Am Nachmittag fing es an zu regnen und ich überlegte schon, wie ich am nächsten Tag am besten nach Niederkassel zum Familientreffen komme.

Ich ließ es darauf ankommen.

Am nächsten Tag war es trocken und ich beschloss, mit Bahn und Bus zu fahren, weil ich Bedenken hatte, mit meinem Wohnmobil dort einen Parkplatz zu bekommen.

Meine Bedenken waren grundlos, denn in der Nähe ist ein Haus abgerissen worden und jetzt existiert dort ein Parkplatz. Als ich aus dem Bus ausstieg, fing es an zu regnen und ich kam leicht feucht an.

Das Abendessen in der „Balkanstube“ in Niederkassel war hervorragend. Wir hatten zu viert einen sehr entspannten Abend. Zum Abschluß gegen Mitternacht wurde ich mit dem Pkw von Marlene und Peter zum Wohnmobil gefahren. Vielen Dank!

Samstags bekam ich Besuch von Petra und wir machten einen ausgiebigen Spaziergang durch die Rheinaue.

Dabei habe ich mitbekommen, daß der Musikpavillon, wo immer der Bonner Sommer mit täglich wechselnden musikalischen Events stattfand, abgerissen wurde.

Dort entsteht für die Wintermonate eine Eisbahn, die bisher auf dem Münsterplatz eingerichtet wurde.

Daneben steht ein großes Zelt mit kleinen „Freßbuden“ und Glühwein-Getränken im Winter. Ein Grund zum Wiederkommen, falls ich nicht von Deutschland wegen der Corona-Krise nach Griechenland fahren kann.

Ich stellte in der Rheinaue fest, daß meine Lithium-Batterie bei dem nebligen, trüben Wetter auch an seine Grenzen kommt.

Ich verbrauche mehr als zugeladen wird.

Außerdem machte mein Computer Probleme und ich dachte schon, jetzt nicht auch noch der PC kaputt.

Ich fuhr mit dem Wohnmobil bis nach Vilich zum Parken.

Ich kenne mich ja aus in Bonn. In der Stadtmitte gibt es keine Parkplätze und schon gar nicht für Wohnmobile.

Außerdem kann ich in Bonn gratis mit Bus und Bahn fahren.

Bei Gravis schauten sie kurz meinen Computer an und meinten, der Akku wäre hinüber, aber dafür müßte er eingeschickt werden. Mit dem Stromkabel kann ich allerdings noch arbeiten! Also erstmal abwarten. Meine Freundin meinte, evtl. könne man den Akku auch selbst wechsel, was aber viel Arbeit wäre.

Auf dem Rückweg fuhr ich mal eben in Lengsdorf beim Hausarzt vorbei, um alles zu kontrollieren. Danach ging es wieder zurück nach Sinzig, um wieder am Strom zu stehen.

Von dort fuhr ich am nächsten Tag zielstrebig nach Röllfeld.

Wir waren zum traditionellen Gänseessen mit mehreren Sternen verabredet.

Bei Rainer schmeckt einfach die Gans immer topp! Ich habe mich weiter mit Wein eingedeckt. Nach ein paar Tagen Aufenthalt ging unsere Tour weiter zum nächsten „Gänseessen“ bzw. zum abgespeckten Bauernmarkt in Bretzfeld.

Wir hatten noch einen Tag Zeit, um zum Bauernmarkt zu kommen und so machte ich einen Zwischenstopp in Neckarsulm, zumal ich auch noch einen Baumarkt anfahren wollte.

Da in Bretzfeld der offizielle große Bauernmarkt nur abgespeckt stattfindet, d.h. es findet nur am Sonntag das Essen to go statt, habe ich im Vorfeld bereits online Fleisch und meine Portion Ochs-vom-Spieß bestellt.

Es war ein gemütliches Beisammensein, denn das Wetter spielte so gut mit, daß wir gemeinsam vor den Wohnmobilen unseren Ochsen genießen konnten. Wir standen unter den Apfelbäumen und konnten jeder soviel Äpfel sammeln, um Kompott zu kochen.

Ich war auf dem Weg in den Bayerischen Wald, um meine bestellten Reifen aufziehen zu lassen und in Haidmühle meinen neuen Personalausweis zu beantragen.

Wegen einer ziemlich unübersichtlichen Baustelle in Freyung kam ich nicht direkt zu meinem Ziel und fand mehr durch Zufall einen Stellplatz im Freizeitpark Solla.

Beim Eintreffen fand ich keinen Hinweis aufs Bezahlen und auch keine sonstigen Infos.

Am nächsten Tag hatte ich einen Zettel an der Scheibe, angeblich kostet der Platz 8 € und ich hätte sogar aufgrund des „Beherbergungsverbotes“ meine Adresse hinterlegen und das Geld in einen Briefkasten in Hausnähe einwerfen sollen. Das habe ich alles zu spät gesehen, hätte es aber trotzdem nicht gemacht. Bis heute, fünf Wochen später habe ich noch keine Mitteilung erhalten!

