für eine Nacht stehen wir jetzt alle in Stomio am kleinen Hafen auch in einer Sackgasse.

 

Gefahren: 62 km + 34 km

 

2024-03-08 – Litochoro

(40.102485, 22.563058)

Wolf und ich fuhren jetzt gemeinsam weiter. Unsere Route entlang der Küste ging mit einem kleinen Zwischenstopp an einem „Muschelhaus“ vorbei. Leider wird dieses Kleinod total vernachlässigt und gammelt so vor sich hin. Es ist ein wahres Kunstwerk (Muschelhaus in Palaiopyrgos (39.919173, 22.683101).

 

Danach waren es nur noch wenige Kilometer bis zum Campingplatz „Olympos Beach“.

 

Obwohl der Campingplatz geschlossen ist, dürfen wir reinfahren und wurden freundlich empfangen.

 

Am Nachmittag kamen dann Rosi und Massimo und wir verbrachten ein paar wunderschöne Stunden in der Sonne.

 

Auf dem Platz werden die ersten Vorbereitungen getroffen für die am 1. April beginnende Sommer-Saison. Zulieferer brachten fehlende Lebensmitteln für das Restaurant, dass Samstag/Sonntag geöffnet hat.

 

Gefahren: 23 km + 29 km

 

Am nächsten Tag hatte ich Geburtstag und um 11 Uhr gab es einen Sektempfang. Um 14 Uhr gingen wir ins Restaurant und haben den ganzen Nachmittag nur geschlemmt. Das Restaurant ist ein beliebtes Fisch-Restaurant. Wir konnten uns die Fische aus dem Kühlschrank selber aussuchen.

 

Die Küche hat es hervorragend geschafft, uns hintereinander unsere bestellten Essen zu servieren. Dadurch konnten wir alles prima teilen. Ich werde diesen Geburtstag in Erinnerung behalten! Allen sei Dank, die ihn mit mir gefeiert haben!

 

Wir sind noch einen Tag länger stehen geblieben und erneut ins Restaurant gegangen.

 

Heute habe ich Shrimps-Spaghetti gegessen, sehr lecker!

 

Als Nachtisch gab es vom Haus ein Schokoladenkuchen mit Nüssen, Schokoladensoße und Erdbeeren, köstlich!

 

Bevor wir am nächsten Tag weiter gefahren sind, konnten wir noch miterleben, wie in Griechenland Bäume gefällt werden. Mit der Leiter steigt einer auf den Baum, nimmt die Kreissäge mit und sägt soweit einzelne Äste ab, bis der restliche Baumstamm dann angesägt von einem Pkw in die richtige Fallrichtung gezogen wird. Das alles funktioniert ohne jegliche Sicherheitsvorkehrungen oder Helmen.

 

2024-03-11 – Neo Rysio

(40.502747, 22.970617)

Schokoladentörtchen mit bunten Eischnee-Blumen, ein richtiges Kunstwerk!

Heute ging es wieder zu Zampetas, der große griechische Camping-Service, wo beide Brüder, Antonio und Alexandro, die es verwalten, sehr gut deutsch sprechen. Bevor wir zum Gelände reingefahren sind, haben wir an einer exclusiven Konditorei gehalten. Wolf wollte Toni eine Packung „Süßes“ mitbringen. Ich habe mir lediglich ein leckeres Olivenbrot mitgenommen.

 

 

 

Bei Toni angekommen, waren Rosi und Massimo bereits vor Ort. Am Abend saßen wir gemeinsam noch eine ganze Weile auf der Terrasse zusammen.

 

Ich will hier jetzt noch Wäsche waschen und ein paar Kleinigkeiten machen lassen.

 

Gefahren: 137 km

 

Am nächsten Tag habe ich die Sonne ausgenutzt, um meine Wäsche trocknen zu lassen. Inzwischen habe ich auch die Bedienung der Waschmaschine gecheckt, denn die Bedienungsanleitung ist nicht richtig geschrieben.

 

Man füllt die Waschmaschine, schmeißt 0,50 € in den Automaten und wählt das Programm. Das sagt dir dann die Zeit, die es braucht. Dementsprechend wirfst du soviele 0,50 €-Münzen ein, die es braucht, um fertig zu werden (für 12 Minuten brauchst du eine 0,50 €-Münze). Dadurch wird jede Maschine teurer als auf der Bedienungsanleitung steht.

 

 

 

Ich brauchte einen neuen Deckel für den Wassertank und der Stutzen dafür mußte neu eingeklebt werden.

 

Für meine Markise hatten die Monteure noch keine Zeit. Man steht hier sehr gut und an der richtigen Position findet man auch den Satelliten, um TV zu sehen.

