Aufenthalt im Hafen von Tanger Med und die Auswirkungen eines 4-Tage-dauernden Sturms

Bereits am 28.02. standen wir im Hafen von Tanger Med und wollten einchecken. Ein großer Parkplatz, der auch für eine Übernachtung geeignet ist, sollte die nächsten vier Tage für uns der Stellplatz sein. Wie gut, daß wir noch ausreichend Lebensmittel und ein paar Dosen Bier im Kühlschrank hatten. Sehr schnell erfuhren wir, dass keine Fähre fährt. Es war ziemlich stürmisch und die Wettervorhersage versprach wenig Hoffnung. Die unterschiedlichsten Informationen gingen hin und her. Mit Hilfe eines deutschen „Mitleidenden“, der auch französisch sprach, blieben wir stets auf dem Laufenden.

 

Einige von den Wohnmobilfahrern haben umbuchen können und sind von Ceuta entweder nach Barcelona oder Genua gefahren, denn dort fuhren die großen Hochsee-Fähren.

 

In einem kleinen Bistro gab es Snacks und Salate sowie Brot und Getränke. Hinter den Toiletten wurde ein Kanaldeckel geöffnet, damit die WC-Kassetten geleert werden konnten. Inzwischen hatte sich der Parkplatz gefüllt und ein Gespann wurde mit Strom versorgt. Vier Tage lang entwickelte sich unter den Anwesenden eine humorvolle Atmosphäre, denn solange dauerte der Sturm. Noch am ersten Tag wurden zwei große Hinweistafeln mit einem großen Kran und auch das inzwischen beschädigte Dach teilweise abgebaut.

 

Nach vier Tagen hieß es dann, die Fähren fahren wieder. Jetzt strömten natürlich alle zu ihren Check-in-Schaltern. Da wir zwei verschiedene Fähren hatten, gab es natürlich ein großes Gedränge. Zwei von uns hatten Glück und bekamen mittags die Fähre der Firma Balearia, die allerdings auch nicht vor 16 Uhr abfuhr, obwohl sie 14 Uhr fahren sollte.

 

Wir mußten mit der FRS fahren und an unseren Schaltern hieß es immer wieder, wir nehmen keine Camping-Cars mit. Man konnte sein Ticket auch nicht früher als 2 Stunden vor der vermeintlichen Abfahrt stempeln lassen. Uli hatte größere Ellbogen und schummelte sich so dazwischen und kam dann als Letzter auf eine Fähre, die gegen 18 Uhr fuhr.

 

Ich stand inzwischen als sechste Person am Schalter und wir warteten und warteten...Fast fünf Stunden standen wir ohne weitere Informationen. Also stehen bleiben! Nur ja nicht, den Platz verlassen! Die meisten, die mit mir am Schalter standen, waren Pärchen und konnten sich abwechseln. Es entwickelte sich große Hilfsbereitschaft und ich konnte meinen Platz ohne Probleme verlassen, um mal mit Sunny Gassi zu gehen, und später wieder zu meinem Platz zurück zu kehren. Auch der Beamte machte Pause und es gab einen Schichtwechsel. Am späten Nachmittag wurde der Schalter geschlossen und wir erhielten die Information, um 23 Uhr wird der Schalter wieder geöffnet, um sich einchecken zu lassen für die Fähre, die um 1 Uhr nachts fahren soll.

 

Jetzt konnten wir beruhigend den Platz verlassen, die SAT-Schüssel ausfahren und das Abendprogramm im Fernsehen genießen. Es war genügend Zeit, um etwas zu dösen. Das Programm war für mich um 22:15 Uhr beendet und ich dachte mir, geh mal rüber, evtl. stehst du lieber früh genug am Schalter und bist bei den ersten. Gedacht, getan und siehe da, der Schalter war bereits geöffnet, ich bekam sofort mein Ticket abgestempelt. Damit war ich aber noch immer nicht auf der Fähre.

