2023-02-02 – Estepona

(36.4145, -5.16019)

Cala de Mijas wird mir auch nicht in guter Erinnerung bleiben. Ich war wohl gesundheitlich noch nicht ganz fit, hatte beim Wegfahren am ersten Verteiler einen Unfall mit einem spanischen Pkw. Der Pkw mußte wegen Fußgängern beim Verlassen des Kreises anhalten, was ich durch die Sonneneinstrahlung nicht gesehen habe. Wir tauschten erforderliche Daten aus und ich werde es der Versicherung überlassen, alles zu regeln.

 

Als ich in Estepona angekommen bin, fühlte ich mich immer noch nicht ganz fit und legte noch einen Ruhetag ein.

 

Hier trafen wir Angelika und Sabine, später noch Lia und Heinz. Petra fuhr mit ihrem Scuddy, die anderen gingen zu Fuß ins Zentrum und zum Orchideenpark. Es sind drei Kilometer, die ich jetzt nicht geschafft hätte. Bleibe heute alkoholfrei und trinke Tee!

 

Estepona hat sich in den letzten Jahren zur Hauptstadt der urbanen Kunst entwickelt und gilt durch ihre bemalten Fassaden seitdem als Museumsstadt.

 

In den Straßen findet man bis zu 50 Wandbilder mit namhaften Künstlern aus der Gegend. Ein Grund, für einen längeren Zeitraum nochmal nach Estepona zu kommen, da man an einem Tag nicht alle Murales (Wandbilder) entdecken kann.

 

Dieses Bild ist über insgesamt vier Häuserblocks verteilt aufgemalt, ein fantastisches Kunstwerk!

Im Hafen wollte ich mich mit den anderen zum Essen verabreden, jedoch bekamen wir nirgends einen Platz.

 

Immerhin ist es Wochenende! Also zurück zu den Wohnmobilen und zu Fuß mal nur ein Stück weiter zu einer Strandbar. Dort gab es Platz und ich habe einen leckeren gegrillten Thunfisch mit Salat gegessen.

 

Heute ist Sonntag und Markt in Estepona am Hafen, also nicht weit weg, sehr gepflegt und übersichtlich. Meine noch fehlenden Schals in den richtigen Farben habe ich leider nicht bekommen. Dafür habe ich mich für eine kleine Geldbörse entschieden und für einen speziellen Schäler für die Küche. Jetzt heißt es, damit üben, üben, üben!

 

Am Abend habe ich den neuen Schäler sofort ausprobiert und mir zweimal eine Kartoffel in verschiedener Schnittweise im Wok gegart.

 

2023-02-06 – Tarifa

(36.018051, -5.612341)

Wir sind um 10:00 Uhr schon weggekommen und gemütlich über die Autobahn nach Tarifa gefahren.

 

Unterwegs konnten wir bequem bei Mercadona einkaufen.

 

Weil wir so früh am Ziel waren, machten wir uns gemeinsam auf den Weg in die Altstadt. Wir stehen gegenüber dem offiziellen Stellplatz und hoffen, hier übernachten zu dürfen. Alle Parkmöglichkeiten außerhalb des Stellplatzes sind gut besucht, allerdings der Stellplatz auch.

 

Nicht weit entfernt von unserem Parkplatz gibt es ein beeindruckendes nicht ganz preiswertes Restaurant mit Blick auf das Meer und gutem Essen!

 

2023-02-08 – Tarifa

(36.057256, -5.659647)

Nur 11 km weiter wollten wir heute zum Campingplatz „Paloma“.

 

Leider ist dieser Campingplatz geschlossen. Also sind wir 2 km zurück zum „Torre de la Pena“, wo wir schonmal gestanden haben.

 

Wir stehen auf gerader Ebene, zwar an der Straße, aber es klappt alles. Uns ging es heute hauptsächlich darum, Wäsche zu waschen und gemütlich zu duschen. Das ist hier bestens geeignet. Duschen liegen auf unserer Höhe, um Wäsche zu waschen, müssen wir durch die Unterführung in den unteren Teil des Campingplatzes. Es ist ein gutes Training!

 

2023-02-09 – El Puerto de Santa Maria

(36.583401, -6.25041)

Auf dem Weg nach Cadiz machten wir einen Schlenker zu der römischen Ruinenstadt Baelo Claudia (36.088191, -5.772115).

 

Sie liegt ca. 17 km nordwestlich von Tarifa am Atlantik, direkt am Playa de Bolonia.

 

Die Siedlung entstand als römische Manufakturstadt zur Verarbeitung der Fischfänge, hauptsächlich Thunfisch, und zur Herstellung der begehrten Würzsoße Garum. Von hier aus wurden die Produkte in das gesamte römische Reich, vor allem aber nach Rom exportiert. Ihren Höhepunkt erreichte die Siedlung in den zwei Jahrhunderten nach Christus. Baelo Claudia wurde von den Römern im ausgehenden 6. – beginnenden 7. Jahrhundert wegen Erdbeben und wirtschaftlichen Niederganges verlassen.