Ich blieb noch einen Tag hier stehen und nahm die Gelegenheit wahr, meine Stoßstange reparieren zu lassen. Inzwischen war meine Markise wieder einwandfrei beweglich. Weil meine Stoßstange erst am nächsten Tag fertig wird, sind Wolf und ich fuhren mit seinem Wohnmobil an den Strand von Paraia gefahren.

 

Dort gibt es auf mindestens 8 km Länge Restaurants am laufenden Band. Direkt am Parkplatz fanden wir ein fantastisches Fisch-Restaurant (Restaurant Fisch-Taverne Antonia 40.505046, 22.908268) und haben köstlich gespeist. Hier kann man durchaus mal für ein paar Tage stehen bleiben und die verschiedenen Essensangebote ausprobieren.

 

2024-03-16 – Vergina

(40.484977, 22.320218)

Am nächsten Tag bin ich gegen Mittag mit der neuen Stoßstange weggekommen. Auf dem Weg zu meinem neuen Ziel kam ich bei Lidl vorbei und habe mich eingedeckt, da am Montag Feiertag ist.

 

Ich fahre durch eine sehr schöne farbenfreudige Gegend, überall große Felder mit pinkfarbenen blühenden Pfirsichbäumen. Am Ziel angekommen, war es mir zu spät, noch durch den Ort zu laufen. Ich steh auf dem offiziell ausgeschilderten Stellplatz für Wohnmobile. Es ist ein privater Parkplatz auch für Busse und Pkw und kostet 5 € mit Trinkwasserbrunnen. Abends kommt ein älterer Mann vorbei, der in Köln gearbeitet hat und kassiert das Geld. Dieser Platz ist wesentlich ruhiger und näher am Museum als der große eventuell kostenfreie Parkplatz.

 

Am nächsten Tag machte ich mich mal auf den Weg durch den Ort. Ich wollte mir auch das Museum der Königlichen Gräber ansehen.

 

Es war Sonntag und ich habe den Eindruck, ganz Griechenland ist unterwegs. Auf dem riesengroßen Parkplatz stehen massenweise Busse und Pkw. Die reinste Völkerwanderung ist im Gange. Alle umliegenden Restaurants sind geöffnet und voll besetzt. Im Museum verläuft sich die Menschmasse wieder, da es aus einem großen Gelände mit Wiesen und Hügeln und vielen Steinbänken besteht.

 

Vergina ist ein nordgriechischer Ort in der Gemeinde Veria in der Region Zentralmakedonien.

 

Hier könnte man tagelang auf den Spuren der Ausgrabungen wandern. Ich habe mir nur die königlichen Gräber angesehen.

Der Eintrittspreis beträgt 8 €.

 

Die Ausgrabungsstätte bei Vergina ist vermutlich identisch mit der antiken Stadt Aigai, die bis 410 v. Chr. Hauptstadt des Königreiches Makedonien war. Auch später noch diente der Ort als Begräbnisstätte der makedonischen Könige. Bei Vergina liegt außerdem eine eisenzeitliche Hügelgräbernekropole mit ungefähr 300 Gräbern aus dem 11.–9. Jahrhundert v.Chr., zu der auch eine bisher nicht eindeutig identifizierte Siedlung zugeordnet war. Die Ausgrabungsstätten von Vergina zählen seit 1996 zum UNESCO-Welterbe.

 

Die bei Vergina gelegene antike Stadt erstreckte sich wahrscheinlich hauptsächlich nördlich der Palastanlage. Zur Stadt gehörten mehrere Heiligtümer und ein Theater, das in der zweiten Hälfte des 4. Jh. v. Chr. erbaut worden ist. Die Stadt scheint in der ersten Hälfte des 2.Jh. v. Chr. stark zerstört worden zu sein.

 

In der Umgebung von Vergina befinden sich neun Kammergräber aus makedonischer Zeit. Vier Gräber liegen unter einem großen Tumulus mit einem Durchmesser von damals 110 m und einer Höhe von über 12 m. Drei Gräber sind reich bemalt und mit vielen Grabbeigaben versehen, das vierte wurde stark zerstört und beraubt.

 

Das größte Grab des großen Tumulus ist das sogenannte Philipp-Grab. Es ist in eine Vor- und Hauptkammer eingeteilt und besitzt eine Fassade mit ionischen Säulen, Pilastern und einem farbig bemalten Fries. Die Grabbeigaben des Philipp-Grabes sind sehr umfangreich. Sowohl in der Vorkammer als auch in der Hauptkammer befand sich unter anderem eine goldene Larnax, die mit einem Stern verziert war, dem sogenannten Stern von Vergina. Die Larnax in der Hauptkammer enthielt einen goldenen Eichenkranz und, ehemals eingewickelt in einem Purpurtuch, die verbrannten Gebeine eines Mannes. Die Gebeine werden Philipp II., Vater Alexander des Großen, zugeschrieben. Bei der Untersuchung der Skelettreste wurde durch den britischen Anthropologen Jonathan H. Musgrave eine verheilte Knochenwunde am rechten Auge festgestellt. Da überliefert wird, dass Philipp II. sein rechtes Auge bei der Schlacht von Methone 355/4 v. Chr. verlor, ist mit diesem Befund die Zugehörigkeit des Makedonenkönigs zu diesem Grab erklärt worden. Jedoch gilt dieser Zusammenhang als nicht gesichert. Andere weisen darauf hin, dass mit der Datierung des Grabes an sich eher Philipp III. Arrhidaios (352–317 v. Chr.), Halbbruder und Nachfolger Alexander des Großen, als Grabinhaber wahrscheinlich ist.

