Unser Wüstenritt

Der nächste Morgen kam. Wir hatten alle noch Zeit bis zum Nachmittag, denn erst gegen 15-16 Uhr geht es los, mittags ist es für die Dromedare zu warm.

 

Wir überlegten hin und her und tauschten uns aus, was wir denn alles mitnehmen müssen. Die Tasche oder der Rucksack wurde gepackt mit einer zusätzlichen Leggins, einem evtl. Nachtgewand, einer zusätzlichen Jacke, einer Flasche Wasser, Zahnbürste, ein kleines Handtuch und für den Abend eine Flasche Wein oder Bier.

 

Als es soweit war, bekamen wir alle einen Turban auf dem Kopf gebunden, der uns vor möglichem Wind schützen sollte.

 

Die meisten hatten eine warme Jacke und festes Schuhwerk an. Wer mich kennt, weiß, dass ich das alles nicht brauche.

 

Ich fuhr ärmellos und später sogar mit nackten Füssen. Bis wir alle auf den Dromedaren saßen, verging eine Weile. Als erstes musste Ingeborg aufsitzen. Als das Dromedar aufstand und sie oben saß, wollte sie auf einmal nicht mehr und sofort wieder runter.

 

Wir redeten ihr gut zu und versicherten ihr, dass sie nicht runterfällt. Hassan und Mohamed, unsere beiden Anführer, nahmen sehr viel Rücksicht und es ging langsam los.

Man sollte schon ein bißchen Abenteuerlust haben und auch ein Risiko eingehen wollen, wenn man das erleben will. Unter Risiko meine ich, man weiß ja nie, was unterwegs auf einen zukommen kann. Der Gangart eines Dromedars ist nicht zu vergleichen mit einem Pferd. Es sackt beim Gehen durch den Sand teilweise tief ein und dadurch wird die ganze Sitzposition manchmal etwas schräg und man muss sich fast immer gut an den aus Metall geformten Haltegriffen festhalten. Geht es mal bergab, wird es umso anstrengender sich abzustützen.

Bis zu unserem Nomadenzelt sollten es zwei Stunden sein. Da wir langsam weiterzogen, wurde nach ca. 1 Stunde eine kurze Pause zur Erholung der Dromedare gemacht.

 

Das letzte Stück ging unser Weg über einen Berg, der für die Dromedare mit Belastung zu steil hinaufging. Unser Gepäck konnten wir bei den Dromedaren lassen. Auf der anderen Seite sahen wir schon unser Nachtlager.

Hassan und Mohamed rollten Teppiche aus, bauten einen kleinen Tisch auf und brachten Matratzen um den Tisch, damit wir nicht im Sand sitzen mussten. Zunächst gab es frischen Tee (hier liebevoll Maroc-Whisky genannt).

 

Danach wurde das Essen gemacht. Es gab eine marokkanische Suppe und Tajine mit Hühnchen. In der Zwischenzeit ging die Sonne unter und wir kletterten noch mal einen Hügel hinauf, um die verschiedenen Schattierungen fotografieren zu können.

Wir saßen anschließend noch eine ganze Weile am Lagerfeuer, tranken unseren Wein und irgendwie war jeder bald müde genug, um die Nacht auf einer flachen Unterlage auf dem Sand und mit einem Kissen für den Kopf und mit Decken gut zu überstehen.

Die Nacht verlief für jeden anders. Einige schliefen gut, andere weniger. Die Geräusche waren so unterschiedlich wie Sterne am Himmel. Man hörte verschiedenes Schnarchen, Reden im Schlaf und das Dromedar, das direkt am Lager schlief, hörte man widerkauen.

Um kurz vor 7 Uhr war die Nacht zu Ende. Die Sonne ging auf und wir mussten uns fertig machen für die Rücktour.

 

Ein frischer Tee zum Wachwerden, den Weg über den Berg zurück und dort warteten bereits die Dromedare. Der Rückweg erschien mir beschwerlicher, er kam mir auch kürzer vor, was wir alle als sehr angenehm empfanden. In der Ferne sahen wir unsere Wohnmobile und dachten schon, wir haben es geschafft. Aber es dauerte noch eine Weile.

