2017-03-01 – El Ksiba

(PP GPS: 32.55071° / W 06.01236°)

Am nächsten Morgen nochmal kurz ins Internet gegangen und gegen Mittag sind wir weiter gefahren.

 

Wir blieben auf der N 8 Richtung Fes und vor Kasba Tadla ging die Hauptstrecke rechts weg, so dass wir nicht durch den Ort kamen. Ein paar Kilometer weiter ging es ab nach El Ksiba. Die ganze Strecke wirkte wie ein beginnender Frühling mit vielen grünen saftigen Wiesen und gelben Blumenfeldern.

 

Wir fuhren zunächst den stillgelegten ehemaligen Campingplatz an, der wirklich total heruntergekommen war. Gegenüber gab es noch eine sehr ansprechende Grünanlage und die Bürgersteige waren überraschend neu und gefliest. 100 m weiter fanden wir einen Parkplatz. Wir beschlossen, hier stehen zu bleiben. Er lag an einer seit vielen Jahren verlassenen Siedlung oder an einer Anlage, die mal zu einer Siedlung werden sollte.

 

Gefahren: 137 km

2017-03-02 – Khenifra

(PP Complexe Titrite N 32.97343° / W 05.66116°)

Wir haben gut und ruhig auf dem Parkplatz geschlafen, obwohl wir in der Nacht zweimal dahingehend gestört wurden, als wir wieder aufgefordert wurden, nur zwei Kilometer zurück auf einen Parkplatz zu fahren, denn eine andere Möglichkeit gab es in dem Ort nicht.

 

Beim zweiten Mal konnte ich den Herrn (keine Ahnung, was er für eine Funktion hatte, aber Polizei war es nicht) doch noch dazu überreden, uns hier auf eigenes Risiko stehen zu lassen, was er dann akzeptiert hat.

Wir fuhren über die Nebenstrecke Richtung Aghbala und kamen über eine abwechslungsreiche Gegend durch Berge, Täler und Schluchten. Die ersten 20 km war die Straße neu und breit genug, danach war es eine so schlechte Wegstrecke mit vielen Baustellen, Schlaglöchern und teilweise nicht befestigt, bei Regen ist sie nicht zu empfehlen.

In Khenifra nutzten wir die Gelegenheit, mal bei Carrefour einzukaufen (Carrefour N 32.94436° / W 05.66091°).

 

Danach waren es bis zum Ziel nur noch knapp 2 km. Wir hatten in unseren Nachschlagewerken noch einen weiteren Platz an der Gendarmerie, den wollten wir uns mal eben ansehen. Dazu mussten wir die 2 km wieder zurück, denn in der Nähe von Carrefour war die Gendarmerie.

 

Leider waren beide Parkplätze komplett besetzt mit Pkw und ruhiger war es dort auch nicht, also wieder zurück zum Rastplatz. Hier konnten wir sogar zwischen den Wohnmobilen unsere Würstchen grillen.

 

Gefahren: 127 km

2017-03-03 – Azrou

(CP „Amazigh“ N 33.26956° / W 05.10.232°)

Die ersten 20 km hatten wir einen noch schlimmeren Weg als am Tage zuvor.

 

Dieter und ich wollten aber unbedingt über diese Nebenstrecke fahren.

 

Lange Zeit fuhren wir höchstens in einer Geschwindigkeit von 10 km/h,

weil es mehrmals kleine Furten gab, die manchmal mit Schwung, manchmal ganz behutsam durchfahren werden mussten. Und dann gab es einen Schotterweg bergauf, den man in einem Schwung nehmen musste. Einmal sind wir zu weit in den Osten gefahren und mussten zurück fahren, weil uns Bauarbeiter erklärt haben, dass diese Strecke bald gesperrt ist bzw. eine Sackgasse ist. Also fuhren wir ein Stück zurück und kamen auf den richtigen Weg.