 

Ich räumte schnell alles zusammen, teilte meinen Mitstreitern noch mit, dass sie an den Schalter können und fuhr los. Das ging bis zur nächsten Kontrolle – Kontrolle des abgestempelten Tickets – noch ganz gut. Danach wurden wir auf vier Spuren verteilt, die sich bis zu zwei Schaltern für die Kontrolle im Pass (Ausreisestempel) und Abgabe des gelben Zettels wieder zusammen schrumpfen mußten. Danach wieder mehrere Spuren und jedesmal gibt es „sehr intelligente“ rücksichtslose Wohnmobilfahrer, die meinen, sie sind schneller. Aber man sieht sich immer wieder! Vor den jeweiligen Kontrollschaltern staute sich der Betrieb. Wieder eine Kontrolle, jetzt die Zollkontrolle, wo man den weißen Zettel für das Fahrzeug abgibt. Inzwischen war es 2:30 Uhr.

 

Danach warteten wir auf die Durchleuchtung unserer Fahrzeuge. Aus zunächst zwei Spuren, die zum Schluss im Reißverschlussverfahren auf die Rampe fahren sollten, wurden sechs Spuren gemacht und von allen Seiten kamen sie, um sich „durchzuschlengeln“. Irgendwie hatte ich die Geduld, denn durch diese Art Fahrerei und Kontrollen war ich wieder hellwach. Inzwischen war es nach 4:00 Uhr und mein Gedanke, wann ich eine Fähre kriege, war mir schon fast egal, dann eben die nächste. Irgendwie hatte ich es dann geschafft, ich konnte die Rampe erahnen, durfte auffahren, verließ mit Sunny das Wohnmobil und wartete, bis die Maschine alle Fahrzeuge durchleuchtet hatte. Danach ging es zur Anlegestelle der Fähre. Inzwischen war es hell geworden und ich stand jetzt an 8. Stelle. Keine Fähre da! Es war 4:30 Uhr. Die anderen hatten die Fenster verschlossen und ruhten wohl. Dazu war ich jetzt zu unruhig, denn ich wußte ja nicht, wann denn wo die Fähre geht.

 

Es wurde draußen unruhig, Stimmen waren zu hören, ich muss wohl doch eingedöst sein. Wir wurden umgeleitet zu einem anderen Platz, dort ist soeben unsere Fähre angekommen und wir durften einfahren. Ich ließ mich einweisen, machte alle Vorhänge zu und legte mich ins Bett.

 

2018-03-04 – Castellar de la Frontera

(N 36°17'00.6“ / W 05°25'15.9“)

Nichts bekam ich mit, weder das weitere Beladen noch die Abfahrt und auch nicht die Ankunft in Algeciras. Als es zweimal am Wagen geklopft hatte, sprang ich auf, sah, dass ich fast die letzte war, zog schnell die Trainingshose an und schon war alles fertig. Ich konnte rausfahren, machte eine Geste der Entschuldigung und der Mann auf der Fähre lächelte mir zu. Es war Mittag, die Sonne schien und am Ziel wurde ich von den anderen mit einem Glas Sekt begrüßt. Ich war ausgeschlafen und wieder fit.

 

Am nächsten Tag gingen wir alle zum Abschluss einer gelungenen Abenteuer-Überwinterung in einem super netten Lokal mit sehr freundlicher Bedienung essen.

 

Gefahren: 32 km

 

2018-03-06 – Los Palacios y Villafranca

(N 37°12'46.0“ / W 05°57'50.0“)

Ilka verließ uns am nächsten Tag, weil sie mit Ingrid verabredet war. Wir wollten noch einen Tag bleiben und überlegten, welche Route wir nehmen wollten.

 

Da wir sowieso den kurzen Weg bis Algeciras zurück mussten, weil wir die mautfreien Autobahnen nutzen wollten, gingen wir noch einkaufen (Lidl Algeciras (N 36°10'53.8“ / W 05°26'23.5“) und Gas tanken (Repsol in Los Barrios Gas getankt

(N 36°12'00“ / W 05°30'52.3“).

 

Dann führte uns der Weg zunächst an der Werkstatt vorbei, wo Gaby stand und auf weitere Instruktionen warten musste, was mit ihr und ihrem Fahrzeug passieren sollte.

