Griechenland 2023 - 2024

Liebe Leserinnen und Leser,

 

inzwischen bin ich bereits in Griechenland angekommen und fühle mich wohl. Die letzten Tage haben mir etwas zu schaffen gemacht, weil ich mir noch nicht sicher war, was ich machen möchte, nachdem meine Mitfahrerin zurück nach Deutschland gefahren ist.

 

Den Grund kann ich akzeptieren, habe ihn aber nicht so wirklich verstanden. Ihr Wohnmobil hat Kühlwasser verloren und sie mußte alle hundert Kilometer Wasser nachfüllen. Ich bin der Meinung, das Problem hätte man auch hier in Griechenland lösen können, zumal ich eine gute Wohnmobil-Werkstatt kenne.

 

Aber gut, jetzt fange ich von vorne an.

 

2023-10-18 – Griesheim

Weil ich am 21. Oktober noch zu einem 60. Geburtstag in Stuttgart eingeladen war, habe ich die Zeit bis zu diesem Termin überbrückt und ein Fotobuch für meine Freundin von ihrem 70. Geburtstag zusammengestellt. Das haben wir in Griesheim dann gemeinsam besprochen und online abgeschickt.

 

Alle erforderlichen Besorgungen wurden bis dahin erledigt, wie z.B. auch noch Gas getankt. Zum Abschluß sind wir gemeinsam nochmal zum Portugiesen gegangen! Womit ich nicht gerechnet habe, er hatte sogar Meldronho, Schnaps vom Erdbeerbaum, den es nur in Portugal gibt. Super!

 

2023-10-19 – Aspach-Röhrach

(48.983471, 9.377136)

Letzte Nacht hat es geregnet, der nächste Morgen und den ganzen Tag blieb es trocken und sonnig. Es war eine angenehme Fahrt.

 

Unterwegs habe ich im Autohof noch geduscht und war relativ früh am Zielort angekommen.

 

Wir waren zu mehreren hier verabredet und im Laufe des Tages kamen alle dazu.

 

Wir blieben den ganzen Tag im Lokal sitzen und hatten viel zu erzählen.

 

Der Treff hier sollte ein Zwischenstopp sein, bevor ich übermorgen dann zum 60. Geburtstag nach Stuttgart fahren wollte.

 

In der kommenden Nacht hat es unaufhörlich geregnet und es war ziemlich stürmisch.

 

Viele kleine Äste und Blätter fielen von den Bäumen herauf auf die Wohnmobile.

 

Gegen Mittag sind wir wieder ins Lokal gegangen. Dort sitzen wir bequem und gemütlich beisammen. Dann kam die Nachricht, daß der Geburtstag abgesagt werden mußte, weil die Ehefrau des Geburtstagskindes an Corona erkrankt war. Na, da kann man nichts machen.

 

2023-10-21 – Blaustein

(48.417961, 9.916582)

Da ich erst am 22.10. mit einer Mitfahrerin verabredet bin, habe ich einen Tag mehr Zeit. Ich fuhr über Land und es war eine herrliche Strecke.

 

Von Bekannten wußte ich, daß ich in 12 km an Knödler's Obstgarten in Heidenhof 22, 71397 Leutenbach (48.912469, 9.380153) vorbeikommen muss. Dort gibt es meinen Lieblingsapfel Wellant, den ich mir von dort mitnahm, zusätzlich noch Pastinaken und eine Flasche Obstler.

 

Zwischendurch hat es auf meiner weiteren Fahrt immer mal ein wenig genieselt. Auf dem Platz in Blaustein angekommen, gab es ziemlich viele Pfützen. Da ich nicht mehr rumlaufen wollte, war es egal. Hier warte ich jetzt auf Petra, die mit mir nach Griechenland und in die Türkei fahren möchte.

 

Gefahren: 99 km

 

2023-10-22 – Blaustein

Heute habe ich sehr lange geschlafen bzw. bin spät aufgestanden.

 

Die Sonne strahlt vom Himmel. Ich lasse den Tag weiter langsam angehen, mache alles gemütlich fertig, bastle etwas und arbeite noch am PC, bis dann Petra eintraf.

