2024-01-17 – Kissamos / Kreta

Die letzten 3,5 Std. verliefen genau so ruhig wie die erste Etappe. So langsam fingen wir an, müde zu werden. Am Anfang haben wir uns noch mit dem Spiel „Quirkle“ beschäftigt.

 

Es war genau Mitternacht, als wir im Hafen von Kissamos ankamen. Direkt am Hafen gibt es mehrere große Parkmöglichkeiten.

 

Wir haben nicht lange überlegt, noch ein Bierchen vor den Wohnmobilen getrunken, denn es war warm und eine sehr angenehme Luft, und sind dann zu Bett gegangen.

Es gibt hier eine öffentliche Toilette und dahinter ein Wasseranschluss.

 

Kreta ist die größte griechische Insel und mit rund 8.261 qkm (8.336 qkm) Fläche sowie 1.066 km Küstenlänge nach Sizilien, Sardinien, Zypern und Korsika die fünftgrößte Insel im Mittelmeer. Sie ist 254 km lang, die Hauptstadt ist Heraklion, der höchste Punkt ist Psiloritis und hat eine Bevölkerung von ca. 625.000.

 

2024-01-18 – Kissamos

(35.496878, 23.655957)

Nach einer ruhigen Nacht sind wir am nächsten Morgen nur 5 km zu einem Parkplatz in Ortsnähe gefahren. Er ist betoniert und liegt auch fast am Meer.

 

Nachmittags machten wir noch einen kurzen Stadtbummel, eigentlich, um nach dem Ticket-Office für die Rückfahrt Ausschau zu halten. Stattdessen haben wir ein Bierchen getrunken und festgestellt, hier ist das Leben aktiv und Restaurants haben geöffnet. Als wir zurück kamen, hatte sich Gerhard zu uns gesellt.

 

Gefahren: 5 km

 

2024-01-19 – Vathi

(35.314939, 23.534057)

Wir haben kurz überlegt, wie wir unsere Route planen wollten. Dabei haben wir festgestellt, daß es keine Querverbindung an der südlichen Küste vom Westen in den Osten gibt.

 

Deshalb haben wir uns hier im Westen die interessantesten Sehenswürdigkeiten rausgesucht. Abgesehen von den Stränden, die überall fantastisch sind, denn dafür ist Kreta bekannt. Aber ich bin ja nicht der Strandläufer!

 

So führte uns unsere erste Route zum Gonia-Kloster / Platanias (35.517548, 23.636287).

 

Das orthodoxe Kloster Gonia wurde im 9. Jh. gegründet und im 17. Jh. an seinem heutigen Standort errichtet.

 

Man genießt hier eine absolut ruhige Atmosphäre mit einem Blick auf das blau-türkise Meer. Die Architektur ist filigran mit Marmorbänken, vilen Kieselsteinmosaiken und einem großen Glockenturm. Die Glocken werden per Hand mit dicken Seilen bedient.

 

Gefahren: 17 km

 

Der weitere Weg ging durch die Topolia-Schlucht (35.418627, 23.686895).

 

Die Topolia-Schlucht ist ein 1,5 km langer Canyon zwischen vertikalen Wänden und dramatischen Felsformationen und üppiger Vegetation.

 

Er beginnt auf 450 m Höhe und endet in einem üppigen Tal. Die Schlucht ist ein geologisches Wunder, das durch jahrhundertelange Wassererosion entstanden ist und ihren Weg durch Kalksteinfelsen gefunden hat. Die Straße läßt sich sehr gut fahren, denn sie endet in Elafonisi. Wichtige Merkmale in der Schlucht sind die Höhlen in den Felswänden. Wir haben mehrmals angehalten, um Fotos zu machen.

 

Gefahren: 28 km

 

An der Höhle der Agia Sofia haben wir angehalten und sind die 250 Stufen hinauf gelaufen.

 

Dort befindet sich sogar eine kleine Kapelle, die auf Stalagmiten und Stalaktiten errichtet wurde

 

Weiter schlängelte sich unsere Route durch die Schlucht. Wir kamen zum Kloster Panagia Chrysoskalitissa (35.310652, 23.533559). Leider hatte das Kloster bereits geschlossen und öffnete erst am nächsten Tag wieder um 10 Uhr.

 

Das im 17. Jh. erbaute und der Jungfrau Maria gewidmete Frauenkloster ist bekannt für seine Lage auf einem Felsvorsprung. Die Legende besagt, daß die Nonnen während der osmanischen Eroberung Goldartefakte unter einer der 90 Stufen zum Eingang beschützten. Dieser „goldene Schritt“ sollte nur für die Gläubigen sichtbar sein. Dadurch erhielt das Kloster seinen Namen.

