2018-02-07 – Tiznit

(CP „Riad Asslaf“ N 29°41'44.8“ / W 09°42'33.8“)

Aber es war nur kalt. Es blieb trocken, die Sonne strahlte schon am frühen Morgen und es gab auch keinen Neuschnee auf den Berggipfeln.

 

Wir nahmen den Weg weiter, um nach Tiznit zu kommen. Die Route führte uns in kurvigen Serpentinen wieder auf eine Höhe von fast 1.500 m und knapp an den gepuderten Schneegipfeln vorbei.

 

Trotz der Höhe fiel auf, dass viele Mandelbäume blühen und die Bäume in saftigem Grün standen. Es ging in Serpentinen wieder abwärts.

Der Blick aus der Berghöhe kündigte nichts Gutes an. Kurz vor Tiznit fing es an zu regnen. Beide Campingplätze im Zentrum von Tiznit waren voll und so blieben wir wieder auf dem Campingplatz „Riad Asslaf“, wo wir im letzten Jahr bereits gestanden haben. Auch hier war der Platz so voll, dass es schon fast ungemütlich wurde.

Trotzdem blieben wir stehen. Am nächsten Tag schien wieder die Sonne und wir machten uns gegen Mittag auf den Weg ins Zentrum. Im letzten Jahr sind wir mit dem Bus reingefahren, jetzt gingen wir zu Fuß und waren überrascht, dass es lediglich 1 km war. Insgesamt allerdings haben wir einen Rundweg von fast 6 km gemacht.

 

Gefahren: 112 km

2018-02-10 – Aourir

(CP „International Aourir N 30°29'41.5“ / W 09°37'21.6“)

Vor unserer Weiterfahrt suchten wir eine Übernachtungsmöglichkeit in der Nähe von Agadir. Auf den „Atlantik-Park“ wollten wir nicht.

 

Wir fanden ca. 10 km weiter den idealen Campingplatz. Zwischen dem bekannten Banana Village an der Atlantikküste und dem abenteuerlichen Bergdorf Imouzzer Ida Ou Tanane liegt der Campingplatz „International Aourir“, ein inzwischen nicht mehr kleiner, aber entspannter Campingplatz, der von einem Marokkaner, der fast 40 Jahre in Deutschland Bus gefahren und eine deutsche Frau geheiratet hat, betrieben wird.

 

Hier findet man Ruhe und Entspannung, kann wunderbar in der Natur wandern gehen und ist ideal für Hundebesitzer.

Wir hatten zuvor bereits Kontakt mit Dieter's Maler aufgenommen, der uns hier besuchen wollte:

 

Abdel Elfanid (Mobil zu erreichen, auch über WhatsApp: +212633790344). Seinen Bruder Khalid Elfanid trafen wir hier ebenfalls.

 

Abdel sollte zunächst auf meine Motorhaube meine gewünschte Hexe malen und bei Dieter beide Spiegel farblich erneuern. Daraus ist ein Großauftrag für Abdel geworden.

 

Wir blieben insgesamt fünf Tage und es machte richtig Spaß, ihm beim Malen zuzusehen. Er und sein Bruder sind wahre Künstler! Sogar Uli, der eigentlich kein Bild haben wollte, ließ sich seine beiden Spiegel bemalen. Und Margrit war von seinen Künsten so überzeugt und ließ sich zu einem weiteren Bild überzeugen.

 

Ich habe Abdel schon jetzt bestätigt, dass ich im nächsten Jahr die komplette linke Seite meines Wohnmobils von ihm bemalen lassen möchte.

 

Gefahren: 109 km

2018-02-- Essaouira

(N 31°29'30.5“ / W 09°45'47.4“)

Alle glücklich und zufrieden mit unseren bemalten Wohnmobilen fuhren wir weiter. Wir hatten uns schon gefreut, in Essaouira am Strand bei den Dünen ein frisches Bier zu trinken.

 

Doch alles kommt immer anders als man denkt. Gaby ist schon etwas früher losgefahren. Cirka 30 km hinter Agadir sehe ich sie plötzlich am Straßenrand mit Warnblinkanlage stehen.

 

Das ist kein Pause machen, denn dafür war die Stelle nicht so günstig. Ich hielt an und dann meinte sie, es ist dasselbe Problem, das ich bei der Polenreise hatte.