Gemeinsam sind wir eine kleine Runde durch den Ort gelaufen.

 

Es gibt 14 Stationen entlang des Donau-Radwanderweges von der Wuhre in Ehrenstein bis zum Blauen Steg in Herrlingen. Sie liefern fundierte Informationen und Anekdoten zu Blausteiner Themen. Wir sind an drei der liebevoll gestalteten Schautafeln vorbei gekommen. Sie erzählen mit bunten Illustrationen und kurzen witzigen Texten von Geschichte, Kultur, Fauna und Flora.

 

Der Felsen wird auch als „Löwenkopf“ bezeichnet. Leider habe ich keine Information zu diesem Berg gefunden.

 

2023-10-23 – Maxlrain

(47.897252, 11.987192)

Eine angenehme Fahrt über die Autobahn führte uns mal wieder bis Maxlrain, wo ich mit meinem Sohn und seiner Freundin verabredet war.

 

Es war trocken, unterwegs mal neblig, aber wir konnten sehr gut eine kleine Runde um den Golfplatz machen. Von hier finde ich immer faszinierend, je nach Wetter, wie gut man im Hintergrund in den Bergen die „schlafende Jungfrau“ erkennen kann.

 

Hier kam uns heute spontan die Idee, noch einen Abstecher zur Partnachklamm und Zugspitze zu machen, da wir ab jetzt flexibel sind.

 

Wir haben gut gegessen und fragen immer beim „Chef“ an, ob wir stehen bleiben und übernachten dürfen, denn an beiden Einfahrten stehen große Schilder „No camping“.

 

Da er mich schon kennt, ist das kein Problem. Er möchte nur gefragt werden und wer essen geht, darf stehen bleiben. Ich habe mir heute den Bräustüberl-Teller gegönnt mit einer halben Haxe und Schweinebraten in Biersoße mit Kloß.

 

2023-10-24 – Brennerpass (A)

(46.998658, 11.501593)

Am nächsten Morgen schien die Sonne und wir änderten unsere Route in Richtung Partnachklamm bei Garmisch-Partenkirchen.

 

Weil aber die Wettervorhersage nicht so gut aussah, haben wir auf halber Strecke wieder die Richtung gewechselt und wollen die Partnachklamm auf ein andermal verschieben. Im Nachhinein war es auch gut so.

 

Wir kamen auf unserem Weg durch Schwaz und haben uns die Swarovski Kristallwelten in Wattens (A) (47.295731, 11.601513) angesehen.

 

Auf dem Gelände hat sich sehr viel getan. Es ist einiges gebaut und eine riesige Grünanlage errichtet worden. Zur Zeit gibt es eine Ausstellung mit dem Thema „Masken und Grusel“, der Eintritt kostet 25 €. Das war uns zu viel, zumal mir das Thema nicht lag. Im Shop bin ich fündig geworden und habe mir Ohrringe gekauft.

 

Übernachten durften wir hier nicht, also sind wir noch weitere 53 km über Land gefahren und kamen zur Brennerstraße.

 

Es war eine tolle Strecke und hat Spaß gemacht, kurvenreiche, schmale Straßen zu fahren und immer wieder beeindruckende farbliche Herbsteffekte zu sehen. Wir stehen auf einem großen geteerten Parkplatz, was bei dem unbeständigen Wetter sehr praktisch ist.

 

Gefahren: 125 km + 53 km

 

2023-10-25 – Venedig (I)

(CP Fusina 45.419481, 12.25628)

Heute haben wir eine ziemlich große Strecke zurückgelegt, die sich aber sehr gut und gemütlich fahren ließ.

 

Den ganzen Tag schien die Sonne, es war keineswegs anstrengend.

 

Wir sind gut auf dem Campingplatz angekommen und haben noch einen netten Platz bekommen. Von hier wollen wir morgen mit dem Boot nach Venedig fahren.

 

Nicht weit entfernt liegt die Anlegestelle der Fähre nach Venedig.

 

Sie fährt stündlich und wir wollen um 10 Uhr fahren. An der Rezeption unseres Campingplatzes bekommen wir das Ticket für 13 €.