Der Goldene Larnax (Chrysi Larnaka) mit dem Stern von Vergina, ein sechzehnstrahliges Sonnensymbol auf der Oberseite, enthält vermutlich die sterblichen Überreste des Königs Philipp II. von Makedonien, darüber schwebend ein goldener Eichenkranz. Früher war es in Thessalonikis Archäologischem Museum ausgestellt, seit 1997 befindet es sich am ursprünglichen Fundort in Vergina auf einer unterirdischen Museumsbühne innerhalb des Großen Hügelgrabs.

 

Hier lebte und starb König Philipp II. von Mazedonien zwischen 382 und 336 v. Chr., und sein Sohn Alexander der Große wurde hier gekrönt, bevor er zum Aufbau eines legendären Imperiums aufbrach.

 

Vergina ermöglicht uns heute einen außergewöhnlichen Einblick in die antike Hauptstadt Mazedoniens. Es ist nicht nur ein archäologisches Wunder, sondern eine der größten Grabstätten der Welt - neben Mykene, Troja und dem ägyptischen Tal der Könige - weil hier die bedeutendsten Gräber (einschließlich dem von Philipp II.) unberaubt und praktisch unversehrt entdeckt wurden.

 

Die Königsgräber wurden erst in den 70er Jahren ausgegraben und gehören heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sie befinden sich in einem grasbedeckten Hügel, der den ursprünglichen Grabhügel der Mazedonier nachahmt. Darin befinden sich neben dem Palastgrab Philipps II. auch das seines jugendlichen Sohnes Alexanders (Alexander IV.) und anderer Familienmitglieder, sowie einige der kultigsten Schätze der griechischen Antike.

 

Gefahren: 103 km

 

2024-03-18 – Siatista

(40.261476, 21.553822)

Gestern Nachmittag kam nach Vergina noch das französische Ehepaar, Freunde von Rosi und Massimo, die mich sofort begrüßten. Wir hatten uns zwei Tage zuvor kennen gelernt.

 

Wenn man so nette Franzosen kennenlernt, könnte man glatt französisch lernen.

 

Ich fuhr heute weiter über eine herrliche Strecke mit Serpentinen auf eine Höhe von 1.400 m. Hier oben spürt man nichts von Frühling. Die Bäume haben noch keine Blüten, die Berge sind kahl.

 

Siatista ist ein kleines, verschlafenes Örtchen. Ich bin jetzt auf einer Höhe von ca. 600 m und hier blühen überall Kirschpflaumen.

 

Gefahren: 96 km

 

2024-03-19 – Metsovo

(39.785601, 21.159153)

Eigentlich wollte ich einen Zwischenstopp in Grevena machen. Aber die Gassen waren so eng, daß ich jedesmal zurücksetzen mußte, um die Kurven zu bewältigen und den Platz habe ich nicht gefunden.

 

Ich fuhr weiter durch die einsame Berggegend des Viko-Gebirges auf einer Höhe zwischen 600 und 1.000 m. Weil ich Mautstrecken und Autobahnen vermeiden eingegeben habe, führte mich meine Navigation über Dörfer. Normal ist das alles kein Problem.

 

Doch bei dem Bergdorf Anilio habe ich gestreikt. Es nieselt den ganzen Tag, die Straßen waren extrem eng, es konnte noch nicht einmal ein Fußgänger an mir vorbei. Bei den Kurven mußte ich jedesmal zurücksetzen und das alles in steiler Lage. Dann kam ich an eine Stelle mit Kopfsteinpflaster und Kurve. Das reicht jetzt. 100 m hinter mir gab es eine Stelle, wo ich mit mehrmaligem Zurücksetzen wenden konnte. Bis dahin ließ ich mein Wohnmobil bei einem Gefälle von mind. 15 % zurück rollen, was nicht ganz einfach war. An der Stelle angekommen, brauchte ich erstmal ein paar Minuten, um mich zu erholen und mein Wohnmobil zu begutachten, ob ich keinen Schaden habe. Außerdem mußte sich meine Kupplung erholen, denn sie stank inzwischen.

