In der Zeit vom 21.05.-23.06.2017 fahre ich eine geführte Tour mit Heidrun und Lutz nach "Moskau und der Goldene Ring" mit!

2017-05-16 – Stendal

(GPS: N 52°36'39.5“ / E 11°51'32.2“)

Die letzte Aktion vor unserer Russland-Reise mußte am 15.05.

durchgeführt werden.

 

Eine amtstierärztliche Bescheinigung für meinen Hund Sunny darf nicht älter als zehn Tage sein. Das bedeutete für mich, nach dem Treffen in

Bad Nenndorf den Termin in Hannover wahrzunehmen.

Das hat auch alles wunderbar geklappt.

 

Nach vielen telefonischen Nachfragen und Auskünften im Internet, eine vernünftige Aussage über die Bedingungen zu bekommen, sind wir jetzt schlau. Der Hund bzw. das Tier, was mit nach Russland fährt, muss sich die letzten drei Monate an dem Ort aufhalten, wo die Bescheinigung durch das Veterinäramt ausgestellt werden soll. Dies wurde nicht weiter geprüft, es genügte meine Ansage!

 

So konnten wir uns dann am nächsten Tag auf den Weg machen. Wir haben bis zu unserem Treffpunkt in Litauen ca. 1.500 km. In Klaipeda treffen wir uns mit den anderen aus der Gruppe, die mit der Fähre von Kiel nach Klaipeda fahren.

 

Da wir sieben Tage Zeit haben, beschlossen wir, keine Autobahn zu nehmen. Unsere erste Zwischenstation machten wir in Stendal. Dort gibt es einen großen gemischten Parkplatz mit Schotter und teilweise Wiese, zentrumsnah, kostenlos und ideal für Hunde sowie Ver- und Entsorgungs- möglichkeit.

 

Gefahren: 208 km

2017-05-17 – Seelow

(GPS: N 52°31'54.2“ / E 14°23'26.4“)

Am nächsten Morgen überlegten wir kurz, nicht den Grenzübergang bei Frankfurt an der Oder zu nehmen, sondern etwas weiter nördlich bei Küstrin (Kostrzyn).

 

Das bedeutete eine Fahrt über Bundesstraßen und mitten durch Berlin.

Vor dem Brandenburger Tor mussten wir rechts abbiegen. Dort gab es heute eine Veranstaltung mit vielen bunten Luftballons und Polizei an allen Ecken.

Cirka 20 km vor der Grenze suchten wir eine Übernachtungsmöglichkeit und fanden ihn nach einigem Suchen in Seelow hinter dem Stadion an einer Diakonie und am Rande des Stadtparks, der sich großzügig weit über Hügel und Wälder hinzieht und eine erfrischende Panoramasicht bietet.

 

Gefahren: 230 km

P a n o r a m a s i c h t

2017-05-18 – Pila (Schneidemühl)

(GPS: N 53°10'30.1“ / E 16°43'26.2“)

Vor der Weiterfahrt musste ich noch einmal die Panoramasicht genießen. Anschließend fuhren wir kurz zu der historischen Gedenkstätte, die „Seelower Höhen“.

Die Gedenkstätte erinnert am Historischen Ort an die Kämpfe an der Oder im Frühjahr 1945.

 

Ab dem 16. April 1945 durchbrachen sowjetische Gruppen die deutschen Verteidigungsstellungen und drangen zur Reichshauptstadt Berlin vor.

 

Zehntausende Soldaten und Zivilisten wurden getötet. Mit der Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945 war der Zweite Weltkrieg in Europa beendet.

 

Am 27. November 1945 weihte die Rote Armee hier für ihre gefallenen Soldaten ein Ehrenmal mit Kriegsgräberstätte ein. Es gehörte zu den ersten sowjetischen Denkmalen im besetzten Deutschland.

 

1972 erweiterte die DDR das Ehrenmal zu einer „Gedenkstätte der Befreiung“. Diese stellte bis 1989 den Sieg der Sowjetunion über das nationalsozialistische Deutschland in den Mittelpunkt.

 

Seit 1990 hält die Gedenkstätte Seelower Höhen die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg und seine Opfer im erweiterten Kontext wach.

Unsere Route führte uns entlang an vielen Rapsfeldern, deren Duft uns immer wieder begleitete und sich mit weiten grünen Feldern abwechselten.