Bei der weiteren Fahrt durch die Berge zeigten sich wieder sehr inte- ressante Eindrücke.

 

In der Weite zeigten sich nur vereinzelt kleine Lehmhütten.

 

Es waren alles Selbstversorger, sie hatten Ziegen, Schafe und kleine Felder mit Gemüse.

 

Die marokkanischen Frauen backten Brot und hofften auf Fremde und Touristen, um ihre Brote noch warm am Straßenrand zu verkaufen. Uns imponierte das so sehr, dass wir vier Brote bei ihnen gekauft haben.

 

Das Brot war noch warm und während der Fahrt aß ich ein halbes, weil es so lecker war. Wir waren froh, dass wir sie in ihren derartigen Bemühungen unterstützen konnten.

Wir kamen wieder in eine Höhe von knapp 2.000 m und waren erstaunt, einen schönen Bergsee zu sehen.

 

Auf der ganzen Strecke bis dorthin gab es drei Quellen, wo sich der Marokkaner sein Trinkwasser holt.

Kurz bevor wir zum Campingplatz kamen, machten Dieter und ich einen Abstecher zum Naturschutzgebiet mit den zwei ältesten Zedernbäumen.

 

Leider zog sich Nebel durch die Bäume und es war auch nur noch ein Baum da, so dass wir vom Parkplatz wieder zurück fuhren. Bei guter Sicht wären wir sicherlich ein paar Schritte gelaufen, um die in den Bäumen lebenden Affen zu sehen.

 

Gefahren: 80 km

2017-03-04 – Fes

(PP „Bab Boujeloud“ N 34.06034° / W 04.98629°)

Die Temperatur sank am Tag zuvor am Nachmittag schon etwa auf 14° und in der Nacht sogar auf 6°.

 

Heute sollte es nach Vorhersage regnen. Die Fahrt von Azrou nach Fes verlief über die N 8 und nach wenigen Kilometern hatten wir bereits Ifrane passiert, eine total europäische Stadt mit gepflegten gemauerten Häusern und spitzen Dächern mit Ziegeln, ebenso die nächste Stadt Imouzzer. 

Hier war gar nichts mehr marokkanisch.

Den Parkplatz in Fes haben wir sofort gut gefunden.

 

Er ist groß genug und für 50 DH = 5 € dürfen wir hier übernachten. Erst jetzt fing es leicht an zu regnen.

 

Die Medina ist nur 100 m entfernt und so groß und weitläufig, dass wir sie nicht komplett abgelaufen sind. Es geht vom Parkplatz aus stetig bergab in kleinen engen Gassen und angeboten wird hier alles.

 

Wir rundeten den Tag ab mit einem Essen in einem Restaurant auf der 3. Etage mit Blick auf die Gassen von oben, die allerdings mit Folien teilweise abgedeckt waren. In der Nacht gab es dann den richtigen Regenschauer.

 

Gefahren: 62 km

2017-03-05 – Meknes

(PP Bab Ismail N 33.88952° / W 05.56589°)

Es war nur eine kurze Etappe, aber nach Meknes wollten wir unbedingt.

 

Dort war es einfacher, Gewürze zu kaufen oder das, was noch gefehlt hat.

 

Es lag alles ebenerdig im Gegensatz zu Fes, dort ging es in der Medina bergab, um in alle Bereiche zu kommen. Das Wetter wurde jetzt für mich fast schon unerträglich, ich suchte überall Schatten.

Wir standen auf dem Parkplatz ideal, konnten uns frischen Orangensaft für umgerechnet 0,50 € pressen lassen, Sunny konnte frei laufen, weil wir etwas abseits standen und eine Wiese voller Wiesenschaumkraut hatten.

 

Gefahren: 28 km

2017-03-06 – Moulay Idriss

(CP „Zerhoune Bellevue“ N 34.01461° / W 05. 56149°)

Es geht so langsam dem Ende entgegen.