 

Nach drei Stunden kreuz und quer durch Gassen und über Brücken mit Treppen gelaufen, sind wir platt und froh, wieder daheim zu sein. Auch hier in Venedig wird viel gebaut und evtl. restauriert, aber es ist nicht mehr das Venedig, das ich kennen gelernt habe vor Jahren.

 

Mit dem Wetter hatten wir ausgesprochenes Glück, ab Mittag war es bewölkt und heute Abend soll es lt. Wetterbericht regnen.

 

Jetzt sitze ich im Wohnmobil und genieße bei einem Glas Wein die abendliche Ruhe.

 

Gefahren: 313 km

 

2023-10-27 – Palmanova

(45.9121, 13.317089)

Eigentlich wollte ich gestern Abend nach der Stadtbesichtigung auf dem Campingplatz noch duschen. Aber der Weg war mir zu weit, bei Regen durch de Pfützen zu laufen.

 

In der Nacht hat es geregnet und auch am Morgen regnete es weiter. Erst eine Weile später hörte der Regen auf und die Sonne kam.

Es war eine interessante Strecke, die ich gefahren bin, viele zerfallene Häuser, brachliegende Gewerke und geschlossene Restaurants.

 

Hier wollen wir zwei Tage stehen bleiben, so daß ich morgen einen Ortsrundgang mache und mich über die Geschichte des neunzackigen Sterns informiere, in dessen Mitte die Stadt liegt.

 

Palmanova ist eine „Festungsstadt“, die von der Republik Venedig auf der Grundlage eines präzisen Projekts erbaut wurde, das von einem Team von Ingenieuren und Abhandlungen entworfen wurde, die im Festungsamt unter der Aufsicht von Generalsuperintendent Giulio Savorgnan arbeiteten.

 

Um die Verteidigung des friaulischen Territoriums gegen die türkischen Überfälle und die Expansionsbestrebungen der Habsburger zu stärken, beschloss Venedig, im Zentrum des Friaul eine neue königliche Festung zu errichten, ein perfektes Beispiel für eine „moderne" Befestigungsanlage der Spätrenaissance.

 

Das Gründungsdatum geht auf den 7. Oktober 1593 zurück, den Tag von Santa Giustina, aber auch auf den Jahrestag des Sieges der Heiligen Liga bei Lepanto über die Türken am 7. Oktober 1571. Palmanova stellt eines der erfolgreichsten und einzigartigsten Meisterwerke der venezianischen Militärarchitektur dar. Sein sternförmiger Grundriss besteht aus den beiden Verteidigungsanlagen der Stadtmauern und Ravelins sowie der dritten, äußersten, den Lünetten, die Napoleon zu Beginn des 19. Jahrhunderts hinzugefügt hat. Jahrhundert.

 

Außerdem finden sich in Palmanova ein Stadtmuseum und ein Militärmuseum, ein Theater mit einer Front aus sechs Säulen, eine Reihe von Militärbauten (Magazine, Arsenale) sowie weitere Gebäude. Das Rathaus der Gemeinde befindet sich an der Piazza Grande.

 

Die äußeren drei Festungsringe wurden von innen nach außen angelegt und bilden ein regelmäßiges Neuneck bzw. einen neunzackigen Stern. Der innerste Ring mit dem Flutgraben (fossato) wurde 1593–1620 errichtet, 1665–1683 wurden in die jeweiligen Zwischenräume der neun Bastionen weitere neun (kleinere) Bastionen (so genannte „Ravelins“) eingefügt. Napoleon schließlich erweiterte die Anlage abermals durch den Bau von neun, den älteren Bastionen vorgelagerten Lünetten.

 

Heute erinnert ein Militärmuseum in der Stadt unter anderem an diese Zeit. 1960 wurde die Stadt zum Nationaldenkmal erklärt und 2017 in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.

 

Gefahren: 126 km

 

2023-10-29 – Muggia

(45.598943, 13.781413)

Heute war es eine kurze Strecke. Der Patz hier ist nicht besonders schön, liegt aber direkt am Meer und wir hoffen, daß wir vom Regen verschont bleiben, denn sonst wird der Platz matschig.