 

Zwischendurch gab es mal eine Umleitung, die über eine einspurige schlechte Fahrstrasse führte. In manchen Ortschaften gibt es im Zentrum immer noch Kopfsteinpflaster, das sehr unangenehm zu fahren ist und sicherlich nicht unbedingt zur Verkehrs-beruhigung dient.

 

In der Nähe von Pila gibt es einige Seen und Flussläufe, aber eine Zugangsstrasse war nicht zu finden. So fuhren wir mal wieder spontan durchs Zentrum von Pila und fanden nach einigem Hin- und Herfahren eine Möglichkeit zum Übernachten, nämlich am ehemaligen Militärflughafen zwischen Materialbunkern. Das riesige Gelände wird heute von Fahrschulen für Lkw und Motorräder als Übungsplatz genutzt, ist ideal geeignet zum Radfahren und Rollschuhfahren und bietet durch den angrenzenden Wald auch Gelegenheit zum Wandern.

 

Gefahren: 210 km

2017-05-19 – Ostroda (Osterode)

(GPS: N 53°42'27.9“ / E 19°56'43.6“)

Nach einer absolut ruhigen Nacht und noch immer strahlender Sonne mit Temperaturen bis 30° in der Mittagszeit fuhren wir weiter Richtung zur litau-ischen Grenze.

 

Noch zwei Etappen liegen vor uns. Die Fahrt verlief immer noch durch herrliche Landschaften. In der Gegend um Ostrada gibt es mehrere Seenlandschaften, aber kaum eine Möglichkeit, am Wasser stehen zu können.

Wir fuhren ein bißchen um den See herum und fanden ein Plätzchen an einem noch nicht fertig gestellten Hotel.

 

Wir hatten zwar keinen Blick auf das Wasser, aber konnten wunderbar dort spazieren gehen. Es ist ein sehr interessantes Städtchen mit einem Amphitheater direkt am Wasser und viel Wassersportmöglichkeiten.

Dieses Monument steht vor dem fast fertigen Bau des „Hotels“ und wir haben uns gefragt, was es werden soll. Bei einer „Rutsche“ würde das Umfeld noch fehlen, ein Sandhügel wäre denkbar, ein Schwimmbecken allerdings nicht. Im Moment hat man den Eindruck, dass der komplette Bau einen Stillstand hat.

 

Am nächsten Morgen erfuhren wir von einer Security-Frau, dass dem Bauherrn das Geld ausgegangen ist und das „Monument“ tatsächlich eine Rutsche werden und in ein Schwimmbassin führen soll.

 

Gefahren: 264 km

2017-05-20 – Nowinka – nördl. von Augustow

(GPS: Bar Abro N 53°54'08.4“ / E 22°58'44.5“)

Um 9:00 Uhr war es heute schon 28°. Ich werde noch Frühaufsteher, denn um kurz nach neun Uhr war ich schon abfahrbereit.

 

Unser Ziel war zunächst eine Pizzeria in Olszanka, kurz vor der Grenze zu Litauen, die ich von einem früheren Besuch her schon kannte.

 

Im Verlauf unserer Fahrt ging mir aber ein Gedanke nicht aus dem Kopf. Der Besitzer der Pizzeria sprach deutsch und wollte, obwohl wir damals dort gegessen haben, den Stellplatz mit umgerechnet 10 € bezahlt haben.

 

Mit dieser Diskussion wollte ich mich nicht noch einmal beschäftigen und so suchten wir ab Augustow bereits nach einem geeigneten Plätzchen.

Ein paar Runden durch die Stadt und ein paar Kilometer weiter fanden wir ein Lokal.

 

Wir gingen zu Fuß nachsehen, ob es dort eine Möglichkeit gab, für zwei Wohnmobile stehen zu bleiben. Es kam uns sofort der Besitzer entgegen und meinte, alles okay, hier können wir stehen bleiben.

 

Wir standen hinter dem Lokal an einem kleinen Eckchen und konnten sogar von dort noch Spaziergänge mit den Hunden machen. Ein leckeres Essen und zwei Schwarzbier rundeten den Tag ab.

 

Gefahren: 253 km

2017-05-21 – Klaipeda

(GPS: Camp Karkle N 55°48'30.0“ / E 21°04'24.0“)

Wir waren wieder ziemlich früh reisefertig und hatten kurz den gleichen Gedanken.