 

Wieder „zu Hause“ angekommen, waren alle froh, heil und mit ein bißchen Muskelkater erschöpft gemeinsam ein Frühstück einnehmen und danach unter die Dusche gehen zu können.

 

Gefahren: 186 km

Es war ein absolut faszinierendes Erlebnis, auf das ich nicht hätte ver- zichten wollen, zumal wir auch noch das ideale Wetter hatten: sonnig, windstill, warm.

 

Und Sunny, mein Hund, der bei Dieter geblieben ist, hat es auch gut überstanden und sich riesig gefreut, dass ich wieder da bin!

2017-02-17 – Tinerhir – (Tinghir)

(CP „Ourti“ GPS: N 31.49932° / W 05.54240°)

Am nächsten Morgen hatte keiner Muskelkater, einige waren lediglich noch etwas müde.

 

Wir fuhren eine neue geteerte Verbindungsstraße von Mazouga nach Erfoud, so dass wir nicht mehr über Rissani fahren mussten. Allmählich verließen wir die Wüstengegend und kamen in eine neue Umgebung. Wir sahen wieder mehr Olivenbäume und Dattelpalmen, bewirtschaftete Felder und belebte Ortschaften.

 

Obwohl uns von anderen gesagt wurde, der oben erwähnte Campingplatz wäre eine Baustelle, zogen wir es vor, uns ihn selbst anzusehen. Und wir blieben eine Nacht, denn er war durchaus annehmbar. Das Sanitärgebäude machte einen super sauberen Eindruck und das große Gebäude in der Mitte des Platzes, das als Bürogebäude vermietet wurde, störte überhaupt nicht. Sicherlich wird es den einen oder anderen Tag geben, wo dort Bauarbeiten stattfinden.

Durch das Bürogebäude wurde der Platz für den Campingbedarf verklei- nert.

 

Sollten wir noch mal hierher kommen, bietet es sich durchaus an, mit dem Fahrrad mal ins Zentrum zu fahren, das ca. 2 km entfernt ist. Die Stadt ist sehr modern mit vielen neuen Bauten und einem interessanten Innen- stadtkern.

 

Wir hatten uns für heute vorgenommen, eine Gemüsesuppe zu kochen und hier bot sich die Gelegenheit dazu bestens an, da wir fast alleine auf dem Platz waren und eine Ecke für uns hatten. Zuvor hatten wir reichlich frisches Gemüse unterwegs eingekauft.

 

Gefahren: 12 km

2017-02-18 – Tinerhir

(CP „Le Soleil“ GPS: N 31.54753° / W 05.59048°)

Am nächsten Morgen hörten wir vermehrt die Geräusche von Kühen, Schafe brüllten und Ziegen meckerten.

 

Als wir fertig zum Abfahren waren, schauten wir noch kurz in den Souk und stellten fest, dass es ein reiner Tiermarkt war. Das musste ich mir nicht unbedingt antun zu sehen, wie sie mit den Tieren umgehen.

Auf dem Campingplatz angekommen, stellten wir zwei Wohnmobile ab und fuhren mit Dieter's Wohnmobil in die Todra-Schlucht.

 

Nach ca. 50 km machten wir kehrt und bedauerten schon, nicht mit allen Fahrzeugen gefahren zu sein. Denn unterwegs gab es genügend Campingplätze, wo wir überall hätten stehen können.

 

Es sah fast so aus, als hätten wir durchfahren können, um zur Dades-Schlucht zu kommen, was nach Aussagen von Dieter bis vor zwei Jahren noch nicht möglich gewesen ist. Das nächste Mal wollen wir dies auspro- bieren.

Wieder auf dem Campingplatz angekommen, überlegten wir gemeinsam, zum Rest der Gemüsesuppe Reibekuchen zu machen.

 

Jeder hat eine Aufgabe übernommen und allen hat es fantastisch geschmeckt. Das wollen wir wiederholen!