 

Es ist ein beliebter Platz zum Angeln. Ich habe den Rest des Tages am Computer verbracht und war abends angenehm überrascht, daß der Blick auf Triest mit soviel „Lichtblicken“ interessante Fotos ergeben!

 

Gefahren: 79 km

 

2023-10-30 – Senj (HR)

(45.00102, 14.897272)

 

Eine sehr abenteuerliche Fahrt führte uns heute durch Slowenien.

 

In der Navigation hatten wir „Autobahn erlauben“ und „Maut vermeiden“ angekreuzt.

 

Bis wir zur slowenischen Grenze Koper (SLO) kamen, waren es nur 12 km. Aber diese Strecke bleibt uns in Erinnerung.

 

Es ging durch schmale Straßen, es ging über Serpentinen, es ging über Kopfsteinpfalster und immer stetig bergauf mit fast einer Steigung von 18 %.

 

Oben angekommen hatte ich das Gefühl, in einer einsamen, abgelegenen Gegend zu sein. Die ganze Fahrt durch Slowenien war nur 14 km lang und erst danach wurden die Straßen wieder optimal, d.h. zweispurig und ausreichend Platz für entgegenkommende Fahrzeuge.

 

Bis jetzt hatten wir Glück mit dem Wetter. Ab und zu gab es leichten Nieselregen und die angekündigte extreme Windwarnung verschonte uns bis jetzt.

 

In Rijeka kamen wir an die Küstenstraße, die Straßen waren trocken und wir waren schnell am Ziel. Wir stehen am Restaurant „Martina“. Hier dürfen wir über Nacht stehen bleiben, weil wir im Restaurant essen gehen. Circa 500 m weiter hat der offizielle Stellplatz noch einen Tag geöffnet. Ende Oktober schließen die meisten Camping- und Stellplätze.

 

Senj liegt am 45. Breitengrad und hat 5.000 km bis zum Äquator und 5.000 km bis zum Nordpol.

 

Gefahren: 136 km

 

2023-10-31 – Zadar

(44.114515, 15.229806)

Bei der heutigen Fahrt war erneut Abenteuer angesagt. In der Nacht hat es fürchterlich gestürmt mit Windgeschwindigkeiten, ich weiß gar nicht wie hoch. Am Morgen ließ zwar der Wind etwas nah, dafür kam Regen, gewaltige Gicht von Regen, Nebel, Blitz und Donner sowie Hagelkörner. Für einen kurzen Moment konnten wir uns an den Straßenrand stellen und abwarten.

 

Erst nach circa zwei Stunden war der sogenannte Spuk vorbei und wir hatten Glück, in Zadar im Hafengebiet noch eine Parkmöglichkeit zu finden, um dann zu Fuß zur Meeresorgel zu gehen. Die GPS-Daten sind vom Parkstreifen und es muss am Automat bezahlt werden.

 

Die Meeresorgel (kroatisch Morske orgulje) ist ein architektonisches Objekt in Zadar und ein experimentelles Musikinstrument, dessen Töne durch die Wellenbewegung des Meeres unter großen Steinplatten erzeugt werden.

 

Die Promenade der Altstadt wurde nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges durch eine monotone Betonmauer ersetzt. Ziel des nova riva genannten Projektes nach der Jahrtausendwende war die Neugestaltung der Promenade. Der Vorschlag für die Meeresorgel stammt vom Architekten Nikola Bašić als Teil des Projektes. Die Eröffnung fand am 15. April 2005 statt.

 

Die Meeresorgel wurde ein Tourismusmagnet und beliebter Aufenthaltsort der Bevölkerung. Ergänzend wurden später Stufen zum Meer angelegt. Unter den Stufen befindet sich ein System von Kunststoffrohren und Resonanzkörpern.

 

Im Jahr 2006 wurde die Meeresorgel mit dem Preis European Prize for Urban Public Space ausgezeichnet.