 

Ein großes Industriegebiet bot sämtliche Werkstätten für alle Fahrzeugtypen an (FIAT-Werkstatt in Jerez de la Frontera

(N 36°42'48.0“ / W 06°06'32.6“), direkt daneben gab es einen Stellplatz für 15 € incl. Strom, Dusche, Toilette, Ver- und Entsorgung. Allerdings hat man das Gefühl, auf einem Werkstatt-Gelände zu stehen.

 

Nur 5 km weiter gab es einen kostenlosen Mix-Parkplatz an einer Schule (N 36°41'44“ / W 06°08'14“), den ich allerdings nicht weiter empfehlen kann. Es gibt keine ruhige Minute, man wird ständig von angeblichen „Anwohnern“ angemacht, sie würden für 5 € auf unsere Fahrzeuge aufpassen. Das war uns nicht geheuer! Also zogen wir weiter und entdeckten etwas abseits gelegen den Stellplatz für 10 €.

 

Gefahren: 205 km

 

2018-03-07 – Olhao

(CP SBSI N 37°02'06“ / W 07°49'21“)

Das Wetter war noch nicht so berauschend. Es regnete immer wieder zwischendurch und auch der Sturm kam öfters zurück.

Wir blieben auf den mautfreien Autobahnen, um möglichst schnell weiter zu kommen. Bei einer kurzen Pause parkte ich mein Fahrzeug mit eingeschlagenem Lenker und war überrascht, dass meine Vorderreifen kaum noch Profil hatten.

 

So fahre ich nicht nach Hause. Also in Olhao direkt nach einem Reifenhändler gesucht und wohl auf Anhieb den richtigen gefunden. Der Mann hatte Ahnung von seinem Geschäft und ich erstand zwei neue Reifen, die bestellt werden mussten (Reifenhändler Realce N 37°01'48.5“ / W 07°49'55.1“).

 

Hier traf ich meine „alten“ Freunde, die ich seit sieben Jahren nicht mehr gesehen hatte. Sie leben jetzt schon das 3. Jahr auf dem Campingplatz in Olhao. Hier war das Wetter die letzten 14 Tage auch nicht besser. Man konnte froh sein, zwischendurch immer mal die Gelegenheit zu haben, mit Sunny Gassi gehen zu können.

 

Wir hatten alle keine Lust, bei diesem sch...Wetter zu Fuß in die City zu gehen, um meinen Geburtstag in einem „vornehmen“ Restaurant zu feiern. Also zogen wir es vor, das Restaurant auf dem Campingplatz zu nehmen und uns überraschen zu lassen.

Wir hatten Glück, denn freitags gab es Schweinebäckchen, die sehr beliebt und gut waren. Also haben wir nichts falsch gemacht! Es war ein gelungener Geburtstagsabend mit großer Wiedersehensfreude.

 

Gefahren: 216 km

 

2018-03-10 – Alferce

(N 37°20'45“ / W 08°29'18.5“)

Am nächsten Morgen hatte ich das Bedürfnis weiter zu fahren, denn ein längerer Aufenthalt auf einem Campingplatz ist nicht mein Fall. Ich wollte mir noch mal Silves anschauen. Die Informationen, die uns gesagt wurden, man könnte dort nicht mehr an den bekannten Plätzen frei stehen, wurden wahr.

 

In der Nähe beim Schwimmbad gab es einen neu eingerichteten Stellplatz, betoniert bzw. Schotter, der voll war und keine Atmosphäre hatte. Ebenso einen neuen Stellplatz war hinter der Burg angelegt worden. Die Situation dort war auch nicht besser. Alles ziemlich unpersönlich.

 

Da wir Silves bereits beide kannten, wollten wir nicht bleiben und zogen zielstrebig weiter ins Monchique-Gebirge. Dort fanden wir mehr durch Zufall einen idyllischen kleinen Ort mit einem kostenlosen Stellplatz und Waschbecken und Wäscheleinen, Ver- und Entsorgungsmöglichkeit. Er ist ideal zum Wandern, bietet leider keine Einkaufsmöglichkeiten, hat ein kleines Bistro mit Bier und Snacks. Auffallend sind die vielen voll mit Früchten bewachsenen Zitronenbäume.