 

Gefahren: 22 km

 

Da wir das Kloster ja erst am nächsten Morgen besichtigen konnten, suchten und fanden wir 2 km zurück einen kleinen Platz an einer wunderschönen Badebucht, die aussah, als wäre es eine große Badewanne. Der Platz war allerdings nicht besonders schön, aber für eine Nacht genau passend.

 

2024-01-20 – Paleochora-Koundoura

(CP Grammeno 35.234551, 23.636032)

Für heute hatten wir einen Campingplatz ausfindig gemacht, der das ganze Jahr über geöffnet hat. Zuvor haben wir uns aber noch das 5 km entfernte Elafonisi (35.275553, 23.544345) ansehen wollen. Aber hier gibt es jetzt im Winter nichts zu sehen, die Straße endet hier, es ist Naturschutzgebiet und die Heimat der unechten Karettschildkröte. Zum Strand kann man nur zu Fuß laufen.

 

Der Strand erstreckt sich entlang einer spitzigen Landzunge, die manchmal unterbrochen ist und damit kleine Inselchen bildet, die von flachem Wasser umgeben sind. Dann folgen Dünen an der Küste und, was besonders überraschend ist, ist die pinke Farbe des Strandes, der aus kleinsten Muschelschalen besteht.

 

Sehr viele Tavernen gibt es hier, aber im Moment sind alle geschlossen. Im Sommer gibt es hier wohl einen großen Ansturm von Besuchern, der bewältigt werden muss. Es wird ein weiteres Hotel gebaut. Kreta ist bekannt und beliebt für seine tollen Strände und das glaskare Wasser.

 

Also zog es uns weiter nach Paleochora bzw. Koundoura zum Campingplatz Grammeno.

 

An der Rezeption steht eine Telefonnummer, die man anrufen kann, dann kommt der Besitzer in zwei Minuten vorbei, denn er wohnt ebenfalls auf dem Campingplatz. Er war sehr freundlich, zeigte uns alles und überlegte, wo wir uns hinstellen können. Der Platz hat ziemlich vieel Bäume, ist auch nicht besonders groß und wenn man TV sehen will, muss man schon genau überlegen, wo was geht.

 

Der Platz ist sehr angenehm angelegt, gepflegt, hat gute Toiletten und heiße Duschen, Waschmaschine, einen Aufenthaltsraum, eine Grillstation und kleine dreieckige Hütten für Wanderer und Radfahrer.

 

Für das Wochenende war Regen angesagt, der aber ausblieb. Dafür gab es richtigen Sturm, der auch am Montag noch andauerte, so daß wir erst weiter fahren wollen, wenn sich der Sturm gelegt hat. Das heißt, ich lege ein Faulenzerwochenende ein, was das Laufen angeht. Dafür konnte ich zwei Tage meine Computerarbeit nachholen.

 

2024-01-23 – Chania

(35.517036. 24.024181)

Eine ziemlich unspektakuläre Fahrt ging heute für mich bis nach Chania.

 

Der Parkplatz in Hafennähe ist nicht besonders schön, aber er ist ideal, um die Stadt und den Leuchtturm zu sehen.

 

Chania ist wohl die berühmteste Stadt Kretas.

 

Der charmante venezianische alte Hafen und die verwinkelten engen Gassen mit vielen Restaurants haben sogar mich beeindruckt.

 

Die alte Stadtmauer ist in den neugebauten Häusern integriert. Die ganze Stadt bietet ein farbenfrohes Geschehen.

 

Die venezianischen Stadtmauern wurden im 16. Jh. zur Verteidigung und Bewachung der Stadt erbaut. Dazu gehörten Bastionen und ein äußerer Trockengraben. Um die Wirksamkeit zu erhöhen, wurden Bastionen mit Aufbauten namens Cavaliers befestigt, die eine Ebene höher lagen.

 

Gefahren: 76 km

 

Zum Übernachten bin ich anschließend zu dem 12 km entfernten außerhalb gelegenen Plätzchen nach Nerokouros (35.46271, 24.05313) gefahren. Er liegt etwas oberhalb an einer kleinen Kapelle, ist sehr idyllisch und man hat einen fantastischen Blick auf Chania. Von hier könnte man sogar ein paar Wanderungen unternehmen. Regelmäßig wird man von Ziegen besucht und hört ihre Meckerei.