Am nächsten Nachmittag fing es leicht an zu nieseln, was uns aber nicht abhielt, Ingeborg's Geburtstagseinladung zum Essen nach zu kommen.

 

Der Tag klang in aller Zufriedenheit aus, denn wir konnten vor den Wohnmobilen noch einen „Absacker“ zu uns nehmen.

 

Gefahren: 126 km

Weitere Bilder findet Ihr in der Fotogalerie!

2017-02-20 – Ait Amelouk (Dadesschlucht)

(GPS: N 31.74106° / W 05.80173°)

Am nächsten Morgen fuhren wir nach langer Zeit mal wieder im Konvoi in einer Gruppe. Vom Campingplatz kamen wir nach nur 8 km zur N 10 über Tinghir nach Boumaine Dades bis zum Abzweig in die Dadesschlucht.

 

Wir wollten die Dadesschlucht soweit wie es möglich war hinauffahren. Sie wirkt ganz anders als die Todraschlucht, weil man hier in die Schlucht hinab schaut statt auf die Bergspitzen.

 

Hier sind auch die Farben anders, keine roten Felsen, sondern graugrün, als würden sich in den Felsen Mineralien befinden. Hinter jeder Kurve sieht die Welt anders aus und hier ketten sich auch die kleinen Ortschaften hintereinander und sind vielfach bewohnt.

Der Fluss fließt durch die ganze Schlucht und hat auch teilweise schon massiven Überschwemmungsschaden hinterlassen. Wir mussten durch zwei Baustellen über einen provisorischen Umweg, wo der Fluss die Strasse weggerissen hat.

 

In solchen Situationen sind die Marokkaner schnell dabei. Sie sind jetzt im Begriff, die Strasse mindestens 20 m höher an den Felsrand zu bauen, da der Fluss schon ohne Schneeschmelze oder viel Regen ziemlich viel Wasser hat.

 

Schneeschmelze ein gutes Stichwort. Wir kamen nach ca.89 km auf eine Höhe von 1.810 m. Dort steht ein Hotel mit toller Aussicht auf die Schlucht (GPS: N 31.53003° / W 05.92537°). Auf den Berghöhen in der Ferne sah man Neuschnee von den letzten Tagen.

Die meisten fahren von hier aus wieder zurück. Wir wollten jedoch wissen, wie weit die Strasse passierbar ist für Wohnmobile. Nach weiteren 37 km hielt uns ein Anwohner an und erklärte uns, dass der Pass auf einer Höhe von ca. 3.000 m gesperrt und wegen Schnee nicht passierbar ist.

 

Wir fragten ihn, wo wir denn übernachten könnten, denn Campingplätze waren hier rar und es gab nur noch einen, der einige Kilometer weiter gewesen wäre. Er bot uns an, bei ihm auf seinem Grundstück übernachten zu können. Wir passten alle fünf dort hin.

 

Er lud uns zum Tee ein und auf Anfrage von uns kochte er uns sogar ein Tajine für drei Personen. Er hielt uns die Kinder von unseren Wohnmobilen fern, da sie plötzlich aus dem ganzen Dorf zu uns kamen und lästig auf dem Platz umher tollten.

Die Temperatur sackte massiv ab und es fielen einzelne Schneeflocken.

Am nächsten Morgen telefonierte unser freundlicher Marokkaner mit einem Freund, der bestätigte erneut, dass der Pass gesperrt ist und es besser wäre, zurück zu fahren.

 

Also gaben wir uns damit zufrieden und fuhren zurück, auch wenn es uns schwerfiel. Bis zum Abzweig in die Todraschlucht wären es noch 60 km gewesen Diese Strecke führte allerdings über den Pass. Auch von der Todraschlucht wäre uns möglicherweise die Durchfahrt wegen der Sperrung des Passes nicht möglich gewesen. Beim nächsten Mal sollte diese Strecke vielleicht besser bereits einige Zeit früher gefahren werden.

 

Gefahren: 138 km

Weitere Bilder findet Ihr in der Fotogalerie!