 

Gefahren: 121 km

 

2018-03-11 – Beja

(N 38°01'19.8“ / W 07°52'28.2“)

Wir blieben im Monchique-Gebirge und fuhren weiter nördlich. Von der Überlegung, an der Westküste Portugals zu fahren, sind wir wetterbedingt abgekommen. Es ist kühl, windig und immer wieder zwischendurch Regenschauer. Einfach nicht das Wetter, das man für diese Regionen zu dieser Jahreszeit gewohnt ist.

 

Bevor wir uns zum Stellplatz begeben, wollten wir einkaufen gehen (Lidl Beja und mehrere Supermärkte N 38°00'20.4“ / W 07°52'17.1“). Das war auch gut so, denn es gab im unmittelbaren Umfeld nur ein Lokal, dass einen Mittagstisch bis 15 Uhr anbot und danach geschlossen hatte.

 

Gefahren: 119 km

 

2018-03-12 – Badajoz

(N 38°53'04.6“ / W 06°58'41.1“)

Wir planten unsere weitere Route so, dass ich mir in Mejorada Nähe Madrid noch mal die Kirche von Don Juan ansehen konnte. Wir suchten uns in erträglichen Abständen Stellplätze aus, um jeweils mittags vor Ort zu sein und noch ein paar Schritte gehen zu können. Wir passierten dabei Evora und Elvas, die uns allein beim Vorbeifahren so gut gefallen haben, dass wir diese Strecke im nächsten Jahr wiederholen wollen.

 

In Badajoz war der Stellplatz nicht besonders groß, betoniert und mit leichter Schräge, es sei denn, man steht am Rand. Hier haben wir zufällig einen weiteren Stern getroffen, der auf dem Weg nach Portugal war. Direkt angrenzend gibt es eine große Park- und Fitneßanlage, für Hunde nicht so ideal, weil Anleinpflicht besteht und es sehr viele Schwäne und Enten gibt. Bei schönem Wetter sollte man sich diese Stadt auch näher betrachten.

 

Gefahren: 178 km

 

2018-03-13 – Trujillo

(N 39°27'26.2“ / W 05°52'20.2“)

Nur einen Kilometer entfernt von der Autovia fanden wir den Platz in Trujillo und standen direkt vor der Stierkampfarena, die nicht mehr ihrem eigentlichen Zweck dient, sondern für Veranstal-tungen genutzt wird, so auch an unserem Abend für Trommler, die geübt haben.

 

Im Moment gibt es nur die Möglichkeit, sein Grauwasser los zu werden. Wasser sowie Stromsäulen werden noch eingerichtet.

Wir nutzten das trockene Wetter aus und gingen zur Burg hinauf, die von weitem ein tolles Panoramabild bot. Wir kamen dabei am Marktplatz vorbei, wo reges Leben war. Die Lokale hatten alle auf. Als wir von der Burg herunterkamen, konnten wir nur noch in einem Restaurant unser Bierchen trinken und bekamen dazu ein leckeres Tapas.

 

Gefahren: 155 km

 

2018-03-14 – Burujon

(N 39°53'56.1“ / W 04°17'46.8“)

Jeden Morgen, wenn es hell wird, denke ich, jetzt ist die Schlechtwetterphase vorbei. Aber nein, es bleibt windig, kühl und der Himmel ist bewölkt.

 

Da sind wir dann schon froh, wenn es nicht regnet. Heute wollten wir etwas einkaufen, aber unser Ziel lag abseits „jeglicher Zivilisation“ in der Einöde. Wir holten Pizza aus dem Tiefkühlfach und versorgten uns selbst. Morgen führt uns unsere Route an Toledo vorbei und wir hoffen, dort einen größeren Supermarkt zu finden. Vielleicht finden wir ja auch noch mal ein Restaurant zum essen gehen am frühen Abend.

 

Gefahren: 190 km

 

Also ein Restaurant haben wir nicht gefunden, dafür sind wir am nächsten Morgen einen kleinen Umweg gefahren und haben bei Lidl eingekauft (Lidl Torrijos N 39°59'16.5“ /

W 04°16'50.6“).