 

Gefahren: 12 km

 

2024-01-24 – Lakai

(35.308176, 23.918118)

Eine abenteuerliche Fahrt führte mich heute durch die gigantische Schlucht von Theriso.

 

Diese gewonnenen Eindrücke lassen sich nicht mit Worten beschreiben.

 

Sie führt entlang

eines Flusses. Am Ende der Schlucht liegt der Ort Theriso (35.405119, 23.983864) in einer Sackgasse und besteht aus höchstens zehn Häusern, wovon zwei oder drei Tavernen sind und Übernachtungsmöglichkeiten bieten.

 

Sie haben auch geöffnet, da Reisegäste mit einem Bus da waren. Für mich geht die Fahrt jetzt wieder zurück durch die Schlucht. Es war noch zu früh, um dort übernachten zu wollen.

 

In Theriso befindet sich auch das „Eleftherios Venizelos Unabhängigkeits-Zentrum" (Eleftherios Venizelos Center for Independence) und das Nationale Widerstandsmuseum von Theriso (Therisos National Resistance Museum).

 

Gefahren: 16 km

 

Zurück aus der Schlucht steuerte ich mein nächstes Ziel an. Erst sehr viel später, als ich es fast erreicht hatte, merkte ich, das war nicht mein gewünschtes Ziel. 4 km vorher kam ich an einem Trinkwasserbrunnen (35.31284, 23.79322) vorbei und habe meinen Tank wieder aufgefüllt.

 

Gefahren: 60 km

 

Diesen Platz kann ich keinem empfehlen!

Jetzt bin ich auch noch die vier Kilometer weiter gefahren, um mir wenigstens den Platz anzusehen, den ich da rausgesucht habe.

 

Er lag an einer Kapelle (Anatolikos 35.28849, 23.790227) und war erreichbar über eine 300-m Schotterstrecke, die bergauf ging.

 

Da mir das erstmal etwas seltsam erschien, bin ich den geteerten Weg gefahren und landete an einem Privathaus, wo ich mit Mühen wenden und zurückfahren konnte.

 

Also dann doch den Schotterweg hoch! Ich kann euch sagen, ich dachte mein Wohnmobil kippt um. Oben angekommen, war es windig und überhaupt kein schöner Platz. Ich habe meinen ganzen Mut zusammen genommen und bin langsam wieder runter gefahren. Bei nächster Gelegenheit habe ich halten müssen, um mein gewünschtes Ziel einzugeben.

 

Dann kam der nächste Schreck. Bei der so holprigen Abfahrt hatte sich mein Wasserhahn selbstständig gemacht und es lief bereits Wasser in großen Mengen auf alle Teppiche. Ich habe zunächst alle Teppiche und Handtücher, mit denen ich das meiste Wasser auffangen konnte, in einen Eimer gestellt und bin weiter gefahren. Daß der Boden mal geputzt werden sollte, war mir schon längst klar, aber auf diese Art und Weise, na ja, das mußte nicht sein.

 

Gefahren: 4 km

 

Ich konnte mich jetzt hier nicht weiter damit beschäftigen, also das neue Ziel eingeben und zu meinem Ziel kommen. Mein Ziel war der Parkplatz am Eingang der Samari-Schlucht, aber nicht, weil ich dort wandern wollte, sondern nur um zu sehen, ob ich von der so viel gepriesenen Schlucht was sehen konnte.

 

Die Fahrt dort hin ging immer wieder bergauf und bergab. Ich wußte, ich komme auf eine Höhe von 1200 m. Auf den Bergspitzen konnte man den Schnee sehen und bis 1100 m waren die Straßen absolut schneefrei. Erst auf den letzten 100 Höhenmetern fing es an, daß an den Straßenrändern Schnee und Schneematsch lag. Das wurde bis zum Parkplatz immer heftiger und der Platz selber war schneebedeckt.

 

Die Uhrzeit sagte mir allerdings, ich fahre nicht zurück. Ich bleibe für eine Nacht hier, mache die Heizung an und schau mal, wie weit ich was sehen konnte. Obwohl die Sonne schien, konnte man wetterbedingt nicht weit laufen. Ich war jetzt nicht auf Glatteis und Schnee vorbereitet.