2017-02-21 – Skoura

(CP „Almerdil“ GPS: N 31.04964° / W 06.57648°)

65 km mussten wir zurück fahren bis zum Abzweig in Boumaine Dades.

 

Dann ging es weiter über die N 10. Viele neue Häuser gestalteten die Ortschaften, die mit ihrem Baustil für mich als modern und doch marokkanisch wirkten. Eine Gegend mit viel innovativem Aufschwung.

Nach ca. 30 km kamen wir durch die Oase, wo sich ein Felsen mit vielen großen verwegenen Stein- und Felsformationen sehr markant hervorhob.

 

Wir machten eine kurze Pause, um mal eben die Stufen oder den Trampelpfad hinauf zu gehen.

Danach wollten wir nicht mehr zu dem ursprünglich geplanten Ziel fahren, sondern machten Zwischenstation in Skoura auf einem Campingplatz.

 

Der Platz lag inmitten einer faden Landschaft, bot aber Erholung pur. Der Platz war ziemlich groß und wenig besetzt, hatte einen einladenden Swimmingpool, den ich bei höheren Temperaturen bestimmt ausprobiert hätte.

Es gab kaum eine Besiedelung im Umkreis, nur ein Kasbah zum besichtigen war zu Fuss durch ein Flussbett erreichbar. In der ganzen Region gab es die verschiedensten Kasbahs. Sie gibt es als Burg, kann eine Lehmburg der Berber, aber auch ein Fürstensitz oder eine Zitadelle sein. Die älteste noch gut erhaltene Kasbah ist in Quarzazate zu besichtigen.

 

Für heute Abend hatten wir Reibekuchen geplant. Alle haben mitgeholfen. Wir haben uns warm angezogen und saßen gemütlich windgeschützt zwischen den Wohnmobilen.

 

Gefahren: 70 km

2017-02-23 – Ait Ben Haddou

(PP GPS: N 31.04250° / W 07.12938°)

Zwei Tage haben wir uns ausgeruht bzw. mal wieder einige Reinigungs-arbeiten durchgeführt.

 

Die Temperaturen lagen nachts bei 6° und tagsüber wurde es warm in der Sonne.

 

In den Bergen gab es Neuschnee.

 

Zunächst fuhren wir Quarzazate an und parkten direkt vor dem neuen Museum für Filmgeschichte. Quarzazate ist bekannt für eine expandierende Filmindustrie. Viele große internationale Bibel- und Antikenfilme der letzten Zeit sind hier gedreht worden. Beim Verlassen der Stadt wird ein zweites Filmstudio gebaut, denn das eigentliche ursprüngliche Filmstudio wurde zum Hotel umgestaltet.

 

Quarzazate ist auch berühmt für seine Produkte aus Rosen: Seife, Kosmetika usw. Jeder Kreisverkehr in der Stadt hat irgendein Monument, was auf den Handel mit Rosen hindeutet. So wie es bei uns eine Weinkönigin gibt, gibt es hier eine Rosenkönigin, deren Festlichkeiten nicht minder interessant sind.

Gegenüber steht das gut erhaltene und immer wieder restaurierte rie- sengroße Kasbah.

 

Es ist so groß und verwinkelt, dass man sich fast verlaufen könnte.

 

 

Spannend und für mich interessant war eine Galerie einer weiblichen Künstlerin, deren Bilder mir sehr gut gefielen. Ich konnte es nicht lassen, mir ein gemaltes Bild von ihr zu kaufen, an dem ich nicht vorbei gehen konnte.

Nur 2 km weiter gab es neben einem kleinen Supermarkt einen Laden, der Alkohol verkauft. Da ich den marokkanischen Wein bereits probieren konnte, wußte ich, dass er schmeckt und von diesem wollte ich mir ein paar Flaschen mitnehmen.

 

Wir mussten von der Hauptstraße eine Nebenstraße zum Parken nehmen und ca. 500 m zurück gehen. Die Alkohol-Laden liegt schräg gegenüber der BMCE-Bank.

