2024-01-01 – Nafplio

Das neue Jahr hat gut angefangen. Wir mußten alle etwas länger schlafen und haben unsere neuen Ziele überlegt. Bis Mittwoch wollen wir noch stehenbleiben, weil dann hier der Markt stattfindet.

 

Allerdings ist Gerhard schon am ersten Januar nachmittags weiter gefahren und Frank zog es ebenfalls wieder in die Einsamkeit.

 

So blieben wir zu dritt zurück und gingen abends erneut in die Pizzeria, um Pizza zu essen.

 

2024-01-03 – Asini

(CP Argolic Strand 37.533098, 22.892478)

Auf der Strecke kam ich am Ortsausgang von Nafplio noch an dem sehr großen China-Bazar „Well“ vorbei. Ich war so überwaltigt und erstaunt, wie groß er wirklich ist, und im Gegensatz zu sonstigen China-Bazars roch es hier nicht nach chemischen Stoffen. Die Bekleidungsabteilung war frisch und vielseitig.

 

Bevor ich heute zum Campingplatz gefahren bin, wo ich für einen Tag mal zum Entsorgen und Wasser tanken und duschen hinwollte, habe ich einen Schlenker nach Tolo (37.514702, 22.8568) gemacht.

 

Ein kleines, idyllisches Örtchen, von wo aus Ausflugsschiffe ihre Touren machen.

 

Der Campingplatz war nur fünf Kilometer weiter. Er hatte direkten Zugang zum Meer, war sehr gepflegt und die Dame an der Rezeption war sehr freundlich und sprach etwas deutsch. Der Campingplatz ist das ganze Jahr geöffnet, hat heiße Duschen, Waschmaschinen und eine großzügige Ver- und Entsorgung. Ich habe für eine Nacht ohne Strom 15 € bezahlt.

 

So kam ich heute nochmal dazu, mich selbst zu verpflegen. Ich hatte noch genügend Eier und drei reife Bananen, so daß ich mir Bananenpfannkuchen gemacht habe.

 

Gefahren: 19 km

 

2024-01-04 – Porto Cheli

(37.327013, 23.143994)

Heute haben sich unsere Wege getrennt.

 

Andreas wollte nach Epidaurus, Kerstin hat ihre Wäsche in Tolo abgeholt und fuhr dann zu einem kleinen Ort, wo sie sich später mit Andreas treffen wollte.

 

Ich bin weiter gefahren nach Porto Cheli.

 

Gefahren: 81 km

 

Am nächsten Tag wollte ich mal durch den Ort über den Berg auf die andere Seite kommen. Dort gibt es schöne Wege zum Spazierengehen. Leider musste ich immer wieder zurück, die Gassen waren Sackgassen und kein Trampelpfad ging weiter. Man muss an der Promenade entlang laufen. Dabei bin ich dann an einem Restaurant hängen geblieben, habe zwei Bier getrunken und meinen Rückweg angetreten.

 

Tags drauf habe ich den ganzen Tag am Computer gesessen und gearbeitet. War mal wieder fällig, weil viele Kleinigkeiten aufzuholen waren. Außerdem stürmte es den ganzen Tag, so daß es keinen Spaß gemacht hätte, spazieren zu gehen.

 

Um 22:00 Uhr war der Sturm so stark, daß ich sogar die Satelittenschüssel einfahren mußte und es fing an zu regnen. Am nächsten Morgen schien wieder die Sonne und es war windstill.

 

2024-01-08 – Ermioni

(37.389099, 23.2484)

Nach vier Tagen hatte ich das Bedürfnis, weiter zu ziehen, obwohl ich dort sehr ruhig stand. Hier gibt es auch Restaurants, die geöffnet haben und ich hätte essen gehen können. Aber im Moment macht es Spaß, selber zu kochen. So aß ich jetzt vier Tage lang frische Salate und heute war noch ein Rest davon übrig.

 

Jetzt experimentiere ich: Der Rest Salat, bestehend aus roten und schwarzen Tomaten, Gurken, Zwiebeln, Oliven, habe ich mit dem Pürierstab zu einem Brei püriert. Das ganze mit einer Dose Tomaten erweitert, mit meinen Gewürzen angereichert und dazu Spaghetti serviert. Sehr lecker! Diese Art werde ich jetzt noch häufiger ausprobieren!

