2023-08-07 – Molde-Valden

(62.749746, 7.129914)

Unsere heutige Tour fing mit der Fährfahrt durch den Geirangerfjord nach Hellesylt an. Sie sollte um 11 Uhr fahren und wir sollten bereits 1,5 Std. vorher am Hafen stehen.

 

Der Geirangerfjord ist eines der bekanntesten und beliebtesten Reiseziele Norwegens und ist 2005 in die Liste zum UNESCO-Welterbe aufgenommen worden.

 

Besonders mit einem Boot oder mit der Fähre ist der Blick auf die gewaltigen Wasserfälle und die imposanten Bergen besonders eindrucksvoll. So erzählt eine Sage, daß „sieben Schwestern“, das sind sieben nebeneinanderliegende Wasserfälle, die am verlassenen Gehöft Knivsfla senkrecht aus einer Höhe von 250 m in den Fjord stürzen, unverheiratet waren. Der Wasserfall auf der anderen Seite des Fjords heißt der „Freier“ nach mehreren mißglückten Freierversuchen an die Schwestern.

 

Wettermäßig war es nicht so prickelnd, es war leicht feucht und diesig. Trotzdem konnten wir die Naturereignisse in ihrem vollen Dasein genießen.

 

Von Hellesylt bis nach Molde hatten wir ca. 100 km. Der Weg führte uns über die Fv60 und Fv650 und zum Übersetzen nach Molde gab es erneut eine Fähre. Hier wartete Walter in unmittelbarer Nähe auf dem Parkplatz beim Supermarkt Rema1000 (62.733799, 7.139500).

 

Es regnete fast den ganzen Tag. Es gab sogar eine Sturmwarnung, die alle auf ihren Handys über eine staatliche Informationsstelle bekamen. Weil es jedoch nicht mehr so stürmisch war, fuhren wir Walter hinterher zu einem beeindruckenden Aussichtspunkt auf den Hausberg Valden (62.749746, 7.129914). Aber eine Panorama-Aussicht hatten wir nicht, es war neblig. Der Weg dorthin war 6 km lang und zog sich über Schotterwege hinauf in die Höhe.

 

Wir kochten gemeinsam und konnten die leckeren von Walter gefangenen Makrelen, gebraten und selbst eingelegt, genießen und hatten einen gemütlichen Abend, der fast bis 2.00 Uhr in die Nacht ging.

 

Gefahren: 107 km

 

2023-08-08 – Vevang (Anglerbrücke)

(63.016882, 7.347394)

Walter wollte noch 1-2 Tage mit uns weiter in den Norden fahren.

 

Wir fuhren getrennt über den nassen Schotterweg den Berg hinab und verabredeten uns erneut auf dem Parkplatz bei Rema1000.

 

Die Abfahrt klappte besser als gedacht! Weil wir unbedingt beim Vinmonopolet Wein kaufen wollten, es dort aber keine Parkplätze gibt, fuhren wir mit einem Wohnmobil. Es war ein riesiges Einkaufszentrum mit vielen Geschäften und Restaurants. Wir holten alle reichlich Nachschub, auch wenn er teuer ist.

 

Anschließend ging unsere Fahrt weiter. Auf dem Weg in Richtung Trondheim wollten wir die Atlantic-Straße fahren.

 

Es ist eine besonders schöne Autostraße. Sie ist 8.274 Meter lang und führt über acht Brücken zwischen Vevang in der Kommune Hustadvika und dem auf einer Insel gelegenen Kårvåg in der Kommune Averøy.

 

Sie schlängelt sich zwischen Inseln, Holmen und Schären und ist verbunden durch herausfordernde Straßenabschnitte, die im Gestein dieser Küstenlandschaft fest verankert sind.

 

Bevor wir diese 8 km lange Strecke fahren, haben wir uns auf dem Parkplatz von Coop-Market Vevang (63.003311, 7.293717) getroffen, weil uns Walter einiges zu der Etappe erzählen wollte.

 

Wir fuhren die acht Kilometer hin und wieder zurück. Es ist nicht nur die grandiose Aussicht, sondern auch ein interessantes Fahrerlebnis. Zurück an der „Anglerbrücke“ in Averøy warteten wir immer mal wieder, bis wir alle einen geeigneten Platz zum Übernachten hatten.