 

Heute schon zum verabredeten Ziel auf den Campingplatz nach Klaipeda zu fahren, um dort noch einen Tag entspannen zu können. Von Kaunas nach Klaipeda konnten wir die gebührenfreie Autobahn fahren, dadurch ließen sich die Kilometer realisieren.

 

Auf dem Campingplatz angekommen, stellten wir sofort fest, hier waren die Temperaturen um mindestens 5° kühler und für mich sehr angenehm.

 

Jetzt relaxen wir bis morgen, bis die anderen mit der Fähre am Abend ankommen. Nur 100 m entfernt liegt direkt die Ostsee mit einem schönen Strand.

 

Den Tag für eine Ruhepause haben wir genutzt zum Reinigen unseres Wohnmobils und zum ausgiebigen Duschen. Wir waren gerade fertig, als die anderen kamen. Dann gab es eine kurze allgemeine Besprechung, denn am nächsten Morgen sollte es weiter gehen.

 

Gefahren: 369 km

 

2017-05-23 – Pilsrundäle

(GPS: N 56°24'59.9“ / E 24°01'46.7“)

Am nächsten Morgen war ich relativ früh auf den Beinen, das Gras war noch feucht und ich sah unseren kleinen Frosch vom Vortag noch mal.

Er ließ sich friedlich fotografieren.

Vom Platz sind wir als letzte weggefahren, wir hatten es nicht eilig.

 

Den Zwischenstopp am „Berg der Kreuze“ haben wir ausgelassen, weil wir diese Gedenkstätte schon beide gesehen haben. Bei der letzten Fahrt durch's Baltikum im Juli 2016 habe ich sehr viele Bilder gemacht.

Unsere Strecke war landschaftlich sehr abwechslungsreich zwischen Wäldern, Hügeln und Seenlandschaften.

 

Unser Etappenziel haben wir als erste erreicht und bis zur geplanten Schlossbesichtigung konnten wir noch ausgiebig mit den Hunden eine Runde außen um das Schlossgelände machen.

Der prachtvolle Bau des Barock-/ Rokokoschlosses aus dem 18. Jh. mit seiner wundervoll gestalteten Parkanlage und einer Vielzahl von seltenen Tulpen und einem Rosengarten liegt in einer unberührten Landschaft in Rundäle. Das Schloss wurde seit 1972 ständig restauriert und im Jahre 2014 abgeschlossen.

Das Schlossensemble Rundäle zählt zu den hervorragendsten Archi- tekturdenkmälern des Barocks und Rokoko in Lettland und diente als Sommerresidenz des Herzogs Ernst Johann Biron von Kurland.

Die Innenausstattung des Schlosses besteht aus Stuckdekor, verschie-denen Malereien, kunstvollen Parketten und fast in jedem Raum steht ein raumhoher Kamin mit gemalten Fliesen.

 

Kunstgemälde und Mobiliar sind teilweise erhalten und nach und nach werden weitere Möbelstücke und Wertgegenstände als Schenkung gestiftet. Derzeit sind von ca. 180 Räumen 44 der Öffentlichkeit zugänglich.

Das Gelände des Schlossgartens umfasst 72 ha, wobei der 10 ha große französische Garten im Stil des Barocks als die bedeutendste historische Anlage im Baltikum gilt.

 

Im Garten sind 52 Rosenkreise angelegt, die den 72 Rosenzüchtern aus

17 Staaten gewidmet sind. Leider blühten zur jetzigen Zeit nur die ver-schiedensten Tulpenarten.

 

Gefahren: 242 km

Weitere Bilder von den Räumlichkeiten des Schlosses sowie den Tulpen findet Ihr in der Fotogalerie!

2017-05-24 – Dzerkali

(Camping Dzerkali GPS: N 56°32'47.8“ / E 27°35'10.2“)

Unsere heutige Strecke verlief fast nur im Regen. Morgens konnten wir noch im Trockenen mit den Hunden eine Runde Gassi gehen.

 

Zwischendurch nutzten wir für eine kurze Pause die regenfreie Zeit, weil die Strecke ziemlich ermüdend war. Kilometerlange holprige, langgezogene ebene Strassen, rechts und links betörend grüne Hecken und Sträucher.