Diese Augen schauten mich so vertrauensvoll an, dass ich sie bei mir im Wohnmobil immer anschauen möchte. Das Interessante daran sind die Pupillen aus kleinen Kamelen.

 

Nach wenigen Kilometern erreichten wir den bewachten Parkplatz. Für 20 DH = 2 € konnten wir hier übernachten. Er liegt direkt am Berberdorf auf der anderen Seite des Flusses.

 

Um dort hin zu kommen müssen wir entweder den Fluss überqueren oder die Brücke nehmen, falls der Fluss mehr Wasser hat. Wenige Bewohner leben dort noch.

 

In der „ersten Etage“ des Bergdorfes bieten die Händler ihre Waren an. Dort habe ich genau das Kleid gefunden, was ich mir auf jeden Fall aus Marokko mitnehmen wollte.

 

Damit haben wir auch das Ende der Straße der Kasbahs erreicht, die von Tinerhir bis nach Quarzazate verläuft.

 

Gefahren: 179 km

2017-02-24 – Marrakech

(PP "Koutouria" N 31.62436° / W 07.99458°)

Wir haben auf dem Parkplatz gut geschlafen. Da wir uns auf der Neben- strecke über Telouet nach Marrakech befanden und sie in der Landkarte als besonders schön beschrieben wird, fuhren wir weiter.

Nach gut 60 km waren wir wieder auf der N 9. Von diesen 60 gefahrenen Kilometern boten die ersten dreißig eine wundervolle Landschaft, teilweise mit schönen Schluchten, wo sich kleine Ortschaften gebildet haben.

Die Strecke führte immer wieder am Fluss entlang, mal unten, mal mehr oberhalb und war gut befahrbar.

 

Dann kamen dreißig Kilometer Pistenstraße mit teilweise matschigem Boden und roter Erde. Manch einer mag sich nach vielleicht 5 km gedacht haben, lieber fahre ich zurück. Aber man hat ja die Hoffnung, gleich wird es besser und wir wollten auf gar keinen Fall zurück. Nur bei Regen ist das letzte Stück nicht zu empfehlen.

Endlich auf der N 9 angekommen, dachten wir, jetzt ist die Straße wieder gut. Dem war nicht so. Die zwar geteerte Straße und nach vier weiteren Kilometern auf einer Höhe von 2.260 m war nicht geeignet zum zügigen Fahren, weil man zwischendurch immer wieder kurzfristig überlegen musste, welches Schlagloch will ich vermeiden.

 

Dafür gab es mehrere Möglichkeiten, am Straßenrand zu parken, Pause zu machen und ein vorgefertigtes Tajine zu essen. Erst nach ca. 20 km wurde die Straße dreispurig und gut befahrbar.

An einer Ampelanlage an einem Verteilerkreis kurz vor Marrakech wurde Dieter, der als erster fuhr, von einem Mopedfahrer angesprochen, der uns den Weg zum Parkplatz zeigen wollte.

 

Ich glaube, das war eine gute Idee, denn wir sind zweimal durch eine gesperrte Straße gefahren, die wir wohl alleine nicht gefahren wären. Aber anders ging es nicht.

 

Er bekam von Dieter 30 DH für seine Führung. Von mir und Uli wollte er nochmal 20 DH haben. Darauf haben wir uns nicht eingelassen, da wir uns über Funk abgesprochen hatten.

Der Parkplatz kostete 80 DH = 8 €, war allerdings sein Geld nicht wert, denn ich kam mir vor wie auf einem Hinterhof.

 

Das einzig Gute daran war, er lag direkt an der großen Moschee und damit stadtnah. Es waren nur 300 m bis zum Platz der Ge- henkten, wo sich abends das Leben mit Gauklern, Künstlern und jeder Menge Gastronomie an offenen Tischen und Bänken abspielt.

 

Marrakech, eine Stadt mit vielen Gesichtern, war mir zu hektisch: Jeder, aber auch wirklich jeder, sei es als Fußgänger, Radfahrer, Mopedfahrer, Kutschen oder Eselskarren liefen umher, querten die Straßen, wie sie wollten ohne auch nur einmal an eine Ampelordnung oder auf Zebrastreifen zu achten.