 

Am Abend gab es nochmal eine große Portion Makrelen, die Walter bereits Tage früher gefangen, gebraten und im Essigsud eingelegt hatte. Dazu gab es Rote-Bete-Salat, Brot und natürlich einen Rotwein, den wir am Tag zuvor gekauft haben und jetzt probieren müssen.

 

Gefahren: 67 km

 

2023-08-09 – Averøy

(63.069879, 7.626729)

Wir haben gut und ruhig geschlafen. Das Wetter wird etwas klarer. Einzelne Tröpfchen Regen kommen immer noch.

 

Wir stehen ca. 7 km vor Kristiansund auf einem betonierten Parkplatz mit Sitzbänken und von Natur umgeben. Ein kleines Stück gehe ich mit den anderen über den hügeligen felsigen Wanderweg, aber wegen möglicher nasser Steine und rutschigem Moosboden bin ich mir zu unsicher und fühle mich nicht wohl.

 

Ich warte, bis sie zurückkommen, denn dann wollen wir mit einem Wohnmobil nach Kristiansund ins Zentrum fahren.

 

Vorsichtshalber haben wir einen Schirm mitgenommen und das war auch gut so. Im Hafenkontor haben wir einen Kaffee getrunken und das gewohnte kleine Etwas.

 

Ein Rundgang im großen Einkaufszentrum musste sein. Wir wurden auch wieder fündig. So habe ich mir einen Käsehobel und eine Umhängekordel fürs Handy gekauft. Der Regen wurde stärker und wir beschlossen, wieder zurück zu unseren Wohnmobilen zurück zu fahren.

 

Gefahren: 27 km

 

2023-08-10 – Trondheim

(63.440702, 10.449303)

Unsere Fahrt ging weiter an der Küste entlang. Der erste angesteuerte Stellplatz in der Stadtmitte war brechend voll, so daß wir keinen Platz bekamen.

 

Wir fanden nur ca. 3 km weiter einen weiteren, vielleicht neu angelegten Stellplatz, groß, betoniert, parzelliert mit aufgezeichneten Abstandsfeldern, Ver- und Entsorgung und zu einem Preis von 320 NOK für 24 Std. incl. Strom. Direkt daneben wieder ein großes Einkaufszentrum, was von außen sehr unscheinbar aussah, aber innen voll ausgestattet mit Geschäften aller Art und Restaurants und sogar einem Spielplatz für Kinder.

 

Inzwischen ist es spät geworden und wir überlegten, erst am nächsten Vormittag in die Stadt zu gehen oder fahren.

 

Nachts hat es erneut geregnet. Wir fuhren mit einem Auto ins Zentrum und suchten nach einem geeigneten Parkplatz.

 

An der Zentralstation darf man für 30 Min. stehen, 300 m weiter dann für 3 Std. (63.435904, 10.398367).

 

Alle Parkplatzgebühren werden mit EasyPark per Handy oder Kreditkarte bezahlt. Wir wissen, daß Norwegen teuer ist und so kostete uns das Parken für drei Stunden umgerechnet 18 €.

 

Bei unserem Stadtrundgang haben wir festgestellt, daß man auch in den Straßen um die Kathedrale für 3 Std. parken kann.

 

Wir nutzten die Gelegenheit, daß es trocken war und die Sonne schien, und fuhren noch zu einem angeblichen Aussichtspunkt auf den Berg Gråkallen (PP Henriksåsen 63.415015, 10.267113).

 

Man kann bis ganz oben auch mit dem Wohnmobil fahren und sogar auf den einzelnen Plätzen übernachten. Ganz oben gibt es das Landschulheim mit einem angrenzenden kleinen See, wo die Kinder paddeln lernen und schwimmen. Aber einen Rundumblick hatten wir hier nicht, denn die Sicht war durch Tannenbäume zugewachsen.

 

Trondheim ist eine Stadt am Trondheimer Fjord in Mittelnorwegen.

 

Die aus dem 11. Jh. stammende gotische Kathedrale von Nidaros verfügt über eine kunstvolle Fensterrose und eine detaillierte Westfassade.