 

Um in der Schlucht zu wandern, muss man zunächst 2 km steil bergab gehen, zahlt am Anfang einen geringen Eintritt und kann auch ein Kombi-Ticket erwerben. Die Schlucht endet nach 16 km an einem Ort, von wo man nur mit einem Boot zu einem Platz gebracht werden kann, wo ein Transferbus zurück zum Parkplatz fährt. Oder man kehrt nach einer selbst gewählten Strecke wieder zurück.

 

Gefahren: 32 km

 

2024-01-25 – Kalyves

(35.451679, 24.175835)

Nachdem ich am Eingang der Samari-Schlucht gut geschlafen habe, bin ich heute Morgen in aller Ruhe wieder Richtung nördliche Küste gefahren. Strahlend blauer Himmel und 28° in der Sonne sollten wohl genügen, um meine Teppiche wieder trocken zu kriegen.

 

Aber nicht nur das. Heute stellte ich erstmal fest, welche Wege Wasser nehmen kann. In manchen Schüsseln und Töpfen stand ebenfalls noch Wasser, also alles ausräumen, abwaschen und Wind und Sonne ausnutzen, damit es trocknen kann. Im normalen Alltag nennt man das Hausputz!

 

Zwei Tage war ich damit beschäftigt, wieder Ordnung in mein Wohnmobil zu bringen. Einen Tag später gesellte sich Gerhard für einen Tag zu mir. Wir tranken eine Flasche Wein und ließen bei dieser Gelegenheit zur Abwechslung mal die Vergangenheit aufleben. Am nächsten Tag fuhr er weiter. Ich wollte erst am Montag weiter ziehen.

 

Heute ist Sonntag und es regnet unaufhörlich mit gelegentlichem Gewitter. Laut Wettervorhersage soll das jetzt in der ganzen östlichen Region vier Tage lang andauern. Also wieder kreativ sein! Ich stehe auf einem Platz mit festem Untergrund, aber vor die Türe kann ich nicht gehen, dann stehe ich in der Pfütze!

 

Gefahren: 59 km

 

2024-01-29 – Rethymnon

(35.364369, 24.460079)

Irgendwie hat mich meine Navigation von Kalyves nach Rethymno über die Berge geführt, obwohl ich sicherlich auch am Ufer hätte entlang fahren können.

 

Ich mußte unbedingt einkaufen und hier gibt es einen Lidl. Durch eine etwas irritierende Verkehrsführung und die starke Frequenz von allen Seiten muss man ziemlich gut aufpassen beim Überqueren der Kreuzung. Das Angebot bei Lidl ist enorm vielseitig und die Griechen gehen auch gerne hier einkaufen, weil es oft preiswerter ist als in den Mini-Märkten.

 

Nach dem Einkaufen habe ich mir einen passenden Platz gesucht, um über Nacht stehen zu bleiben. Es ist immer noch heftiger Wind, fast schon sturmartige Böen, aber die Sonne scheint.

 

Nach einer sehr unruhigen Nacht bedingt durch orkanartige Böen habe ich heute etwas länger geschlafen. Das Wohnmobil schaukelte die ganze Nacht, es gab Gewitter und Hagelschauer. Es war nicht möglich, einen Spaziergang zu machen. Der Sturm läßt nicht nach und für mich war es interessant, daß das Gewitter zwei Tage angehalten hat.

 

Gefahren: 41 km

 

Der Duft der Hyazinthenblüte ist so wunderbar betörend. Sogar der kleine Ableger zeigt schon eine kleine Blüte!

2024-02-01 – Triopetra

(35.122391, 24.545047)

Nach drei Tagen Gruselwetter in Rethymno hab ich mich heute wieder auf den Weg gemacht und bin an die südliche Küste gefahren. Vorher hab ich noch mein Gas wieder aufgefüllt.

 

Der Weg führte durch die Berge, war aber angenehm zu fahren. Aber auch von hier muss ich wieder ein Stück zurück, weil es keine Querverbindung entlang der Küste gibt. Das Wetter ist sonnig, immer noch leicht windig und bei Ankunft habe ich einen tollen Blick auf das türkisfarbene Meer.

Triopetra bedeutet "Dreifachfelsen", diese Felsformation aus schräggeschichteten, plattenförmigen Sedimenten bildet das östlichen Ende der Bucht.Triopetra-Beach gehört zum Süden des Bezirkes Rethymnon/Akoumia! Hier wohnt Jörg, den ich besuchen möchte. Ich bleibe übers Wochenende hier stehen!

 

Gefahren: 54 km

 

Am zweiten Tag meines Aufenthaltes hat Jörg mich besucht.

 

Ich habe für uns gekocht und nach einem gemütlichen Abend bei Rotwein und Raki ist Jörg wieder heimgefahren.