 

Unterhalb des Meeresspiegels befinden sich 35 Röhren verschiedener Längen und Durchmesser. Die Röhren steigen aus dem Wasser unter dem Beton in einem Winkel von 20° nach oben und münden jeweils in Orgelpfeifen verschiedener Tonhöhen. Durch den Wellengang wird Wasser in die Rohre gedrückt. Durch das Ein- und Ausfließen des Wassers aus den Rohren entsteht in den Orgelpfeifen ein Klang. So entsteht der Ton. Je nach Periodenlänge und Frequenz der Wellen entsteht so eine Melodie.

 

Gefahren: 157 km

 

2023-10-31 – Drage

(CP Paradiso 43.872063, 15.55952)

Eigentlich wollte ich nach dem Besuch in Zadar bis Murter durchfahren, habe aber immer mal wieder zwischendurch Ausschau gehalten, wo wir übernachten können. Durch Zufall fanden wir jetzt Camp Paradiso.

 

Wir wurden so freundlich empfangen und sofort zu einem Glas Wein eingeladen. Es ist sehr familiär hier.

 

Kurz zuvor kam ein Pärchen aus Calw noch an und für heute Abend haben wir spontan ein gemeinsames Pizza-Essen geplant. Die Pizzen wurden von Mario, dem Besitzer des Camps und Milo aus Calw abgeholt. Es war ein gemütlicher Abend.

 

Für den nächsten Tag war Ruhe angesagt bzw. für mich Computer-Arbeit, duschen, aufräumen, sortieren, Füße pflegen, rätseln, lesen, malen und mal sehen, was mir noch einfällt.

 

Gefahren: 41 km

 

2023-11-02 - Općina Ston

(42.835593, 17.696858)

Es war wieder eine etwas längere Strecke eingeplant, die sich jedoch an der Küste entlang super gut fahren ließ. Letzte Nacht gab es Regen, am Tag schien die Sonne. Wir fuhren über die neue Brücke auf die Halbinsel Peljesac Hier liegt der kleine mittelalterliche Ort Ston mit der längsten Steinmauer von Europa. Sie ist mit 5,5 km die zweitgrößte erhaltene Wehrmauer der Welt nach der chinesischen Mauer.

 

Die Geschichte von Ston reicht zurück bis ins 14. Jh., wo die monumentale "Stoner Mauern" von der Stadtrepublik Dubrovnik errichtet wurden, zum Schutz der Salzgewinnungsanlagen und dem vollständig kontrollierbaren Zugang zur Halbinsel Peljesac.

 

Ston besteht aus den zwei unabhängigen Stadtteilen Ston (ca. 500 Einwohner) und Mali Ston (ca. 200 Einw.), die durch die rund 5,5 km lange Mauer, die über den Berg führt, und einer Festungsanlage miteinander verbunden sind.

 

Ston und Umgebung verzaubern mit einer einzigartigen Atmosphäre all diejenigen, die sich nach Ruhe, sauberem Meer und Spuren alter Kulturen sehnen. Die engen, ruhigen Straßen und Gassen, sowie stattlichen alten Häuser des Städtchens, die ältesten aktiven Salzgärten der Welt, die längste Stadtmauer Europas und vor allem die gastronomischen Besonderheiten des Gebietes laden ein.

 

Mit seinen zahlreichen Restaurants gehört Ston zu einer der bedeutendsten kulinarischen Destinationen an der Ostküste der Adria. Die Austern und Muscheln aus der Bucht von Ston gelten als die Besten des Landes. Ston ist aber auch bekannt als "Salzstadt", jedoch ist die wichtigste Tätigkeit in dieser Stadt die Herstellung von Wein.

 

Gefahren: 261 km

 

2023-11-03 – Sveti Stefan

(42.246614, 18.902748)

In der letzten Nacht hat es fürchterlich geregnet und gestürmt.

 

Am nächsten Morgen hat sich Petra für die Heimreise entschieden, weil sie Probleme mit ihrem Fahrzeug hat. Sie hat alle hundert Kilometer Kühlflüssigkeit nachfüllen müssen.

 

Ich habe ihre Entscheidung akzeptiert, aber nicht wirklich verstanden, denn in Griechenland kenne ich eine Werkstatt, die ganz sicher jedes Problem gelöst hätte.