 

Leider kostet der Eintritt in den Dom 12 €, das war es mir nicht wert. In der Nähe befindet sich das Museum Erkebispegården mit archäologischen Funden und Skulpturen, darunter ehemals am Dom angebrachte Wasserspeier.

 

Wir erfuhren allerdings von einer jungen Frau, daß es einen Aussichtspunkt gibt. Sie gab ihn uns über GoogleMaps und wir fuhren hin und waren begeistert (PP 63.421166, 10.371192).

 

Gefahren: 213 km

 

Panoramablick auf Trondheim

2023-08-12 – Steinkjer

(64.011239, 11.484715)

Die ganze Nacht hat es geregnet und auch während unserer Fahrt regnet es ununterbrochen.

 

Als wir in Steinkjer ankommen, ist leider unser Stellplatz gesperrt wegen einer Kirmes.

 

Wir suchen in der Nähe nach einer alternativen Übernachtungsmöglichkeit und stehen jetzt in einer Sackgasse, da am Wochenende hier kein Betrieb arbeitet.

 

Kurz vorher haben wir noch LPG getankt.

 

Der Tankautomat steht in unmittelbarer Nähe hinter Rema1000 und ist etwas kompliziert zu finden (64.009019, 11.495285).

 

 

Auch hier gibt es wieder ein großes Einkaufszentrum mit allem, was das Herz begehrt. Zurück an unseren Wohnmobilen haben wir gekocht, ein Bierchen getrunken, gut gegessen, da fing es mit dicken Tropfen wieder an zu regnen. Es sieht nach Dauerregen und leichtem Sturm aus.

 

Gefahren: 133 km

 

2023-08-13 – Høylandet

(64.627198, 12.30652)

Heute sind wir ganz bewußt über die Fv17 entlang der Atlantikküste gefahren. Die Gesamtstrecke beläuft sich auf 650 km, wir sind heute davon ca. 100 km gefahren. Morgen geht es weiter, dann haben wir zwei Fähren, die wir nehmen müssen. Insgesamt sollen es sechs Fähren sein bis zum Ende der Fv17.

 

Wir stehen jetzt hier auf einem großen Parkplatz mit Picknick-Tischen und einem kleinen Fluss, wo man sogar reingehen könnte. Es gibt auch eine Grillmöglichkeit! Bis zum Abend haben sich mehrere andere Wohnmobile zu uns gesellt.

 

Gefahren: 121 km

 

2023-08-14 – Forvik / Vevelstad

(65.714684, 12.463004)

Die heutige Strecke auf der Fv17 hatte alles zu bieten. Wir fuhren bergauf und bergab, hatten rechts und links kleine Seen bzw. weitere Arme des Fjords, schmale Flüsse zwischen Geröllsteinen, moosbedeckte Felsgesteine, die wiederum kleine unterschiedliche Pflanzen hervorbrachten und immer wieder Ortschaften oder einzelne Häuser mit landwirtschaftlichem Betrieb. Wir fuhren über Brücken und natürlich viele Tunnels.

 

Unsere erste Fähre heute kam nach 76 km von Holm nach Vennesund und kostete 123 NOK = 11 €. Danach beruhigte sich die wildromantische Gegend. Der Blick ging mehr übers Wasser und zu steilen Berggipfeln und massiven Felswänden.

 

Nach weiteren 57 km folgte die zweite Fähre von Horn nach Forvik und kostete 109 NOK = 9,70 €. Danach hatten wir noch ca. 10 km, bevor es morgen mit der Fähre weitergeht.

 

Der Handelsplatz Forvik in der Gemeinde Vevelstad besteht seit 300 Jahren und ist seit vier Generationen im Besitz der Familie Arntzen. Hier befindet sich auch die nördlichste Kaffeerösterei der Welt, die von Hanne Birgitte betrieben wird. Seit 2009 wird hier Kaffee produziert. Wir sind dem Geruch von frischem Kaffee erlegen und genießen in charmanter und gemütlicher Atmosphäre unseren Kaffee und werden freundlich über die verschiedensten Arten von Kaffee aufgeklärt. Es gibt einem Stellplatz mit Duschen und Blick auf den Fjord.