 

Ein Aussichtsturm, mal eben rauf und runter gelaufen, gab uns neue Kraft.

Zwischen Rezekne und Ludza liegt direkt an einem idyllischen See der Campingplatz Dzerkali, ein neu angelegter Platz mit kleinen Fachwerk-hütten, einem Tennisplatz und Kinderspielplatz sowie der Wohnmobilstell- platz mit festem Untergrund, Stromanschlüsse und Ver- und Entsor-gungsmöglichkeit. Als wir ankamen, schien auch wieder die Sonne.

 

Am Abend eine kurze Besprechung über die Formalitäten, die morgen auf uns zukommen könnten und die Absprache der Abfahrtszeit um 7:30 Uhr, die wir gemeinsam im Konvoi fahren wollen, um an der Grenze zusammen anzukommen.

 

Gefahren: 311 km

2017-05-25 – Parkhotel Derbovezh

(GPS: N 56°19'48.3“ / E 31°57'09.8“)

Für den nächsten Morgen mussten wir wohl alle den Wecker stellen, denn um 7:30 Uhr sollte es im Konvoi zur Grenze gehen.

 

Bis dahin hatten wir 48 km und die ersten 20 km führten uns nur an Baustellen mit Ampelschaltung vorbei. Da hieß es darauf zu achten, dass alle zusammen blieben.

 

Gut angekommen, kamen wir zunächst an die lettische Grenzkontrolle.

Dort standen ca. 25 Pkw und es kamen immer nur schubweise 3-4 Fahr- zeuge weiter. Jeder musste einen Zettel in doppelter Ausfertigung mit Personalien und Fahrzeugdaten ausfüllen. Das dauerte bereits mehr als

2 Stunden.

 

An der russischen Grenzkontrolle ebenfalls 1 Formular mit Personalien und Fahrzeugdaten ausfüllen. Ein Formular, was wir schon vorbereitet hatten, musste noch mal ausgefüllt werden und manche Angaben geändert werden. Jede spätere Änderung musste signiert und abgestempelt werden. Das alles dauerte mehr als 3 Stunden und es wurde gar nicht gern gesehen, wenn wir uns aus den Fahrzeugen außerhalb unterhalten haben.

 

Also alles wieder einsteigen und geduldig abwarten. Erst danach haben mindestens 2, manchmal 3 Zollbeamte das Fahrzeug „untersucht“, d.h. es sollten alle Klappen, alle vorhandenen Türen geöffnet werden. Manche Wohnmobile wurden sogar von allen Seiten fotografiert. Danach mussten die Papiere fotografiert und die Daten in den Computer eingegeben werden. Erst danach konnten wir die Schranke passieren. Das alles dauerte insgesamt 6 ½ Stunden.

 

In einem Vorgespräch hatten wir uns darauf geeinigt, falls diese Situation eintrifft, dass wir nur noch eine Strecke von ca. 70 km fahren wollten, um eine Zwischenübernachtung zu machen. Aber irgendwie wollten alle die letzten 240 km durchfahren, weil wir danach ja einen Ruhetag einlegen.

Und so kamen wir ermüdet und genervt am Parkhotel an und konnten noch im Restaurant essen gehen.

 

Bei unseren Überlegungen waren wir uns alle einig, dass wir Glück hatten, ein Pärchen dabei zu haben, die russisch sprechen, denn sonst hätte das Ganze bestimmt noch mal weitere 4 Stunden in Anspruch genommen, denn von den Beamten sprach keiner englisch oder deutsch.

 

Und so hatten Uschi und ich auch das Glück, dass er, der in Russland studiert hatte, den Beamten erklären konnte, dass wir alle Unterlagen für unsere Hunde komplett dabei haben und durften dann ohne weitere Kontrollen unserer Hunde fahren.

 

Das Parkhotel ist eine große Anlage im Grünen und an einem See mit vielen kleinen Holzhütten, einem Restaurant und einem Schotter-Parkplatz für uns. Unser Organisator hatte drei Hütten gemietet, die uns zum Duschen und zur Toilettenbenutzung dienten. Über einen Holzsteg am See entlang läßt sich in ca. 1 km der zum Hotel eingerichtete Campingplatz erreichen, der noch fertig gestellt werden muss. Dort gibt es noch keine Duschen und keine Toilettenanlage, sondern lediglich das Wiesengelände mit Grillstationen.