 

Danach ging unser Weg zielstrebig über die mautfreie Autobahn zur Kathedrale des Don Justo, die wir nach 112 km erreicht haben (Mejorada Cathedral of Justo Gallego Martinez

N 40°23'38.9“ / W 03°29'18.1“). Vor drei Jahren habe ich mir das Gebäude schon mal angesehen und ich wollte wissen, wie weit die Bauarbeiten vorangegangen sind. Es hatte sich einiges getan. Inzwischen gibt es eine Sakristei, wo vermutlich schon Messen oder Gebetsstunden abgehalten werden. Parkmöglichkeiten findet man im nahen Umkreis mehrere, so dass man nie weit laufen muss.

 

„Mejorada Cathedral of Justo Gallego Martinez“

Noch ein kurzes Stück wollten wir weiter fahren, denn zum Übernachten war es an der Kathedrale durch Fluglärm zu laut und unruhig. Nach 24 km schauten wir uns einen Parkplatz an (Alcala de Henares N 40°28'43.9“ / W 03°21'30.4“), der genau wie der nächste in weiteren 25 km (Guadalajara N 40°38'08.2“ / W 03°10'28.2“) schlichtweg nicht geeignet waren zum Übernachten. Beide lagen im Zentrum an Hauptstraßen. Also zogen wir noch ein Stück weiter, denn am Sportplatz in Galapagos standen wir ruhig und dort ist der Platz ideal zum Wandern und für Sunny.

 

Durch den vielen Regen in den letzten Tagen blieben wir hier allerdings auch am Straßenrand stehen, weil uns der Platz selber von der Festigkeit her zu unsicher war.

 

Gefahren: 190 km

 

2018-03-16 – Soria

(N 41°46'21.6“ / W 02°29'06.0“)

Von unserem Plan, an der Atlantikküste Frankreichs über Bordeaux nach Hause zu fahren, sind wir trotz des schlechten Wetters nicht abgekommen.

 

Wir zogen bewußt langsam weiter, denn bei den Wetterkapriolen haben wir bis jetzt alles während der Fahrt erlebt: Hagelschauer, Schneetreiben und Sturm. Ich nutzte jede Gelegenheit aus, wenn die Sonne schien und es trocken war, mit Sunny Gassi gehen.

Der Mix-Parkplatz in Soria lag direkt bei Leclerc mit der preiswertesten Tankstelle. Obwohl er an einer Nebenstraße lag, war der Platz ruhig und ideal für Sunny, weil auf der anderen Straßenseite eine schöne Parkanlage angelegt war. Es regnete zwischendurch immer wieder und in der Nacht fing es an zu schneien.

 

Gefahren: 196 km

 

2018-03-17 – Logrono

(Parque de Grajera N 42°26'59.0“ / W 02°30'05.9“)

Am nächsten Morgen überlegten wir, eventuell stehen zu bleiben und den Schnee abzuwarten. Gegen Mittag haben wir uns allerdings entschlossen, doch weiter zu fahren, weil in der Wetter-App die Zone, in der unser Ziel lag, schnee- und regenfrei war.

 

Wir fuhren durch eine sehr schöne Gegend, die Straße am Flußlauf entlang und von Felsen umgeben. Bei strahlender Sonne hätte ich gerne zwischendurch mal Pause und Fotos gemacht, denn es gab zwei Quellwasserstellen und einen kleinen Wasserfall. Aber die Temperatur ist erheblich gesunken.

 

Am Ziel angekommen, strahlte zunächst die Sonne, so dass wir noch ausgiebig spazieren gehen konnten.

Das Wetter blieb uns erhalten mit Sonne und nur ab und zu mal ein paar Regentropfen, so dass wir einen Spaziergang um den See machen konnten.

 

Am nächsten Tag entschlossen wir uns doch zur Weiterfahrt und kamen nur bis Estella, weil wir beim Lidl unsere Vorräte auffüllen mußten (Lidl Ayegui b. Estella (N 42°39'42.5“ /

W 02°01'58.4“).