 

Einen Kilometer vor dem Fähranleger bzw. unserem Stellplatz gibt es einen Coop-Markt (65.701549, 12.441978). Dort befindet sich auch eine Tanksäule für Diesel und Benzin, die nur mit Scheckkarte bedient werden kann.

 

Gefahren: 170 km

 

2023-08-15 – Rana / Utsbeken

(66.319469, 13.310627)

Der nächste geplante Abschnitt unserer Route war zu lang, so daß wir unterwegs nach halber Strecke Ausschau hielten, wo wir eventuell übernachten können. Das ergab sich dann durch Zufall.

 

Aber zunächst nahmen wir die Fähre von Forvik nach Tjøtta. Sie war kostenfrei, was uns überrascht hat und wir auch keine Erklärung dafür finden konnten. Die abwechslungsreiche Landschaft ist mit Worten kaum zu beschreiben. Heute scheint wieder die Sonne und die gesamte Helgelandskystenstraße ist eine Wiederholung wert.

 

Die Helgelandskysten ist die längste der 18 Norwegischen Landschaftsrouten und bietet sehr viele Kontraste.

 

Wir überqueren den Leirfjord mit der Straßenbrücke (Helgelandsbrua).

 

Sie ist 1065 m lang und 12 m breit und wird mit Schrägseilen, mit zwei Fahrspuren und einem Geh- und Radweg an der westlichen Seite gehalten. Ihre Brückendurchfahrtshöhe beträgt 45 m. Vor der Brücke sind automatische Anzeiger der Windgeschwindigkeit angebracht.

 

Die Brücke wurde von Holger S. Svensson entworfen und zwischen 1989 und 1991 ausgeführt.

 

Danach folgt noch einmal eine kostenfreie Fähre von Levang nach Nesna.

 

Wir fahren ca. 50 km und finden einen superschönen größeren Picknick-Platz.

 

Hier gefällt es uns so gut, daß wir zwei Tage stehen bleiben.

 

Wir lernen zwei junge finnische Männer kennen, die hier zelten, angeln und die Fische am Abend unseres Erscheinens gegrillt haben. Am nächsten Morgen bieten sie uns zwei gefangene Makrelen an, die bearbeitet werden müssen. Angelika kann das! Oberhalb der Felsens gibt es einen Wanderweg, den ich allerdings nur bis zur Hälfte gegangen bin.

 

Gefahren: 120 km

 

2023-08-17 – Halsa

(66.732098, 13.89983)

Weiter ging unsere Fahrt über die Fv17.

Die Besiedelung wurde weniger. Man muss jetzt auch schon darauf achten, daß man an einem Supermarkt nicht vorbei fährt, der nächste könnte vielleicht zu weit weg sein.

 

Wir fuhren wieder mit zwei kostenlosen Fähren. Bei der zweiten Fähre haben wir darauf geachtet, ein Foto vom Zeichen des Polarkreises zu machen. Der Globus auf einer kleinen Insel markiert die Grenze zum Reich der Mitternachtssonne. Auf der anderen Seite der gedachten Linie findet sich der markante Berg Hestmannen.

 

Nach der zweiten Fährfahrt gab es sehr viele Picknickplätze mit schönen Ausblicken auf die Fjorde und die hohen kahlen Berge. Wir suchten uns einen geeigneten Platz zum

Übernachten.

 

Gefahren: 192 km

 

2023-08-18 – Bodø / Saltstraumen

(67.233217, 14.62196)

Bei der heutigen Route fallen mir die markanten Berge und wunderschöne Inseln auf.

 

Die Luft wird kühler. Nach ca. 30 km kommen wir nach Ørnes. Dort gibt es mehrere Supermärkte und auch wieder eine Tanksäule für Benzin und Diesel.

 

Der Ort ist umgeben von einer fantastischen Schärenküste mit 700 Inseln und hat über 30 Gipfeln im Rücken, von denen einige über 1.000 m hoch sind. Ganz in der Nähe befindet sich der zweitgrößte Gletscher Norwegens, des Svartisen.