 

Wir gingen am Abend mal über den Platz, tranken einen frisch gepreßten Orangensaft und aßen etwas. Dann wurde mir der Rummel zu viel und ich ging wieder zurück.

 

Gefahren: 160 km

2017-02-25 – Ouzoud

(CP „Amalou“ N 32.01393° / W 06.71757°)

Am nächsten Morgen ging ich mit Sunny einen größeren Kreis und Dieter begleitete mich in der Hoffnung, dass es für ein paar Fotos etwas ruhiger ist.

 

Die meisten Sehenswürdigkeiten verbergen sich hinter hohen Mauern und man zahlt Eintritt.

 

Fazit: Ich kann auf Marrakech beim nächsten Mal verzichten.

Wir kamen relativ gut aus Marrakech raus.

 

Wir hatten unsere Zieldaten und so war es nicht weiter tragisch, dass wir uns verloren und am Ortsausgang wieder getroffen haben.

 

Von der N 8 Richtung Fes fuhren wir hinter Tameleit auf die R 208 über Attaouia-Ech-Cheibiya – Khemis-Majden, dann R 304 bis Ouzoud zu den Kaskaden bzw. zum Wasserfall.

Der Campingplatz liegt im Tal und von hier aus geht es nur zu Fuß in die Tiefe, um dann die Wasserfälle zu sehen.

 

Der Weg nach unten führt über viele Stufen und abwechselnd an den Seíten gibt es eine Menge Souvenirhütten und Gastwirtschaften, die in die Felsen einge- baut wurden.

 

In den Felsen leben Affen, die sehr zutraulich sind, weil sie Futter in großen Mengen bekommen von den Besuchern.

Bei dem kleinen Affen auf Bild 10 hatte ich fast den Eindruck, als wollte er sich auf meine Sunny stürzen, da er uns bzw. meinen Hund sehr genau beobachtete und eine Weile mitging.

 

Gefahren: 76 km

2017-02-27 – Beni Mellal

(PP am Centre Commercial Acima/Kitea GPS: N 32.33074° / W 06.36709°)

Von den Wasserfällen sind wir gemütlich über die Nebenstrecke weiter gefahren.

 

In der Landkarte ist sie noch als Piste zu sehen. Dabei ist sie wunderbar ausgebaut und sehr angenehm zu fahren. Es geht durch grüne und teils bewaldete Berge, Täler und Schluchten, abwechselnd bergauf, bergab, als würde man durch einen Canyon fahren. Höhenunterschiede von 700 m bis 1300 m waren in kurzen Serpentinen zu bewältigen.

Auf dem Parkplatz am Centre Commercial haben wir uns etwas abseits hingestellt und konnten wunderbar ruhig schlafen, ohne dass wir wegge- schickt wurden.

 

Der eigentliche Grund, weshalb wir hier Station machen wollten, war, dass wir unser Maroc Telecom-Internetvolumen aufladen wollten. Wir hatten ausgesprochenes Glück, nur 200 m vom Parkplatz entfernt, unmittelbar vor dem nächsten Kreisel gab es einen kleinen Laden mit einem freundlichen Mitarbeiter.

 

Der Supermarkt Acima hat eine weitaus größere Auswahl als Marjane an frischem Gemüse, Lebensmittel, Gewürzen und alles, was man braucht, einfach alles.

Bei unserem Rundgang durch die Straßen und Gassen und durch den Souk fand ich dann plötzlich einen Stand, wo jemand süßes Naschgebäck herstellt.

 

Vor genau zwei Tagen kam über diese Art von süßen Desserts ein Bericht im Fernsehen, wo ein Fernsehkoch dieses Gebäck in Marokko in Marrakech kennen lernen durfte.

 

Es handelt sich um hauchdünne runde weiße fast durchsichtige Platten, die mit Honig oder Schokolade geschichtet werden und mit Messer und Gabel gegessen werden, weil sie sehr knusprig sind.