 

Er war auf eine Übernachtung in seinem Wohnmobil nicht eingerichtet.

 

Wir verabredeten uns für den nächsten Tag zu einem gemeinsamen Essen bei seinem Freund in dem Ort Drimiskos/Akoumia, wo er wohnt.

 

Ein junges Pärchen, das neben mir am Strand stand und ich kennen gelernt habe, wollte mitkommen. Weil es in dem Ort kaum eine Parkmöglichkeit gibt, wurde ich von ihnen mitgenommen und nach dem Essen wieder von Jörg heimgefahren.

 

Wir waren in einer typisch kretischen Taverne bei Mathios (35.177831, 24.513247).

 

Uschi, eine langjährige Freundin von Jörg ist ebenfalls mitgekommen und wir hatten einen sehr netten gemütlichen Abend.

 

Als Tourist kommt man nicht in diese Taverne, da es keine Parkplätze gibt und nur kleine Autos durch die Gassen kommen und am Straßenrand stehen bleiben können. Von hier oben hat man einen anderen Blick vom Sonnenuntergang.

 

Am dritten Tag wollte Jörg in das Bergdorf Spili fahren, um ein paar Kleinigkeiten zu besorgen. Er holte mich ab und nahm mich mit.

 

Spili liegt am Fuße des Voziris-Berges und ist ursprünglich ein Bauerndorf. Die Stadt ist umgeben von einer üppigen Vegetation dank eines mit Forellen gefüllten Flusses.

 

Der Ort ist auch bekannt für sein Olivenöl. Im Zentrum befindet sich Kefalovrisi mit 25 Löwenkopfbrunnen, aus deren Quelle pro Stunde 330 cbm klares gutes Trinkwasser läuft, reich an Eisen und mit einer konstanten Temperatur von 13°C.

 

Dann machten wir noch einen Besuch im Maravel-Garden, ein 70.000 qm großer Heilkräutergarten mit über 300 häufigen und ungewöhnlichen Heilkräutern.

 

Ein vielseitiges Angebot im Shop bietet Hand-, Body-Cremes, Shampoos, Seife, Öle und Liköre. Im dazugehörenden Bistro haben wir uns ein spezielles Bier, das in Rethymno von einem deutschen Bierbraumeister hergestellt wird, und Fisch & Chips gegönnt und wurden von einem Roboter bedient. In dem Laden könnte ich mich den ganzen Tag aufhalten und die Düfte genießen. Es ist ein Besuch wert!

 

Zum Abschied bekam ich von Jörg aus seinem Garten drei Kumquats, wovon ich eine bereits gegessen habe. Der herb-bittere Geschmack von der Schale verbindet sich köstlich mit dem süß-sauren Innenleben! Sehr lecker!

2024-02-05 – Matala Beach

(34.993718, 24.750151)

Eine wunderbar ausgebaute Straße führte mich heute zum Ziel, auch wenn es immer wieder bergauf, bergab und in Serpentinen ging. 15 km vor Matala hat man einen weiten Blick auf Gewächshäuser und mit Folien bedeckte Felder.

 

Ich habe den kleinen Schlenker gemacht vorbei an der Archäologischen Ausgrabungsstätte von Phaistos (35.051598, 24.810928).

Der Palast von Phaistos ist eines der wichtigsten Zentren der minoischen Zivilisation auf Kreta, und eine der wichtigsten kulturellen Attraktionen im Süden Heraklions. Der Eintritt kostet 4 €, aber ich bin nicht durch das Gebiet gelaufen, weil es mir zu steinig war. Stattdessen habe ich im Bistro einen Expresso und einen Frappe getrunken. Man kann auch hier oben über Nacht stehen bleiben.

 

Gefahren: 46 km

 

Nur 11 km weiter bleibe ich jetzt über Nacht an der Matala Beach stehen.

 

Ich habe einen direkten Blick auf einen Teil der Höhlen, denn es gibt noch weitere Wandermöglichkeiten auf die andere Seite und zu einem höher gelegenen Aussichtspunkt. Sogar einen kleinen Supermarkt gibt es hier vor Ort.

 

Der Ort ist bekannt für seinen goldenen Sand-Strand. Tavernen, Cafés und eine kleine Halbinsel, wo sich die Höhlen befinden, umsäumen den kleinen Ort. Es ist ein traumhafter Blick von der Strand-Taverne auf die Kalk-Stein-Halbinsel und deren Höhlen, wo einst die Hippies wohnten und das „Easy Leben“ erfahren durften. In den Höhlen der steilen Felswand von Matala hausten in den 70-er Jahren viele Blumenkinder, es war ein Aussteigerort von vielen Hippies.