 

Je weiter wir nach Bodø kommen, häufen sich die dichten Mischwälder und vorgelagerten Landzungen, die wir umrunden müssen.

 

Der Saltstraumen,

30 Straßenkilometer südöstlich der Stadt Bodø in Norwegen gelegen, ist der stärkste Gezeitenstrom der Welt. Sein Name leitet sich ab von Salten, der Region, in der er sich befindet. Straumen stammt vom altnordischen straum für „Strom, Strömung“.

 

Das gefährliche Naturwunder kann hier besonders gut beobachten. Der Saltstraumen ist der stärkste Strudel der Welt. Etwa alle sechs Stunden bewegen sich 400 Millionen Kubikmeter Wasser durch die schmale Meerenge.

Der Strudel entsteht durch die Unregelmäßigkeit des Meeresbodens, der voller Vertiefungen und Zinnen ist, die dazu führen, dass das zwischen ihnen fließende Wasser seine Geschwindigkeit erhöht.

 

Leider spiegeln die Bilder nicht annähernd die beeindruckende Naturerscheinung wider.

 

Gefahren: 119 km

 

2023-08-19 – Storforshai

(66.550474, 15.318719)

Wir haben in Saltstraumen das nördlichste Ziel unserer Route erreicht und fahren jetzt langsam wieder zurück.

 

Dafür nehmen wir zunächst noch die Fv17 bis Bodø und biegen dann rechts ab auf die 80 bis Fauske.

 

Dort gibt es einen super gut sortierten Rema1000. Unmittelbar daneben am Ufer des Fjords gibt es einen Stellplatz für 275 NOK und einem schönen Promenadenweg (67.257578, 15.384553).

 

Wir kaufen ein paar Kleinigkeiten ein und kommen am Ortsausgang noch zu einem großen Blumenladen, wo es auch eine LPG-Station gibt, die deutsche Flaschen füllen (67.26065, 15.429592).

 

Wir kommen auf ca. 800 m an die höchste Gebirgskette Norwegens. Das gesamte Landschaftsbild wirkt relativ flach und eben, die Wiesenebenen wirken wie Samtteppiche.

Wir stehen jetzt am Zentrum des Polarsirkelen mit interessanten Informationen und jede Menge Souvenirs, die mitgenommen werden können.

 

Gefahren: 143 km

 

2023-08-20 – Trofors

(65.326008, 13.377479)

Bei strahlender Sonne fuhren wir heute über die E6, machten einen kurzen Stopp in Laksforsen am Wasserfall und fanden durch Zufall anschließend einen kleinen, sehr idyllischen Campingplatz.

 

Es ist kein Campingplatz im üblichen Sinne, sondern ein naturbelassenes Fleckchen Erde mit Feuerstellen zum Grillen und Übernachten.

 

Der Platz wird gepflegt und kostet 100 NOK= 8,90€. Wir melden uns mit einem Zettel an und legen 10€ in den Umschlag. Wir haben einen tollen Blick aufs Wasser. Leider fing es am Abend an zu regnen. Aber diesen Platz sollte man sich merken und beim nächsten Mal Grillkohle und Grillgut mitbringen.

 

Gefahren: 233 km

 

20923-08-21 – Steinkjer

(64.011239, 11.484715)

Wir fuhren heute weiter über die E6, weil wir eine größere Entfernung eingeplant haben.

 

Auf einer ca. 12 km langen Strecke gibt es gewaltige Erdbewegungen.

 

Man hat den Eindruck, die E6 wird vierspurig ausgebaut oder vielmehr kommt einem der Gedanke, aus der sehr kurvenreichen hügeligen Gegend wird eine gerade Streckenführung. Die Bauarbeiten sollen 2024 fertiggestellt sein. Der Verkehr wird dadurch nicht beeinträchtigt.

 

In Steinkjer stehen wir wieder an unserem alten Platz, da die Parkplätze bei MacDonald und am Einkaufszentrum gebührenpflichtig sind.

 

Am frühen Abend gingen wir nochmals ins Einkaufszentrum; wir wurden von Rainer zum Essen eingeladen und haben gut im Thai Thai-Restaurant gegessen.