 

An einem Tag bin ich den Berg hinauf gegangen zu dem ehemaligen Restaurant, das leider weiter „vergammelt“. Die kleine Kapelle davor wird dagegen sehr gepflegt und sauber gehalten. Man hat von hier aus einen wunderbaren Blick auf Ermioni.

 

Am Donnerstag ist hier Markt. Zu diesem Zweck stelle ich mich etwas weiter an den Rand. Leider ist auch der Markt nicht mehr das, was er mal war. Irgendwie hat die Corona-Krise sehr viel kaputt gemacht. Oder es lag am Wetter, denn es war ziemlich kühl geworden in den letzten Tagen, so daß sogar ich am Abend die Heizung angemacht habe.

 

Als der Platz geräumt und wieder sauber gemacht war, habe ich mich für die Weiterfahrt fertig gemacht.

 

Gefahren: 13 km

 

2024-01-11 – Paleo Epidauros Beach

(37.636583, 23.157416)

Nach den Einkäufen beim China-Bazar und Lidl bin ich weiter gefahren bis nach Paleo Epidauros Beach. Diesmal bin ich vorne am Hafen stehen geblieben. Bei meinem letzten Besuch vor 8 Jahren sind wir bis zum Ende der Bucht durchgefahren und haben dort gestanden. Von hier läßt sich das kleine Amphitheater besuchen und weiter oben noch zu einer kleinen Kapelle laufen.

 

Leider war das Wetter jetzt nicht so gut. Es hat den ganzen Tag geregnet und ich habe nichts unternommen. Lediglich im Wohnmobil konnte ich mich mit kreativen Dingen beschäftigen.

 

Gefahren: 59 km

 

2024-01-13 – Nafplio

(37.572914, 22.801284)

Bevor ich heute nach Nafplio zum Übernachten kam, habe ich eine größere Tour hinter mir gelassen.

 

Zunächst bin ich von Epidauros zur Holzbrücke am Kanal von Korinth gefahren (37.916554, 23.008296). Vor acht Jahren habe ich hier auch schon übernachtet. Heute wollte ich mir nur ansehen, ob sich was verändert hat.

Bis hier waren es 49 km und es hat sich nichts geändert.

 

Danach fuhr ich über die Holzbrücke noch 3 km zum Aussichtspunkt am Kanal von Korinth (37.926513, 22.993502).

 

Auf den Bildern kann man sehr deutlich sehen, daß ein kleiner Teil seiner 85 m hohen Kanalwände eingebrochen ist. Der 6,5 km lange und 21 m breite Kanal trennt das griechische Festland vom Peleponnes und ist seit dem Bau die spektakulärste Wasserstraße der Welt.

 

2007 ist wohl der erste Erdrutsch passiert. Seitdem gibt es immer zeitweise Sperrungen des Kanals und auch kurze Durchfahrtszeiten. Die Bauarbeiten dauern an und aktuell wird mit einem neuen Wiedereröffnungstermin in diesem Jahr gerechnet.

 

Anschließend fuhr ich weiter zu dem Platz, wo es die versenkbare Brücke (37.949577, 22.962373) gibt, um in den Kanal von Korinth einfahren zu können.

 

Hier verändert sich einiges. Es ist aber noch nicht ersichtlich, was geplant ist. Vielleicht wird es mal zu einem Touristenmagnet! Als ich ankam, war die Brücke gerade versenkt, weil ein kleines Schiff zur Baustelle fahren mußte.

 

Zum Übernachten war auch hier der Platz nicht so geeignet, also machte ich mich weiter auf den Weg und wollte einen Zwischenstopp machen, bevor ich morgen nach Gythio fahre, um von dort die Fähre nach Kreta zu nehmen.

Ich kam zu einem Platz, der oberhalb eines Museums in einer Sackgasse lag. Die Straße, die dort hinaufführte, wurde nicht oft befahren und war fast schon wild zugewachsen.

 

Der Platz war ziemlich groß und wenn ich nicht allein gewesen wäre, auch ideal zum übernachten. Aber er lag mir einfach zu sehr in einer einsamen, unbeleuchteten Gegend. Er war umgeben von Bergen und die Sonne war nicht mehr zu sehen und es gab keine Laternen. Das war für mich kein Platz zum Wohlfühlen (37.856759, 22.449545).

 

Das Museum wäre sicherlich mal interessant:

https://lake-stymfalia.gr/

 

Dann entschloss ich mich, noch bis Nafplio zu fahren. Dort wußte ich, wo ich stehen kann. Die Fahrt bis dorthin hat mich fasziniert.