 

2024-02-06 – Gournes

(35.333164, 25.282383)

Eigentlich wollte ich an der Südküste den Bogen östlich nach Norden zur Küste machen, aber weder mein Navigationsgerät noch Google Maps führten mich dort entlang.

 

Alle Wegen führten zunächst über Heraklion. Also entschied ich mich erstmal für die Tour nach Heraklion. Da ich aber nicht in der Großstadt Station machen wollte, nahm ich mir als Ziel das CretAquarium vor, das liegt östlich von Heraklion.

 

Hier steht man wunderbar auf dem Parkplatz und könnte auch am Strand stehen. Ich habe das CretAquarium besucht und fand es sehr interessant. Der Eintrittspreis beträgt im Winter für Senioren 6 €.

 

Gefahren: 79 km

 

Am nächsten Tag habe ich mir überlegt, einen Ausflug auf das Lasithi-Plateau zu machen auch mit dem Gedanken, dort irgendwo übernachten zu wollen.

 

Es war wieder eine abwechslungsreiche Tour in die Berge, kurvenreich, vorbei an der Olivenölfarm in Lerapetra bis zu einer Höhe von 800 m in das fruchtbare Gebiet umgeben von wilden Bergen. Diese eine Straße verbindet die vielen kleinen Dörfer.

 

Einen kurzen Stopp habe ich am Museum Homo Sapiens gemacht, das leider geschlossen hatte. Wäre sicherlich interessant gewesen, die Entwicklung des Menschen mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

Das Plateau ist bekannt für seine Windmühlen mit weißen Tüchern. Leider werden sie nicht mehr gepflegt und man sieht auch keine weißen Tücher mehr.

 

Kurz vor der Abbiegung nach Psychro zur Zeushöhle gibt es einen Parkplatz (35.203813, 25.455438), wo ich durchaus hätte parken und übernachten können.

 

Die Psychro- bzw. Zeushöhle ist bekannt, da sie die Geburtsstätte des Gottes Zeus sein soll. Im Inneren befinden sich mehrere Kammern mit beeindruckenden Stalaktiten und Stalagmiten sowie der See. Alleine hatte ich in diesem Falle keine Lust, dort zu übernachten. Aber es ist auf jeden Fall eine Wiederholung wert!

 

Gefahren: 34 km

 

Zurück bin ich dann eine andere Strecke gefahren bzw. zweimal hat mir Google Maps eine Alternative angeboten und zweimal habe ich die Strecke gewechselt. Alle Straßen ließen sich gut fahren, waren geteert und durch die wenigen kleinen Dörfer mit ihren engen Gassen zu fahren interessant. Ich habe mich wieder entschlossen, nach Gournes zu fahren. Man kann hier auch sehr gut direkt am Wasser stehen!

 

Gefahren: 52 km

 

Am nächsten Tag bin ich nur einen Kilometer weiter zum Creta Camping gefahren. Er war geöffnet und die Damen sind sehr freundlich. Ich mußte unbedingt Wäsche waschen und wollte duschen.

 

Gestern war noch Gerhard zu mir gekommen, unsere Rundtour durch Kreta geht seinem Ende entgegen und wir wollen gemeinsam mit der Fähre zurück. Möglicherweise klappt das nicht ganz so einfach. Die Fähre von Kissamos nach Gythio hatte letzte Woche einen Schaden und niemand weiß, wann sie wieder fahren wird. Das bedeutet, wir müssen uns möglicherweise um eine Rückfahrt von Chania oder Heraklion nach Piräus kümmern. Auf jeden Fall wollen wir erst mal am Montag nach Kissamos fahren und sehen, ob wir dort weiter kommen.

 

Heute ist Sonntag und es stürmt mal wieder ganz gewaltig. Meine Wäsche habe ich gestern gewaschen und noch in der Sonne bei Wind trocknen können. Heute steht nur noch duschen, spülen und Wäsche wegräumen auf dem Plan. Morgen geht es dann mal nach Kissamos.

 

Kreta, die Insel des Gottvater Zeus und seiner Untertanen.

Auf Kreta findet fast jeder, was er sucht: Lange Sandstrände und einsame, verträumte Buchten, nächtliches Highlife und die Stille oder Möglichkeiten zum wandern, alles ist hier machbar.