 

Motor geht aus, sie konnte keinen Gang einlegen und Wagen springt nicht mehr an. Inzwischen waren alle anderen ebenfalls eingetroffen und wir waren froh, dass Margrit mit ihrer französischen Sprache bei uns war. Da wir ihr nicht helfen konnten, blieb Margrit bei ihr, denn sie mußte abgeschleppt und bis Agadir gebracht werden. Nach einigem Hin und Her kümmerte sich schließlich der ADAC um alles.

Nachdem am nächsten Tag der Fehler ausgelesen war, stand fest, hier konnte ihr nicht geholfen werden. Der ADAC organisiert für den nächsten Werktag (denn es stand gerade das Wochenende vor der Tür) einen Abschleppdienst bis nach Tanger Med und weiter in Spanien bis zur nächsten FIAT-Werkstatt, vermutlich nach Cadiz.

D.h. die Marokkoreise war für Gaby zu Ende. Wir hoffen jedoch alle, dass wir sie in Spanien wiedersehen.

Dann erreichte uns die nächste Hiobs-botschaft, nachdem wir zuvor noch mal bei Carrefour ein-kaufen waren (Carrefour

N 31°29'49.4“ /

W 09°45'07.9“

mit separater Alkoholabteilung).

 

Auf dem Parkplatz direkt an den Dünen, wo wir im letzten Jahr noch übernachten durften, durften wir es jetzt nicht mehr über-nachten.

 

Von verschiedenen Quellen erfuhren wir, dass noch vor zwei Wochen dort Wohnmobile übernachten konnten. Wir steuerten den ca. 800 m weiter liegenden Campingplatz an und bekamen die Nachricht: „besetzt“.

 

Das veranlasste uns dazu, weil wir nicht weiterfahren wollten, uns direkt hinter dem Campingplatz in eine kleine Stichstraße zu stellen. Im Laufe des Nachmittages gesellten sich weitere Wohnmobile dazu. Am nächsten Tag besuchten wir die Medina und den Fischhafen und kamen am Abend doch noch zu unserem frischen Bier. So blieben wir denn zwei Nächte ruhig dort stehen.

 

Gefahren: 173 km

2018-02-17 – Souira Kedima

(N 32°02'24.0“ / W 09°20'30.6“)

Inzwischen mausert sich Essaouira zu einer touristischen Metropole. Für mich erweckt sich der Eindruck, dass sie vielleicht keine Camper mehr haben wollen. Die Promenade ist komplett fertig und die Hotels sind gut besucht. Am Morgen wurde ich dann durch das Geräusch von fressenden Dromedaren geweckt. Sie gastierten neben uns auf dem begrünten Grundstück, bevor sie wieder mit zu den Dünen genommen werden.

 

Weil das Wochenende bevorsteht, wollten wir nicht länger bleiben, denn schon am Nachmittag wurde es richtig belebt. Wir nahmen die Küstenstrasse bis zum nächsten Ziel und fanden in Souira Kedima direkt am Strand einen Parkplatz zum Übernachten.

 

Gefahren: 90 km

2018-02-19 – Qualidia

(N 32°43'55.9“ / W 09°02'34.7“)

Es war ein ruhiges Wochenende am Strand und den Platz sollte man sich merken. In dem kleinen Ort gibt es einen kleinen Lebensmittel-laden, eine Apotheke und ein Cafe sowie Ver- und Entsorgungs-möglichkeit.

Für unsere weitere Fahrt fuhren wir an der Küste entlang und an unserem Zielort wollten wir heute Fisch essen, da der Ort bekannt ist für seine Fischrestaurants.

 

Wir hatten als Zwischenstopp Cap Beddouza N 32°32'25.3“ /

W 09°16'51.5 eingegeben, um uns den Leuchtturm anzusehen und ob es eine Möglichkeit gibt, dort stehen bleiben zu können. Das war nicht der Fall. Es ist eine Sackgasse und man muss wieder zurück zur Hauptstraße. Es gibt auch keine Möglichkeit für Camper.

Wir waren früh genug vor Ort, machten uns auf den Weg ins Oberdorf und mußten feststellen, dass die Restaurants erst um 19 Uhr die Küche öffnen. Enttäuscht gingen wir zurück und hatten uns schon fast abgefunden selbst zu kochen.

Dieter und ich gingen noch bis zum Strand und wollten das Restaurant aufsuchen, in dem wir im letzten Jahr eine sehr gute Fischplatte gegessen haben.