 

Es gab keine Olivenplantagen, sondern es war ein riesengroßes Weinanbaugebiet, das sich ab Korinth bis hierher zog. Unterwegs hatte ich immer mal nette Begegnungen von Ziegen und Schafen.

 

Und in der Nähe von Nemea kam ich an eine große Anlage mit Satellitenschüsseln vorbei.

 

Inzwischen konnte ich in Erfahrung bringen, was es damit auf sich hat.

 

Der Satellitenport der OTE Group in Nemea wurde von KSAT für die Installation des ersten kommerziellen optischen Gateways ausgewählt.

- Innovative Infrastruktur mit optischem Signal (Laser) statt Radiofrequenzen, um die Beobachtungsdaten der Erde zu erfassen
- Integrierte Satellitendienste mit Satelliten-zu-Erde-Anschluss, 24-Stunden-Betriebsunterstützung & Infrastruktur-as-a-Service-Bestimmung

 

Der Satelliten-Tauchport der OTE Group in Nemea wurde von Kongsberg Satellite Services (KSAT), einem führenden Anbieter von Satelliten- und Erdbeobachtungsdiensten, für die erste seiner Art-Opt-Bodenstation für den kommerziellen Einsatz ausgewählt. KSAT bietet globale Organisationen des Umweltmonitorings Sektors Erdbeobachtungsdaten und -bilder.


Die Verwendung optischer Signale anstelle von Funkfrequenzen ermöglicht die Erfassung einer größeren Datenmenge aus dem Weltraum über Laser bei jedem Pass des Satelliten. Da die optische Satellitenkommunikation klare, wolkenfreie Wetterbedingungen erfordern, erwies sich die Region Nemea als ideale Wahl, mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 95% im Sommer.
Die OTE-Gruppe betreibt zwei Satelliten-Teleports in Griechenland, in Nemea und Thermopylen.

 

In Nafplio angekommen, habe ich mich auf den großen betonierten Parkplatz gestellt. Es war heute eine größere Route, so daß ich den Abend gemütlich ausklingen ließ. Hier bleibe ich jetzt drei Tage stehen, denn am Dienstag will ich in Gythio sein, weil die Fähre am Mittwoch fährt.

 

Am nächsten Tag mußte ich die Sonne ausnutzen, nachdem ich mal wieder einen ganzen Tag am Computer gesessen habe. Ich machte einen kleinen Stadtbummel durch die engen Gassen!

 

Gefahren: 195 km

 

2024-01-16 – Gythio

(36.758377, 22.569531)

Letzte Nacht hat es ordentlich geregnet und ich war froh, auf dem betonierten Platz gestanden zu haben.

 

Ich fuhr zunächst zum LPG nachtanken, da es auf meiner Richtung lag.

 

Als ich in Gythio ankam, war das Office noch geschlossen, es öffnete erst wieder um 17 Uhr. Zu dieser Zeit war dann auch Andreas vor Ort und wir gingen gemeinsam hin, um ein Ticket zu kaufen. Gerhard hatte sein Ticket bereits in der Hand, er hat es sich einen Tag früher besorgt.

 

Wir bekamen erstmal eine schlechte Nachricht. Die Fähre ist voll, aber wir sollten morgen vormittag nochmal vorbei kommen.

 

Gesagt – getan!

 

Die Fähre kommt um 15 Uhr an und legt wieder ab um 17 Uhr. Um 16 Uhr haben wir die letzte Möglichkeit.

 

Wir saßen ungeduldig im Büro (Rozakis Shipping & Travel Agencies). Ein Mitarbeiter fuhr mit seinem Moped zur Fähre und es kam ein Anruf, wir können mit! Also schnell die Formalitäten erledigen, zu den Wohnmobilen zurück, alles zusammenräumen und fertig! Geschafft!

 

Beim Einfahren in die Fähre, wir mußten beide rückwärts einfahren, bekamen wir noch einen Hinweis. Die Fähre macht nach ca. 2,5 Std. einen Zwischenstopp an der kleinen Insel Kithira und es könnte sein, daß wir dann kurz rausfahren und rangieren müssen, damit die Lkw ausfahren bzw. rausgeholt werden können.

 

Wir waren beide an den Fahrzeugen, aber ich konnte stehenbleiben, nur Andreas mußte einmal raus und dann wieder neu parken.

 

Gefahren: 167 km