 

Der Weg dorthin war dann kein Vergnügen, es hagelte und schneite, so dass wir kurzerhand nach dem Einkaufen wieder zurück nach Logrono gefahren sind. Das war dann auch die beste Lösung, denn in Logrono war es wie gehabt nur kalt (ca. 6°), aber trocken und ohne Schnee.

 

Gefahren: 103 km

 

2018-03-20 – Pamplona

(N 42°50'26.2“ / W 01°39'56.9“)

Laut Wetter-App sollte sich jetzt eigentlich das Wetter langsam bessern, zumindest in der Richtung, in die wir wollten. Bevor wir weiterzogen, fuhren wir gerade noch zur Repsol-Tankstelle, die unmittelbar vor der Autobahnauffahrt lag, um LPG nachzutanken (LPG-Repsol-Tankstelle N 42°27'15.2“ / W 02°30'13.0“).

 

Wir blieben bei unserer Entscheidung und fuhren durch bis Pamplona. Unterwegs hatte ich den Eindruck, jetzt wird es Frühling, die Temperatur stieg auf 12° und weit und breit war kein Schnee zu sehen. Doch oh Schreck, wir kamen am Ziel im

OT Berriozar an und es lag noch mehr Schnee an den Hängen und am Straßenrand und die Temperatur sank auf 2°. Es regnete und hagelte und jetzt heißt es nur noch, nicht die Heizung ausmachen. Das muss doch irgendwann mal ein Ende haben mit dem „April-Wetter“.

 

Gefahren: 97 km

 

2018-03-21 – Belin-Belliet

(Eglise de Mons N 44°28'16.7“ / W 00°48'18.3“)

Um nördlich von Bordeaux zu meinem Weingut bei Thomas zu kommen, war es uns für eine Tagesetappe noch zu weit. Nach

72 km hatten wir die Grenze zu Frankreich erreicht, diesmal über eine kleine unscheinbare aber sehr schöne Strecke weit ab von der Küste bei Lehenbiscay auf der D 406.

 

Nach 68 km nach dem Grenzübergang hatten wir den ersten Anlaufpunkt in St. Martin de Hinx (N 43°34'54.1“ /

W 01°16'07.3“).

 

Es war ein Mix-Parkplatz an der Hauptdurchgangsstraße und voll belegt mit Pkw. Wir machten gar nicht erst den Versuch, dort zu parken und fuhren zielstrebig weiter nach Belin-Belliet.

 

Dort kannte ich den Stellplatz und wir hofften nur, dass es keine Wildschweine mehr gibt. Der Boden war wieder geebnet und wir konnten ruhig schlafen.

 

Gefahren: 270 km

 

2018-03-22 – St. Loubes b. Bordeaux

(N 44°56'06.0“ / W 00°25'40.6“)

Jetzt war das Ziel, bei Thomas im Weingut d'Esther Wein zu kaufen, nicht mehr weit. Wir waren relativ früh vor Ort, tauschten neue Informationen und Gedanken aus und erfuhren dabei, dass am nächsten Tag Streik in Frankreich angekündigt war.

 

Wir kauften unseren Wein und nahmen den Tipp als Gelegenheit, heute noch ein Stück weiter zu fahren.

 

Gefahren: 78 km

 

2018-03-22 – Nersac

(N 45°37'33“ / E 00°02'59“)

Es ist immer unser Bestreben, auch neue Plätze mal anzufahren, die wir noch nicht kennen. So kamen wir zunächst nach weiteren 99 km nach Roullet St. Estephe (N 45°34'51“ /

E 00°02“40“). Der Parkplatz lag wundervoll in einer ange-nehmen Gegend und auch für Sunny wäre er ideal gewesen, nur leider war er voll besetzt.

 

Ein paar Kilometer weiter fanden wir in Nersac einen kleinen Stellplatz, der noch Platz hatte. Er liegt unmittelbar an einem schönen Rathaus mit großer Wiese und bietet auch Ver- und Entsorgungsmöglichkeit.

 

Gefahren: 107 km

 

2018-03-23 – Sereilhac

(N 45°46'03.9“ / E 01°04'44.3“)

Das Wetter wurde nur langsam besser. Zwischendurch fuhren wir durch Gegenden, die schon Eindrücke zeigten, als würde es Frühling.