Im Jahre 711 begannen die Mauren von diesem Ort aus ihren Eroberungsfeldzug der Iberischen Halbinsel und beherrschten dann etwa 700 Jahre lang Andalusien.

Zu besichtigen sind heute u.a. die Reste eines der drei Aquädukte zur Wasserversorgung der Stadt, das gut erhaltene Theater und die ausgedehnte Basilika mit einer Statue des Kaisers Trajan.

Baelo Claudia ist die am vollständigsten erhaltene römische Ruinenstadt auf der iberischen Halbinsel und wurde benannt nach dem römischen Kaiser Claudius (41- 45 n.Chr.). Sie war zu der Zeit der wichtigste Mittelmeerhafen in der Region. Ende des 2. Jahrhunderts wurde Baelo Claudia von einem Erdbeben erschüttert. Der sich anschließende wirtschaftliche Niedergang führte zur Aufgabe der Stadt im 6. Jh.

 

Leider hatte das Gelände geschlossen. Wir parkten kurz am Straßenrand und machten ein paar Fotos. In der letzten Nacht hatte es ordentlich geregnet, so daß noch überall Pfützen waren. Heute ist es wieder trocken und die Sonne kommt, dafür ist es sehr windig.

 

Nach dem Misserfolg fuhren wir zügig weiter, um evtl. Cadiz noch vor dem Wochenende besichtigen zu können. Cadiz ist die Hochburg des spanischen Carnevals!

 

Es ist immer noch ziemlich windig bzw. fast stürmisch. Unser erster Erkundungsrundgang überzeugte uns, am nächsten Tag doch lieber mit einem Wohnmobil nach Cadiz zu fahren.

 

2023-02-10 – Cadiz

(36.537669, -6.28996)

Es war immer noch stürmisch und unklar, ob eine Fähre fahren würde.

 

Es war eine gute Idee, mit einem Wohnmobil zum stadtnahen Parkplatz „Parking Müller Reina Sofia“ zu fahren.

 

Die Gebühren sind sehr günstig, wir haben für 5,05 Std. nur 5,25 € bezahlt. Der Parkplatz ist auch als offizieller Stellplatz ausgeschildert, man könnte also über Nacht bleiben, dementsprechend sind die Kosten und eine am Platz liegende Diskothek bringt abendliche Stimmung!

 

Unser Rundgang durch die Stadt war für mich zunächst enttäuschend.

Erst bei den vielen kleinen engen Gassen und auf beiden Seiten die hohen Häuser empfand ich ein interessantes Flair.

 

Hinzu kam dann noch ein Desigual-Laden, der genau meine noch fehlende oliv-grüne Tasche hatte sowie einen wunderschönen bunten Regenponcho, in den ich mich sofort verliebte.

 

Cadiz ist eine alte spanische Hafenstadt und liegt auf einer Landzunge im Südwesten des Landes.

 

Cadiz hat mehr als 100 Wachtürme, die dazu dienten, nach Schiffen Ausschau zu halten. Früher war hier der Sitz der spanischen Marine und ein bedeutendes Zentrum für Forschungsexpeditionen.

 

Im Mittelpunkt des Ortes stehen die Kathedrale und nicht weit entfernt die Kirche des Heiligen Kreuzes. Für uns war es allerdings wichtig, den „Torre Tavira“ zu finden. Es ist ein besonderes Erlebnis, den weißen Barockturm mit seinen schönen roten Verzierungen zu besteigen. Er ist 45 Meter hoch und war der offizielle Wachturm von Cadiz.

 

Weitere Bilder findet ihr in der Fotogalerie! 

2023-02-11 – Chipiona

(36.700845, -6.426598)

Bevor wir nach Chipiona kommen, hatten wir gehofft, in Jerez de la Frontera (Parkplatz 36.699323, -6.132492) stehen bleiben zu können. Allerdings war schon zum zweiten Mal die Sandemann-Destillerie geschlossen.

 

Sie hat nur einmal in der Woche für Besucher geöffnet. Meine beiden Mitfahrerinnen wollten in die Reitschule, die auch geschlossen hat. Also hat sich das für dieses Jahr erledigt, wir fuhren weiter.

 

Leider hatte ich die falschen GPS-Daten ins Navi eingegeben, so daß wir zunächst durch den Ort und die engen Gassen gefahren sind, bevor wir zu unserem schönen freien Platz kamen. Jetzt stehen wir wieder an dem bekannten und beliebten super guten Fischrestaurant „Prospin“.

 

Das Team im Fischrestaurant ist super, sie haben immer ein Lächeln auf den Lippen und sind sehr freundlich und aufmerksam.

 

Besuch bekamen wir heute schon von Jakob mit seinem Liegerad.

 

Er ist mit uns essen gegangen. Wir hatten so gute Laune und Spaß und haben so viel gelacht, daß wir vom Lokal gratis einen Sherry bekamen. Dieser war sooo lecker, daß ich den Kellner gefragt habe, ob man den auch in der Flasche bekäme. Sie haben mir eine 1-l-Flasche abgefüllt für 10 €. Super!