 

Nach meinem Ge- burtstag wollen wir uns trennen, deshalb waren wir uns einig, die letzten gemeinsamen Tage  unsere Fahrzeuge noch mal zu reinigen, aufzuräumen und zu relaxen sowie Wäsche zu waschen. Leider ging das nur mit der Hand, denn eine Waschmaschine gibt es hier nicht.

Dieter und Uli bleiben noch ein paar Tage in Marokko und wollen die Nordküste erkunden.

 

Ich dagegen werde am 11.03. mit der Fähre nach Spanien fahren, weil doch einige Termine in Deutschland vor dem Jahrestreffen der Sterne in Angriff genommen werden müssen.

Der Campingplatz wird von Nisan, einem jungen Marokkaner geleitet, der uns jeden Morgen zum Aufwachen frischen Pfefferminztee gebracht hat.

 

Er kümmerte sich rührend um uns. Für Uli besorgte er eine neue Gasflasche, frisches Brot am Morgen brachte er uns an die Wohnmobile.

 

Die Temperatur stieg inzwischen zur Mittagszeit auf über 35°, so dass wir zwischendurch immer mal eine Pause brauchten. Christine hat sich wieder zu uns gesellt, wir werden an diesem Abend unser letztes gemeinsam gekauftes Fleisch grillen.

Am nächsten Abend sind wir essen gegangen und auch für meinen Geburtstag haben wir das Essen bestellt.

 

Der einzige Nachteil auf diesem Platz: Hier läuft das Internet sehr schlecht bzw. schwankt gewaltig, so dass ich forumsmäßig und auch für meine Homepage nicht richtig arbeiten konnte. Und zu meiner freudigen Überraschung kam am Nachmittag Leela zu uns und brachte einen marokkanischen Geburtstagskuchen mit.

 

Gefahren: 252 km

Das Geburtstagsmenü in einem sehr schön dekorierten Restaurant auf dem Campingplatz.

2017-03-10 – Martil

(CP „Al Boustane“ N 35.62876° / W 05.27766°)

Am Morgen nach dem Geburtstagsessen fuhren wir relativ früh weg, d.h. wir trennten uns.

 

Mit mir fuhr Christine weiter und wir hatten eine größere Tagesetappe vor. Nur 11 km entfernt liegt Volubilis (GPS: N 34.07205° / W 05.55226°), eine bekannte Ausgrabungsstätte und Ruinen, die mit Touristenbussen viel besucht wird. Wir schauten uns das Gelände aus der Ferne an und fuhren weiter.

Die letzten Blicke auf kahle Berge, gut bewirtschaftete Felder und Ort- schaften, die kaum den Charakter von Marokko widerspiegeln, weil sie einen sehr modernen Baustil haben.

 

Ich hatte den Eindruck, je mehr ich in den Norden komme, je „reicher“ wird das Land.

 

Schon weit vor Tetouan gibt es große Stände am Straßenrand mit Ton- arbeiten, wie Krüge, Tassen, Teller und vieles mehr. Wer bis jetzt kein Souvenir gefunden hat, um es mit nach Hause zu nehmen, findet hier allemal etwas.

 

Von hier haben wir noch ca. 50 km bis zum Hafen in Tanger Med, wo wir um 11:00 Uhr die Fähre nach Algeciras nehmen wollen.

 

FAZIT: Die Rundreise durch Marokko über 10 Wochen hat mir sehr gut gefallen. Ich habe die unterschiedlichsten Eindrücke gewonnen. Jede Region hat ihren besonderen Reiz und vor allen Dingen hat mich die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Marokkaner sehr überrascht, weil die meisten halt doch arm und trotzdem zufrieden sind.

 

M A R O K K O..... ich komme wieder!

Als Erinnerung habe ich mir meine beiden Außenspiegel bemalen lassen: Linkes Bild rechter Außenspiegel - rechtes Bild linker Außenspiegel.