 

Ich habe bis Mittag noch abgewartet, bis sich der Sturm gelegt hat und in dieser Zeit überlegt, was ich jetzt machen will oder wie sich meine Reise entwickeln könnte. Auf jeden Fall fahre ich erstmal weiter und nicht zurück.

 

Um die Strecke nach Albanien gewaltig abzukürzen, gibt es bei Kamenari eine Fähre nach Lepane und kostet 10,50 €.

 

Im weiteren Verlauf fing es wieder an zu regnen. Es wurde inzwischen dunkel und die Sicht immer schlechter. Außerdem war es die Zeit des Rush-hour. Der Platz, den wir ursprünglich mal rausgesucht haben, war ein normaler Parkplatz mit Schranke und voll belegt.

 

Das sieht man dann erst, wenn man vor der Schranke steht. Bei grellen Leuchtreklamen, die blenden, musste ich auf engstem Raum wenden, um wieder auf die Hauptstraße zu kommen. Also noch ein Stück weiter!

 

Es ging alles ziemlich scheppend voran. Nach etlichen weiteren Kilometern sah ich plötzlich ein anderes Wohnmobil am Straßenrand stehen. Ich ging auf die Bremse und stellte mich dahinter. Die Auffahrt war ein bißchen holprig, aber ich stand gut.

 

2023-11-04 – Lushnje (AL)

(40.851388, 19.640495)

Am nächsten Morgen stellte ich fest, daß der Platz gar nicht so übel war, wo ich über Nacht geschlafen habe. Er war zwar steinig und uneben und man musste aufpassen, wo man fahren kann.

 

Wegen dieser ungewöhnlichen Nacht bin ich sehr früh wach geworden und auch sehr früh losgefahren. Gegen 10 Uhr war ich schon an der Grenze in Shoder zu Albanien.

 

Der Zollbeamte ließ mich auf eine Spur fahren, die eine Waage hatte. Die Kontrolle meiner Papiere dauerte ziemlich lang und ich machte mir schon Gedanken, was wäre, wenn die jetzt mein Gewicht mit den Papieren vergleichen. Dann hätte ich echt ein Problem. Aber ich bekam meinen Ausweis zurück und durfte fahren. Kurz hinter der Grenze konnte ich mir in einem Handyladen eine SIM-Karte für Albanien kaufen.

 

Es war immer noch regnerisch und neblig und irgendwie bin ich mir noch nicht ganz sicher, was ich jetzt will. Gegen Mittag wurde es wettermäßig besser.

 

Ich habe mich dazu entschlossen, keine Rundtour in Albanien zu machen.

 

Mein Ziel ist es jetzt, nach Kreta zu fahren, um vielleicht Jörg zu besuchen. Sollte sich daraus ein angenehmer Aufenthalt ergeben, bleibe ich.

 

Mein Zwischenstopp lag zwar an der Durchgangsstraße, aber an einer Tankstelle und war offiziell ausgeschildert. Es war sogar noch ein Kasten vorhanden mit Stromanschlüssen.

 

Gefahren: 240 km

 

2023-11-05 – Sagiada (GR)

(39.62517, 20.181882)

Erst gegen Mittag bin ich weitergefahren. Es war sehr gemütlich dort. Ich habe noch einiges am Computer gearbeitet, der Kauf der SIM-Karte muß sich doch lohnen.

 

Unterwegs habe ich meine geplante Strecke spontan geändert und bin durch das Gebiet der vielen Schluchten gefahren. Leider gab es keine Möglichkeit, mal anzuhalten. Eigentlich wollte ich einen weiteren Zwischenstopp in Albanien einlegen, das sich aber durch den „Umweg“ nicht ergab und plötzlich war ich schon an der Grenze zu Griechenland.

 

Jetzt brauche ich nur noch 8 km weiter, um an meinen Patz zu kommen, wo es das tolle Fischrestaurant gibt. Was die Uhrzeit jetzt angeht, muss ich mich wieder umstellen, denn hier gehen die Uhren eine Stunde vor.

 

Gefahren: 203 km