Nachdem ich am nächsten Vormittag meinen Personalausweis beantragt hatte, fuhr ich für einen Tag bei Monika vorbei.

Sie renoviert gerade ihr neu erworbenes Appartement. Schade, daß durch die Corona-Krise auch hier das Restaurant geschlossen hat. So haben wir uns den Abend im Appartement gemütlich gemacht und ich durfte Gin-Tonic mit Gurkenscheiben kennen lernen.

Sehr lecker!

Da viele meinen Standort über WhatsApp verfolgen können, bekam ich von Christine eine Einladung, sie in Passau besuchen zu können.

Es ist ein großes Anwesen mit fließendem Bach und zwei großen Teichen mit Forellen drin. Ich konnte mich am Strom anschließen, denn bei dieser Witterung kam von der nicht vorhandenen Sonne keine Ladung in meine Batterie.

Wir hatten eine super tolle Zeit miteinander, haben zusammen gekocht, haben ausgiebige Spaziergänge gemacht und dabei wilden Rettich gesammelt und auch mal wieder gemeinsam gespielt.

Zurück in Passau und auf die Nachricht warten, daß ich meinen Personalausweis abholen kann.

Am 25.11. hat dann alles auf einmal geklappt. Wir sind mit dem Pkw von Christine nach Freyung gefahren, um den Notartermin wahrzunehmen.

Vorher konnten wir in Haidmühle meinen Personalausweis abholen. Für einen Stadtbummel hat es nicht gereicht, zumal wir die Hunde dabei hatten. Es war auch echt kalt und trüb, so daß wir uns nur ein Leberkäs-Brötchen gegönnt haben.

In Griesheim habe ich nur einen Tag gestanden, es war ein kurzer Besuch in meiner Werkstatt. Dabei wurden wir vom ersten Schnee überrascht.

Über Bonn mußte ich nochmal fahren, um mir ein Rezept für meine Tabletten zu holen, falls ich doch noch nach Spanien fahren möchte.

Meine Gedanken kreisen im Moment hin und her und ich bin sowas von unschlüssig, fahre ich oder fahre ich nicht.

Man weiß im Augenblick aufgrund der täglich wechselnden Nachrichten wirklich nicht mehr, was man richtig macht.

Man wird so langsam das Gefühl nicht los, überall unerwünscht zu sein. Mit einem Wohnmobil sieht es für Beobachter ja so aus, als würde man touristisch unterwegs sein. Aber ich lebe nunmal im Wohnmobil und es ist mein Zuhause und ändern möchte ich es immer noch nicht! Also muss ich täglich nach einem Platz Ausschau halten, wo ich ungestört nächtigen kann.

Auf dem Weg nach Bonn habe ich in Düsseldorf Irene besucht und ihr Anwesen total bestaunt und bewundert. Sie ist eine wahre Künstlerin und hat fantastische Ideen umgesetzt.

So langsam kriege auch ich mit meiner Lithium-Batterie Probleme bei diesem nebligen und feuchten Wetter. Ich verbrauche mehr als überhaupt reinkommt, also müßte ich bei einem Aufenthalt im Winter in Deutschland irgendwo eine Stelle haben, wo es eine Ver- und Entsorgung und Strom gibt. Das könnte rein theoretisch hier in Röllfeld sein.

Aber bei nur kalten Temperaturen und ständiger Heizung, die laufen muss, macht es keinen Spaß, denn spätestens nach ca. 14 Tagen müßte ich auch mein Gas an einer Tankstelle auffüllen.

Offiziell mußte ich das „Weihnachtstreffen“ in Röllfeld absagen, da die Regierung weitere Einschränkungen angekündigt hat.

Über WhatsApp hat sich schnell eine Gruppe zusammen geschlossen. Wir kämpfen mit dem Gedanken, doch noch nach Spanien zu fahren.

Wir überlegen und diskutieren, wann denn der günstige Zeitpunkt kommt, bevor es vielleicht zu spät ist, noch Deutschland zu verlassen. Und so vergehen die Tage der Unsicherheit.

Für einen Tag bekam ich in Röllfeld noch Besuch von Wolf. An diesem Tag hatten wir das Glück, daß uns Rainer zu Mittag eine Portion Gans spendiert hat.

Danach überlegte ich nicht mehr lange und ich beschloss, mich auf den Weg nach Spanien zu machen.

Wir verabredeten uns mit drei Fahrzeugen für den 15. Dezember in Bad Krozingen am Fallerhof.

Dort habe ich für den Abend mein Essen online bestellt, damit es am 16.12. früh losgehen kann, zumal Frankreich ab 15.12. die Reisebeschränkungen aufgehoben hat und Touristen durchfahren läßt. Sogar Stellplätze sind ab diesem Datum wieder geöffnet.

Wir entschlossen uns trotzdem, die Fahrt durch Frankreich bzw. bis nach Spanien über die Maut-Autobahn und nur in zwei Etappen zu schaffen.