 

Wir hatten Glück! Vor der Türe stand eine Info-Tafel mit einem Tagesmenü. Wir waren begeistert, frisch zubereitet, obwohl wir die einzigen Gäste waren. Es gab Oliven, Brot und Butter, Maroc-Salat, Tajine mit Muscheln und ein liebevoll zusammengestellter Obstsalat und das alles für 70 DH = 7 €.

 

Gefahren: 103 km

2018-02-20 – El Jadida

(CP „International“ N 33°14'24.4“ / W 08°29'15.7“)

Wir blieben bei unserer weiteren Strecke an der Küste und fuhren durch eine fruchtbare Gegend. Auf beiden Seiten der Straße gab es auffallend viele Gemüsefelder und es war gerade Erntezeit. Lkw wurden beladen für den Transport, wohl nicht für den Export, sondern nur für die Supermärkte und den Süden des Landes.

 

Wir waren rechtzeitig vor Ort und konnten noch einen ausgiebigen Stadtbummel machen. Die Besichtigung der „portugiesischen Stadt“ mit der Zisterne ist immer faszinierend. Jedesmal gibt es andere Spiegelungen durch die Sonne.

Dann hatten wir durch Zufall noch das Glück, dass uns ein Einheimischer das damalige Gefängnis gezeigt hat.

 

In dem großen Raum befan-den sich seinerzeit kleine 3m lange schmale Räume.

 

Durch ein „Guckloch in der Mauer“ konnten die Insassen beobachtet werden.

 

Außerhalb der portugie-sischen Stadt sieht man immer wieder Laternen mit Grafiken von Pferden ge-schmückt, Plakate von Pfer-den und ebenfalls ein Monu-ment auf dem großen Marktplatz als Denkmal für Pferde.

 

Leider konnte ich in keinem Nachschlagewerk etwas über die Geschichte erfahren über den Zusammenhang dieser Stadt mit Pferden.

 

Gefahren: 81 km

Im Gefängnis

Stadtzentrum außerhalb der "portugiesischen Stadt"

2018-02-22 – Skhirate

(N 33°53'17.9“ / W 07°00'46.8“)

Am nächsten Tag steuerten wir zielstrebig unser nächstes Ziel an. Nachdem wir im letzten Jahr den offiziellen Stellplatz nicht gefunden hatten, weil wir im Dunkeln ankamen, wollten wir ihn diesmal erkunden. Eigentlich ganz einfach. Auf der Seite des Meeres gab es einen Parkplatz und die Einfahrt zu einer Kasbah mit Restaurant. Dort durften wir über Nacht stehen bleiben. Ein kleiner Rundgang am Meer entlang mit Sunny war nicht so einladend, weil überall viel Müll lag. Aber Sunny konnte sich etwas austoben.

 

Das Restaurant hatte geöffnet, so dass wir nach Karte essen konnten. Das war ein richtiger Schlemmerabend und auch die Preise waren entsprechend angehoben. In beiden Hotels gab es Alkohol. Leider wurde der Baileys als krönender Abschluss serviert mit kleingehacktem Eis und als wir gebeten haben, das Eis abzusieben, schmeckte er nur nach Wasser und wir waren um eine Erfahrung reicher.

 

Gefahren: 163 km

2018-02-23- Rabat

(N 34°01'38.1“ / W 06°49'50.5“)

Bis nach Rabat war es jetzt nicht weit. Wir wollten uns Rabat ansehen und weiter fahren. Unser Parkplatz war privat und lag unterhalb des wehrhaften Bab el-Qudaia, das von feinen Schmuckbändern umrahmt wird.

 

Es ist das älteste Bauwerk der Kasbah von Rabat. Durch einen schmalen Eingang und schmale Gassen kommt man durch die bewohnte Festungsanlage bis zu einem Platz mit Panoramablick auf Sale und Umgebung. In dieser Festungsanlage leben ca. 3.000 Menschen unterschiedlicher Herkunft, z.B. Muslime, Portugieser, Andalusier und Marokkaner.

 

An den Eingängen zu den Wohnungen erkennt man, wer dort wohnt. Dazu gehört ein gepflegter Garten mit Springbrunnen und Wasser-spielen.

Im Museum El Qudaia

In der Gartenanlage

Von dort sind wir oberhalb durch Einkaufsgassen zum halbfertigen Hassanturm und Mausoleum gekommen. Der Hassanturm mit seinen vielen Säulenstümpfen gilt als Wahrzeichen von Rabat und sollte einst die gewaltigste Moschee werden.