 

Am nächsten Tag sind wir mit den Fahrrädern nach Chipiona gefahren.

 

Jakob kam vorbei und holte uns ab. Wir machten einen kleinen Bummel durch die Stadt und gingen anschließend im „Peta Benica“ essen.

 

Für mich gab es einen Zackenbarsch mit Salat und Fritten. Sehr lecker!

 

Eigentlich wollten wir am darauffolgenden Tag mit den Fahrrädern nach Sanlúcar de Barrameda fahren.

 

Aber die Wetter-App kündigte wieder einen Sturm an. Wir sattelten die Räder auf die Träger und gingen nochmal ins „Prospin“.

 

Es war 12 Uhr, im Restaurant war es ruhig und wir fingen mit Bier an. Wir ließen es uns richtig gutgehen, bestellten Essen und Wein dazu, nahmen noch einen Sherry, dann eine Käseplatte und als wir das Lokal verlassen haben, waren es 17 Uhr. Am Wohnmobil gab es noch einen Absacker, danach fuhr Jakob nach „Hause“. Es war ein rundum gelungener Valentinstag!

 

2023-02-15 – Sevilla

(37.362683, -5.9944)

Die Fahrt nach Sevilla verlief einfach und problemlos. Wir kamen zügig voran und waren so früh vor Ort auf dem Stellplatz, das wir uns sofort auf den Weg gemacht haben, in die Stadt zu kommen.

 

Wir stehen auf einem offiziell ausgeschriebenen Stellplatz mit V+E, Duschen und Waschmaschinen, innerhalb eines großen Industrieparkplatzes. Er kostet

14 € und ist vom Zentrum ca. 3-4 km entfernt.

 

Wir mußten über die Brücke eines Nebenarms des Guadalquivir. Ein Drittel sind wir gelaufen, als von hinten eine Kutsche ankommt und der Kutschenführer uns gestikulierend fragte, ob wir mitwollten.

 

Keine Sekunde haben wir überlegt und sind eingestiegen und haben damit die ausführliche Stadtrundfahrt gemacht. Wir haben viel gesehen und zu Fuß hätten wir das beide nicht geschafft.

 

Wir kamen vorbei an der Stierkampfarena (Real Maestranza, am Stadtpalast (Casa de Pilatos und Reales Alcázares de Sevilla), an der Kathedrale (Catedral Santa Maria de la Sede), am Glockenturm (La Giralda) und fuhren durch den Park.

 

Sevilla ist die Hauptstadt der südspanischen Region Andalusien und berühmt als „Wiege des Flamencos“.

 

Die bedeutendsten Wahrzeichen sind die Stierkampfarena, die größte Arena für Stierkämpfe in Spanien aus dem 18. Jh., der kunstvoll königliche Alcázar-Palast im maurischen Stil, der heute noch vom König benutzt wird.

 

Die gotische Kathedrale von Sevilla beherbergt das Grabmal von Christoph Kolumbus und zählt zu den größten Kathedralen der Welt. Sie wurde auf den Überresten einer maurischen Moschee erbaut, wovon die Giralda, ein zum Glockenturm umfunktioniertes Minarett erhalten wurde.

 

Der bekannteste Platz befindet sich im Park Maria Luisa „Plaza de España“ mit seinen 52 Bänken mit andalusischen Fliesen, die alle spanischen Provinzen repräsentieren.

 

Die Oberfläche des Platzes beträgt 50.000 qm, von denen 19.000 qm bebaut sind und die restlichen 31.000 qm offene Fläche darstellen. Ringsum befindet sich ein Kanal mit 515 m Länge. Dieser wird überquert von 4 Brücken, die die vier alten Königreiche Spaniens repräsentieren sollen. Das Gebäude ist versehen mit Klinkern, Marmor und Keramiken, die ihm ein Aussehen in einer verspielten Mischung zwischen Renaissance und Barock verleihen. An den Wänden befinden sich eine Reihe von Kachelornamenten (Azulejos), die an die 48 spanischen Provinzen erinnern sollen und in alphabetischer Reihenfolge angeordnet sind.

 

Die Plaza de España wurde vielfach als Szenerie für Filmdreharbeiten genutzt, etwa in Lawrence von Arabien als Cairo Great Britain Army Headquarters, in Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger als Königlicher Palast von Theed auf dem Planeten Naboo, wobei die Szenen später digital nachbearbeitet und verändert wurden, und in Der Diktator als Schauplatz des fiktiven Wüstenstaates Wadyia. 2017 wurde die Plaza deshalb in die Liste der Schätze der europäischen Filmkultur aufgenommen.

 

Hier endete für uns die Kutschenfahrt. Wir schlenderten auf dem Rückweg noch ein wenig durch die Gassen und fanden ein Restaurant „Cerveceria Mezquita“, wo es sehr interessante schmackhafte Tapas gab. Erschöpft kamen wir am Abend an unseren Wohnmobilen an.

 

Weitere Bilder findet ihr in der Fotogalerie!