 

Gefahren: 202 km

 

2023-08-22 – Røros

(62.566956, 11.374942)

Unsere Route führte uns heute bewußt über die Fv30, eine wunderschöne Strecke. Am Anfang habe ich mir noch nichts dabei gedacht, als die ersten Getreidefelder flach auf dem Boden lagen. Enorme Wasserfälle kamen aus den Bergen geschossen. Später sah man noch abgeknickte Bäume an den Berghängen und im Flussbett liegen. Straßenabschnitte waren unterspült und jede Menge Geröll lag am Straßenrand.

 

Auf unserem angesteuerten Campingplatz in Støren (63.0405, 10.2932), den wir heute zum Wäsche waschen und duschen nehmen wollten, sollten wir vorsichtshalber nicht stehen bleiben, da eine Hochwasserwarnung ausgesprochen wurde.

 

Obwohl wir bereits 169 km bis hierher gefahren sind, nahmen wir unser nächstes Ziel in Angriff und fuhren durch bis Røros.

 

Hier hätte man den Stellplatz online vorbestellen müssen und die noch freien Plätze standen alle unter Wasser.

 

Wir entschlossen uns, auf dem betonierten großen Parkplatz bei Extra zu fahren. Dort gab es eine Imbißbude mit chinesischen oder indischen Gerichten und weil es schon so spät war, holten wir uns unser Abendessen dort. Es war relativ preisgünstig, reichlich und gut und so verbrachten wir noch einen ruhigen Abend.

 

Die traditionelle Bergbaustadt Røros in Trøndelag ist eine der ältesten Städte mit authentischen Holzkonstruktionen und Gebäuden in Europa und zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Es ist die kürzeste Verbindung zu Schweden. Es ist ein malerisches Dörfchen, in dem die Zeit der letzten Jahrhunderte stehengeblieben ist.


 

Der Bergbau in Røros begann um 1644, als das erste Kupfererz auf dem Bergplateau abgebaut wurde. Als das Bergbaugeschäft begann, lebten nur wenige Menschen in der Gegend. Unter den Menschen, die in den Bergen überleben wollten, waren die Ureinwohner Skandinaviens, die Sámi. Heute leben hier mehr als 20 Sámi-Familien, die aktiv mit Rentierhaltung arbeiten.

Heute ist die kleine Stadt Røros fast wie ein lebendiges Museum. Sie ist berühmt für ihre Künstler und Handwerker und kann auf eine beeindruckende Liste von preisgekrönten Designerprodukten verweisen.

 

Die Geschichte der Kirche:

Die Kirche wurde zwischen 1780 und 1784 gebaut. Das Kupferwerk in Røros trug die Kosten und leitete die Bauarbeiten. Die Kosten betrugen 23.000 Riksdaler. Der Lohn eines Grubenarbeiters zu dieser Zeit betrug ca. 50 Riksdaler pro Jahr. Zu dieser Zeit verdiente das Kupferwerk genug, um 3-4 solcher Kirchen pro Jahr bauen zu können.

 

Die Spitze des Kirchturms ragt 50 Meter über dem Boden. Die Kirche hat ungefähr 1.600 Sitzplätze und ist damit eine der größten Kirchen des Landes.

Das Kupferwerk besass die Kirche bis 1865, dann wurde sie von der Gemeinde übernommen. Sie hatte bis 1888 keine Heizung.

Über den Uhrscheiben am Kirchturm sieht man das Firmensymbol des Kupferwerkes.

 

Die Kirche hatte eine Männer- und eine Frauenseite. Die Männer sassen auf der rechten und die Frauen auf der linken Seite. Die Oberklasse sass vorn und dann ging es in Rangordnung hach hinten. Die Ärmsten sassen in den Gallerien. Es wurden Truppen gebaut, die von außen zu diesen Plätzen führten. Sowohl Kriminelle als auch andere “Ausgestossene“ mußten ganz hinten in den Gallerien sitzen.

 

Die Kirche ist eine Steinkirche mit einem hölzernen Dach und einem holzverkleideten Inneren. Holzarbeit und andere Details sind mit einer grau-blauen Farbe marmoriert geschmückt.

 

Gefahren: 298 km