 

So haben wir jetzt Rabat mal von einer anderen Seite kennen gelernt. Bevor wir zum nächsten Übernachtungsplatz fahren wollten, haben wir versucht, den Königspalat zu sehen. Dreimal quer durch Rabat mit unseren Wohnmobilen erfuhren wir dann, dass nichts zu sehen ist und wir vermutlich weiträumig den Königspalast umfahren haben. Also aufgeben und weiterfahren und das jetzt in der Rush-Hour. Heil aber genervt sind wir dann in Kenitra angekommen.

 

Gefahren: 26 km

2018-02-23 – Kenitra

(CP „La Chenaie“ N 34°15'23.4“ / W 06°34'01.7“)

Als wir hier ankamen, waren wir alle erschöpft und durstig. Da half jetzt nur noch ein Bierchen und am Abend Ruhe. Zum Essen gehen hatten wir alle keine Lust mehr, also versorgten wir uns im Wohnmobil.

 

Gefahren: 49 km

 

2018-02-24 – Meknes

(N 33°53'21.8“ / W 05°33'58.7“)

Kenitra sollte diesmal nur eine Zwischenstation sein, nachdem wir nach dem anstrengenden Besuch in Rabat nicht mehr weit fahren wollten.

 

In Meknes wollten wir unsere Gewürze auffüllen und planten mal,

das Christengefängnis zu besichtigen. Wir kamen rechtzeitig an und hatten vielleicht durch das bevorstehende Wochenende Glück, das lebhafte Treiben im Souk und in der Medina zu erleben.

Am nächsten Tag erfuhren wir, daß das Gefängnis am Nachmittag geöffnet war. Vormittags kauften wir unsere Gewürze und machten zum Spaß eine Kutschfahrt mit.

 

Dadurch lernten wir den alten Pferdestall kennen mit seinen 3 m breiten Mauern in einer Anordnung, dass man durch alle Gänge einen geraden Blick hatte. Wir kamen zurück und gönnten uns einen frisch gepreßten Zuckerrohrsaft für umgerechnet -,50 €.

Am späten Nachmittag gingen die anderen los, um sich das Gefängnis anzusehen. Ich verabredete mich mit ihnen eine halbe Stunde später, damit wir gemeinsam essen gehen konnten. Ich wollte in der Zeit meine Buchführung machen.

 

Gefahren: 153 km

Unsere Kutschfahrt

Im alten Pferdestall

2018-02-26 – Martil

(CP „Al Boustane“ N 35°37'42.0“ / W 05°16'37.2“)

Wir waren uns am nächsten Morgen einig, in diesem Jahr Fes ausfallen zu lassen. Im nächsten Jahr wollen wir uns dafür drei Tage Zeit nehmen. Wir kamen ziemlich früh weg, denn unsere Strecke war heute etwas länger. Wir wollten durchfahren bis Martil, um evtl. noch einen weiteren Ruhetag einzulegen.

 

Die Strecke war gut zu fahren, nur ab und zu waren die Straßen etwas holprig. Unterwegs fing es leicht an zu regnen. Bevor wir zum Campingplatz gefahren sind, machten wir einen kurzen Stopp bei Marjane in Tetuan N 35°36'08.9“ / W 05°20'08.7“), um ein paar Dinge zu kaufen, die wir gerne mit nach Europa nehmen wollten, wie z.B. Harira-Soup, die wir alle immer gerne gegessen haben. Der Regen wurde stärker und nach weiteren 9 km waren wir am Campingplatz angekommen.

 

Eigentlich wollten wir hier drei Tage verweilen, Wäsche waschen und relaxen. Davon kamen wir bei der Wetterlage ab. Wir entschlossen uns, nur zwei Tage stehen zu bleiben und am dritten Tage auf die Fähre zu gehen. Am nächsten Tag beruhigte sich das Wetter wieder, die Sonne kam zwischendurch zum Vorschein, aber es war kälter und windiger geworden. Zum Abschluss gingen wir am letzten Tag noch einmal gemeinsam essen und hofften, dass die Fähre am nächsten Tag um 11 Uhr fährt.

 

Gefahren: 271 km

FAZIT: So gehen wieder drei Monate Aufenthalt in Marokko zu Ende. Wir haben teilweise andere Strecken genommen und Neues kennen gelernt.

 

Ich bin nach wie vor von Marokko begeistert und komme im nächsten Jahr wieder. Dann lasse ich mein komplettes Wohnmobil von Abdel bemalen und wir suchen gezielt nach Stell- bzw. Übernachtungsplätzen, wo wir uns frei in der Natur längere Zeit aufhalten können.