 

Gefahren: 292 km

2017-05-27 – Zvenigorod

(GPS: Reka-Hotel N 55°42'32.3“ / E 36°51'45.4“)

Es hat gut getan, in Derbovezh zwei Tage zu bleiben und einen ruhigen Tag zu genießen.

 

Die Route zum nächsten Stopp führte uns weiter über die Magistrale 9, vorbei an weitläufigen Wiesenlandschaften und gemischten Wäldern.

Mir ist aufgefallen, dass nirgendwo landwirtschaftliche Anlagen zu sehen sind, keine Kühe, keine Ziegen, kaum Schafe und Pferde und auch keine bewirt-schafteten Felder.

 

Auf den Wiesen war immer wieder blühender Löwenzahn zu sehen.

Es gab viele kleine Seen und Biotope und sumpfiges Gelände.

 

Hinweisschilder am Rande der Strasse ließen kleine Ansiedlungen vermuten, die über Schotterstrassen zu erreichen waren.

 

Wir hofften auf eine Einkaufsmöglichkeit und fanden diese erst nach ca.

70 km, eine weitere nach 60 km.

Die Hotelanlage lag etwas außerhalb und umfasste ein riesengroßes ein- gezäuntes Gelände mit viel Wiese, Grillhütten und einem Spielplatz sowie kleine Zimmer, die über den Pkw-Ab-stellplätzen lagen.

 

Die Hunde konnten hier frei laufen. Leider gab es noch kein Restaurant hier, so dass wir uns selbst versorgten

 

Gefahren: 341 km

2017-05-28 – Sergiev Possad

(GPS: Stojanka Cafe N 56°18'30.1“ / E 38°08'09.3“)

Von hier sind es „nur“ 50 km bis nach Moskau.

 

Wir fahren allerdings zunächst in westlicher Richtung weitläufig um Moskau in Richtung Norden herum, an Iksha und Selenograd vorbei und steuern das erste Kloster an: Dreifaltigkeits-Kloster.

 

Unmittelbar am Kloster gibt es einen Parkplatz an einem Cafe, was in Russland auch Restaurant bedeutet. Wir werden um 14:30 Uhr mit einem Mittagsimbiss begrüßt, um 16:00 Uhr haben wir eine deutschsprachige Führung durch die Klosteranlage.

 

Vorsichtshalber haben die Frauen alle ein Kopftuch eingepackt, da es möglicherweise erwartet wird. Hier haben wir es allerdings nicht anziehen müssen. Noch zwei Flaschen Schwarzbier im Cafe gekauft, habe ich den Abend ausklingen lassen.

 

Gefahren: 153 km

Weitere Bilder findet Ihr in der Fotogalerie!

2017-05-29 – Pereslavi-Zalesski

(Nikolaj-Kloster N 56°43'54.1“ / E 38°50'23.5“)

Inzwischen fällt es mir nicht schwer, früh aufzustehen.

 

Die Sonne scheint um 6 Uhr schon durch die Fenster, um 9 Uhr bin ich abfahrbereit.

 

Wir haben nur eine kurze Etappe zu fahren und sollen um 11 Uhr am Kloster sein. Wir haben wieder eine deutschsprachige Führung bei unserem zweiten Klosterbesuch.

 

Das Kloster ist ein Nonnenkloster und wurde allein von ihnen aufgebaut und jetzt bewirtschaftet. Direkt gegenüber vom Kloster gibt es ein Restaurant und wir nehmen alle ein Mittagessen ein.

 

Danach sollte es noch zum Stadtzentrum gehen. Die Stadt ist gut erhalten aus dem 12. Jh, dessen Stadtkern von einem Erdwall umgeben ist, der

16 m hoch ist und früher Holzwände und Türme getragen haben.

 

Leider haben wir eine ausgiebige Stadtbesichtigung abbrechen müssen, weil es immer heftiger zu regnen begann und unser Rückweg über 2 km war.

Im Wohnmobil wieder angekommen, mussten wir erstmal unsere Hunde waschen und abtrocknen.

 

Dann haben auch wir uns umgezogen und fuhren für die Übernachtung nur 5 km weiter bis zum „Botik-Museum“ am Pleceevo-See

(GPS: N 56°43'29.9“ / E 38°46'34.7“).