 

Dann gab es mal wieder kleine Regenschauer und der nächste Platz nach 37 km zeigte deutlich, dass es in den letzten Tagen sehr viel geregnet hatte. Er liegt sehr schön an einem Fluß unterhalb einer Burg in Rochefourcould (N 45°44'41.8“ /

E 00°22'50.2“), die sicherlich mal sehenswert ist.

 

Der Platz in Sereilhac ist klein, aber sehr idyllisch an einem kleinen See mit vielen Wander- und Radfahrmöglichkeiten.

 

Gefahren: 121 km

 

2018-03-24 – Janarges

(N 46°11'02.6“ / E 02°04'51.1“)

Bis nach Emmendingen haben wir uns noch für zwei Zwischenstationen entschlossen und so fuhren wir teilweise über gut ausgebaute Nationalstraßen und mautfreie Autobahnen.

 

Der nächste Zwischen-stopp sollte St. Priest Taurin (N 45°53'10.8“ / E 01°23'47.0“) sein.

 

Leider war der Platz nach dem vielen Regen in den letzten Tagen nur matschig. Bei trockenem Wetter und Sonne wäre es ein schöner Platz gewesen, der an einem Fluß liegt.

 

Nur 15 km weiter erreichten wir dann den Platz, den ich schon kannte. Hier wußte ich, dass der Untergrund eine feste Teerdecke hat und eine große Wiese an einem Angelteich.

 

Gefahren: 138 km

 

2018-03-25 – Chateau de Malain

(N 47°19'42.8“ / E 04°47'13.7“)

Unsere Route führte uns am nächsten Tag an Montlucon

( N 46°20'03.8“ / E 02°33'29.8“) vorbei. Dort habe ich vor Jahren auch schon gestanden. Überrascht war ich allerdings, dass sich dort einiges geändert hatte.

 

Der Platz ist verlegt und eingezäunt worden. Er war zwar noch kostenlos, jetzt gut besucht und lag an einer Hauptstraße. Auf der anderen Seite wurde viel gebaut für eine Promenade, die jetzt bei Sonnenschein ziemlich belebt war. Das gefiel uns nicht und wir zogen weiter.

 

Jetzt hatten wir keinen Plan mehr und suchten eigentlich nur einen Platz zum pausieren. Wir fanden eine „Einfahrt“, die sich aber sofort als eine Straße mit 18 % Gefälle entpuppte.

 

Ich war zu weit reingefahren und Dieter direkt hinter mir, so dass wir nicht mehr zurückkonnten. Also fuhren wir mal abwärts und ließen uns überraschen. Wir blieben auf den markierten Straßen und fanden durch Zufall diesen herrlichen Platz am Chateau. Er lag 20 km vor Dijon und man sollte ihn sich merken!

 

Gefahren: 293 km

 

2018-03-26 – Emmendingen

(Am Sportfeld N 48°07'05.1“ / E 07°50'28.9“)

Die letzte Etappe schaffen wir heute. Essen hatten wir noch von gestern, so dass wir nicht kochen mußten. Irgendwie wollten wir jetzt ganz schnell nach Deutschland kommen.

 

Aus dem ganz schnell nach Deutschland kommen wurde eine Verzögerung. Das erste Mal kam es vor der deutschen Grenze zu einem Stau wegen Polizeikontrolle. Ich dachte mir nichts dabei.

 

Aber manchmal trifft es einen ganz unvorbereitet. Wir wurden beide rausgewunken und von den französischen Zollbeamten genauestens unter die Lupe genommen. Das ist mir in meinem 10-jährigen Wohnmobilfahren jetzt das erste Mal passiert. Sogar mit Spürhunden gingen sie um die Fahrzeuge herum und auch im Inneren suchten sie nach Tabak, Drogen oder ähnlichem.

 

Die Beamten waren sehr freundlich und bewunderten unsere bunt bemalten Wohnmobile. Nach 15 Minuten durften wir weiterfahren. Zufrieden und ohne weitere Zwischenfälle kamen wir gut in Emmendingen an.

 

Gefahren: 318 km