 

Ich mußte die letzten Kilometer wieder zurück fahren und fuhr dann über eine andere Strecke weiter, bis ich an die Stelle kam, wo ich Anfang November schonmal gestanden habe. Diesmal wurde ich sofort von zwei Hunden begrüßt, denen ich diesmal sogar eine Wurst gegeben habe.

 

Gefahren: 111 km

 

2024-03-20 – Anatoli (Ioannina)

(39.623683, 20.863359)

Gestern Abend wechselte das Wetter innerhalb jeder Stunde, einmal war es dichter Nebel, dass man gar nichts mehr sehen konnte und in der nächsten Stunde gab es klare Sicht. Heute Morgen zeigte das Außenthermometer 1°, die Sonne schien und es wehte ein kühler Wind.

 

Für mich ist eine Fahrt durch die Berge immer faszinierend. Es ist Natur pur, kahle Berge, teilweise schlechte Straßen, wo ich nur mit Schrittgeschwindigkeit fahren konnte, weit und breit kein Leben. Ich kam bei meiner Route am Aoos-Stausee vorbei, wo man durchaus auch hätte stehen bleiben können.

 

Als ich in die Region von Ioannina kam, hatte ich schon früh einen fantastischen Ausblick auf den Pamvotida-See (39.673773, 20.935385). Im Hintergrund ist die Stadt zu sehen. Der See ist mit seinem stillen Wasser und der kleinen Insel ein Naturdenkmal in Ioannina. Der Wind ist immer noch kühl, die Sonne strahlt bei fast wolkenlosem Himmel.

 

Ich fahre durch die Stadt und schaue mir den Parkplatz bei Lidl an, wo ich auch hätte stehen bleiben können, gefiel mir aber nicht und so stehe ich jetzt an einem großen Parkplatz am Sportzentrum.

 

Gefahren: 54 km + 19 km

 

2024-03-21 – Igoumenitsa

(Drepano-Beach 39.514719, 20.213344)

Gegen 15:00 Uhr kam gestern Nachmittag ein junger Mann auf dem Moped vorbei und gab mir zu verstehen, daß ich hier nicht übernachten darf.

 

Ich war daraufhin etwas irritiert. Es gibt kein Verbotsschild oder sonstiger Hinweis.

 

Vorsichtshalber habe ich meine Sachen zusammengepackt, denn das Risiko, eventuell in der Nacht gestört zu werden, wollte ich nicht eingehen. Nur 4 km entfernt hätte ich mich in einer Sackgasse am Straßenrand hinstellen können, aber irgendwie dachte ich, fahr nach Igoumenitsa!

 

Also nahm ich meine Fahrt auf und fuhr wieder durch das Viko-Gebirge mit seinen gigantischen Schluchten und einsamen Straßen. Die Straßen waren teilweise an den Rändern so abgesunken, daß man Bange hatte, darüber zu fahren. Zwischendurch gab es auch mal eine Schotterstraße und eine Straße mit vielen Schlaglöchern.

 

Gut in Igoumenitsa angekommen, traf ich Marc und Pascale wieder! Wir haben jetzt Telefonnummern ausgetauscht und wollen in Verbindung bleiben. Sie beabsichtigen ebenfalls, die Fähre von hier nach Brindisi zu nehmen, allerdings zwei Tage vor mir.

 

Gefahren: 93 km

 

Heute, Freitag, den 22.03.2024, läßt die Sonne auf sich warten. Gegen Mittag habe ich mein Ticket online gebucht für die Fahrt in der Nacht von Montag auf Dienstag, anschließend den Drucker ausgepackt und das Ticket ausgedruckt, weil Grimaldi-Lines das so wünscht.

 

Heute ist Samstag, den 23.03.2024, und die Sonne strahlt. Es ist Badewetter und einige sportliche Griechen sind im Wasser. Sicherlich werden morgen noch mehr hier an den Strand kommen. Ich genieße jetzt noch die Ruhe und die absolut fantastischen Sonnenuntergänge. Damit endet hier jetzt meine Überwinterung in Griechenland. Für die Fahrt durch Italien gibt es einen neuen Bericht.

 

FAZIT: Eine Überwinterung in Griechenland ist nicht vergleichbar mit Spanien und Portugal. Noch sind nicht viele Wohnmobile hier unterwegs, man kann fast überall frei stehen, die Menschen sind gastfreundlich.

 

Wenige Restaurants und noch weniger Campingplätze sind in den Wintermonaten geöffnet. Trinkwasserstellen gibt es dafür überall und fast jede zweite Tankstelle hat LPG = Autogas!

 

Aber landschaftlich und kulturell findet hier jeder was für seinen Geschmack und vor allen Dingen viel Strand und Meer.

 

                                      x-x-x-x-x-x-x-x