 

Peter der Große hat hier als Kind angefangen, Schiffchen zu bauen und in seinem weiteren Leben diese Leidenschaft ausgebaut. So entstand 1803 hier eines der ältesten Provinzmuseen Russlands mit dem Boot „Fortuna“, das Peter der Große gebaut haben soll.

 

Gefahren: 77 km

Weitere Bilder findet Ihr in der Fotogalerie!

2017-05-30 – Rostov-Velikij

(GPS: N 57°11'01.5“ / E 39°24'46.1“)

Am nächsten Morgen wurde es merklich kühler, der Regen ließ nicht wirk- lich nach.

 

Zwischendurch kam immer mal kurz die Sonne durch.

 

Die eintönige Straßenführung machte nicht wirklich Spaß. An den Straßenrändern wuchsen hohe Bäume, vergleichbar wie bei uns die Alleen. Inzwischen habe ich in Erfahrung gebracht, dass der Boden hier in Russland nicht besonders geeignet ist für Ackerbau und Viehzucht.

Wir parken direkt vor dem „Rostover Kreml“ mit der berühmten „Glocken-wand“. Täglich um 17 Uhr werden die Glocken von Hand geläutet.

 

Die Glöckner entwickelten im Laufe der Jahrhunderte eine große Kunstfertigkeit des Glockenspiels und erfanden verschiedene Klangvariationen.

Die Glockenwand wurde nach dem Vorbild des Ivan Velikij im Moskauer Kreml erbaut.

 

Die ganze Anlage ist mit einer großen Mauer umgeben und umfasst Paläste, Kathedralen, Kirchen, fürstliche Gemächer, Wirtschaftsgebäude und verschiedene Türme sowie die Glockenwand.

 

Das Wetter sollte uns jetzt noch 2-3 Tage in kühler werdenden Tempe-raturen und kräftigen Regenschauern begleiten.

 

Gefahren: 70 km

Weitere Bilder findet Ihr in der Fotogalerie!

2017-05-30 – Jaroslavl

(Hotel „Jaroslawskoje Podvari“ GPS: N 57°33'40.2“ /              E 39°53'50.6“)

Nach der deutsch-sprachigen Führung durch den Kreml in Rostov fuhren wir zu unserem nächsten Übernachtungsziel, ein sehr elegant und modern wirkendes Gebäude mit einem eigens für Wohnmobile eingerichteten Stellplatz mit Ver- und Entsorgungsmöglichkeit. Es lag in einem Gewerbe- park etwas abseits von der Stadt.

Am nächsten Tag machten wir eine Stadtrundfahrt mit dem Bus, um die größte und älteste aller Wolgastädte kennen zu lernen.

 

Die Stadt wird geprägt durch Industrieanlagen und Kirchen, die zum Teil ihren eigenen Stil entwickelt haben und sich mit glasierten Kacheln schmücken.

 

Farbenfrohe Fresken im Innern zeigen ihr Selbstbewusstsein und das Lebensgefühl der Stadt an. Die Altstadt wurde zum Weltkulturerbe erklärt und hat eine bewegte Vergangenheit. Durch die Lage an der Wolga war sie ein bedeutungsvoller Handelsplatz zu Westeuropa sowie zum Osten und Norden Russlands. Erst nach der Entstehung von St. Petersburg änderte sich das Bild.

Bei dieser Gelegenheit besuchten wir kurz ein Musikinstitut und bekamen eine musikalische Darbietung von vier Tenören, die mir unvergeßlich bleiben wird.

Nicht weit entfernt von der Altstadt liegt die große Parkanlage, wo der Kotorosl River in die Wolga fließt. Wir sind vom Stellplatz aus mit einem Wohnmobil in die Stadt gefahren, um unabhängig zu sein wegen unserer Hunde.

 

Das hat prima geklappt. Am Abend waren wir wieder gemeinsam auf dem Stellplatz am Hotel und wurden außer mit einem guten Essen überrascht mit einer folkloristischen musikalischen Einlage.

Es wurde noch kühler, die Temperatur sank über Nacht auf 6°, es regnete teilweise und es war windig.

 

Gefahren: 60 km

Weitere Bilder findet Ihr in der Fotogalerie!